Lemgo. Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen der klassischen französischen Parforcejagd und der deutschen eingestellten Prunkjagd? In unterhaltsamer und anregender Weise führt der Kunsthistoriker und Co-Kurator, Dr. Michael Bischoff, am Sonntag, 16. Januar, um 15 Uhr im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake durch die aktuelle Sonderausstellung „Hofjagd – Privileg und Spektakel“. Freuen kann man sich auf eine faszinierende Bilderwelt, die von höfischer Prachtentfaltung, sozialen Unterschieden, der Rolle der Frau, aber auch von waidmännischer Praxis im Wandel der Zeiten erzählt.
Der Eintritt beträgt 5 Euro. Anmeldung unter Tel. 05261/94500 oder kasse@museum-schloss-brake.de. Besucher müssen einen 2G-Nachweis in Kombination mit ihrem Personalausweis vorlegen. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre gelten während der Schulzeit durch die regelmäßigen Testungen in der Schule oder im Kindergarten als geimpft. Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, müssen neben einem ärztlichen Attest einen negativen Schnelltest vorlegen (max. 48 Stunden alt). Ein Besuch ist nur mit einer FFP2- oder OP-Maske möglich.
Nähere Informationen zur Ausstellung:
Die Hofjagd hat eine faszinierende Geschichte von 2.500 Jahren und stellte ein gesellschaftliches Großereignis dar. Warum, in welchem Rahmen und wie wurde an den Fürstenhöfen der Neuzeit gejagt? Wer durfte damals überhaupt jagen? Welche Rolle spielte die Hofjagd in Lippe? Und wie haben Künstler wie Lucas Cranach d.Ä., Wolfgang Birkner, Hans Steiner und Joos de Momper das höfische Waidwerk im Bild festgehalten?
Fragen wie diese nimmt die Sonderausstellung „Hofjagd – Privileg und Spektakel“ im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo unter die Lupe. „Wir präsentieren die unterschiedlichen Formen der Hohen Jagd, die französische Parforcejagd und die deutsche Eingestellte Jagd. Ferner die Eber- und die Beizjagd. Die historische Jagd auf Wölfe spielt ebenfalls eine Rolle“, sagt PD Dr. Heiner Borggrefe, der Kurator der Sonderausstellung.
Zu sehen sind Bilder der Jagd in Malerei und Graphik sowie zahlreiche originale Jagdwaffen aus einer vergangenen Zeit, als noch vom Pferd mit Jagddegen, Jagdschwert und Saufeder gejagt und Vögel mit dem sogenannten Vogelschnäpper und der Leimrute erlegt beziehungsweise gefangen wurden. Seltene Objekte wie ein Jagdhorn von 1500 oder schwere, mit Dornen besetzte Schutzhalsbänder für Hunde gegen den tödlichen Kehlenbiss der Wölfe runden die Ausstellung ab.
Freuen kann man sich außerdem auf verschiedene Tierfelle, die das Gerbereimuseum Enger zur Verfügung gestellt hat. Die Besucherinnen und Besucher können im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, wie sich ein Wildschwein, ein Braunbär, eine Wildkatze oder ein Otter anfühlen.
Verschiedene Medienstation laden zum Mitmachen ein. Per Knopfdruck kann man unterschiedliche Jagdhornsignale und Tierstimmen anhören und auch dank entsprechender Hintergrundmusik in die Welt des Waldes eintauchen.
Für Kindergärten und Schulklassen gibt es spezielle museumspädagogische Angebote zum Mitmachen. Die Mädchen und Jungen gehen je nach Altersklasse auf Ratten- bzw. Mörderjagd. Zur Ausstellung erscheint auch eine reichhaltig bebilderte Publikation mit anregenden Beiträgen zum Thema.