InScene-Team freut sich auf die neuen Räumlichkeiten

Das AWO-Jugendcafè zieht bald wieder um

Paderborn. Seit fast 20 Jahren ist das AWO Jugendcafé InScene in der Paderborner Innenstadt eine zentrale Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Ende 2021 musste der beliebte Jugendtreff seinen langjährigen Standort direkt neben Tk Maxx am Königsplatz verlassen, weil das Gebäude verkauft worden war. Nach fast zwei Jahren in den Übergangsräumlichkeiten an der Westernmauer 12-16 freut sich das Team nun darauf, voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres in die kernsanierten neuen Räume der ehemaligen Nachtlokale Savoy und Taverne an der Westernmauer umzuziehen. Im Rahmen der Neugestaltung des Busbahnhofs wird dieser der Stadt gehörende Gebäudeteil derzeit umgebaut. „Es war keine ganz unkomplizierte Sanierung“, berichtet Detlef Mersch vom Gebäude-Management der Stadt Paderborn (GMP), der das Bauprojekt begleitet. „Doch das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.“ Auf zwei Etagen mit insgesamt rund 285 Quadratmetern werde der neue Jugendtreff eine intensive Jugendarbeit ermöglichen.

Das Schild hängt schon, doch noch steht der Bauzaun: Bauleiter Detlef Mersch (GMP) und das InScene-Team mit Mandy Neuge-bauer, Petra Kesting, Christina Klisch und Udo Timmermeister (v.l.) freuen sich, dass die Arbeiten an den neuen Räumlichkeiten für das AWO-Jugendcafé gut vorangehen.

Das Schild hängt schon, doch noch steht der Bauzaun: Bauleiter Detlef Mersch (GMP) und das InScene-Team mit Mandy Neuge-bauer, Petra Kesting, Christina Klisch und Udo Timmermeister (v.l.) freuen sich, dass die Arbeiten an den neuen Räumlichkeiten für das AWO-Jugendcafé gut vorangehen.
© AWO / Julika Kleibohm

„Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Jugendcafé weiterhin in der Innenstadt bleiben können“, freut sich InScene-Leiterin Petra Kesting. „Als zentrale Anlaufstelle für junge Menschen mit oft schwierigen Biographien und Fluchthintergrund bleiben wir so als wichtige Anlaufstelle bei Sorgen, Ängsten und Wünschen in dieser zentralen Lage gut erreichbar.“

Das InScene bietet den jungen Menschen verschiedene Freizeitaktivitäten, Gruppen-Treffs und kreative Projekte. Darüber hinaus hilft das Team sowohl bei der Bewältigung komplizierter Behördenpost, als auch bei schwierigen Hausaufgaben, Praktikumsberichten und Referaten. Außerdem werden die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz begleitet, zum Beispiel durch Unterstützung beim Verfassen von Bewerbungen. „Wir bieten den jungen Menschen emotionalen Halt und Hilfe in schwierigen Alltagssituationen und bei Problemen aller Art“, erklärt Kesting. „Für viele unserer Gäste sind wir wie ein zweites Zuhause.“

Weitere Informationen unter www.facebook.com/awo.inscene und Instagram: awo_jugendcafe_InScene

Sanierung des Rathauskomplexes geht in die nächste Phase

Zweiter Bauabschnitt startet – Modernisierte Büros im Neubau können bezogen werden – Ausschuss gibt weitere Mittel für Mehrkosten frei

Sanierung Rathaus Minden

© Stephanie Fähnrich, Erlebnisplan Köln


Minden.
Der erste von drei Bauabschnitten des größten Einzelprojekts der Stadt Minden ist auf der Ziellinie: die Sanierung des Rathaus-Komplexes, der aus sechs Gebäudeteilen besteht. Alle Teile stehen unter Denkmalschutz. Die im Juni 2019 begonnene, komplizierte Sanierung geht nun in eine nächste Phase. „Der zweite Bauabschnitt wird jetzt unmittelbar begonnen“, berichtete Stadtkämmerer Norbert Kresse im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss. Es gebe noch Verzögerungen im Ausbau des Konferenzbereiches und bei den laufenden Arbeiten im Historischen Rathaus. Die Büros im sanierten ersten Abschnitt des Deilmannbaus können jetzt bezogen werden.

Dass Bauen im Bestand und unter Beachtung des Denkmalschutzes schwierig ist – das hatte Stadtkämmerer Norbert Kresse schon bei früheren Berichten im Haupt- und Finanzausschuss betont. Dass Bauen im Bestand – vor allem ohne vorliegende Pläne außer für den Rathaus-Neubau – auch Überraschungen mit sich bringt, war bekannt und wurde in die Finanzplanung mit eingepreist. Dass es aber trotz 180 Bauteilöffnungen vor der eigentlichen Bauphase sowie sorgfältiger Planung, Ausführung und Kostenberechnungen weitere „Unbekannte“ gibt – damit war so nicht zu rechnen. Das räumte Stadtkämmerer Kresse nun im Ausschuss ein.

Zu den aktuell berechneten Mehrkosten für die Sanierung in Höhe von 3,5 Millionen Euro plus 2,8 Millionen Euro als Reserve für Unvorhergesehenes führten vor allem Probleme mit der Statik, die schlechtere Bausubstanz und große Mengen an Schadstoffen, die teuer entsorgt werden mussten. „Wir kannten die Schadstoffarten, da gab es keine Überraschungen, aber die Mengen waren so nicht vorhersehbar gewesen“, sagt Kresse. Auch die längere Bauzeit – momentan gibt es eine Verzögerung bei der Ausführung von acht Monaten – wirkt sich auf die Kosten aus. „Wir gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass im August 2023 alles fertig ist“, so der Stadtkämmerer.

Mit der eingerechneten Reserve von 2,8 Millionen Euro, die nach politischem Beschluss mit einem Sperrvermerk in Höhe von 1,3 Millionen Euro versehen wurde, kostet die Sanierung des Rathaus-Komplexes nun knapp 48 Millionen Euro. „Bei einer Abschreibung im Zeitraum von 30 Jahren bedeutet das für alle Einwohner*innen dieser Stadt 1,3 Millionen Euro an Belastung pro Jahr“, so Kresse. Für die Instandhaltung des Rathauses ohne durchgreifende Sanierung waren jährlich 1,5 Millionen Euro vorgesehen. „Da sind wir also noch im Rahmen.“

Die Stadt und ihre Bürger*innen bekommen, wenn alles fertig ist, ein nahezu neuwertiges Rathaus. „Zur begonnenen Sanierung gibt es leider keine Alternative“, machte Kresse deutlich. Es könne nicht am Ende auf die Sanierung eines Gebäudeteils verzichtet werden, weil der neue Standard auf den gesamten Komplex gelegt worden sei und alle Arbeitsplätze modern sein sollen.

Nach kurzer Diskussion beschlossen die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses einstimmig, das zusätzliche Geld für die Sanierung und die Neugestaltung der Bürgerhalle bereitzustellen. Bislang war mit Kosten in Höhe von 41,7 Millionen Euro gerechnet worden.

Die Sanierung des Rathauskomplexes wurde im März 2013 beschlossen. Nach Kostenschätzungen und ersten Kostenberechnungen war im September 2016 ein Kostenrahmen in Höhe von 35 Millionen Euro festgelegt worden. Dieser musste mehrfach erhöht werden – nach allgemeinen Baukostensteigerungen, Änderungen in den Planungen, einer zusätzlichen energetischen Sanierung, für die es Fördermittel gab, sowie Mehrkosten für Brandschutz und einer Vielzahl von Bauteilöffnungen. Positiv wirke sich im Gesamtpaket aus, dass die Finanzierung durch geringere Kredit-Zinsen günstiger werde, so Kresse.

Weitere gute Nachrichten hatte der Stadtkämmerer am Ende seines Berichtes: Für die Sanierung der denkmalgeschützten „Alten Regierung“ am Großen Domhof hat die Stadt jetzt vom Bund eine Förderzusage über 600.000 Euro erhalten. Der Betrag ist bereits in die neuen Berechnungen eingeflossen. Und: Auf Nachfrage bestätigte Kresse, dass geplant ist, das ehemalige Rats-Café und die frühere Wein-Bar im Erdgeschoss des Komplexes zu revitalisieren. Ein Konzept dafür sei in Arbeit.

