Damit eine Erkrankung nicht zum Notfall wird

Kreis Gütersloh. Im Krankheitsfall bitte erst telefonischen Kontakt zum Arzt aufnehmen – diesen Satz hört man während der Coronakrise ständig. Die Wartezimmer und Notaufnahmen sind leer. Das klingt vor dem Hintergrund der Kontaktbeschränkungen und der Infektionseindämmung zunächst gut, doch warnen die Experten hier vor einem falschen Eindruck. „Neben Corona gibt es weiterhin viele Erkrankungen, die Arztbesuche unerlässlich machen“, betont Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. In wöchentlichen Telefonkonferenzen tauscht sie sich seit Beginn der Krise mit Hausärzten, den Krankenhäusern und dem ärztlichen Leiter Rettungsdienst im Kreis Gütersloh zu der aktuellen Situation aus. 
 
Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. Foto: Jochen Rolfes

Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. Foto: Jochen Rolfes

In dieser Expertenrunde sind auch die seltener gewordenen Arztbesuche der Bürgerinnen und Bürger ein Thema. Offensichtlich fürchten viele Menschen, sich in den Praxen oder Krankenhäusern mit dem Coronavirus zu infizieren. Körperliche Beschwerden werden ignoriert und Behandlungen hinausgezögert. „Wir erleben immer öfter, dass Patienten mit zum Teil lebensbedrohlichen Erkrankungen viel zu spät zum Arzt gehen oder den Notruf wählen“, berichtet Dr. Bernd Strickmann, ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Kreis Gütersloh. 

So werden Herzinfarkte nicht rechtzeitig erkannt, Blinddärme platzen, Blasenentzündungen werden zu Niereninfektionen und Wunden entzünden sich bis hin zur Blutvergiftung. „Wer rechtzeitig zum Arzt geht, vermeidet Komplikationen, die lebensgefährlich werden können“, mahnt Dr. Bunte.

Die niedergelassenen Ärzte haben ihre Praxisorganisation entsprechend den Kontaktbeschränkungen angepasst, sodass für Akutbehandlungen  ein Praxisbesuch möglich ist und eine Infektionsgefahr weitestgehend vermieden wird. Insbesondere Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes müssen in jedem Fall weiter versorgt werden. 

Dr. Bunte: „Riskieren Sie nicht Ihre Gesundheit. Wenn Sie Beschwerden haben, nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Arzt auf, bevor es zu spät ist.“

image001-3-450x263

Tragischer Todesfall von medizinischem Mitarbeiter von der zentralen Abstrichstelle

Kreis Herford. Der Notfalleinsatz gestern in der Abstrichstelle in Herford hat ein tragisches Ende genommen. Der Mitarbeiter des Gesundheitsteams der gestern bei der Arbeit kollabiert war, ist nach Reanimationsversuchen im Klinikum leider verstorben. Die Todesursache ist noch ungeklärt, vermutlich ist der Mann an einem Herzinfarkt verstorben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abstrichstelle sowie die gesamte Kreisverwaltung trauern um den engagierten Mediziner, das Mitgefühl gehört den Angehörigen des Verstorbenen.

Grafik: OWL- Journal (Christian Ottenberg)

Grafik: OWL- Journal (Christian Ottenberg)

Kindernotfalltraining beim DRK

Paderborn. Sicherlich haben Sie sich auch schon oft die Gedanken gemacht, „ Was ist wenn meinem Kind etwas passiert?“ „Wie kann ich helfen?“ Am 19.02.2020 wollen wir in 3 Unterrichtseinheiten auf die wichtigsten Fragen der Teilnehmer eingehen und Ängste abbauen. Der Kurs findet von 18.00 Uhr -20.30 Uhr in den Räumlichkeiten der DRK- Geschäftsstelle, Neuhäuser Str.- 62-64 in Paderborn, statt. Der Kurs richtet sich an alle Interessierten, die einfach und schnell helfen wollen, wenn das Kind Hilfe benötigt. Die Kursgebühr beträgt 15 Euro.
Anmeldungen sind online unter www.drk-paderborn.de oder telefonisch unter (05251) 1309337 möglich. 339
image001-3

