Nicht nur bei hohen Temperaturen, sondern auch bei gemäßigten Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit stellen sich sehr schnell Faulprozesse mit unliebsamen Gerüchen und „Besuch“ durch Fliegen und Maden in der Biotonne ein. Viele Menschen ekeln sich vor den kleinen, weißen in Scharen auftretenden Maden – sie sind aber nicht gesundheitsgefährdend.
Aber es muss gar nicht soweit kommen, wenn Sie diese praktischen Hinweise zum Umgang mit der Biotonne an heißen Tagen beherzigen:
- Stellen Sie die Biotonne möglichst an einen schattigen, luftigen Standplatz auf, damit der Inhalt sich nicht aufheizen kann.
- Fügen Sie möglichst grobes Material (z.B. Zweige) dazu, damit sich genügend Sauerstoff zwischen den Bioabfällen befindet. Geknülltes Zeitungspapier kann das Fehlen von grobem Material ersetzen und zusätzlich Feuchtigkeit aufsaugen.
- Bevor Sie Rasenschnitt in die Biotonne geben, lassen sie diesen erst antrocknen. Dadurch vermeiden Sie Gärungsprozesse und Sickerwasser.
- Wickeln Sie Lebensmittelreste (z.B. Fleisch- und Fischreste) in Zeitungspapier ein.
- Halten Sie die den Vorsortierer und die Biotonne geschlossen, um die Eiablage von Fliegen zu vermeiden.
- Halten Sie den Deckelrand möglichst sauber, damit er nicht zum bevorzugten Eiablageplatz wird.
- Treten trotz aller vorbeugenden Maßnahmen Maden auf, hilft eine Handvoll Gesteinsmehl, das in Gartencentern oder Baumärkten erhältlich ist. Gesteinsmehl bindet Wasser und entzieht den Maden die lebensnotwendige Feuchtigkeit.
- Papier statt Plastik. Legen Sie ihr Sammelgefäß in der Küche mit Zeitungspapier oder mit Papiertüten aus. Gerade im Sommer verhindern sie so, dass die Abfälle ins „Schwitzen“ geraten und unangenehm riechen.
Doch nicht nur deshalb hat Plastik nichts im Biomüll zu suchen. Plastiktüten verrotten nicht und können auch nicht vollständig aus dem fertigen Kompost entfernt werden. Die Tüten zerreißen bei der Kompostierung und werden beim Umschichten zu kleinen Plastikfetzen, die den Kompost verunreinigen. Enthält der Kompost kleinste Plastikteilchen, so gelangen diese auf unsere Äcker oder in unsere Gärten. Dort werden sie weiter zerrieben, es entsteht Mikroplastik, das in unsere Nahrungskette gelangt. Die Auswirkungen von Mikroplastik in der Umwelt und auf die Gesundheit sind noch weitgehend unbekannt.
Mehr zum Thema „Kein Plastik in die Biotonne“ und praktische Tipps rund um die Biotonne finden Sie auch unterwww.wirfuerbio.de/kavg-ml. oder bei der KAVG unter der Service-Nummer 0571 6456 6277.
Sammeltüten, die als kompostierbar gekennzeichnet sind oder aus Bio-Kunststoff bestehen, sind keine Alternative für den Biomüll. Denn die kompostierbaren Plastik-Tüten zersetzen sich oft nicht in der angegebenen Zeit im Kompostwerk und können von den normalen Plastiktüten nicht unterschieden werden, sodass sie als Fremdstoffe aufwändig entfernt werden müssen. Selbiges gilt für Einweg-Geschirr und Verpackungen aus sogenanntem kompostierbarem „Bio“-Plastik.
Verpackungen oder auch Bioabfallsammeltüten aus „Bio“-Plastik sollten deshalb auf keinen Fall in die Biotonne oder auf den Kompost gegeben werden.