Museumspädagoge übernimmt Museumsleitung

Der Leiter der Museumspädagogik im Archäologischen Freilichtmuseum übernimmt ab Dezember die Museumsleitung im Monrepos – Archäologisches Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution in Neuwied (Rheinland-Pfalz).

Marcus Coesfeld am Jäger-und-Sammler-Zelt .Foto: Peter Riedel (Uni Bielefeld)

Marcus Coesfeld am Jäger-und-Sammler-Zelt .Foto: Peter Riedel (Uni Bielefeld)

Fast zwei Jahre, nachdem Marcus Coesfeld die museumspädagogische Leitung im Freilichtmuseum übernommen hat, verlässt er es wieder. Etwas wehmütig zwar, aber zufrieden blickt er auf die vergangenen zwei Saisons zurück. „Ich habe hier die Gelegenheit erhalten, viele Ideen umzusetzen und manches zu bewegen!“, so Coesfeld.

Der 31-Jährige hat in Bochum Geschichte und Germanistik auf Lehramt studiert und 2015 sein Referendariat erfolgreich als Gesamtschul- und Gymnasiallehrer abgeschlossen. Um noch ein weiteres Berufsfeld kennenzulernen, absolvierte er danach ein wissenschaftliches Volontariat im LWL-Museum für Archäologie in Herne. Von dort aus wechselte er Anfang 2017 als Leiter der Museumspädagogik ins Archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen.

In knapp zwei Jahren ist es Coesfeld gelungen, die museumspädagogische Abteilung neu zu strukturieren, etwa durch die Einstellung neuer Gästeführer. In Kooperationen mit diversen Schulen, Universitäten oder etwa dem Kommunalen Integrationszentrum Lippe konnte er ein starkes Netzwerk aufbauen. Besonders in der öffentlichen Wahrnehmung hat das Freilichtmuseum seit 2017 erheblich an Aufmerksamkeit durch die von dem Museumspädagogen betreuten Social-Media-Kanäle und dem neuen Blog erfahren. Im neuen Jahr, so Coesfeld, erwartet die Internetnutzer zudem eine völlig neue Homepage.

Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Coesfeld in der Neuausrichtung der museumspädagogischen Angebote für Schulklassen. Diese sind nun stärker kernlehrplanorientiert als zuvor. Auch die Einführung neuer Veranstaltungsformate geht auf den Museumspädagogen zurück. So feierte das Museum 2018 zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Lange Museumsnacht, welche im April 2019 erneut stattfinden und die Saison eröffnen soll. Im Juni 2019 freut sich das Freilichtmuseum auf einen „Kampftag“, auf dem sich alles um Kampfkunstgeschichte drehen soll. Coesfeld, der selbst nebenbei eine

Doktorarbeit über Kampfsportgeschichte schreibt, wird diese Veranstaltung weiterhin ehrenamtlich organisieren. Außerdem geht ein sehr anschauliches Archäologie-Modell auf Coesfeld zurück, welches ab April 2019 den Eingangsbereich der Ausstellung bereichern wird.

Klaus Stein, Geschäftsführer des Freilichtmuseums, meint: „Es ist schade, dass Herr Coesfeld uns schon wieder verlässt, aber wir sind stolz, dass das Archäologische Freilichtmuseum hier gewissermaßen als ‚Sprungbrett‘ zu einer Museumsleitung in einem so renommierten Haus wie dem Monrepos fungieren konnte.“ Museumsdirektor Karl Banghard merkt an: „Das Jahr 2018 ist außergewöhnlich erfolgreich verlaufen. Dies ist sicherlich auch auf das Engagement von Herrn Coesfeld zurückzuführen. Wir werden ihn vermissen.“

„Gerade in Anbetracht der Planungen um das Projekt ‚Urland‘ und einen Klimaturm mit einer Dauerausstellung zur Umweltgeschichte, einem Thema, das auch im Monrepos zentral ist, kann ich mir eine künftige Zusammenarbeit zwischen Neuwied und Oerlinghausen durchaus gut vorstellen“, ergänzt Coesfeld.

Die museumspädagogische Leitung wird ab Dezember vorübergehend von Gästeführer Philipp Pohlmann vertreten. Das Bewerbungsverfahren für eine Nachfolge läuft derweil.

Heilpraktiker Stiv Dudkin