Neue Sekundarschule Am Wiehen

Zur Entstehung einer neuen Sekundarschule in Minden-Häverstedt

Minden. Am Standort der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Realschule in Minden-Häverstedt soll eine neue Sekundarschule entstehen. Bereits im Jahr 2019 setzte sich die Stadt Minden diesbezüglich mit Expert*innen auseinander – zwecks Planung des pädagogischen Grundkonzeptes, der architektonischen Planung, etc. In diesem Jahr wurden die Grundschulen in Minden in Kenntnis gesetzt und auch die Eltern werden bis Mitte September bei einem Elternabend informiert.

Schule Am Wiehen

So soll die Sekundarschule Am Wiehen aussehen. © a|sh sander.hofrichter architekten GmbH

Bei einer finalen Elternbefragung – dazu werden zum 28. September an ca. 1.700 Eltern von Grundschüler*innen Fragebögen versendet –, wird die Entscheidung der Eltern herangezogen. Wichtig ist hierbei, dass Eltern, die für die neue Sekundarschule stimmen, NICHT dazu verpflichtet sind, ihre Kinder auf diese Schule zu schicken. Eltern können zum Wohl der Allgemeinheit entscheiden: Ist eine neue Sekundarschule in Minden-Häverstedt sinnvoll? Mindestens 75 positive Stimmen sind notwendig, um der Schule zur Gründung zu verhelfen. Der erste Jahrgang könnte bereits im Sommer 2021/22 an den Start gehen – allerdings im Gebäude des „Hauses der Bildung“ bis das Schulgebäude im Schuljahr 2023/2024 am neuen Standort bezugsfertig ist. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch die Verkehrsanbindung verbessert werden, damit die Kinder die Sekundarschule problemlos erreichen können.

Zum Konzept der neuen Sekundarschule Am Wiehen

Schule Am Wiehen

Die architektonische Gestaltung des neuen Gebäudes gestaltet sich nach dem sogenannten „Cluster-Modell“. Das bedeutet, dass es keinen Platz gibt, der nicht sinnvoll ins pädagogische Konzept eingebunden wird. Die Schule soll den Schüler*innen Lern- und Lebensräume bieten, wodurch Kinder erst Raum zum Lernen bekommen. Wer sich wohlfühlt, der lernt besser. © a|sh sander.hofrichter architekten GmbH

Die neue Schule „Am Wiehen“ soll künftig einen Campus mit der gegenüberliegenden Grundschule „Am Wiehen“ bilden. Dies ist unter anderem deshalb sinnvoll, weil Grundschulkinder nicht immer gemeinsam mit ihrem Freundeskreis an eine weiterführende Schule wechseln können. Durch den Campus der Grundschule und der Sekundarschule Am Wiehen werden Kinder nicht getrennt. Die Grundschulkinder dürfen beispielsweise die Mensa der Sekundarschule nutzen. Auf diese Weise können sich die Kinder beim gemeinsamen Mittagessen treffen.

Bei der Sekundarschule Am Wiehen handelt es sich um eine inklusive Gesamtschule ohne eigene Oberstufe – dies umfasst die Klassen 5-10. Wichtig ist hierbei, dass Kinder mit den unterschiedlichsten Stärken und Schwächen unterrichtet werden, sodass den Schüler*innen auch alle Abschlüsse offenstehen. Das heißt, die Eltern müssen nicht schon am Ende der vierten Klasse wissen, ob ihr Kind das Abitur absolvieren soll oder nicht.

Das Lernen an der Sekundarschule soll individualisiert stattfinden. Dabei werden den Kindern Fachkompetenzen vermittelt, welche sie dazu befähigen sollen, Wissen aktiv in Handeln umzusetzen. Im Unterschied zu anderen Schulen soll der Unterricht in Doppelstunden stattfinden: Im ersten Teil des Unterrichtes leiten die Lehrer*innen die Kinder an, im zweiten bekommen die Schüler*innen die Möglichkeit in kleinen Arbeitsgruppen zu lernen – natürlich stehen auch in dieser Zeit die Lehrer*innen bereit, um die Kinder je nach Bedarf zu unterstützen. Dadurch soll sich eine Art „Helfersystem“ ausbilden. Die Lehrkräfte und die stärkeren Schüler helfen den schwächeren Schülern. Davon profitieren alle Schüler*innen: Wer etwas erklärt, lernt die Inhalte nachhaltiger und wer etwas seiner Begabung entsprechend vermittelt bekommt, wird dem Unterricht besser folgen können.

Zur der geplanten Sekundarschule Am Wiehen ist ein Song samt Musikvideo entstanden, der den Fokus des Projektes verdeutlicht: individuell gefördertes Lernen.

Hier geht’s zum Song: https://www.youtube.com/watch?v=fRGqruHCdec

Text: Annette Olenberg

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