Die Geschichte einer bronzenen Ehrung
Minden. Die Nicolaus-Meyer-Medaille des Mindener Geschichtsvereins steht im Zentrum der Kabinettausstellung im Foyer des Mindener Museums im Mai und Juni. Dieses bronzene Objekt aus dem Jahr 1964 wurde ursprünglich in 25 Exemplaren von der Firma Heinrich Kissing gegossen und nummeriert. Unser Exemplar trägt die Nummer 21 und wurde 1969 durch den damaligen Museumsleiter Friedrich Carl Bath in die Sammlung des Museums aufgenommen.
Alle zwei Monate präsentiert das Mindener Museum ein neues „Objekt im Fokus“, um die verborgene Sammlung von rund 60 000 Objekten ins Rampenlicht zu rücken. Die Nicolaus-Meyer-Medaille steht hier exemplarisch für die Vielfalt der Exponate, begleitet von Hintergrundinformationen und spannenden Anekdoten. Mit dieser Ausstellungsstrategie werden Dauer- und Sonderausstellungen ergänzt und das Wissen über die Sammlung vertieft.
Das Porträt Meyers fertigte der Berliner Künstler Carl Rudolph Kölbel (1826–1910) anlässlich der Ernennung Nicolaus Meyers zum Ehrenbürger von Minden im Jahr 1850. Kölbel schuf zunächst Zeichnungen und Lebendmasken, aus denen er ein Flachrelief modellierte; dieses Relief wurde später in Gips gegossen und diente als Vorlage für die Bronzeprägung.
Für die Fertigung der Nicolaus-Meyer-Medaille übertrug die Firma Heinrich Kissing das Gipsmodell in speziellen Formsand und goss flüssige Bronze ein. Die Nummer 1–10 behielt der Mindener Geschichtsverein für Verleihungen zurück, während die Nummer 11–25 zum Verkauf freigegeben wurden.
Die Schenkung der Medaille an das Museum durch Friedrich Carl Bath erfolgte 1969, als der Museumsleiter die Bedeutung der Medaille für die Regionalgeschichte erkannte und sie als Exponat sicherte. Seitdem ist sie ein fester Bestandteil der Sammlungsgeschichte des Museums.
Dr. Nicolaus Meyer (*1775 in Bremen; †1855 in Minden) kam 1809 nach Minden, leitete ab 1817 das „Mindener Sonntagsblatt“ und gründete 1824 die Westphälische Gesellschaft für vaterländische Cultur, den Vorläufer des heutigen Mindener Geschichtsvereins. Mit seiner medizinischen und schriftstellerischen Tätigkeit prägte er das geistige Leben in Westfalen nachhaltig.
Besucherinnen und Besucher können die Nicolaus-Meyer-Medaille bis Ende Juni im Foyer besichtigen. Begleitende Führungen erläutern Herstellungsprozesse und Meyers Lebenswerk, und didaktische Materialien für Schulklassen verbinden Geschichte anschaulich.
Das Mindener Museum hat Di bis So jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Sonderöffnungszeiten für Gruppen auf Anfrage!