Spielerisches Lernen: Sprachcamps in Spenge und anderen Kommunen

SpengeIn Spenge fand in den Herbstferien wieder eines von sechs Sprachcamps im Kreis Herford statt. Die fünf- bis siebenjährigen Kinder konnten so spielerisch an ihrer Sprache arbeiten.

Spenge. Für rund 20 Kinder in Spenge hieß es in den Herbstferien wieder: Auf ins Sprachcamp! Die meisten von ihnen werden im kommenden Jahr eingeschult, die anderen sind bereits Erstklässler. Gemeinsam arbeiteten sie an ihren Sprachkompetenzen.

Auf dem Bild sind zu sehen: Namen der Kinder (links nach rechts): Iwan, Aiden, Nehad, Ghwza, Hülya und Sara / Namen der Teamer*innen (links nach rechts): Alisha Trost, Thorsten Kröber, Mona Dessin.

Auf dem Bild sind zu sehen: Namen der Kinder (links nach rechts): Iwan, Aiden, Nehad, Ghwza, Hülya und Sara / Namen der Teamer*innen (links nach rechts): Alisha Trost, Thorsten Kröber, Mona Dessin.

Die Camps des Kreises Herford, durchgeführt von Trainerinnen und Trainern des Vereins „Helden e.V.“, fanden in diesem Jahr in Spenge in der Grundschule Hücker-Aschen und parallel in Löhne, Enger, Bünde, Vlotho und Herford statt. „Die Camps waren schnell ausgebucht, teilweise haben wir noch Wartelisten aus dem vergangenen Jahr abgearbeitet“, berichtet Kristina Hellweg, Projektleitung von Kita & Co. Seit dem Jahr 2018 bietet das Bildungsbüro mit seinen Projekten Kita & Co und den Präventionsketten sowie in Zusammenarbeit mit den örtlichen Jugendämtern die zweiwöchigen Sprachcamps in den Herbstferien an. Für die Eltern entstehen dabei keine Kosten.

Der Ansatz dieses Angebots ist besonders: Fünf Trainerinnen und Trainer begleiteten die 20 Kinder in jedem der sechs Camps. „Durch den hohen Personalschlüssel können wir sehr intensiv auf jedes Kind eingehen“, sagt Thorsten Kröber, Geschäftsführer des Vereins Helden e.V., der die Camps seit 2018 durchführt.

Kern des Konzepts ist es, Sprache spielerisch zu vermitteln. Es gibt keinen Unterricht. Vielmehr sind die Kinder ständig in Aktion. Sie basteln, spielen in Gemeinschaft, unternehmen Ausflüge. Im Spenger Camp stand in diesem Jahr Harry Potter im Mittelpunkt. Die zauberhafte Welt war beispielsweise bei einer Wanderung zur Werburg Ausgangspunkt. Die Campleiterin Johanna Griese wurde auf dem Weg so verzaubert, dass sie ihre Sprache verlor. Die Kinder hatten dann die Aufgabe, aus Ästen, Moos und weiteren Zutaten des Waldes, einen Zaubertrank zu brauen, damit sie ihre Worte wiederfinden konnte. Wieder in der Grundschule Hücker-Aschen, bastelten die Kinder Eulen, Zauberstäbe und goldene Kugeln.

„Bei allem, was wir mit den Kindern machen, spielt das gesprochene Wort eine große Rolle“, sagt Thorsten Kröber. Die Trainerinnen und Trainer verbalisieren alles, was sie tun. Sie korrigieren die Kinder aber nicht. Sprechen die Kinder etwas falsch, bekommen sie lediglich die korrekte Version des Satzes von den Erwachsenen nachgeliefert.

Die Mitarbeiter*innen werden vorab geschult. Die meisten von ihnen sind Erlebnispädagoginnen und –pädagogen. Sie sind also darin ausgebildet, Inhalte im gemeinschaftlichen Handeln zu vermitteln. „Die spielerischen Elemente geben den Kindern den Raum, sich in ihren Stärken zu zeigen und voneinander zu lernen. Sie können das sein, was sie in dem Moment gerne sein wollen. Wer zum Beispiel beim Theaterspielen in Rollen schlüpft, unternimmt einen ersten Schritt, Erkenntnis über die eigene Person und die soziale Umwelt zu gewinnen. Dies geschieht unbewusst schon im Kindesalter“, sagt Thorsten Kröber.

Hinzu kommt: Für die Einschulkinder ist das Sprachcamp eine gute Gelegenheit, eine Schule von innen zu sehen. Viele von ihnen werden im kommenden Jahr genau diese Grundschule besuchen.

Auch bei den Eltern kommen die Camps gut an. „Wir bekommen viel positives Feedback“, freut sich Thorsten Kröber. Die Eltern werden durch Elternabende eingebunden und erhalten im Nachhinein sogar ein Video mit den Höhepunkten des Camps.

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