Leopoldshöhe – Heimathof

Leopoldshöhe. Der Heimathof in Leopoldshöhe, der ehemalige Hof Eickmeyer, war noch bis in die 80-er Jahre ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb. Die Geschichte des Hofes Beermann/Eickmeyer reicht bis in das 15. Jh. zurück. Er gehört zu den alten Hagenhöfen in Krentruperhagen, in der ehemaligen Bauerschaft Hovedissen. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus der Zeit der Everstein´schen Fehde zu Anfang des 15. Jahrhunderts. 1535 wurde der Hof im Landschatzgesetz als „de Beermann“ bezeichnet. Ebenfalls wurde er im Salbuch von 1616/17 erwähnt, dort unter der Bezeichnung „Behermann“.
Bei der Volkszählung 1910 war noch ein Landwirt Fr. Beermann mit seiner Frau Karoline und drei Kindern auf dem Hof gemeldet, zudem eine Magd, ein Schweinehirt und ein Schlachter mit seiner Frau. 1940 hat Helene Beermann den Hof von ihrem verstorbenen Onkel geerbt; sie war mit dem Landwirt Eickmeyer aus Nienhagen verheiratet. Die Familie Eickmeyer hat den Hof bis zum Jahr 1988 bewirtschaftet. Im Zuge der Planungen für die Ortsumgehung Leopoldshöhe hat die Gemeinde Leopoldshöhe den Hof im Jahre 1988 gekauft und in der Folgezeit in verschiedener Weise, u.a. als Übergangswohnheim für Spätaussiedler genutzt.
Zu dieser Zeit gab es bereits verschiedene Überlegungen, wie der Hof zukünftig genutzt werden könnte. Handeln war dringend geboten, da sich die Gebäude des Hofes teilweise in einem sehr schlechten baulichen Zustand befanden. Es war der Heimatverein Leopoldshöhe, der Anfang der 90er Jahre den Vorschlag unterbreitete, auf dem Gelände einen Grillplatz mit einer Schutzhütte zu errichten und auch das alte Backhaus, das zuletzt als Schweinestall genutzt wurde, zu einem kleinen Veranstaltungsraum umzubauen. Diese Arbeiten hat der Verein im Wesentlichen in Eigenleistung durchgeführt. 1993 waren die Maßnahmen abgeschlossen und Backhaus und Grillplatz konnten für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt werden. Beide Einrichtungen werden auch für private Feiern vermietet und erfreuen sich großer Beliebtheit. Ab 1996 wurde dann, ebenfalls auf Initiative des Heimatvereins, das Wohnhaus restauriert und zu einem Heimatmuseum ausgebaut, das 1999 eröffnet wurde.
Zum Hof gehört noch eine große Obstwiese sowie ein Waldstück, die ebenfalls vom Heimatverein Leopoldshöhe gepflegt und betreut werden. Der Heimathof wird nicht nur vom Heimatverein, sondern auch von der Gemeinde Leopoldshöhe oder anderen Vereinen und Organisationen für die vielfältigsten Veranstaltungen genutzt. So finden z.B. Konzerte, Lesungen o.ä. auf der Museumsdeele statt. Am Himmelfahrtstag führen die ev. Kirchengemeinden einen Gottesdienst unter freiem Himmel durch und am Ostersonntag entzündet der Heimatverein traditionell eines der größten Osterfeuer in Lippe. Am jeweils letzten Sonntag im Mai organisiert der Männergesangverein Leopoldshöhe immer ein offenes Singen auf dem Heimathof. Alle 2 Jahre im September veranstalten der Heimatverein und die Treckerfreunde Leopoldshöhe ein Dreschfest mit vielen historischen Traktoren und Geräten. Verschiedene kleinere Veranstaltungen des Heimatvereins, wie z.B. die monatlichen Klön-Nachmittage runden das Veranstaltungsprogramm ab.
Mit dem Heimathof Leopoldshöhe verfügen Heimatverein Leopoldshöhe und Gemeinde Leopoldshöhe somit über ein echtes Schmuckstück, das mittlerweile auch über die Grenzen Leopoldshöhes hinaus bekannt und beliebt ist.

Anschrift:
Heimathof Leopoldshöhe
Zum Heimathof 14a
33818 Leopoldshöhe