Das „Plus“ für Minden in der Bürgerhalle
„Karo einfach“ sollte sie nun doch nicht sein. Für die Neugestaltung der Bürgerhalle aus dem Jahr 1976/77 waren ursprünglich 250.000 Euro eingeplant gewesen. „Dafür hätte es einen größeren Tresen, Schränke und Büroausstattung gegeben“, so Stadtkämmerer Norbert Kresse. Doch nachdem feststand, dass die Minden Marketing GmbH (MMG) in die Räumlichkeiten des Rathauses als Mieterin einzieht und es einen gemeinsamen Empfang sowie eine gemeinsame Nutzung der Bürgerhalle für Touristen und Bürger*innen geben soll, wurde die ursprüngliche und einfache Planung überdacht.

So beauftragten Stadt und MMG für eine Neugestaltung das Büro „Erlebnisplan“ aus Köln. An aktuellen Kosten wurden rund 800.000 Euro berechnet. Das sei zwar drei Mal so teuer, aber bestimmt auch mehr als drei Mal besser, hob Stadtkämmerer Norbert Kresse hervor. Es gehe hier um „die Visitenkarte“ Mindens als Anlaufpunkt für Touristen und zentrale Information für alle Bürger*innen und Bürger. Das sahen größere Teile der politischen Vertreter*innen auch so und stimmten den Mehrkosten zu.

Stephanie Fähnrich von „Erlebnisplan“ stellte die Detailplanungen im Haupt- und Finanzausschuss am 25. Februar vor. Danach sollen moderne Eichenmöbel, Info-Inseln, ein großes, interaktives Stadtmodell, eine Kulturzeile, eine digitales Poster-Leinwand, Treppen-Sitzmodule sowie Aufenthaltsbereiche mit Lademöglichkeiten für mobile Geräte in die Bürgerhalle einziehen. Das „Plus für Minden“ – Bestandteil des städtischen Logos – findet sich zum Beispiel in den Info-Tischen und auch in den Leuchten über dem Empfangsbereich wieder. Gedacht ist auch an eine Kaffee-Ecke und einen Spielbereich für Kinder.

Planerin Stephanie Fähnrich hat sich im Vorfeld nicht nur mit der denkmalgeschützten Bürgerhalle in den Farben grau (Boden) blau und orange sowie dem Corporate Design auseinandergesetzt, sondern auch intensiv mit der Geschichte Mindens. Besonders fasziniert sei sie von der Gründungslegende „Min + Din“ gewesen. Diese sei „armöffnend“, das Plus im Logo „verbindend“. Beides passe hervorragend zu einem gemeinsamen Ort der Begegnung, der die Bürgerhalle künftig für Touristen und Bürger*innen sein soll, so Fähnrich. Stadt und MMG bespielen eigene Inhalte in der Bürgerhalle – aber aus einem Guss.

Der Architekt des Rathaus-Neubaus aus den 1970er Jahren, Harald Deilmann, wollte mit der Bürgerhalle einen fließenden Übergang von außen nach innen schaffen, so Kresse. Diese Idee findet sich unter anderem in der fortgeführten Pflasterung vom Kleinen Domhof in die Bürgerhalle wieder. In der erweiterten Planung ist vorgesehen, die Idee von Deilmann weiterzuführen und zum Beispiel die Möblierung außen an die Möblierung innen anzupassen. Hierfür und für die Gestaltung des Innenhofes will die Stadt Minden auch Städtebaufördermittel beantragen, so Kresse abschließend.

 

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Deutsche Bahn sorgt für Schallschutz im Norden von Porta Westfalica

Lärmsanierungsmaßnahmen in Hausberge und Neesen abgeschlossen • Insgesamt rund fünf Millionen Euro Investitionskosten
Porta Westfalica. Die Deutsche Bahn hat im Rahmen des Programms „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“ in Porta Westfalica – in den Ortsteilen Hausberge und Neesen – insgesamt drei Schallschutzwände (inklusive Lückenschluss) mit einer Gesamtlänge von 4.632 Metern und einer Höhe von jeweils drei Metern gebaut. Für diesen aktiven Schallschutz investierte der Bund rund 4,7 Million Euro. Zusätzlich werden seit Januar 2020 an etwa 866 Wohnhäusern und Wohnungen passive Schallschutzmaßnahmen umgesetzt. Dies erfolgt zum Beispiel durch den Einbau von schalldämmenden Fenstern und Lüftern. Hierfür stellt der Bund weitere rund 300.000 Euro zur Verfügung. Die Umsetzung des passiven Schallschutzes wird bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für Nordrhein-Westfalen: „Gemeinsam mit dem Bund wollen wir die Schiene stärken – während wir sie gleichzeitig leiser machen. Dazu stehen uns jährlich Investitionsmittel in Höhe von 150 Millionen Euro für besonders belastete Bahnstrecken zur Verfügung. Das Geld setzen wir konsequent für eine Vielzahl von Lärmschutzmaßnahmen ein. Wir werben so um die Akzeptanz der Menschen und – im Sinne unserer Strategie Starke Schiene – um die Bahn als Verkehrsmittel der Stunde.“

Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“

Seit 1999 wird die „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes“ von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Seit dem Start des Programms haben Bund und Bahn bis einschließlich 2019 über 1,6 Milliarden Euro in die Lärmsanierung von 1.844 Kilometern Schienenstrecke und rund 62.000 Wohneinheiten investiert. Allein im Jahr 2019 wurden über 50 Kilometer Schallschutzwände fertiggestellt und rund 119 Millionen Euro ausgegeben. Durch ein neues Gesamtkonzept, das seit Anfang 2019 gültig ist, profitieren künftig rund 2.200 Städte und Gemeinden vom Lärmsanierungsprogramm. Dabei hat sich der Gesamtbedarf der zu sanierenden Strecken auf rund 6.500 Kilometer erhöht – eine Steigerung von 75 Prozent. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Durchführung. Gefördert werden neben Schallschutzwänden auch schalldichte Fenster und Lüfter an Gebäuden entlang von Bahnstrecken. In Einzelfällen werden auch Dämmungen der Außenfassaden und Dächer teilfinanziert. Der Eigenanteil von einem Viertel der Kosten ist vom Eigentümer zu tragen, da die Maßnahmen immer mit einer Wertsteigerung des Objekts verbunden sind.

Weitere Informationen zur Lärmsanierung sind im Internet abrufbar unter www.laermsanierung.deutschebahn.com

Daten & Fakten

Aktiver Schallschutz
Maßnahme: Länge der Schallschutzwände (SSW): 4.632 Meter
LSW 4/5 Ost: Lückenschluss An der Bahn (Neesen), 308 m Länge
LSW 6 Ost: Platte Weide bis Gänsekamp (Hausberge), 1.590 m Länge
LSW 4 West: Lückenschluss Bereich Vogelparadies bis Dammweg (Costedt), 734 m Länge
Wandhöhen: 3 Meter über Schienenoberkante
Bauzeit: August 2019 bis September 2020
Investitionskosten: rund 5 Millionen Euro

Passiver Schallschutz
Umfang: Einbau von schalldämmenden Fenstern und Lüftern in 866 Wohneinheiten
Umsetzung: Januar 2020 – Ende 2022
Investitionskosten: rund 300.000 Euro

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Brücke im Riegerpark wird saniert

Ab Montag, 19. Oktober 2020.

Gütersloh. Ab Montag, 19. Oktober, wird die Brücke über die Dalke im Riegerpark in Teilen erneuert. Die hölzerne Unterkonstruktion und der Holzbelag müssen ausgetauscht werden. Die vorhandenen Metallträger werden weitergenutzt und nur in Bereichen überarbeitet. Nach Fertigstellung der Holzarbeiten wird das Metallgeländer neu angestrichen.

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Brücke im Riegerpark wird saniert.Foto: Stadt Gütersloh

Während der Bauphase wird die Brücke für circa eine Woche gesperrt. Fußgänger, Radfahrer werden gebeten, die anderen Wegemöglichkeiten im und am Park zu nutzen. Die Arbeiten finden in den Herbstferien statt, da die Brücke sehr stark von den Schülern für ihren Schulweg genutzt wird.

