Gut qualifiziert – seltener arbeitslos

Neue Statistik belegt: Geringqualifizierte im Kreis Gütersloh sind eher arbeitslos

Kreis Gütersloh. Schon seit geraumer Zeit betont die Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bielefeld: „Qualifikation ist der Schlüssel zur erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt.“ Eine neue Statistik belegt diese Aussage nun in allen Facetten.

Dass Akademiker ein geringeres Risiko haben, arbeitslos zu werden als Ungelernte, ist bekannt. Die Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bestätigen dies seit vielen Jahren. Die Agentur für Arbeit kann diese Ergebnisse nun aber auch regional mit Zahlen veranschaulichen – und die Bedeutung von Ausbildung und Studium für die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt belegen.

Gut Qualifiziert für den Arbeitsmarkt. Foto Agentur für Arbeit.

Gut Qualifiziert für den Arbeitsmarkt. Foto Agentur für Arbeit.

So lag die reguläre Arbeitslosenquote im Kreis Gütersloh im Jahr 2016 durchschnittlich bei 4,8 Prozent. Gleichzeitig lag die Arbeitslosenquote derjenigen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, bei 2,7 Prozent, während die Arbeitslosenquote derjenigen, die keinen Berufsabschluss haben bei 14,3 Prozent lag.

„Hier zeigt sich: Ausbildung und Qualifikation zahlen sich aus. Besonders deutlich wird das, wenn man es einmal so betrachtet: Im Jahr 2016 war weniger als jeder fünfte Erwerbstätige ohne abgeschlossene Berufsausbildung, im Vergleich dazu hatte jedoch mehr als jeder zweite der Arbeitslosen keinen Berufsabschluss. Die Tendenz ist also eindeutig“, so Thomas Richter, Leiter der Agentur für Bielefeld.

Beschäftigte ohne Berufsausbildung haben im Vergleich zu den anderen Qualifikationsgruppen ein höheres Risiko, ihre Beschäftigung zu verlieren. Außerdem sind ihre Chancen, ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden, geringer. Entsprechend höher ist das Risiko für diese Menschen, langzeitarbeitslos zu werden.

„Und genau deshalb wollen und müssen wir an dieser Stelle ansetzen: Qualifizieren und Menschen dabei unterstützen, eine Berufsausbildung zu erlangen. Jugendliche auf ihrem Weg in das Berufsleben begleiten und unterstützen, um sicherzustellen, dass sie schon früh eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich beenden können. Erwachsenen Arbeitslosen ohne Berufsabschluss die Möglichkeit geben, diesen nachzuholen. Auch bereits Beschäftigten in Betrieben die Möglichkeit geben, sich weiterzubilden – beispielsweise durch eine Umschulung im WeGebAU-Programm die Ausbildung zur Fachkraft ermöglichen. Diese Dinge werden durch unsere engagierten Mitarbeiter, die gute Kooperation mit Partnern am Arbeitsmarkt und unsere Qualifizierungsmaßnahmen ermöglicht – und Zahlen und wie diese belegen, dass die Investition in Qualifizierung und Ausbildung der richtige Ansatz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist“, bilanziert Richter.

Daten und Hintergrund: 

Die Arbeitsmarktdaten zu den Qualifikationsgruppen sind in dem Tabellenheft „Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten (Jahreswerte)“ zusammengestellt. In dem Methodenbericht „Einführung qualifikationsspezifischer Arbeitslosenquoten in der BA-Statistik“ werden die Methodik beschrieben und ausgewählte Ergebnisse dargestellt. Die Veröffentlichungen können eingesehen werden unter:

www.statistik.arbeitsagentur.de -> Statistik nach Themen > Arbeitslose, Unterbeschäftigung und Arbeitsstellen > Arbeitslose und Unterbeschäftigung > Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten (Jahreszahlen) – Dezember 2016.