„Runter auf Null“ erzählt in zehn kunstvoll miteinander verwobenen Szenen vom Lebensgefühl Heranwachsender und wirft Fragen nach ihrer Positionierung im Leben, wahrhaften Gefühlen und den Konsequenzen des eigenen Handelns auf – und dies in einer immer haltloser werdenden, zunehmend medial geprägten Welt.
In einem kreativen Adaptionsprozess wurden diese zehn Szenen nun von den Spieler*innen des Clubs unter der Regie von Christine Ruis und Ilka Zänger zu individuellen Monologen umgeschrieben. Jede Szene wird also nicht im gemeinsamen Spiel wiedergegeben, sondern aus der Sicht der in ihr handelnden Figuren multiperspektivisch inszeniert. Aus den Monologen entstehen dann in Eigenregie der Spieler*innen kleine digitale Produkte: eine Videobotschaft an die beste Freundin, eine Sprachnachricht an den Schulkameraden, ein Telefongespräch.
Nach der gemeinsamen Schreibwerkstatt steckt das Team inzwischen mitten in der Arbeit an der digitalen Umsetzung der Texte. Offizieller Startschuss für die Produktion „Runter auf Null. Eine Adaption in Monologen.“ ist der 08. Juni – hier werden die digitalen Produkte zur ersten Szene online gehen. Im Abstand von wenigen Tagen folgen dann sukzessive weitere Szenen, sodass eine kleine Serie entsteht.
Der Spielclub stellt mit seinem digitalen Projekt einen metaperspektivischen Kommentar zu Social-Media-Plattformen dar, auf denen wir alles sein können und uns täglich selbst inszenieren – und wo die Frage nach dem „Was ist davon echt?“ notwendigerweise offenbleibt. Nicht zuletzt greift die digitale Adaption damit ein wichtiges Thema auf, das bereits in Grønskags Stück angelegt ist.
Der Spielclub 14+ des Theaters Gütersloh richtet sich an theaterinteressierte Jugendliche ab 14 Jahren. Unter Leitung der Theaterpädagogin Ilka Zänger erarbeitet die Gruppe über die Dauer einer Spielzeit eine eigene Inszenierung. „Runter auf Null. Eine Adaption in Monologen.“ ist nicht die erste Online-Produktion des Theaters Gütersloh. Mit „Corona zu zweit“ und der „Konferenz der Kuscheltiere“ wurden bereits die ersten digitalen Uraufführungen in Zeiten von Corona gewagt. Beide Inszenierungen können kostenlos auf dem YouTube-Kanal des Theaters angesehen werden.