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Verhandlungsangebot seitens Kreis Lippe und Gütersloh liegt vor

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Verhandlungsangebot seitens Kreis Lippe und Gütersloh liegt vor.Foto: Kreis Gütersloh

Dazu bekunden die Landräte Sven-Georg Adenauer und Dr. Axel Lehmann unisono: „Wir stehen zur Verantwortung als Gesellschafter des Flughafens und wollen unseren Beitrag zur beabsichtigten Sanierung des Flughafens leisten. Damit verbunden ist allerdings auch die klare Erwartung und Bedingung, dass damit auch die bisherigen Gesellschafteranteile vom Kreis Paderborn übernommen werden.“

Weiter verlautet aus den beiden Kreishäusern: „In diesem Zusammenhang meinen wir daher, anders als der Kreis Paderborn, dass es besser ist, die Neuordnung der Gesellschafter jetzt sofort vorzunehmen und nicht erst nach der Sanierung“. Das bedeutet, dass beide Kreise ihre Zahlungen erst leisten wollen, wenn die Abtretung der Anteile erfolgt und die Haftungsfrage geklärt ist.

„Wir sind zu sofortigen Gesprächen mit dem Kreis Paderborn bereit. Die Reihenfolge muss aber eingehalten werden und der Preis auch fair sein. Denn das gesamte Flughafenvermögen verbleibt schließlich in Paderborn bei den Gesellschaftern und wird nicht angetastet“, erläutern Adenauer und Lehmann ihre Haltung, die durch Entscheidungen der politischen Gremien beider Kreise gedeckt sei. Auch die Höhe der Pensionslasten sei noch nicht klar. Beides sei ein großer Vorteil für Paderborn und die anderen Gesellschafter. In Lippe wird der Kreistag am Montag erneut darüber beraten.

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Fast Halbzeit: Arbeiten im Rathaus-Komplex schreiten voran

Sanierungs-Maßnahme mit vielen Herausforderungen – Erste Dienststellen sollen im Dezember in die neuen Räume einziehen
Minden.
„Hier baut die Stadt Minden“, steht auf einem großen Schild am Rande des Parkplatzes Großer Domhof. Gebaut wird am Rathaus-Komplex, der seit 2018 komplett durchsaniert und modernisiert wird. Die Maßnahme ist gleichzeitig die größte städtische Einzelinvestition: 42 Millionen Euro fließen bis Anfang 2023 in das Projekt. Es gibt Förderungen des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von insgesamt rund 3,9 Millionen Euro für die Sanierung des Baudenkmals „Alte Regierung“, für energetische Maßnahmen und für Verbesserungen der Barrierefreiheit.

Foto: Stadt Minden

Die Büroraumgestaltung ist flexibel ausgelegt. Dank bedarfsorientierter und konsequenter Neuplanung werde am Ende deutlich weniger Gesamtfläche pro Mitarbeiter*in benötigt. Foto: Stadt Minden

Dass fleißig im Rathaus-Komplex gearbeitet wird, ist an vielen Stellen zu beobachten – innen wie außen. In gleich drei Gebäudetrakten sind derzeit zahlreiche Handwerker anzutreffen: Im neuen Geschäftshaus am Scharn, wo die Stadt drei Obergeschosse angemietet hat, im Historischen Rathaus und im so genannten Deilmannbau, der Rathaus Neubau aus den 1970er Jahren, der wie alle anderen Bauteile – außer dem neuen Gebäude am Scharn – ein Baudenkmal ist. „Bauen im Bestand ist immer eine Herausforderung, eine besondere aber, wenn auch noch Denkmalschutz besteht“, weiß der Stadtkämmerer.  

Außen gehen die Bauarbeiten an der Tiefgaragen-Decke voran. „Der zweite und der dritte Bauabschnitt laufen hier parallel“, erläutert Projektleiter Michael Graf (Gebäudewirtschaft) bei einem Rundgang durch die Großbaustelle. Dieser beginnt auf dem Kleinen Domhof vor dem Haupteingang, wo ein Teil bereits fertig gepflastert ist. Eine größere Fläche der Decke bis zur Domschatzkammer hat gerade die abschließende Betonschicht erhalten, so dass auch hier bald mit der Pflasterung begonnen werden kann. Nahezu gleich weit fortgeschritten sind die Arbeiten auf dem rückwärtigen Parkplatz des Rathauses, wo ebenfalls die Tiefgaragendecke von außen saniert wird. Diese Maßnahmen, die allein mit 850.000 Euro Kosten berechnet sind, werden im Wesentlichen voraussichtlich Ende August beendet sein.

Auf dem weiteren Weg im Erdgeschoss des Deilmann-Baus schlägt der kleinen Gruppe plötzlich ohrenbetäubender Lärm entgegen. In diesem Moment wird gerade eine Zwischenwand abgerissen. „Hier entsteht der künftige Konferenzbereich“, erläutert Norbert Kresse und deutet auf ein meterbreites Loch, dass nun in einer Wand klafft. Dieser Bereich werde – wie das gesamte Rathaus – künftig barrierefreier sein. In einigen ehemaligen Geschäftsräumen im Erdgeschoss entstehen helle und moderne Sitzungsräume für die Fachausschüsse und für Besprechungen. Manche Räume sind flexibel teilbar. Alle werden mit modernster Konferenztechnik ausgestattet. Einen Vorgeschmack darauf bietet eine Zeichnung der Planer (siehe Anlage).

Zügig geht es – wegen des Lärms – weiter zum Altbau. Hier ist Manches nicht wiederzuerkennen, wie frühere Räume des „Ratskellers“. Leichtbauwände sind eingezogen und die ehemalige Küche bildet nun den Übergang zwischen Neu- und Altbau. Eine Etage tiefer wartet ein echtes „Schätzchen“, wenn es denn fertig ist: die ehemalige „Tonne“ des Ratskellers. Der Gewölbekeller wird ebenfalls zu einem Sitzungsraum umgebaut. „Und weil hier künftig auch wieder die 2. Kompanie des Bürgerbataillons ihr Domizil hat, wird dieser Raum als einziger im Rathaus eine Thekenanlage haben“, berichtet der Stadtkämmerer schmunzelnd.

Weiter oben im Historischen Rathaus sind sowohl im Kleinen Sitzungssaal, der künftig nur noch Trauzimmer ist, als auch im Großen Rathaussaal Zwischendecken eingezogen. Hier sieht es noch nach viel Arbeit aus. Die alten Holzfenster sind inzwischen saniert und auch außen sind große Teile des Gerüstes inzwischen abgebaut. Es geht voran, aber in kleinen Schritten und mit Verzögerungen. Zum einen hat die Corona-Krise Bauarbeiten gebremst, weil Material zwar bestellt, aber wochenlang nicht geliefert werden konnte, zum anderen gab es gerade in diesem Gebäudeteil auch einige Überraschungen.

Vor allem die entkernte Decke des Großen Rathaussaals hat sich als „Sorgenkind“ entpuppt, weil es statische Probleme mit Eisenträgern gab. Die seien gelöst, so Nobert Kresse. In Kürze könne dann mit dem Einbau der Kühl-Heizdecke begonnen werden. Erst danach wird die alte, denkmalgeschützte Deckenverkleidung wieder eingebaut. Kaum wiederzuerkennen ist ganz oben das 4. Obergeschoss des Altbaus, der ursprünglich aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt und in den 1950er Jahren nach einem Bombenvolltreffer wieder neu aufgebaut wurde. In das ehemalige, vollkommen entkernte Schulbüro ziehen die Ratsfraktionen ein. Auch dieses Geschoss ist künftig mit einem Fahrstuhl verbunden.

Anspruchsvoll sind bei der Sanierung auch Brandschutzauflagen, wie die Ertüchtigung der alten Holzbalkendecke im Kleinen Rathaussaal. Diese musste mit einer besonderen Farbe gestrichen werden, die schwer entflammbar ist. Das Problem: Die historische Bemalung ist damit unter einer weißen Schicht verschwunden. „Restauratoren haben den Ursprung genau dokumentiert und werden die alten, bunten Motive originalgetreu nachmalen“, kündigt der Stadtkämmerer an.

