Mit Pauline Abenteuer erleben

Detmold . Sie ist jung, sie ist schlau und stellt auch schon einmal das ein oder andere an: Pauline heißt die digitale Begleiterin, die in einer neuen App Kinder im Grundschulalter durch das LWL-Freilichtmuseum Detmold begleitet. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erweitert damit sein museumspädagogisches Angebot um eine digitale Komponente. Die App funktioniert über im Gelände versteckte Funksender, sogenannte Beacons, und ist kostenlos sowohl für Apple- als auch Android-Geräte erhältlich.

Die Schülerin Pauline Mundt (3. v. l.) hat die Texte der Zeichentrickfigur Pauline eingesprochen und gemeinsam mit ihren Freunden die App getestet. Foto: LWL/Klein

Die Schülerin Pauline Mundt (3. v. l.) hat die Texte der Zeichentrickfigur Pauline eingesprochen und gemeinsam mit ihren Freunden die App getestet. Foto: LWL/Klein

Das Besondere: die App funktioniert spielerisch. An insgesamt 15 Stationen im Museumsgelände können die Freilichtentdecker gemeinsam mit Pauline kleine Aufgaben lösen. So bauen sie beispielsweise mit Pauline eine Kirche auf, helfen ihr ein Feuer zu löschen oder suchen gemeinsam einen verlorenen Gegenstand im Pastorat. „Uns war es wichtig, mit der App gezielt Kinder im Grundschulalter anzusprechen und ihnen die Möglichkeit zu geben, das Gelände spielerisch zu erkunden und nebenbei noch etwas zu lernen“, erklärt die Projektleiterin Ruth Lakenbrink.

Die Protagonistin Pauline kennt das Museum sehr genau und nimmt die Kinder mit auf eine Abenteuertour durch das Paderborner Dorf. Denn wo Pauline auftaucht, ist immer etwas los. Die App nutzt dabei nicht nur die noch relativ neue Technologie der Beacons, um den Besucher auf die Stationen in der Nähe aufmerksam zu machen, in ihr sind auch Augmented-Reality-Elemente eingebaut wie beispielsweise eine alte Ansicht des Krummen Hauses oder ein Huhn, das gefangen werden muss. „Augmented Reality ist eine visuelle Erweiterung der Realität. Durch die Kamera des Handys können Gegenstände im wirklichen Raum entdeckt werden“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Janina Raub. Neben der spielerischen Komponente gibt Pauline auf einer Wissensebene interessante Infos zu den einzelnen Häusern. Ihr Freund Professor Eule, eingesprochen von dem Märchenerzähler Lothar Schröer, hält auf einer dritten Ebene Wissen für die Erwachsenen bereit, die die Kinder begleiten. Der Nutzer kann zwischen den Ebenen wechseln.

Zum Leben erweckt hat Pauline der Kinderbuchillustrator Kai Schüttler aus Greven (Kreis Steinfurt), der auch Professor Eule und die Spielgrafiken gezeichnet hat. „Pauline sollte jemand sein, der unerschrocken, sympathisch und mit dem Ort verbunden ist“, erklärt die Museumspädagogin Anna Stein. Dabei lehnt sich die zwölfjährige Pauline an die historischen Figur der Fürstin Pauline an, schließlich war ein Teil des Museumsgeländes früher im Besitz der lippischen Fürstenfamilie. So kann Pauline die Kinder auch auf die Besonderheiten im Museum aufmerksam machen. „Die digitale Welt wird bewusst mit der realen verknüpft“, ergänzt Stein.

Die zwölfjährige Pauline Mundt aus Lemgo hat der gezeichneten Figur ihre Stimme geliehen. Die Namensdopplung war reiner Zufall. Pauline und ihre Freunde waren auch die ersten Tester der App. Für die Schülerin war es etwas Besonderes, bei einem solchen Projekt dabei zu sein.

Die App ist offline-basiert, das heißt, sie greift nach dem einmaligen Herunterladen nicht mehr auf das Internet zu und ist unter dem Namen „LWL Pauline“ kostenlos in den Stores von Apple und Android zu finden. Erste Einblicke in die Funktionen der App zeigt ein Film, der, ebenso wie die Links zu den Stores, im Internet abrufbar ist: www.pauline-app.lwl.org.