Halle – Haller Zeiträume / Virtuelles Museum

Halle.  Mit dem Geschichtspfad Kaffeemühle haben Haller ZeitRäume ein „Freilichtmuseum“ erschlossen: den malerischen Haller Stadtwald am Bergkamp. Viele Generationen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Ein beschilderter Waldspaziergang führt Sie zu Schauplätzen großer Geschichte im Kleinen – von der Zeit der Aufklärung um 1800 bis zum Nationalsozialismus. Der Rundweg ist etwa 2,5 km lang.Ein Fachwerkhaus von 1804 bildet das Tor zum ehemaligen Landschaftspark der Familie Hagedorn, der um 1800, zur Zeit der Aufklärung, angelegt wurde.
Der Schützenberg und die Schützenhalle von 1912 haben eine wechselvolle Geschichte als Veranstaltungsort – und als Materiallager des Reichsarbeitsdienstes im Nationalsozialismus.
Private Waldbegräbnisse sind in Halle zahlreich, in Westfalen aber einzigartig. Mehr als hundert Jahre lang bestattete die Familie Schmülling am Bergkamp ihre Liebsten. Sie und ihre Nachkommen waren Ärzte und Apotheker. Was wohlhabende Familien zu dieser „Flucht“ an den Waldrand veranlasste, war der um 1810 heillos überfüllte Friedhof rund um die Haller Johanniskirche.
Das Herzstück des ehemaligen Landschaftsparks der Familie Hagedorn war der um 1797 erbaute Lustpavillon – seiner Form wegen „Kaffeemühle“ genannt.
Alle Bürger waren eingeladen, sich an diesem Ort an der „durch die Kunst erhöhten Natur“ zu erfreuen, die schöne Aussicht zu genießen und sich zu bilden.
Zu Hagedorns Landschaftspark gehörte auch ein großer Garten für den Obst- und Gemüseanbau. Das Gärtnerhaus von 1796 ist das älteste Gebäude des Bergkamps. In der sonnigen Senke, die durch eine Sandsteinmauer abgefangen wird, lag der Nutzgarten. Es gab dort auch Weinbau, eine Spargelschule und ausgedehnte Obstwiesen.
Der größte private Waldfriedhof am Bergkamp wurde 1926 von Eduard Kisker (1879-1952) angelegt, als sein gleichnamiger Vater starb.

Quelle & Foto: www.haller-zeitraeume.de