Nur ein Beispiel von vielen, das deutlich macht, welch großer Aufwände vielerorts betrieben werden muss, um denkmalgerecht zu handeln und modernen Ansprüchen an das Bauen zu genügen. „Trotz 180 Bauteilöffnungen im gesamten Komplex vor dem eigentlichen Start der Sanierung gab es immer wieder Überraschungen“, berichtet Bauleiter und Diplom-Ingenieur Michael Graf.

Wenig Probleme bereiteten bislang der Innen-Ausbau des neuen Verwaltungstraktes im Geschäftshaus am Scharn und auch der Deilmann-Bau, der seit Juni 2019 komplett entkernt und im neuen Büro-Zuschnitt wiederaufgebaut wird. „Diese Arbeiten kommen gut voran“, ist der Stadtkämmerer zufrieden. Im Dezember ziehen hier wieder Mitarbeiter*innen ein. Wie so ein Büro künftig aussieht, lässt schon jetzt gut erkennen: Hell gestrichene Wände und eine hell abgetönte Sichtbetondecke sowie blaue Heizkörper, die schon eingebaut sind.

Was sich durch die gesamte Sanierung als Ziel zieht: „Alle Büros in allen Gebäudeteilen werden künftig den gleichen, modernen Stand haben“, betont der Stadtkämmerer. Die rund 450 Arbeitsplätze im Rathaus bekommen natürlich eine arbeitsgerechte Beleuchtung, eine Beschattungsmöglichkeit sowie eine PC-Ausstattung nach neuesten Standards. Für die Ergonomie am Arbeitsplatz sorgen entsprechende Stühle und höhenverstellbare Schreibtische. „Ein moderner ergonomischer Arbeitsplatz macht mehr Spaß und unterstützt so die Arbeit und das soll letztlich als Mehrwert bei den Menschen in Minden, für die wir arbeiten, ankommen“, so Andreas Fabry, verantwortlich für die Organisation der Stadtverwaltung.

Weitere Informationen zur Rathaussanierung
Die Sanierung des Mindener Rathauses verläuft in drei Bauabschnitten. Der erste hat am 3. Juni begonnen und soll im Herbst 2020 fertiggestellt sein. Nicht fertig wird bis dahin das historische Rathaus. Zum Jahresende soll der neue Verwaltungstrakt, in den die Vorstände, der Zentrale Steuerungsdienst und der Rechtsbereich einziehen, bezogen werden. Von Januar 2021 bis Anfang  2022 wird dann der zweite Teil des „Neuen Rathauses“/Deilmannbau saniert. Im Fokus steht die Umgestaltung der Bürgerhalle für die gemeinsame Nutzung mit der Minden Marketing GmbH. Das Bürgerbüro und die Gebäudeteile am Großen Domhof (Gebäudeteile D,E,F) werden im dritten Bauabschnitt, von 2022 bis Anfang 2023, neugestaltet.

Hintergrund für die sehr umfassende Sanierung ist, dass der Mindener Rathauskomplex „in die Jahre gekommen ist“ und bei Weitem nicht mehr aktuellen Anforderungen von Kundenfreundlichkeit und moderner Büroraumplanung entspricht. Er ist – aufgrund seiner sechs Gebäudeteile – für Besucher*innen oft unübersichtlich, wegen unterschiedlicher Geschosshöhen in Teilen teilweise nicht barrierefrei, hat viel zu viele Verkehrsflächen und zu wenig Büroraum. Das wird sich ändern: Die Büroraumgestaltung ist flexibel ausgelegt. Dank bedarfsorientierter und konsequenter Neuplanung werde am Ende deutlich weniger Gesamtfläche pro Mitarbeiter*in benötigt.

Das Rathaus wird nach der umfassenden Sanierung nicht nur energetisch ertüchtigt, sondern auch barrierefreier als bisher sein. Es wird auch ein Wegweisungssystem geben. Die Dienststellen mit viel Publikumsverkehr, wie das Jugendamt, das Standesamt und der Bereich Soziales werden künftig in den unteren Geschoss-Ebenen zu finden sein. Die Minden Marketing GmbH wird mit der Tourist-Info in die Bürgerhalle ziehen. Der künftige Konferenzbereich wird rund um das Historische Rathaus konzentriert.

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Sanierung der Rathausfassade kurz vor der Fertigstellung

Rheda-Wiedenbrück . Seit Mitte Mai bekommt die Rathausfassade in Rheda eine Auffrischung. Das heimische Unternehmen Brentrup ist für die Verschönerung der Rathausfassade verantwortlich. In den letzten Wochen wurden die Putzflächen ausgebessert, neu gestrichen und die restlichen Alukassetten mit einem Hubsteiger gereinigt. 

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v.l: Susanne Grabolle (Immobilienmanagement der Stadt), Rolf Vennewald und Ludger Diesperger (beide Malerbetrieb Brentrup) freuen sich über die Fortschritte der Sanierungsmaßnahme an der Rathausfassade.Foto: Stadt Rheda-Wiedenbrück

Die Sanierungsmaßnahme steht kurz vor der Fertigstellung: Nach und nach werden die letzten Alupanele gereinigt und das Gerüst abmontiert. Mit dem Voranschreiten der Sanierungsmaßnahme können die Stadt und das beauftragte Unternehmen voll zufrieden sein: Die Arbeiten liegen im Zeit- und Kostenrahmen. 

„Die Fassadenarbeiten an so einem interessanten Objekt wie dem Rathaus sind natürlich auch für uns etwas Besonderes“, erläutert Rolf Vennewald vom Malerbetrieb Brentrup. „Die Arbeiten liefen wie geplant und auch die Zusammenarbeit mit der Stadt lief reibungslos und unkompliziert.“

Das kann Susanne Grabolle vom städtischen Immobilienmanagement bestätigen: „Das Unternehmen Brentrup hat tolle Arbeit geleistet.“ 

Die aktuellen Arbeiten sind die ersten größeren Maßnahmen nach der Sanierung im Jahr 2004. Das Gesamtbudget der aktuellen Sanierung liegt bei 250.000 €.

Während der Sanierungsphase waren  Sicherheitstunnel für die Ein- und Ausgänge des Rathauses eingerichtet worden. Auch die Tiefgarage war durch einen Sicherheitstunnel weiter befahrbar. 

 

 

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Sanierung der Stege im Botanischer Garten

Im Umfeld des Palmenhauscafés.
 
Gütersloh. Am 9. und 10. Juli werden die beiden Stege im Umfeld des Palmenhauscafés im Botanischen Garten erneuert. Die Konstruktionshölzer und der Belag aus Holz müssen ausgetauscht werden. Die vorhandenen Metallträger werden weiter genutzt.
 
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Sanierung der Stege im Botanischer Garten.Foto: Stadt Gütersloh

Der Fachbereich Grünflächen bitten in der Bauphase um Vorsicht auf den Wegen in diesem Bereich. Der Zugang zum Palmenhauscafés wird davon nicht beeinträchtigt.

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Sanierung von wassergebundenen Wegen

Fachbereich Grünflächen erneuert in diesem Jahr.
 
Gütersloh. In diesem Jahr werden wieder Teilabschnitte von wassergebundenen Wegen im Stadtgebiet erneuert, darauf weist der städtische Fachbereich Grünflächen hin. Geplant sind die Arbeiten an den einzelnen Objekten über das Jahr verteilt. Die Sanierungen werden als in sich abgeschlossene Abschnitte vorgenommen, sodass die Wege möglichst schnell wieder freigegeben werden können.
Sanierung von wassergebundenen Wegen. Foto: Stadt Gütersloh

Sanierung von wassergebundenen Wegen. Foto: Stadt Gütersloh

Da die Dauer der Arbeiten je nach Handlungsbedarf variiert, können genaue Terminschienen im Vorfeld nicht konkret geplant werden. Die Arbeiten sind nötig, weil der Kiesbelag auf den Oberflächen der wassergebundenen Wege auf Dauer durch Nutzung abgetragen wird und daher von Zeit zu Zeit ausgebessert werden muss.

