Herford – Heimatmuseum für Landsberg

Herford. Anlässlich der 700-Jahrfeier Landsbergs übernahmen 1957 der Stadt- und auch der Landkreis Herford die Patenschaft über die Landsberger Körperschaften. Zwei Jahre später stellte die Stadt Räumlichkeiten für eine Heimatstube zur Verfügung. Die erste Ausgestaltung der Stube mit Bildmaterial, Landkarten, Wappen und Erinnerungsstücken unterstützte die Patenstadt und das Sozialministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie wurde am 15.11.1959 offiziell an die Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg (Warthe) – Stadt und Land übergeben. Vorgesehen waren die Räume für die Einrichtung eines Archivs, aber ebenso zur Durchführung von Veranstaltungen. 1963 und 1984 konnte die Heimatstube räumlich erweitert und zum Museum ausgebaut werden. Nachdem die Bestände 1997 zwischenzeitlich ausgelagert waren, zog die Arbeitsgemeinschaft im Jahr 2000 in die Räume der Volkshochschule in der Stadtmitte von Herford ein. Die Sammlung ist relativ umfangreich, da es immer wieder Zukäufe und Geschenke gibt.
Bemerkenswert im Heimatmuseum für Landsberg sind die archäologischen Funde von F.G.F. Hobus, eine Taufschale und Abendmahlskelch, die vom Pfarrer aus der Kirche Kernein gerettet wurden, sowie neumärkisches Waldglas. Zudem haben sich Skizzen und auch Gemälde des Malers Ernst Hensel erhalten. Zum Bestand gehören unter anderem zwölf Fahnen, einige Münzen und Medaillen, Altarleuchter, Informationen und Material von Wilhelm Ogoleit, der in Landsberg eine Goethe-Sammlung angelegt hatte. Es finden sich zahlreiche Andenken und später erworbene Erinnerungsstücke, etwa alte Orgelpfeifen, die während der Restaurierung ausgebaut wurden. Polnische Souvenirs und Gegenstände zeugen von den frühzeitigen partnerschaftlichen Verbindungen, die die Bundesarbeitsgemeinschaft mit Gorzów Wielkopolski gesucht hat, darunter finden sich Geschenke und gemeinsame Publikationen. Das Kartenmaterial, welches zum großen Teil im Depot verwahrt wird, besteht aus Wandkarten, Messtischblätter und Dorfplänen. Ein Stadtmodell Landsbergs ist ebenso vorhanden. Archivordner sind gefüllt mit etwa 500 Fotografien zu Stadt- und Landkreis Landsberg. Im Archivbestand finden sich einige Unterlagen zur Schriftstellerin Christa Wolf, da sie in Landsberg (Warthe) geboren wurde. Von Carl Teike ist Notenmaterial vorhanden.
Aus Berlin übernommen wurde die Heimatortskartei der Landsberger, die dort lange von der Herausgeberin des Heimatblattes betreut wurde. Relativ früh wurden Berichte über die Entwicklung Landsbergs/Gorzóws nach 1945 gesammelt. Parallel dazu wird auch die Tätigkeit der Bundesarbeitsgemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland dokumentiert. Die Bestände sind inventarisiert und im Heimatblatt wird regelmäßig über Neuzugänge berichtet. Häufig erstellte die Bundesarbeitsgemeinschaft Sonderausstellungen und beteiligte sich an den Tagen des Offenen Museums beziehungsweise der Kulturnacht in Herford.
Seit 1995 besteht ein Freundschaftsvertrag zwischen Herford undGorzów [Landsberg] und gemeinsam werden deutsch-polnische Projekte durchgeführt, etwa Spenden gesammelt für den Bau des Brunnens, die Restaurierung der Orgel und Grabsteinüberführung aus Berlin nach Gorzów. Darüber hinaus verlieh das Heimatmuseum Objekte an das städtische Museum in Gorzów und Bilder an das Haus Brandenburg in Fürstenwalde.

Öffnungszeiten

nach Vereinbarung, Eintritt frei

 

Quelle & Foto: www.bkge.de