Die Vielfalt auf dem Teller erhalten

Detmold. Bereits seit vielen Jahren setzt sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold für die Erhaltung alter Pflanzenarten und -sorten ein, damit die Vielfalt in den Gärten und auf den Tellern nicht verloren geht. Nun hat das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) einen neuen Kooperationspartner für das Ziel Saatguterhaltung an seiner Seite: ProSpecieRara Deutschland. Beide Partner unterzeichneten jetzt einen Kooperationsvertrag.

Vertragsunterzeichnung: Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen und Iris Förster, Geschäftsführerin von ProSpecieRara Deutschland (vorne) freuen sich ebenso auf die Kooperation wie die Museumsmitarbeiterinnen Agnes Sternschulte (Landschaftsökologin) und Margret Blümel (Saatguttechnikerin, r.). Foto: LWL/Jähne

Vertragsunterzeichnung: Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen und Iris Förster, Geschäftsführerin von ProSpecieRara Deutschland (vorne) freuen sich ebenso auf die Kooperation wie die Museumsmitarbeiterinnen Agnes Sternschulte (Landschaftsökologin) und Margret Blümel (Saatguttechnikerin, r.). Foto: LWL/Jähne

In der Schweiz arbeitet ProSpecieRara seit über 30 Jahren erfolgreich für den Erhalt alter Kulturpflanzen und Nutztierrassen. Seit 2011 wurde auch in Deutschland ein Netzwerk aufgebaut, das derzeit 60 Sortenbetreuer und einzelne Schaugärten umfasst, die über 100 traditionelle Sorten anbauen und deren Saatgut ernten. Dieses Saatgut steht allen Interessierten zur Verfügung und kann im Internet eingesehen und gegen einen kleinen Kostenbeitrag bestellt werden.

Auch das LWL-Freilichtmuseum Detmold hat 2011 begonnen, alte Pflanzensorten in einem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Projekt in der Region Westfalen systematisch zu sammeln und zu erfassen. Gleichzeitig wurde ein Netzwerk von Pflanzenpaten aufgebaut, um das Saatgut zu erhalten. Dieses Netzwerk umfasst aktuell etwa 400 Paten. Insgesamt 160 verschiedene, im Rahmen des Projektes eingesammelte Gemüse- und Zierpflanzen werden im Museum angebaut. „Unsere Ziele, die Vorgehensweise, ein Netzwerk von Partnern aufzubauen, und das Angebot für alle Interessenten zu öffnen, all das deckt sich hundertprozentig mit den Zielen und der Umsetzung von ProSpecieRara. Daher war eine Kooperation für uns absolut wichtig und richtig. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, erklärt LWL-Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen.

Konkret bedeutet die Kooperation, dass ProSpecieRara die vom LWL-Freilichtmuseum gesammelten Sorten in sein Erhaltungssystem und die Pflanzenpaten des Museums auf Wunsch in sein Netzwerk integriert. „Museumssorten“, von denen genug Saatgut zur Verfügung steht, sind künftig auch über den Sortenfinder von ProSpecieRara auf der Internetseite zu finden, so dass die Saatgutabgabe nun über den neuen Kooperationspartner erfolgt. Mit Unterstützung von ProSpecieRara soll es zudem Saatgutkurse im LWL-Freilichtmuseum Detmold geben. Diese Kurse dienen zur Wissensvermittlung und Qualifizierung der Pflanzenpaten und sind so die Grundlage für die Saatguterhaltung. „Nur so können wir gewährleisten, dass wir ein Netzwerk von gleichermaßen engagierten wie qualifizierten Partnern haben“, erklärt Iris Förster, Geschäftsführerin von ProSpecieRara Deutschland. Und ergänzt: „Mit dem LWL-Freilichtmuseum haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der bereits ein großes Netzwerk aufgebaut hat und über wunderbare Schaugärten verfügt. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Partner und unser Wissen nun verbinden können.“

Weitere Informationen zu ProSpecieRara und die „Sortenfinder-Datenbank“ finden sich im Internet: www.prospecierara.de/de/sortenfinder

image002