Sarah Deibele zu Gast beim Kunstverein Schieder-Schwalenberg

Sarah Deibele kreiert mit einfachen Stiften wahre Kunstwerke. Bild: © Sarah Deibele

Sarah Deibele kreiert mit einfachen Stiften wahre Kunstwerke. Bild: © Sarah Deibele

Schieder-Schwalenberg. Bleistift, Buntstifte und natürlich Papier: Mehr braucht Sarah Deibele, eine junge Künstlerin aus Halle/Saale, nicht, um ihre Kunstwerke zu kreieren. Im Kunstverein Schieder-Schwalenberg ist sie nun zu Gast. Im Mittelpunkt von Sarah Deibeles 4-wöchigem Schwalenberg-Aufenthalt soll, nach jahrelanger Beschäftigung mit von Menschen geprägten Landschaften, die künstlerische Reflexion des Lipperlandes stehen. Über eine Beteiligung an den Detmolder Kunsttagen kam sie das erste Mal in die Region, wo ihre Neugier »auf mehr« geweckt wurde. Erste Internet- Recherchen und Erzählungen ließen ein Bild entstehen: hügelig, weich, lieblich; wie geschichtet mit freiem Blick in die Ferne. Bunte Flickenteppich-Felder, große Mischwälder, Windräder, Kugelbaum gesäumte Straßen. Darüber der Himmel als gleichsam zweite Landschaft aus Wolken, Licht und Dunst.

Gedanken und Fragen entstehen : Die Lippische Toskana muss ein reizvoller Landstrich sein; allerdings ein von Menschenhand modellierter Raum – kein unberührtes Paradies. Trifft hier Kulturlandschaft auf die Gestaltungskraft von Natur? Auch dass bereits im 19. Jahrhundert das »Schwalenberger Licht« Künstler:innen faszinierte, hat sie gelesen; Nebel, Sturm, Sonne, Dämmerung, Wolkenberge und Regenbänder müssen zu Verwandlungen führen – zyklisch, täglich, stetig.

Das Gehörte und Gelesene gilt es vor Ort zu überprüfen – inhaltlich wie formal. Hiermit stellt sich S. Deibele eine äußerst reizvolle Aufgabe. Ihr tägliches Arbeiten in der Landschaft wird ergänzt durch reflektierendes Nacharbeiten im Atelier des Künstlerhauses. So wächst ein Konvolut an Zeichnungen aus Vor-Ort-Eindruck und Nachhall. Die Ergebnisse werden in einer 6-wöchigen Ausstellung präsentiert.

Doch S. Deibele wird nicht nur Spuren menschlichen Wirkens über Land suchen, sondern auch Spuren hinterlassen. Ihr Wunsch, für einen Ort und direkt auf einer Wand zu zeichnen, konnte im Haus Bachrach erfüllt werden, wo sie eine dauerhaft zu sehende Wandzeichnung angefertigt hat. Die Motivgröße, der ungewohnte Untergrund, die Geschichte des 400 Jahre alten Fachwerkhauses in der Schwalenberger Altstadt wird ihre Handschrift verändern.

Am 11.09.2023 um 11:30 wird die Wandzeichung enthüllt. Im Gespräch mit Gesa Reuter wird Sarah Deibele über die Entstehung sprechen, den Kern ihrer Arbeit und die Begeisterung für die Eigenheiten der Lippischen Landschaft.