Bessere Notfallrettung dank digitalen Patientenakten

Gütersloh. Seit etwa einem Jahr begleitet ein neuer technischer Helfer die Rettungsdienste im Kreis Gütersloh bei ihren Einsätzen. Der Tablet-PC ‚NIDApad‘ löst nicht nur Kugelschreiber und Papier ab, sondern ermöglicht eine direkte digitale Übermittlung der Einsatzdaten: So kann die Leitstelle die Erstinformationen an den Rettungsdienst schicken, der die digitale Patientenakte dann ins Krankenhaus sendet. Im Gesundheitsausschuss stellten Dr. Bernd Strickmann, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Gütersloh, und Notfallsanitäter Phil Beermann als Administrator der Geräte das Konzept vor und zogen eine erste Bilanz.

Präsentieren die NIDApads: NIDA-Administrator Phil Beermann, Dezernent Thomas Kuhlbusch, Dr. Bernd Strickmann (Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Gütersloh) und Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz, Kreis Gütersloh). Foto: Kreis Gütersloh

Präsentieren die NIDApads: NIDA-Administrator Phil Beermann, Dezernent Thomas Kuhlbusch, Dr. Bernd Strickmann (Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Gütersloh) und Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz, Kreis Gütersloh). Foto: Kreis Gütersloh

Bereits während des Notrufs in der Leitstelle erhalten die Tablets ihre ersten Informationen. Einsatzort, Patientendaten, Angaben zu Verletzungen oder zum Krankheitsbild – die Helfer können sich noch vor dem Eintreffen am Notfallort auf den Einsatz vorbereiten. „Die Rettungskräfte müssen alle medizinischen Leistungen genauestens dokumentieren“, erklärt Dr. Strickmann. Das macht die Behandlung transparent und erleichtert die Übergabe im Krankenhaus. Bei etwa 50.000 Einsätzen im Kreisgebiet pro Jahr bedeutet die digitale Datenerfassung eine große Zeitersparnis – sowohl während des Einsatzes als auch in der Nachbehandlung.

In nur wenigen Klicks ist das Patientenprotokoll vollständig. Mit dem Kartenslot kann das Tablet zum Beispiel Stammdaten von der Versichertenkarte einlesen und umgeht so Schreibfehler und unlesbare Handschriften. Die medizinischen Messgeräte sind bereits in der Lage, Untersuchungsergebnisse automatisch in das digitale Rettungsdienstprotokoll zu übertragen. „Damit können wir in kürzester Zeit eine umfangreiche Patientenakte zusammenstellen, deren Informationen unter Umständen lebensrettend sind“, hebt Beermann hervor. Die sendet das NIDApad bei Bedarf auch noch von der Einsatzstelle an die aufnehmenden Krankenhäuser. „Auf diese Weise kann in der Notaufnahme die weitere Behandlung schon vor Eintreffen des Rettungswagens geplant und koordiniert werden“, betont Dr. Strickmann. Das St. Elisabeth Hospital in Gütersloh sowie das Klinikum Gütersloh arbeiten bereits mit dieser Technik. Gleichzeitig zeigt das Tablet dem Rettungsdienst die freien Kapazitäten aller Krankenhäuser der Region an, sodass er die Patienten auf direktem Wege in die richtige Klinik bringen kann.

Mit den neuen Geräten können Fotos gemacht werden, die gegebenenfalls die Verletzungen oder Unfallstellen dokumentieren und so das digitale Rettungsdienstprotokoll um wertvolle Details ergänzen. Außerdem sind notwendige Arbeitsabläufe für den Einsatz wie zum Beispiel medizinische Algorithmen und Handlungsanweisungen auf dem NIDApad hinterlegt.

