Bildungsbrücken OWL bekommt Millionenförderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Kreis Lippe. In der Online-Pressekonferenz von Ministerin Karliczek aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde es zur freudigen Gewissheit: Das Verbundprojekt „Bildungsbrücken OWL“ gehört zu den Projekten, die sich in den nächsten vier Jahren um die Exzellenz in der beruflichen Bildung kümmern werden.

Neue digitale Technologien, Flexibilisierung, Globalisierung und demografische Entwicklung verändern den Arbeitsmarkt erheblich und erfordern hochqualifizierte Fachkräfte. Um diese zu gewinnen, sind attraktive und hochwertige berufliche Qualifizierungsangebote erforderlich, die auf dem Arbeitsmarkt Akzeptanz finden und mit anderen höherqualifizierenden Bildungsgängen gleichwertig sind. Sie sollen sowohl leistungsstarke Jugendliche ansprechen wie auch solche, für die der Einstieg in das Berufsleben eine Hürde darstellt.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete daher Anfang 2019 den Wettbewerb â€žZukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“ – kurz InnoVET. Mit neuen strukturbildenden Konzepten soll die berufliche Bildung zukunftsfest gemacht und die Gleichwertigkeit dualer und akademischer Bildung unterstrichen werden.

176 Projekte haben sich bundesweit beworben, davon durften 30 Projekte bis Februar 2020 ihr Konzept verfeinern. Jetzt wurden von einer hochkarätigen Jury daraus letztendlich 17 Projekte bundesweit ausgewählt, in deren Ideen der Bund insgesamt 80 Millionen Euro investieren wird. Dienstagmittag um Punkt 13.00 Uhr wurde es in der Online-Pressekonferenz von Ministerin Karliczek aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zur freudigen Gewissheit: Aus Lippe zählt das Verbundprojekt â€žBildungsbrücken OWL“ zu denjenigen Projekten, die sich in den nächsten vier Jahren um die Exzellenz in der beruflichen Bildung kümmern werden!

"Bildungsbrücken OWL“ erhält InnoVET-Projektzuschlag: v.l. Prof Dr. Josef Löffl (Leiter des Instituts für Wissenschaftsdialog), Prof. Dr. Andreas Welling (Stiftungsprofessor für Entrepreneurship), Markus Rempe (Vorstandvorsitzender Lippe Bildung eG), Prof. Dr. Stefan Witte (Vizepräsident für Forschung und Transfer) Claudia Otto (Vertreterin für den Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe), Ass. Jur. Carl-Christian Goll (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe), Prof. Dr. Jürgen Krahl (Präsident der TH OWL). Foto: Lippe Bildung eG

„Bildungsbrücken OWL“ erhält InnoVET-Projektzuschlag: v.l. Prof Dr. Josef Löffl (Leiter des Instituts für Wissenschaftsdialog), Prof. Dr. Andreas Welling (Stiftungsprofessor für Entrepreneurship), Markus Rempe (Vorstandvorsitzender Lippe Bildung eG), Prof. Dr. Stefan Witte (Vizepräsident für Forschung und Transfer) Claudia Otto (Vertreterin für den Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe), Ass. Jur. Carl-Christian Goll (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe), Prof. Dr. Jürgen Krahl (Präsident der TH OWL). Foto: Lippe Bildung eG

Mit diesem Gemeinschaftsprojekt wollen die wichtigsten lippischen Akteure aus dem schulischen, betrieblichen und akademischen Bildungsbereich – der Kreis Lippe mit dem Eigenbetrieb Schulen, die Lippe Bildung eG in Lemgo, die Technische Hochschule OWL und die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe – in Ostwestfalen-Lippe ein berufliches Bildungsökosystem etablieren. Denn wie in anderen ländlich geprägten Regionen gefährdet ein Fach- und Führungskräftemangel aufgrund des demografischen Wandels die Innovationskraft der KMUs in Ostwestfalen-Lippe. Das neue Innovationscluster soll die Exzellenz und Attraktivität der Berufsbildung in der Region fördern, um den benötigten Fachkräftenachwuchs zu sichern. Dazu sollen neue beruflich-akademische Lernformate, flexible Bildungskarrieren und Internationalisierungskonzepte für Aus- und Weiterbildungsangebote in den Branchen Kunststoff, Metall, Elektro sowie Bau- und Ausbau erprobt und umgesetzt werden. Der Transfer des Bildungsökosystems als Modell für andere ländliche Regionen bundesweit soll anhand von Prignitz-Altmark und des Landkreises Kronach erprobt werden.

Vier Jahre werden die Akteure, die in Summe ca. 7 Millionen Euro beantragt haben, zusammen intensiv an der Zielerreichung arbeiten. Zu den vier formalen Verbundpartnern gesellen sich noch weitere wichtige Akteure, die an dem Projekt mit beteiligt sind: Die IHK Lippe zu Detmold, das tbz Paderborn, das Fraunhofer IOSB INA, das Institut für Wissenschaftsdialog, die Klinikum Lippe GmbH, die Lernfabrik Lippe 4.0 mit den vier lippischen Berufskollegs, das Berufskolleg Kreis Höxter, der Innovation Campus Lemgo e.V., das Go! Gründungsnetzwerk Lippe, das Innovationslabor OWL und die WERKHÜTTE. In einem Arbeitstreffen der WERKHÜTTE hat es übrigens die Initialzündung für den InnoVET-Antrag gegeben, der dann von einem Team um Prof. Dr. Andreas Welling am Institut für Wissenschaftsdialog der TH OWL unter enger Einbeziehung der Partner erarbeitet wurde.

„Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit unseren Partnern aus Bildung und Handwerk das Projekt Bildungsbrücken OWL gewonnen zu haben. Es ist ein weiterer großer Erfolg für den Innovation Campus Lemgo, dessen Konzept Früchte mit sowohl lokaler als auch mit bundesweiter Wahrnehmung trägt“, so Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL. „Ich danke allen Beteiligten, die mit Engagement, Beharrlichkeit und großem Weitblick diesen erfolgreichen Antrag gestellt haben!“ Landrat Dr. Axel Lehmann: „Den Zuschlag haben sich die Akteure durch ein klares Konzept und intensive Kooperation verdient. Mit dem Eigenbetrieb Schulen und der Lippe Bildung eG haben wir zwei bewährte Institutionen im Bildungsbereich, die gemeinsam mit der Technischen Hochschule OWL, der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und den beteiligten Berufskollegs eine exzellente berufliche Bildung auf den Weg bringen werden.“

Michael Lutter, Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe: „Die duale Ausbildung ist so etwas wie die DNA des Handwerks. Um die handwerkliche Berufsausbildung auch zukünftig für junge Menschen attraktiv zu machen, müssen wir sie digitaler machen, internationaler machen und mit der akademischen Bildung verzahnen. Das InnoVET-Projekt gibt uns die Möglichkeit, tatsächlich etwas zu bewegen und nicht nur darüber zu reden.“ 

logo