 
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Sanierung der Fußgängerzone beginnt am heutigen Dienstag

Erster Bauabschnitt im Westen der Lange Straße

Übersichtsplan 1. Bauabschnitt zur Sanierung der Fußgängerzone, Foto: Kreis Minden Lübbecke

Übersichtsplan 1. Bauabschnitt zur Sanierung der Fußgängerzone, Foto: Kreis Minden Lübbecke

Lübbecke. Ab heute (Dienstag den 14.04.2020) beginnt planmäßig die Sanierung der Granitbeläge in der Lübbecker Fußgängerzone. Beginnend in Höhe des Deerberg-Kaufhauses wird sich die Baustelle in sieben Abschnitten von je rund 50 Metern von West nach Ost bewegen. Im Zuge der Arbeiten werden in der Bäcker- wie in der Lange Straße die großformatigen Pflaster- und Plattenbeläge im Bereich zwischen den Rinnen aufgenommen und Teile des Oberbaus saniert. Anschließend werden die Steine in gebundener Bauweise neu verlegt. Der erste Bauabschnitt wird sich bis zu den Grundstücken Lange Straße 20 (Neue Apotheke) beziehungsweise 23 erstrecken.

Die Nebenbereiche bleiben weiterhin begehbar und die Zugänge zu den anliegenden Gebäuden weiterhin fußläufig erreichbar. Der Lieferverkehr wird bis auf Weiteres nur aus östlicher Richtung erfolgen können. Bereits zum Ende dieser Woche wird die Baustelle eingerichtet. Dazu wird im Bereich des Platzes der Synagoge ein Bereich für Materialcontainer und Bauwagen abgesperrt. Mit der Sanierung endet eine „Wackelpartie“, die sich über mehrere Jahre hingezogen hatte. Einige Zeit nach Fertigstellung der neugestalteten Fußgängerzone im Jahr 2009 waren erhebliche Mängel des Plattenbelags sichtbar geworden. Die Platten verschoben sich unter Belastung und „wuchsen“ auf der ungebundenen Bettungsschicht in die Höhe.

Vor dem Hintergrund streitiger Auffassungen über Ursachen und Verantwortlichkeit beantragte die Stadt Lübbecke im Jahr 2016 ein selbständiges Beweisverfahren beim Landgericht Bielefeld, das sich über drei Jahre lang hinziehen sollte, bis sich die Stadt im Februar mit den beteiligten Bau- und Planungsunternehmen auf einen Vergleich einigte. Wie lange genau die einzelnen Bauabschnitte dauern werden, kann nicht sicher vorhergesagt werden. Ziel ist, die Arbeiten bis Mitte August abgeschlossen zu haben. Der Termin orientiert sich am Bierbrunnenfest. Um den vor dem Hintergrund der Corona-Krise gegenwärtig schwachen Besuch der Fußgängerzone auszunutzen, hatte die Stadt einen früheren Baubeginn angefragt. Dazu sah sich die bauausführende Firma jedoch aufgrund ihrer Auftragslage nicht in der Lage.

Für die unvermeidlichen Beeinträchtigungen bittet die Stadt Lübbecke um Verständnis.

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Sanierung der Strecke dringend notwendig

Andreas Sunder, Bürgermeister der Stadt Rietberg, André Kuper, Präsident des Landtags NRW und ehemaliger Bürgermeister von Rietberg, Landrat Sven-Georg Adenauer und Susanne Mittag, Bürgermeisterin der Gemeinde Langenberg (v. l.), haben sich für den Straßenbaulastwechsel eingesetzt und sehen einer baldigen Sanierung der L 586 zwischen den Ortsteilen Benteler und Mastholte-Süd mit Freude entgegen. Foto: Kreis Gütersloh

Andreas Sunder, Bürgermeister der Stadt Rietberg, André Kuper, Präsident des Landtags NRW und ehemaliger Bürgermeister von Rietberg, Landrat Sven-Georg Adenauer und Susanne Mittag, Bürgermeisterin der Gemeinde Langenberg (v. l.), haben sich für den Straßenbaulastwechsel eingesetzt und sehen einer baldigen Sanierung der L 586 zwischen den Ortsteilen Benteler und Mastholte-Süd mit Freude entgegen. Foto: Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh. Der Kreis Gütersloh, die Stadt Rietberg sowie die Gemeinde Langenberg wollen die Sanierung der L 586 jetzt selbst durchführen und übernehmen dafür die Baulast der 4,7 Kilometer langen Benteler Straße / Graftstraße. Bisher war dafür der Landesbetrieb Straßenbau NRW zuständig. Nach jahrelangen Gesprächen mit Straßen.NRW scheint die Übernahme der Baulast jedoch die einzige Möglichkeit, zeitnah sanieren zu können. Nach der nun erfolgten Zustimmung im Kreistag am Montag, 2. März, kann der Straßenbaulastwechsel zwischen dem Kreis, den beiden Kommunen und dem Landesbetrieb vertraglich vereinbart werden.

Die L 586 verbindet die Ortsteile Benteler (Gemeinde Langenberg) und Mastholte-Süd (Stadt Rietberg). „Die Straßenführung ist sehr schmal, hat enge Kurven, zahlreiche Flickstellen und tief abfallende, schadhafte Bankette“, berichtete Henrik Egeler, Abteilungsleiter Tiefbau des Kreises Gütersloh. „Der Bürgermeister der Stadt Rietberg, Andreas Sunder, sowie die Bürgermeisterin der Gemeinde Langenberg, Susanne Mittag, setzten sich lange für die Sanierung ein und erhielten zusätzlich Unterstützung vom ehemaligen Rietberger Bürgermeister und heutigem Präsident des Landtags NRW, André Kuper.“ Aufgrund der geringen Fahrbahnbreite, der geringen Verkehrsbelastung und ihrer Bedeutung, sind Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen durch Straßen.NRW in absehbarer Zeit jedoch nicht zu erwarten. „Wir können und wollen dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen der Strecke nicht auf unbestimmte Zeit verschieben“, erklärte Landrat Sven-Georg Adenauer. „Daher freue ich mich über den Beschluss der Kommunen Rietberg und Langenberg sowie des Kreises, gemeinsam die Baulast der L 586 vom Landesbetrieb Straßen.NRW zu übernehmen.“

Die Details zum Straßenbaulastwechsel sind in einer Verwaltungsvereinbarung geregelt. Dieser Vereinbarung hatten die Gemeinde Langenberg und die Stadt Rietberg bereits im Vorfeld zugestimmt. In seiner Sitzung am Montag, 2. März, hat der Kreistag der Vereinbarung nun ebenfalls zugestimmt. Damit sind in Zukunft der Kreis und die beiden Kommunen die Baulastträger für die rund 4,7 Kilometer lange Strecke. Baulastträger sind für den Unterhalt ihrer Straßen verantwortlich, also auch für Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Langenberg wird die Baulast für rund 2,8 Kilometer der Strecke in Langenberg zwischen der B 55 im Ortsteil Benteler und dem Brückenbauwerk Schwarzer Graben übernehmen. Für weitere 1,1 Kilometer vom Brückenbauwerk Schwarzer Graben bis zur Einmündung der K 53 (Waldliesborner Straße) wird sich Rietberg verantwortlich zeichnen.

Für die verbleibenden 800 Meter von der Einmündung der K 53 (Waldliesborner Straße) bis zur L 782 (Lippstädter Straße) im Ortsteil Mastholte-Süd wird der Kreis Gütersloh der Baulastträger sein. Dadurch werden die beiden klassifizierten Straßen durch eine Kreisstraße miteinander verbunden. Üblicherweise wird vor einem Baulastwechsel die betroffene Strecke saniert. In diesem Fall wird Straßen.NRW die Kosten für die Sanierung an den neuen Baulastträrger, also die Kommunen Rietberg und Langenberg sowie den Kreis Gütersloh, zahlen. Die Kosten für diese Sanierungsmaßnahmen hat der Kreis Gütersloh berechnet. „Für die Baumaßnahmen haben wir zwei Millionen Euro veranschlagt. Außerdem führen wir die Sanierung der gesamten Strecke federführend aus, um einen einheitlichen und ordentlichen Zustand der Straße gewährleisten zu können“, erläuterte Egeler. Bei der Sanierung entsteht eine neue Fahrbahndecke und die Randbereiche werden befestigt, dadurch wird Begegnungsverkehr besser ermöglicht. Wann genau die Maßnahmen beginnen, ist noch in Planung.