Mit der mobilen Datenerfassung wird ein wichtiger Fortschritt im Bereich des Qualitätsmanagements im Rettungsdienst erreicht. Denn sie ermöglicht eine genauere Auswertung der gesamten einsatzrelevanten und medizinischen Daten. Die Notfallsanitäter können die Erstversorgung im Rettungswagen lückenlos dokumentieren. „Ich erhalte bei jeder durchgeführten invasiven Maßnahme automatisch eine E-Mail mit dem entsprechenden Protokoll. So kann ich alle Behandlungsschritte überprüfen und bewerten, was der Gesetzgeber von mir auch verlangt“, fasst Dr. Strickmann zusammen. Für diesen Workflow hat die NIDA-Administration um Beermann den Ideenpreis 2019 der Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW erhalten.

Insgesamt befinden sich bereits 54 Tablets der Firma medDV kreisweit im Einsatz. Für den Erwerb der Soft- und Hardware haben sich die Kreise Gütersloh, Lippe und Paderborn mit den kreisangehörigen Städten Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Detmold zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammengeschlossen. Mittlerweile hat ebenfalls der Kreis Herford das NIDA-System eingeführt, und aus Bielefeld gibt es eine diesbezügliche Absichtserklärung. Weil bei Einsätzen mit mehreren Fahrzeugen die Geräte Daten untereinander austauschen können, sei auch eine kreisübergreifende Vernetzung der notfallmedizinischen Versorgung garantiert.

Zum Thema: Medizinische Datenerfassung im Rettungsdienst: Das Projekt zur digitalen Datenerfassung im Rettungsdienst startete bereits im Herbst 2015. Da es jedoch technische Probleme bei der Umsetzung gab und deren Behebung aufwändig war, verzögerte sich die Einführung der Tablet-PCs bis Ende 2018. Seitdem sind alle drei Rettungswachenträger im Kreisgebiet (die Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück sowie der Kreis Gütersloh) mit den Geräten ausgestattet und das System ist in Betrieb.

image001

Patientenverfügung rechtzeitig und rechtssicher formulieren

Minden.  Wer sich fit und gesund fühlt, verdrängt oft Gedanken an Krankheit, Unfall und Tod. Doch jeder kann plötzlich in eine Situation geraten, in der er über seine medizinische Behandlung, die Kündigung der Wohnung oder die eigenen Finanzen nicht mehr selbst entscheiden kann. Dann helfen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung, wichtige Wünsche frühzeitig und verbindlich festzulegen. Der Ratgeber der Verbraucherzentrale „Patientenverfügung“ möchte ermutigen, sich mit diesen Themen zu beschäftigen.

Das Buch unterstützt die Leserinnen und Leser dabei, sich über ihre persönlichen Werte und Vorstellungen klar zu werden, und erläutert verschiedene Instrumente der Vorsorge. Checklisten, Beispiele und Textbausteine helfen dabei, Wünsche für alle rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten sowie die medizinische Behandlung niederzuschreiben. Dabei ist es wichtig, die Dokumente richtig und rechtssicher auszufüllen. Ernstfälle und Maßnahmen sollten möglichst genau beschrieben werden, damit Ärzte die Verfügung später auch anwenden können. Eine intensive Beschäftigung mit dem Thema sowie Gespräche mit Familie, Freunden und Ärzten schaffen dazu im Vorfeld die nötige Klarheit bei den Vorsorgenden selbst sowie ihren Angehörigen.

Der Ratgeber „Patientenverfügung. Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung“ hat 168 Seiten und kostet 9,90 Euro, als E Book 7,99 Euro. Er ist in der Beratungsstelle Minden der Verbraucherzentrale NRW, Portastr. 9 erhältlich. Bestellmöglichkeiten: Im Online-Shop unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de oder unter 0211 / 38 09-555.

image001-3

Reiter sind jetzt für den Notfall gerüstet

Volksbank-Stiftung übergibt Defibrillator an den Reitverein „von Lützow“ Herford
pferdt

