Das Tor nach China steht offen

Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter: Beim Fischessen wird in den Räumen der Sparkasse Paderborn-Detmold das chinesische Wirtschaftswachstum beleuchtet .

Paderborn . Das Fischessen, welches die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter und der Wirtschaftsclub jährlich auf Einladung ihres Goldsponsors Sparkasse Paderborn-Detmold veranstalten, richtete seinen Blick 2020 auf die großen Themen der Welt. Einerseits ging es im Kommunikationszentrum der Sparkasse Paderborn-Detmold um die Folgen des Handelskriegs zwischen den USA und China. Andererseits um die Möglichkeit, als heimischer Unternehmer auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen.

 Gute Tradition: Die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter um den Vorsitzenden Kevin Taron (l.) und der Wirtschaftsclub um Georg Ilskens (r.) veranstalten auf Einladung der Sparkasse Paderborn-Detmold, um den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Hubert Böddeker (3.v.r.), jährlich ein traditionelles Fischessen. Dabei kommen stets wirtschaftliche Themen zur Sprache. Nun warf die heimische Wirtschaft einen Blick auf die Chancen auf dem wachsenden chinesischen Markt und hatte dafür die Referenten Ralf Schuster (3.v.l.) sowie Frank Lehnert (2.v.l.) zu Gast. Christoph Schön von der Universität Paderborn pflegt ebenfalls beste Kontakte in den asiatischen Raum.

Gute Tradition: Die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter um den Vorsitzenden Kevin Taron (l.) und der Wirtschaftsclub um Georg Ilskens (r.) veranstalten auf Einladung der Sparkasse Paderborn-Detmold, um den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Hubert Böddeker (3.v.r.), jährlich ein traditionelles Fischessen. Dabei kommen stets wirtschaftliche Themen zur Sprache. Nun warf die heimische Wirtschaft einen Blick auf die Chancen auf dem wachsenden chinesischen Markt und hatte dafür die Referenten Ralf Schuster (3.v.l.) sowie Frank Lehnert (2.v.l.) zu Gast. Christoph Schön von der Universität Paderborn pflegt ebenfalls beste Kontakte in den asiatischen Raum.

„Das Fischessen gibt es schon so lange, dass wir gar nicht mehr von einer Tradition, sondern von einem Brauchtum sprechen müssten“, sagte Hubert Böddeker. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Paderborn-Detmold begrüßte die zahlreich anwesenden Gäste und leitete thematisch direkt über: „Die Wirtschaftsräume verändern sich, ob wir das wollen oder nicht. Wir tuen gut daran, den wachsenden chinesischen Markt nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu begreifen.“ Ralf Schuster, Abteilungsleiter Banken in Nicht-OECD-Staaten der Hessischen Landesbank (Helaba), griff die Vorlage in seinem Vortrag Go vs. Schach – Marketingchancen in China dankend auf. „Bei China denken wir immer noch an ein kommunistisches System. Dabei ist das Land längst schon kapitalistisch, nur eben zentral gesteuert. Natürlich gibt es Dinge, die im asiatischen Bereich anders laufen, als wir sie seit Jahrzehnten durch unsere Beziehungen zu den USA gewöhnt sind, aber auch darin liegen Möglichkeiten“, meint Schuster.

China verfolge eine andere Taktik als der amerikanische Kontrahent. „Die USA hat immer schon eher Strukturen in anderen Ländern zerstört, zum Beispiel durch wirtschaftliche Sanktionen. China erhält die Strukturen anderer Länder und kreist Gegner durch Kooperationen mit umliegenden Partnern ein. Es investiert massiv im arabischen und afrikanischen aber auch im europäischen Raum in Infrastrukturmaßnahmen und baut somit seinen geopolitischen Einfluss aus“, so Schuster. Laut Statistik der Halaba ist China mittlerweile für 112 Länder auf der Welt der Handelspartner Nummer Eins. Die USA nur noch in 44. „Deutsche Unternehmen müssen sich fragen, wie sie das nutzen können und wollen“, schloss Schuster. Das Fischessen hatte auch dafür direkt den passenden Referenten zu Gast, denn Frank Lenhardt ist seit 2017 die passende Schnittstelle. Er ist Leiter des Frankfurter Verbindungsbüros des Sino-German-Ecoparks im Qingdao. Der Industriepark geht auf eine gemeinsame Initiative der deutschen und chinesischen Regierung zurück und hat seit Gründung 2012 das Ziel, deutschen Unternehmen als Markteintrittstor in den chinesischen Markt zu dienen.

In Sachen Bildung ist auch die Universität Paderborn als wissenschaftlicher Partner der dortigen Universität stark vertreten. „Wir haben gerade den Mittelstand im Fokus. Die Marke Made in Germany ist in China weiterhin von Bedeutung. Wir helfen den Unternehmen in allen Belangen dabei, damit sie ihre Produkte auf dem chinesischen Markt ausprobieren können. Dafür gibt es Unterstützung durch den Staat, der entsprechende Initiativen möchte und fördert“, so Lehnert, dessen Angebot von ersten Marketingaktivitäten, bis hin zu Produktmessen sowie Büro- und Industrieansiedlungen reicht. Von Seiten der Universität Paderborn wies Christoph Schön, Leiter der dortigen Stabsstelle des Präsidiums, darauf hin, dass auch die Hochschule konkrete Planungen hat, die Vernetzung mit Qingdao in den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft in naher Zukunft weiter auszubauen: „Wir sind in sehr guten Gesprächen.“ Für Kevin Taron, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter war auch das diesjährige Fischessen wieder ein Abend mit Perspektive: „Es ist für jeden Unternehmer wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen. Dank unseres langjährigen Sponsors Sparkasse ist es gelungen, den Blick weg von den oberflächlichen Chinaklischees zu nehmen und in für die Chancen und Möglichkeiten zu weiten.“     

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