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NRW-Heimatministerium fördert Sanierung der historischen Fahrleitung mit 93.180 Euro

NRW-Heimatministerium fördert Sanierung der historischen Fahrleitung mit 93.180 Euro – Landeseisenbahn Lippe koordiniert die Arbeiten

Extertal-Bösingfeld, Nordlippe. Seit 1927 rollt der elektrische Gütertriebwagen 22 – heute bezeichnet als E-Lok 22 – bereits durch das Extertal. Und das, obwohl der Güterverkehr bereits 2001 eingestellt und seitdem Kupferdiebe mehrfach die Fahrleitung gestohlen haben. Der Verein Landeseisenbahn Lippe (LEL) kümmert sich engagiert um diese technischen Denkmäler im Extertal und wird hierbei nun finanziell unterstützt.

Die Sanierung der Fahrleitung kann beginnen. VBE-Geschäftsführer Sven Oehlmann (v.l.), VBE-Werkstattleiter Adrian Fahrenkamp, Andreas Tappe von der Bezirksregierung Detmold und LEL-Projektkoordinator Raphael Kahlert. Foto: Landeseisenbahn Lippe e.V.

Die Sanierung der Fahrleitung kann beginnen. VBE-Geschäftsführer Sven Oehlmann (v.l.), VBE-Werkstattleiter Adrian Fahrenkamp, Andreas Tappe von der Bezirksregierung Detmold und LEL-Projektkoordinator Raphael Kahlert. Foto: Landeseisenbahn Lippe e.V.

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen fördert den Erhalt der 92-jährigen Fahrleitungsanlage über das Programm „Verkehrshistorische Kulturgüter“ mit insgesamt 93.180 Euro. „Wir werden 40 Masten an der Strecke im eingebauten Zustand von Fachfirmen sanieren lassen“, freut sich der zuständige Projektkoordinator Raphael Kahlert der LEL über den positiven Bescheid aus Düsseldorf.

Weitere 15 Masten werden komplett ausgetauscht. Außerdem muss der Verein seinen Eigenanteil erbringen. „Wir gehen von gut 1000 ehrenamtlichen Stunden für die Restauration der bestehenden Anlage bis Alverdissen aus. Dazu zählen das Vormontieren der Halterungen und Drahtklemmen in der Werkstatt, das Entrosten und Neulackieren der Isolatoren. Das Erstellen von Stahlkörben zur Verschraubung der Masten und letztlich die Montagearbeiten mit dem vereinseigenen Turmtriebwagen auf der Strecke“, weiß Raphael Kahlert zu berichten, der seit 11 Jahren im Verein aktiv ist.

Denkmal mit nationaler Bedeutung: Der Verein hat im Frühjahr eine umfangreiche Bewerbung an das NRW-Heimatministerium geschickt. Den Förderbescheid hat Andreas Tappe, bei der Bezirksregierung Detmold zuständig für Denkmalangelegenheiten, überreicht. Tappe informierte sich vor Ort über die anstehenden Arbeiten und lobte den Tatendrang der Eisenbahnfreunde: „Jung und Alt arbeiten hier gemeinsam an einem Denkmal mit nationaler Bedeutung, dessen Nutzung durch die Landesförderung nun auch zukünftigen Generationen ermöglicht wird.“

Verkehrsbetriebe Extertal unterstützen Ehrenamtler: Seit 2006 ist die LEL gemäß Kooperationsvertrag für die Streckenunterhaltung der Extertalbahn zuständig. Die Verkehrsbetriebe Extertal (VBE) als Eigentümer der Infrastruktur unterstützen das Projekt. „Wir freuen uns, das die LEL mit ihrem unermüdlichen Einsatz zum Erhalt der Nordlippischen Eisenbahnstrecken beiträgt. Die Förderung ist eine weiterer Beweis für die gute Arbeit des Vereins“, erklärt VBE-Geschäftsführer Sven Oehlmann, der mit seinem Werkstattteam den Ehrenamtlern mit Rat und Tat zur Verfügung steht.

Elektrifizierung bis Barntrup soll folgen: Wenn dann im nächsten Jahr die Anlage bis Alverdissen soweit instandgesetzt ist, soll nach über 15 Jahren Brache die Elektrifizierung der Strecke Alverdissen – Barntrup folgen. „Da wird dann nochmal ein zweiter Förderantrag folgen“, kündigt Raphael Kahlert an, der als Dualer Student der Elektrotechnik an der TH OWL in Lemgo studiert. Zum 100. Geburtstag der Eröffnung der Extertalbahn und des Gütertriebwagens 22 am 08.06.2027 soll die „alte Dame“ – so nennen die Vereinsmitglieder die E-Lok 22 – wieder bis Barntrup fahren können.

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Rund 14 Kilometer Radwege sind sanierungsbedürftig

Gütersloh. Das Kreisstraßenbauprogramm müsste eigentlich Kreisstraßen-, Radwege und Brückenbauprogramm heißen. Denn mit dieser Vorschau auf das nächste Baujahr stellt die Abteilung Tiefbau in jedem Jahr den Politikern des Straßen- und Verkehrsausschusses die Aktivitäten in allen drei Bereichen vor. Und der Radwegebau hatte zuletzt unter dem Aspekt der Mobilität und des Klimaschutzes ein immer höheres Gewicht erhalten. Dabei geht es nicht nur um Neubau – vor allem dem Schließen von Radwegelücken –, sondern auch um Sanierung. 14,2 Kilometer Radweg sind derzeit sanierungsbedürftig und sollen, so der Vorschlag der Verwaltung am Montag im Straßen- und Verkehrsausschuss, in den nächsten fünf bis sechs Jahren saniert werden.

Kreisstraßen - Bauprogramm, Foto: Kreis Gütersloh

Kreisstraßen – Bauprogramm, Foto: Kreis Gütersloh

Der Ansatz ‚Bauausführung‘ für den Haushalt erhöht sich in 2020 deutlich von 1,75 Millionen Euro auf 3,15 Millionen, allerdings vor allem durch die Verschiebung von Mittel aus dem konsumtiven in den investiven Bereich. Im konsumtiven Bereich werden die Sanierungsmittel aufgeführt. Laut der neuen kommunalen Haushaltsordnung sind viele Sanierungen so nachhaltig und verlängern die Nutzungsdauer, dass diese im investiven Haushalt aufzuführen sind. Ein Teil des höheren Ansatzes sind jedoch auch den heute gängigen Marktpreisen geschuldet. Um durchschnittlich  26 Prozent sind in den vergangenen Jahren die Preise im investiven Bereich gestiegen, dem wird nun Rechnung getragen. Ein weiterer Grund für die Erhöhung der Mittel ist der Tatsache geschuldet, dass die vom Kreis Gütersloh gebauten Radwege in die Jahre kommen und zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und um weiterhin komfortabel befahren werden zu können, nun vermehrt saniert werden müssen. Das bisherige Budget hat diesen Aufwand nicht abgebildet. Neben der Sanierung von Radwegen beabsichtigt der Kreis in 2020 rund 520.000 Euro für Radwege auszugeben. Dies liegt an Großprojekten wie der Erneuerung der Ortsdurchfahrt Theenhausen, bei der auch der Radweg ausgebaut beziehungsweise in Teilen komplett neu gebaut wird.

In den Fahrbahnbau fließen 1,9 Millionen Euro, in Brücken 50.000 Euro (Stromberger Straße, Langenberg). Das Großprojekt 2019 – die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Werther/Theenhausen ist auch in 2020 das Großprojekt: Bis zum Jahresende sollen die Bauarbeiten dort beendet sein. Unter Vollsperrung erneuert die Stadt Werther (Westf.) die Kanalisation und der Kreis Gütersloh die Straße und den Radweg. Zusätzlich entsteht an der sich anschließenden Barnhauser Straße ein neuer Radweg auf einer Länge von gut einem Kilometer. Im Oktober dieses Jahres wurde der Asphalt auf dem ersten Bauabschnitt aufgetragen, jetzt folgen nach und nach die weiteren Abschnitte. Weitere Baustellen werden im Laufe des Jahres in Versmold (K 24), Halle (Westf.) (K 29), Schloß Holte-Stukenbrock (K 47) und Langenberg (K 55) eingerichtet.