Übergabe des Outdoor-Defibrillators auf der „von Lützow“ Vereinsanlage an der Planckstraße in Herford: in der Mitte zwei Reitschülerinnen und die Ponys „Etho“ und „Ringo“ sowie (v.l.) Carsten Holtgrefe (Vertriebsleiter Struck-Medizintechnik), Barbara Heinze, Silke Ossiek, Stefanie Wehrhahn (Vorstandsmitglied Reiterverein), Julia Stein, Jobst-H. Schnasse (Geschäftsführer Reiterverein), Manuela Kleemeier, Petra Gries (Vorstandsmitglied Reiterverein), Andreas Kelch (Bereichsleiter Marketing, Stiftung Volksbank Bad Oeynhausen-Herford), Hans-H. Greßhöner (Schatzmeister Reiterverein)

Herford. Die Zahlen klingen dramatisch: Alle vier bis sechs Minuten verstirbt Experten zufolge in Deutschland ein Mensch am plötzlichen Herztod–das sind jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen. Doch bei schneller Reaktion und der richtig durchgeführten Reanimation gibt es für Betroffene gute Überlebenschancen. Darum hat der Reitverein „von Lützow“ in Herford jetzt gehandelt und mit Unterstützung der Stiftung der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford einen vollautomatischen Laien-Defibrillatoren (AED) angeschafft. Die offizielle Übergabe fand jetzt auf der Vereinsanlage in der Herforder Planckstraße statt. 

Der kleine Lebensretter hängt fortan gut sichtbar im Eingangsbereich der großen Reithalle. Für jedermann zugänglich sorgt das Gerät bei den zahlreichen Reitsportveranstaltungen sowie im Trainingsbetrieb nun rund um die Uhr für mehr „Herzsicherheit“ auf der Reitanlage. Für den „von Lützow“ -Schatzmeister Hans-Heinrich Greßhöner eine mehr als sinnvolle Investition: „Wenngleich wir natürlich hoffen, dass das Gerät nie gebraucht wird“, so Greßhöner. Der Dank des Vereins galt der Stiftung der Volksbank und deren Kooperationspartner, der Firma Struck Medizintechnik aus Enger. Deren Fachmann Carsten Holtgrefe betonte im Rahmen der Übergabe: „Bei der Benutzung des Geräts kann nichts falsch gemacht werden. Sprachanweisungen führen einen komplett durch den Rettungsvorgang, bis der hinzugerufene Rettungsdienst übernimmt. Der einzige Fehler wäre, nichts zu tun, wenn es zu einem medizinischen Notfall kommt“, so Holtgrefe. Das Gerät auf der Herforder Reitanlage ist das mittlerweile 105. Gerät, das von der Stiftung der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford in der Region platziert wurde und zugleich das erste Outdoorgerät. Der neue AED soll nun helfen, dass betroffenen Menschen bei einem überraschenden Herzstillstand hier möglichst effektiv geholfen werden kann. „Ein sogenanntes Herzkammerflimmern kann jeden von uns ereilen–egal ob jung oder alt. Im Notfall zählt jede Sekunde“, erklärte Andreas Kelch, Marketingleiter der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford, der das Stiftungsprojekt „Herzsicher in der Region und im Sport“ seit über sechs Jahren begleitet. ​Über eine online auf der Homepage der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford verfügbare Defi-Netz-Karte kann sich übrigens jeder Interessierte über die genauen Standorte der Geräte in der Region informieren. Diese befinden sich in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Konzert-und Turnhallen sowie natürlich in allen Geschäftsstellen der Volksbank. Im Ernstfall sollen die Geräte auch von Menschen im weiteren Umfeld ihres Standortes genutzt werden können. Eine entsprechend auffällige Beschilderung sorgt dafür, dass die „kleinen Lebensretter“ schnell gefunden und eingesetzt werden können.
 
