Ostwestfalen-Lippe kam 2016 auf 6,7 Millionen Übernachtungen

HotelgastOWL. Solide Zahlen im heimischen Tourismus: Ostwestfalen-Lippe bleibt bei Urlaubern und Geschäftsreisenden ein beliebtes Ziel. Auf rund 6,7 Milionen Gäste-Übernachtungen kam die Region im vergangenen Jahr – 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitgeteilt. Die NGG bezieht sich dabei auf aktuelle Beherbergungszahlen des Statistischen Landesamts. Danach schrieb der NRW-Tourismus insgesamt mit knapp 50 Millionen Übernachtungen das siebte Rekordjahr in Folge. „An der guten Bilanz haben die Beschäftigten in Hotels, Pensionen und Gaststätten einen enormen Anteil“, betont NGG-Geschäftsführerin Gaby Böhm. Angesichts schon jetzt großer Belastungen seien Forderungen nach immer längeren Arbeitszeiten daher „vollkommen fehl am Platz“.

Verschiedene Arbeitgeberverbände hatten gefordert, die tägliche Höchstarbeitszeit durch ein maximales Wochen-Pensum zu ersetzen. Die NGG Bielefeld-Herford spricht von einem „Irrweg“: „Jeder, der im Gastgewerbe arbeitet, weiß, dass Überstunden gerade in der Hochsaison dazugehören. Das Arbeitszeitgesetz sorgt aber dafür, dass das für den Einzelnen erträglich bleibt“, sagt Böhm. Das Gesetz schreibt eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor. In klar geregelten Ausnahmefällen kann sie auf zehn Stunden ausgedehnt werden.

Nach den Vorschlägen der Arbeitgeber wären extrem lange Schichten möglich, befürchtet die Gewerkschaft. „Ein 12-Stunden-Einsatz an der Rezeption oder im Ausschank haut aber jedem die Füße weg“, so Böhm. Ob die Betriebe solche Arbeitszeiten bräuchten, sei fraglich. Flexibilität habe für die Gastro-Mitarbeiter auch in OWL schon immer zum Job gehört.

Andernfalls hätten die Übernachtungsbetriebe dort kaum so viele Menschen empfangen können wie im letzten Jahr, ist sich Böhm sicher. „Die Umsätze in der Beherbergung und in der Gastronomie steigen seit Jahren kräftig an. Statt den Arbeitsdruck weiter zu erhöhen, ist es Zeit, mehr Menschen einzustellen und die Leistung der Beschäftigten stärker anzuerkennen“, so die Geschäftsführerin. Allein im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im nordrhein-westfälischen Gastgewerbe nach amtlicher Statistik um drei Prozent – die Zahl der Beschäftigten in der Branche ging dagegen um 1,4 Prozent zurück.