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Asphaltarbeiten sorgen für Fortschritt in der Ortsdurchfahrt

Werther (Westf.). Es vergeht wohl kaum ein Tag, an dem nicht irgendjemand mit seinem Auto in die Baustelle an der Theenhausener Straße (K 28) fährt und somit jegliche Schilder einer Umleitung ignoriert – so auch an diesem Montagmittag – und das während der laufenden Arbeiten. Seit dieser Woche lassen sich deutliche Fortschritte auf dem Baustellenabschnitt im Bereich der Bushaltestelle zwischen Langenheide und Voßheide beobachten. Auf 200 Metern erhält die Straße jeweils eine neue Trag-, Binder- und Deckschicht. Dies erfolgt in drei Arbeitsschritten.

Asphaltarbeiten, Foto: Kreis Gütersloh

Asphaltarbeiten, Foto: Kreis Gütersloh

Am Montag begannen die Asphaltarbeiten an dem Bauabschnitt mit dem Auftragen der Tragschicht. Am Dienstag folgte die Binderschicht. Am Mittwoch kommt dann die letzte Schicht, die Deckschicht. Auch der Sanierungsabschnitt bis zur Borgholzhausener Straße erhält eine neue Asphaltdecke und kann ab Freitag wieder von Anliegern bis zur Baustelle befahren werden. So kann auch der Busverkehr wie geplant wieder pünktlich zu Schulbeginn verkehren. Durch den Einsatz von Security an den Baustellenenden soll sichergestellt werden, dass Unbefugte die neu asphaltierte Straße nicht befahren. „Das frühzeitige Befahren der Strecke kann zu erheblichen Schäden in der Deckschicht führen“, erklärt Timo Kohl, Bauleiter beim Kreis Gütersloh.

Ab nächster Woche erfolgt die Randeinfassung auf dem Abschnitt zwischen Voßheide und Brennenheide durch Bordsteine und Rinnen. Die Strecke muss weiterhin für den Verkehr gesperrt bleiben. Aktuell wurden Kanäle für Schmutz- und Regenwasser sowie Wasserleistungen bereits bis zur Brennenheide verlegt. Ende diesen Jahres sollen auch die Asphaltarbeiten in diesem Bereich beginnen. Weiter geht es dann 2020 Richtung Wertherstraße.

Asphaltarbeiten, Foto: Kreis Gütersloh

Asphaltarbeiten, Foto: Kreis Gütersloh

„Die Fertigstellung der gesamten Maßnahme ist für Ende 2020 geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen die Bauarbeiten im Zeitplan“, sagt Kohl. Seit Mai diesen Jahres ist die Theenhausener Ortsdurchfahrt gesperrt. Die Stadt Werther (Westf.) und der Kreis Gütersloh erneuern und sanieren abschnittsweise auf insgesamt 1,5 Kilometern die Fahrbahn sowie zeitgleich auch das Kanalnetz für Schmutz- und Regenwasser und die Wasserleitungen.

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Reparaturarbeiten an Geländer und Brücke im Weserglacis

Minden. Am Geländer und der stählernen Unterkonstruktion der Fußgängerbrücke im Weserglacis müssen dringend Reparaturarbeiten vorgenommen werden. Es werden Nieten und Verbindungsteile ausgetauscht.

(Bildnachweis: Städtische Betriebe Minden).

(Bildnachweis: Städtische Betriebe Minden).

Anschließend werden alle Stahlbauteile und das Geländer gestrichen, sagt Diplom-Ingenieur Friedrich Lange von den Städtischen Betrieben (SBM). Die Brücke steht unter Denkmalschutz. Aus diesem Grund werden die Arbeiten werden von der Denkmalschutzbehörde begleitet.

Los geht es am 27. Mai 2019. Dazu ist es notwendig, dass alle Liebesschlösser bis zum 20. Mai 2019 entfernt werden. Nicht abgenommene Liebesschlösser werden von den SBM abgekniffen und für vier Wochen auf dem Betriebshof zwischengelagert, bevor sie entsorgt werden.

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Vorbereitungen für umfassende Sanierung des Rathauskomplexes laufen

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Vorbereitungen für umfassende Sanierung des Rathauskomplexes laufen.

Minden. Sechs Gebäude aus mehreren Jahrhunderten: Der Mindener Rathauskomplex ist in die Jahre gekommen und entspricht bei Weitem nicht mehr aktuellen Anforderungen von Kundenfreundlichkeit und moderner Büroraumplanung. Er ist für Besucher*innen oft unübersichtlich, wegen unterschiedlicher Geschosshöhen in Teilen nicht barrierefrei, hat viel zu viele Verkehrsflächen und zu wenig Büroraum. Kurzum: Es muss dringend etwas getan werden – und zwar umfassend. Vor diesem Hintergrund plant die Stadtverwaltung mit Unterstützung von Fachbüros seit rund zweieinhalb Jahren die Sanierung des gesamten Rathauskomplexes und die zeitgemäße Umgestaltung des Inneren.

Für die komplette Sanierung von fünf zusammenhängenden Gebäuden – der Teil am Scharn ist geräumt und verkauft – hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Minden einen Kostenrahmen von insgesamt 34,5 Millionen Euro einschließlich Ausstattung festgelegt. Der Sanierungsbeschluss wurde bereits im September 2016 gefasst. Nun legten Stadtkämmerer Norbert Kresse und Fachbereichsleiter Andreas Fabry, verantwortlich für Personal und Organisation, dem Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Vorentwurfsplanung mit einer nach Kostengruppen ausgeschlüsselten Kostenschätzung vor.

Die zentrale Aussage des Stadtkämmerers lautete: „Der verbindlich gesteckte Kostenrahmen wird eingehalten.“ Aber: Es muss aufgrund von Planungsänderungen umgeschichtet werden. Höhere Baunebenkosten, höhere Kosten bei der Baukonstruktion und für technische Anlagen werden nach der neuen Berechnung im Wesentlichen über Einsparungen bei der Ausstattung kompensiert, so dass am Ende wieder der selbe Betrag steht. „Nicht eingerechnet war von vornherein der Grunderwerb der Ladenflächen“, macht Norbert Kresse im Ausschuss deutlich. Die Stadtverwaltung hat elf von 16 Teileigentumsflächen im Rathauskomplex bereits gekauft. Für die übrigen fünf steht der Stadtkämmerer in Verhandlungen. Verkauft ist der Gebäudeteil A am Scharn. Hier entsteht ab Anfang Januar 2018 ein neues Geschäftshaus mit Büroflächen im 2. und 3. Obergeschoss sowie im Dachgeschoss. Diese hat die Stadt Minden angemietet.

Rund 500 Arbeitsplätze sollten nach einer Flächenbedarfsanalyse künftig im sanierten Rathauskomplex – inklusive neuem Geschäftshaus – untergebracht sein. Das war der Stand im September 2016. Nun sind es nur noch 461. Im Wesentlichen seien die „verloren gegangenen Flächen“ mit mehr Raumbedarf für Technik, einer nicht mehr flexiblen Flurführung im Rathaus-Neubau (Deilmann-Bau) aus den 1970er Jahren und dem nicht mehr möglichen Ausbau des Dachgeschosses im Stadthaus am Großen Domhof zu erklären.

Auch das Entgegenkommen des Amtes für Denkmalpflege beim LWL in Münster, die Dachfläche des denkmalgeschützten Stadthauses am Großen Domhof mit Einzelgauben zur Belichtung der Räume im Dachgeschoss öffnen zu dürfen, konnte die Anforderungen aus den Arbeitsstättenrichtlinien nicht überwinden, wie Andreas Fabry berichtet. Dafür hätte es umfassendere Raumerweiterungen geben müssen. Nun wird aus dem Dach wahrscheinlich Lager- und Archivfläche; als Bürofläche wird dieser Teil fehlen.

Mehr Platz als 2016 berechnet brauchen auch die Technik – im Schwerpunkt die Elektroverteilung – und neun vorgeschriebene Behinderten-Toiletten – bisher gab es im gesamten Rathaus nur eine. Bürofläche geht auch durch die – ebenfalls vom Denkmalschutz – geforderte, bleibende Flurführung im Deilmann-Bau verloren. Weniger Nutzfläche steht darüber hinaus im angemieteten Dachgeschoss des neu zu errichtenden Geschäftshauses am Scharn zur Verfügung. Auch hier gibt es ein bisher nicht bekanntes Problem mit der Schräge und den vorgeschriebenen Raumhöhen. „Summa summarum haben wir dadurch rund 40 Arbeitsplätze verloren“, so Fabry.

