Innovativ und nachhaltig für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Die Bertelsmann Stiftung will den Bürger:innen Zukunftsperspektiven aufzeigen, damit diese gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen können. Sie wird mit innovativen Ansätzen Zeichen gegen Zukunftsängste in der Gesellschaft setzen. Dabei nimmt sie besonders auch die herausfordernde Bildungs- und Ausbildungssituation von Jugendlichen in den Blick. Das gab der Vorstand bei der Jahrespressekonferenz 2021 in Gütersloh bekannt.

Gütersloh. Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Chancengerechtigkeit und Teilhabe sind in der Krise wichtiger denn je. Das betont Ralph Heck, der neue Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, bei der Jahrespressekonferenz in Gütersloh. Die Stiftung wolle gerade jetzt dazu beitragen, die Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. „Es ist das Ziel unserer Stiftung, den Bürgerinnen und Bürgern Perspektiven aufzuzeigen, wie wir gemeinsam gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen können“, sagt Heck. „Dabei sind für uns eine stabile Demokratie und eine nachhaltige Wirtschaft von existenzieller Bedeutung.“ Seit ihrer Gründung 1977 hat die Bertelsmann Stiftung 1,7 Milliarden Euro für gemeinnützige Arbeit bereitgestellt. 2020 hat sie für ihre Arbeit rund 74 Millionen Euro aufgewendet. Für die Stiftung arbeiteten im vergangenen Jahr 363 Mitarbeiter:innen.

Wie wichtig in Zeiten der Pandemie eine Zukunftsperspektive für die Gesellschaft ist, zeigen die Studien der Bertelsmann Stiftung. Sie ermitteln, wo Handlungsbedarf besteht: Eine Ende März erscheinende Untersuchung wird zwar bilanzieren, dass sich der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland im Jahr 2020 als insgesamt stabil erwiesen hat. Jedoch stellen die Expert:innen der Stiftung auch fest, dass im zweiten Halbjahr 2020 die Zukunftsängste in der Gesellschaft zugenommen haben. Insbesondere die Befragten, die sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden, geben mehrheitlich (56 Prozent) an, sich große Sorgen um ihre Zukunft zu machen. Gerade bei jungen Menschen unter 30 Jahren sind die Zukunftssorgen besonders verbreitet.

 „Wieder auf die Stärken unserer Gesellschaft und Wirtschaft besinnen“

„Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind gemeinsam gefordert, jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagt Liz Mohn, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung auf der Jahrespressekonferenz in Gütersloh. „Daher möchte ich bewusst – nicht zuletzt aufgrund unserer Stiftungsarbeit – heute ein Zeichen des Aufbruchs senden. Es wird Zeit, sich wieder auf die Stärken unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu besinnen.“

Die Stiftung setzt auf innovative Möglichkeiten zur Teilhabe auch in Krisenzeiten. Wie zum Beispiel mit einem digitalen Bürgerdialog im Oktober 2020. Hundert Europäer:innen aus Italien, Litauen, Irland, Dänemark und Deutschland diskutierten auf Einladung der Bertelsmann Stiftung drei Tage lang digital und engagiert über Europas Zukunft.

Die Bertelsmann Stiftung richtet den Blick immer wieder auf Gruppen, denen es schwerfällt, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Initiative #StopptKinderarmut ist im vergangenen Jahr auf große Resonanz gestoßen. Ähnlichen Erfolg erhofft sich die Stiftung nun beim Thema „Ausbildung“. Die Corona-Krise hat die Pläne vieler Jugendlicher durchkreuzt. Deshalb macht sich die Bertelsmann Stiftung für eine staatliche Ausbildungsgarantie stark, die nach österreichischem Vorbild den Jugendlichen den Start in eine reguläre Ausbildung erleichtern soll. Dadurch könne man auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken, sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Er warnt zugleich davor, nach dem Ende der Pandemie im Bildungswesen auf den Vor-Corona-Stand zurückzufallen: „Wir können jetzt die Zwangsdigitalisierung in der Pandemie als Chance nutzen. Intelligente Lernsoftware ermöglicht erfolgreicheres Lernen: individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers und jeder Schülerin zugeschnitten.“

Wählen ab 16 – mehr Mitspracherecht für junge Menschen

Jungen Menschen soll früher ein Mitspracherecht gegeben werden. Auch dafür plädiert die Stiftung. „Wählen ab 16 – das wäre schon für die kommende Bundestagswahl ein Thema gewesen“, sagt Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Diese Hoffnung habe sich zerschlagen, doch die Stiftung setzt ihr Engagement fort.

„Kein Weiter-so“, verlangt Brigitte Mohn und meint damit nicht allein die Forderung, das Wahlalter zu senken. „Wir brauchen ein deutschlandweites Reallabor für mehr Innovation.“ Der Hackathon #UpdateDeutschland könne der Auftakt dafür sein. Spätestens in der Corona-Krise hat Deutschland erlebt, was gut läuft im Land und was nicht funktioniert. Deswegen werden dringend Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen gesucht. Mit #UpdateDeutschland werden neue Ideen gefunden und innovative Lösungen erarbeitet. Kommunen, das Land Nordrhein-Westfalen (NRW), Universitäten, das Bundeskanzleramt, die Stadt Gütersloh und die Bertelsmann Stiftung sind ab 19. März dabei, wenn mehr als 1.000 Teilnehmer:innen im Rahmen dieser Initiative die Zukunft Deutschlands diskutieren.

Innovation bleibt auch grundsätzlich ein zentrales Thema der Bertelsmann Stiftung. Am 28. Oktober verleiht die Bertelsmann Stiftung, im Jahr des hundertsten Geburtstags des Stiftungsgründers Reinhard Mohn, den Reinhard Mohn Preis an Chemi Peres. Der Sohn des Friedensnobelpreisträgers Shimon Peres ist Vorsitzender des Peres Center for Peace and Innovation in Tel Aviv. Er steht als erfolgreicher und gesellschaftlich verantwortungsbewusster Unternehmer für das Modell der Innovations- und Start-up-Nation Israel.

Ansprechpartner:  

Jochen Arntz

Vice President Media Relations

Corporate Communications

Telefon: 0 52 41 81 81 147

E-Mail: jochen.arntz@bertelsmann-stiftung.de

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