Coronavirus bremst ostwestfälische Wirtschaft aus

Bielefeld. Die von China ausgehende Ausbreitung des Coronavirus hat schon jetzt erhebliche negative Auswirkungen auf die Unternehmen in Ostwestfalen. Das zeigt eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) in dieser Woche unter ihren auslandsaktiven Unternehmen, an der sich über 300 Firmen mit weltweit mehr als 300.000 Mitarbeitern beteiligt haben. 53 der befragten Unternehmen haben eine eigene Produktionsstätte in China, 173 Unternehmen haben Lieferanten in China, 120 verkaufen nach China.

„Das Coronavirus bremst die ostwestfälische Wirtschaft zunehmend aus. Lieferketten sind beeinträchtig und Unternehmen reduzieren ihre Umsatzziele“, berichtet Harald Grefe, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Als direkte Reaktion werden geplante Geschäftsbesuche verschoben, Reisen ausgesetzt oder Messeauftritte abgesagt. Wo möglich, wird vom Home-Office gearbeitet. Die zu erwartenden Auswirkungen gehen noch viel weiter: „Einige Unternehmer reden von völligen Abbrüchen in Lieferketten, fehlenden Transportmöglichkeiten mit daraus resultierenden Liefer- und Lagerungsproblemen, Unsicherheiten beim Umgang mit Anlieferungen und Preissteigerungen sowie Einschränkungen der Produktion durch fehlende Betriebsmittel bis hin zu Kurzarbeit“, so Grefe weiter.

Schon jetzt beklagen 47 Prozent der Unternehmen Lieferengpässe, 35 Prozent Umsatzeinbußen und 21 Prozent die Absage von Messeteilnahmen. 30 Prozent spüren bisher keine Auswirkungen. Für die Zukunft werden noch stärkere Auswirkungen erwartet. Mit Lieferengpässen und Umsatzeinbußen rechnen jeweils über 60 Prozent der Unternehmen. Jedes dritte Unternehmen plant, Messeteilnahmen zu reduzieren oder abzusagen. Auch Unternehmen ohne direkte Geschäftsbeziehungen nach China erwarten deutliche Einschränkungen.

„Die Ausbreitung des Virus weltweit und in Europa zeigt, dass sich die Lage jederzeit ändern kann. Deshalb sind konkrete Aussagen zu den wirtschaftlichen Folgen für die ostwestfälische Wirtschaft aktuell nicht möglich“, so Grefe. „Leider gibt es keinen Plan X, der für alle Unternehmen gleichermaßen gilt. Vielmehr muss jedes Unternehmen seine Situation bewerten und individuell zugeschnittene Maßnahmen ergreifen.“

Die IHK bietet auf ihrer Homepage unter www.ostwestfalen.ihk.de Informationen und Checklisten für Unternehmen an.

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