Hinzu kommt, dass sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2017 erhöht hat und in 2018 weiter erhöhen wird, so dass mehr Arbeitsplätze im Rathaus gebraucht werden. Im Vergleich zum Stand im Februar 2017, wo der Bedarf von 537 Arbeitsplätzen im Rathauskomplex ermittelt wurde, hat sich die Zahl aktuell um acht Arbeitsplätze auf 545 erhöht. „461 Mitarbeiter*innen finden nach aktuellem Stand im Rathaus noch Platz. Das bedeutet, dass für 84 Arbeitsplätze eine externe Lösung gefunden werden muss“, erläutert Fachbereichsleiter Fabry. Diese Unterbringungsmöglichkeit werde vorrangig im ehemaligen Sparkassengebäude nebenan gesehen. Die Verwaltung hat dafür einen Prüfauftrag vom Haupt- und Finanzausschuss erhalten.

 

Das Rathaus wird nach der umfassenden Sanierung nicht nur energetisch ertüchtigt, sondern auch barrierefreier als bisher sein. Es wird auch ein Wegweisungssystem geben. Die Dienststellen mit viel Publikumsverkehr werden künftig in den unteren Geschoss-Ebenen zu finden sein. Der so genannte „parlamentarische Bereich“ wird rund um das Historische Rathaus konzentriert. Es wird deutlich mehr Sitzungsräume und buchbare Besprechungsmöglichkeiten geben, so Fabry.

Insgesamt stelle das Projekt „eine große Herausforderung für die Verwaltung“ dar, macht Stadtkämmerer Norbert Kresse deutlich. Denn alle Gebäudeteile – seit Anfang 2016 auch der so genannte Deilmann-Bau aus den 70er Jahren – stehen unter Denkmalschutz. Alle Planungen müssen mit der Denkmalpflege abgestimmt werden. Positiv sei, dass für die energetischen Sanierungsmaßnahmen Städtebaufördermittel vom Land NRW in Höhe von 80 Prozent gewährt werden, so Kresse. 2 Millionen Euro seien bereits bewilligt, weitere 1,3 Millionen Euro werden 2018 erwartet, was den Kreditbedarf der Stadt reduziere. Eine weitere Förderung sei möglich, wenn weitere energetische Maßnahmen – wie der Einsatz von Photovoltaik oder die Dämmung des Tiefgaragendaches – umgesetzt würden. Dafür müsse aber der gesteckte Kostenrahmen erweitert werden, so Kresse. Auch das soll nun geprüft werden.

 

Die Sanierung und der Umbau sollen in drei Bauabschnitten erfolgen. Von der ersten Bauphase sind der Gebäudeteile A am Scharn, das Alte Rathaus und der erste Abschnitt im Gebäudeteil C – bis zum Treppenhaus gegenüber der ehemaligen Sparkasse – betroffen. Alle vom ersten Bauabschnitt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jetzt in das Regierungsgebäude am Weserglacis umgezogen – zuletzt in dieser Woche das Standesamt. Das Gebäude wurde als Interimslösung für vier Jahre von der Stadt angemietet und ist nun auf allen drei Ebenen des Hauptgebäudes belegt. 180 Arbeitsplätze konnten hier untergebracht werden.

Das Alte Rathaus (Eingang Markt 1) wird ab Ende Oktober geschlossen sein. Die letzte Ratssitzung hat hier am 12. Oktober stattgefunden. Die Stadtverordnetenversammlung wird für die rund eineinhalb jährige erste Bauphase im Kreishaus tagen. Trauungen werden ab 20. Oktober im Regierungsgebäude vollzogen. Hier steht ein repräsentativer Raum für Eheschließungen zur Verfügung. Die meisten Ausschusssitzungen laufen bereits seit Mitte September in der „Alten Regierung“.

Infos auch unter www.minden.de/rathaussanierung

Ressourcen schonen, Geld sparen: Kreis spricht sich für Einsatz von Recyclingmaterial im Straßenbau aus

Recyclingmaterial im StraßenbauKreis Lippe. Rund 170.000 Tonnen Mischgut wurden seit 2009 für den Neubau oder die Sanierung von insgesamt 278 Kilometern Kreisstraße verbaut. Bei den verschiedenen Bauvorhaben im Zuge des Straßenunterhaltungsvertrages kommt allerdings nicht nur „neues“ Rohmaterial zum Einsatz, sondern auch recycelte beziehungsweise wiederaufbereitete Baustoffe. Ausgangsmaterial ist dabei größtenteils Asphalt, der in verschiedene Kategorien eingeteilt und für die Wiederverwertung in Asphaltgranulate aufbereitet wird. Diese Granulate können dann neuem Mischgut zugeführt und anschließend in einem fest definierten Rahmen wiederverwendet werden. „Die dafür notwendige Wiederaufbereitung erfolgt direkt bei uns im Betrieb und beinhaltet selbstverständlich auch verschiedene Prüfverfahren, um eine gesicherte Qualität des Materials zu gewährleisten“, erklärt Rolf Schiewe, Geschäftsführer der Schiewe GmbH & Co. KG. Der Familienbetrieb mit Hauptsitz in Detmold-Loßbruch ist mit seinen Steinbrüchen und dem dazugehörigen Asphaltmischwerk der größte Zulieferer für die Straßenbauprojekte des Kreises Lippe.

 Bei etwa 20 Prozent des Materials, das durch das Unternehmen Schiewe in Detmold aufbereitet wird, handelt es sich des Weiteren um sogenannten gütegeschützten Recyclingbaustoff. Er wird aus Material gewonnen, welches von Straßensanierungsmaßnahmen oder Gebäudeabbrüchen stammt und größtenteils zu Frostschutz- und Schottertragschichten wiederaufbereitet wird. „Durch den Einsatz dieser verschiedenen Baustoffe haben wir nicht nur nachhaltig kostbare Ressourcen geschont, sondern seit 2009 auch knapp zwei Millionen Euro eingespart. Für uns in Lippe ist es selbstverständlich, auch in puncto Straßenbau im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu agieren“, erklärt Landrat Friedel Heuwinkel. „Dass wir als Kreis im Zuge des Straßenunterhaltungsvertrages eine solche Menge an Recyclingbaustoffen einsetzen, ist leider keine Selbstverständlichkeit. Fast alle großen Straßenbauprojekte auf Landesebene werden beispielsweise komplett ohne dieses Material umgesetzt, stattdessen wird neues Rohmaterial verbaut“, erläutert Rainer Huneke, Leiter des Eigenbetriebs Straßen des Kreises Lippe, der kürzlich gemeinsam mit Landrat Friedel Heuwinkel auf Einladung die Firma Schiewe besuchte. Hier zeigte der Unternehmer den Gästen riesige Materialberge,die eigentlich bereit zur Wiederaufbereitung wären. „Es ist aber einfach so, dass wir zwar große Mengen an Altmaterial angeliefert bekommen, aber nur sehr wenig davon in wiederaufbereiteter Form wieder abgenommen wird. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass hier einige tausend Tonnen Material ungenutzt lagern, bis die gesetzlich festgeschriebenen Kapazitätsgrenzen erreicht sind. Dann bleibt uns als Unternehmen nichts anderes übrig, als beispielsweise die kohlenteerhaltigen Bitumengemische zu einer Enddeponie oder in die thermische Verwertung zu verbringen“, beschreibt Rolf Schiewe die Situation.

 Er würde sich daher wünschen, dass auch andere Akteure dem Beispiel des Kreises beim Einsatz von wiederaufbereiteten Baustoffen folgen würden, „denn die Entwicklung zeigt mir und auch anderen Kollegen aus der Branche, dass die Menge des angelieferten Altmaterials durch große Bauprojekte in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter steigen wird“, fasst Schiewe zusammen.

Foto: Halten den Rohstoff in den Händen; Landrat Friedel Heuwinkel, Rolf Schiewe und Rainer Huneke vor einem riesigen Berg von Material, das auf seine Wiederverwendung wartet; © Referat Landrat Kreis Lippe