Ein Job mit Weitblick und Verantwortung für Generationen

Nikolas Osburg ist neuer Forstamtsleiter vom Gemeindeforstamt Willebadessen
Willebadessen. Junger und frischer Wind im 190 Jahre alten Gemeindeforstamt Willebadessen: Seit dem 1. Januar ist der 30-jährige Nikolas Osburg Forstamtsleiter und damit zuständig für die Betriebsleitung von rund 10.000 Hektar Wald.

„Wir freuen uns, als Nachfolger des verdienstvollen Andreas Becker jemanden aus der neuen Generation Förster gefunden zu haben, die in der Forstbranche gut vernetzt sind und für den Wiederaufbau unserer zerstörten heimischen Wälder wertvolle Erfahrungen aus anderen Betrieben mitbringen“, erklärt Verbandsvorsteher und Dezernent beim Kreis Paderborn Michael Beninde.

Nikolas Osburg ist der neue Hüter der Wälder im Gemeindeforstamt Willebadessen Foto: Forstamt Willebadessen

Nikolas Osburg ist der neue Hüter der Wälder im Gemeindeforstamt Willebadessen Foto: Forstamt Willebadessen

Sein bisheriger beruflicher Werdegang führte Osburg nicht nur in private Forstverwaltungen, sondern auch zum Landesbetrieb „Wald und Holz NRW“. Neben klassischen Aufgaben wie der Holzvermarktung konnte er wertvolle Erfahrungen im Bereich Beantragung und Bewilligung von Fördergeldern auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene sammeln. Erfahrungen, die nun für Osburgs neue Position besonders wichtig sind. Denn der Verbandsvorsteher und der neue Forstamtsleiter sind sich einig:

„Ohne weitreichende Förderung werden viele Waldbesitzer die massive Herausforderung der Wiederaufforstung nicht schaffen!“ Die anhaltende Trockenheit durch den Klimawandel, schwere Stürme und der Borkenkäfer haben im Wald deutliche Verwüstungen hinterlassen. Während seiner viermonatigen Einarbeitungszeit mit seinem Vorgänger Andreas Becker hat Osburg daher schon über 40 Förderanträge auf den Weg gebracht.

„Den Wald meiner Kindheit und Jugend so zerstört zu sehen, versetzt mich zum einen in Demut vor der Natur, zugleich begreife ich es aber auch als persönliche Verpflichtung diesen für die heutige aber auch für zukünftige Generationen wieder aufzubauen“, erklärt Nikolas Osburg, der die nachhaltige Forstwirtschaft als ein Generationenvertrag sieht. „Erst meine Kinder und Enkelkinder werden sehen, ob wir heute in Zeiten des Klimawandels die richtigen Entscheidungen in der Baumartenwahl treffen. Sicher ist nur, dass wir eine breite Mischung an Baumarten auf die Flächen pflanzen müssen, damit wir den Ausfall einzelner Baumarten verkraften können.“

Im Gemeindeforstamt Willebadessen sind 29 zumeist kommunale Waldbesitzer aus dem Kreis Paderborn, dem Altkreis Warburg sowie der Stadt Marsberg zusammengeschlossen. „Als kommunale Wälder sind es die Wälder der Bürgerinnen und Bürger. Ich arbeite als Leiter des Forstamtes somit für die Menschen, die hier ihre Heimat haben“, so Osburg. Das sei einer der ausschlaggebenden Gründe, warum sich der Bad Driburger auf die Stelle beworben habe.
In den ländlich geprägten Mitgliedskreisen des Gemeindeforstamtes sind viele Menschen den Wäldern besonders verbunden. „Sie erleben direkt vor ihrer Haustür, in welchem Zustand unsere Wälder sind. Außerdem sind einige Bürgerinnen und Bürger selbst Waldbesitzer und von der Kalamität persönlich stark betroffen“, weiß Osburg.
„Trotz Klimawandel müssen wir gemeinsam unsere Wälder in den nächsten Jahrzehnten wieder zu funktionierenden Ökosystemen entwickeln, sodass die drei Hauptfunktionen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gleichwertig wiederhergestellt werden. Dazu zählen unter anderem die Lieferung sauberer Luft sowie Wasser, die CO2 freundliche Bereitstellung des Baustoffes Holz, wertvolle Lebensräume für Tier und Pflanzenarten und Arbeitsplätze sowohl in der Forstwirtschaft als auch in der Holzverarbeitenden Industrie“, erklärt Osburg und stellt schmunzelnd fest: „Da haben wir viel Arbeit vor uns und können zum einen finanzielle Mittel, Verständnis aber auch Hilfe von unseren Waldbesitzern, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Kommunen, gebrauchen!“

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