 

19010_SafariPark_Visual_20190118

 
 
 

Schlüsseldienste – Tipps gegen teure Retter in der Not

Minden. Die Tür achtlos zugezogen, und der Schlüssel steckt von innen – das kann jedem mal passieren, oftmals mit teuren Konsequenzen. Als Retter in der Not bieten zwar Schlüsseldienste rund um die Uhr ihre Dienste an. Doch eine auffällige Anzeige im Branchenbuch führt nicht immer zu einer seriösen und preisgünstigen Firma. „Viele hilfreiche Türöffner leisten zwar rasche Abhilfe, nutzen im Gegenzug jedoch die Notlage der Kunden mit überteuerten Preisen schamlos aus“, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Wer trotz Stresssituation die Kosten vor dem Anrücken einer Firma vergleicht und die einzelnen Rechnungsposten anschließend kritisch prüft, ist vor bösen Überraschungen sicher. Dabei helfen folgende Tipps:

  1. Akute Notlage: Schon beim ersten Anruf sollten Ausgesperrte immer nach der genauen Anschrift der Firma und einem verbindlichen Festpreis fragen, in dem die Anfahrtskosten und mögliche Zuschläge bereits enthalten sind. Die Öffnung einer lediglich ins Schloss gefallenen Tür kostet inklusive Anfahrt circa 80 Euro. Nachts, sonntags oder an Feiertagen werden im Schnitt 130 Euro für den Service berechnet. Nutzen Schlüsselnotdienste die Bedrängnis von Kunden aus und verlangen mehrere hundert Euro fürs Türöffnen, ist es ratsam, auch in einer akuten Notlage mehrere Anbieter anzurufen und deren Leistungen miteinander zu vergleichen. Auf keinen Fall sollten Firmen einen Auftrag erhalten, die sich im Telefon- oder Branchenbuch durch die Aneinanderreihung des Buchstabens „A“ an vorderster Stelle einen Vorteil verschaffen. Oft sind solche Dienste weder seriös noch ortsansässig.
  • Sachgerechte Leistungen: Ist eine Tür bloß zugefallen, muss sie in den meisten Fällen weder aufgebrochen noch das Schloss ausgebaut werden. Beides ist aber häufige Praxis, um die Kosten in die Höhe zu treiben. Unverschlossene Türen lassen sich in der Regel ohne Beschädigung in kürzester Zeit vom Fachmann öffnen.
  • Korrekte Rechnungsposten: Schlüsseldienste dürfen nur die konkrete Arbeitszeit – in der Regel wenige Minuten – und die entstandenen Fahrtkosten in Rechnung stellen. Wird eine ortsansässige Firma mit der Türöffnung betraut, kann der Dienstleister nur die Fahrtkosten innerhalb der Ortsgrenzen in Rechnung stellen. Kosten für den Einsatz von Spezialwerkzeugen fallen nur an, wenn die Geräte auch tatsächlich eingesetzt wurden. Rückt der Notdienst außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten an, kommen zur reinen Arbeitszeit noch Nacht- und Feiertagszuschläge hinzu. Erlaubt sind hierbei Zuschläge von 25 bis 100 Prozent – allerdings nur für Lohn- und lohnabhängige Kosten und nicht für Material- oder Fahrzeugkosten.
  • Rechnung prüfen: Eine Rechnung sollte nur dann vollständig bezahlt werden, wenn die Arbeiten korrekt ausgeführt wurden und jede Position nachvollziehbar ist. Kunden, die eine ungewöhnlich hohe Rechnung bekommen, sollten eine Anzahlung nur unter Vorbehalt leisten und die Rechnung lieber prüfen lassen.
  • Vorsorge für alle Fälle: Wer einen Schlüssel beim Nachbarn deponiert, ist auf den Einsatz eines Notdienstes oftmals nicht angewiesen. Auch ein vorsorglicher Preisvergleich bei der Konkurrenz kann sich lohnen. Und wer sich zusätzlich im Vorfeld nach Preisen und Leistungen eines seriösen Schlüsseldienstes in Wohnnähe erkundigt und dessen Rufnummer parat hat, ist für den Notfall bestens gewappnet.

Rechtlichen Rat bei überhöhten Rechnungen von Schlüsseldiensten bietet die örtliche Beratungsstelle Minden der Verbraucherzentrale NRW, Portastr. 9. Tel. 0571 386379-01. Noch mehr Wissenswertes zu Schlüsseldiensten gibt’s online unter www.verbraucherzentrale.nrw/schluesseldienste.

image001