Bertelsmann stellt neue strategische Prioritäten vor

  • Zweites rein virtuelles Management Meeting des Konzerns mit 600 Top-Führungskräften
  • CEO Thomas Rabe kündigt ambitionierten Wachstumsplan an

Gütersloh. Bertelsmann nimmt die operativ wie finanziell gute Verfassung des Unternehmens als Ausgangspunkt, um seine erfolgreiche Strategie weiterzuentwickeln. Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen verfolgt dabei nunmehr fünf Prioritäten, die der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe am Donnerstag den wichtigsten Führungskräften beim zweiten rein virtuellen Management Meeting des Konzerns vorstellte. Ziel ist es, einen weiteren Wachstumsschub für Bertelsmann auszulösen. Erreicht werden soll dies mit der Bildung nationaler Media-Champions, einem Ausbau der globalen Inhaltegeschäfte und der globalen Dienstleistungen, des Bereichs Onlinebildung und der weltweiten Beteiligungen von Bertelsmann.

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Bertelsmann-CEO Thomas Rabe sagte: „Bertelsmann steht heute finanziell, operativ und strategisch sehr gut da – mit einer Reihe stark wachsender Geschäfte, neuen Ertragssäulen und Rekordergebnissen..Foto: Bertelsmann

Mehr als 600 Führungskräfte aus allen acht Unternehmensbereichen und dem Corporate Center nahmen an dem digitalen Austausch teil. Sie stammen aus 30 Ländern; mehr als ein Drittel von ihnen sind Frauen. Neben Thomas Rabe präsentierten auch die Bertelsmann-Vorstände Markus Dohle, Rolf Hellermann und Immanuel Hermreck sowie zehn weitere Top-Führungskräfte, zumeist Mitglieder im Bertelsmann Group Management Committee, ihre strategischen Schwerpunkte und Vorhaben.

Bertelsmann-CEO Thomas Rabe sagte: „Bertelsmann steht heute finanziell, operativ und strategisch sehr gut da – mit einer Reihe stark wachsender Geschäfte, neuen Ertragssäulen und Rekordergebnissen. Das verschafft uns eine gute Ausgangsposition im Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen. Auf diese Herausforderung antworten wir mit klaren strategischen Prioritäten.“ Rabe weiter: „Erste Priorität ist der Aufbau nationaler Media-Champions in unseren Kernmärkten, die führend sind in den Bereichen Inhalte, Ressourcen, Kompetenz, Reichweite und Vertrieb. Wir werden zweitens massiv weiter in unsere globalen Inhaltegeschäfte investieren.“ Darüber hinaus werde Bertelsmann drittens seine globalen Dienstleistungsgeschäfte ausbauen und viertens die Online-Bildungsaktivitäten rund um die Anker-Unternehmen Relias und Alliant in den Branchen Gesundheit und Technologie vorantreiben. In einer fünften Priorität erweitere das Unternehmen die Zahl der digitalen Beteiligungen. „Wir verfolgen einen ambitionierten Wachstumsplan für alle Unternehmensbereiche mit organischen Wachstumsinitiativen und Akquisitionen. Parallel dazu werden wir neue Wachstumsfelder erschließen.“

In einer Videobotschaft wandte sich Liz Mohn als Sprecherin der Eigentümerfamilie an das Top-Management und die mehr als 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bertelsmann weltweit. Sie sagte mit Blick auf die Corona-Pandemie: „Bertelsmann und Sie alle haben gezeigt, dass wir mit einer globalen Krise umgehen können. Indem wir aufeinander aufpassen und für Schutz sorgen. Es ist Ihrer harten Arbeit und Ihrem Können zu verdanken, dass Bertelsmann heute so gut dasteht.“

Bernd Reichart (Mediengruppe RTL) bekräftigte auf dem virtuellen Management Meeting, welche enormen Wettbewerbsvorteile und Wachstumskräfte sich aus der privilegierten Marktposition eines nationalen Champions ergeben.

Auf die strategische Priorität Global Content gingen Bertelsmann-Vorstand Markus Dohle (Penguin Random House) sowie Jennifer Mullin (Fremantle) und Hartwig Masuch (BMG) ein. Dohle bezeichnete die geplante Übernahme der US-Verlagsgruppe Simon & Schuster durch Penguin Random House als ein neues Kapitel in der Geschichte der Buchverlagsgruppe, die für ihre globalen Inhalte globale Reichweiten generieren wolle. Mullin betrachtete die globalen Streaming-Plattformen als Partner und Wachstumstreiber für die Inhalte des TV- und Video-Produktionsunternehmens Fremantle. Masuch zeigte die Vorteile der neuen Partnerschaft von BMG und KKR auf, die gemeinsam Label-, Verlags- und andere Musikrechte erwerben wollen.

Frank Schirrmeister (Arvato SCS) und Jan Altersten (AFS) widmeten sich dem Ausbau der globalen Dienstleistungen. Schirrmeister machte den frühen Einstieg seines Unternehmens in die E-Commerce-Services, die Internationalisierung und den konsequenten Einsatz von IT und Data als wesentliche Erfolgsfaktoren für das Wachstum von Arvato Supply Chain Solutions aus. Altersten präsentierte innovative Finanzdienstleistungen, die sichere, kundenfreundliche und transparente Abläufe garantieren.

Über die strategische Priorität Online-Bildung sprachen auf dem virtuellen Management Meeting Kay Krafft (Bertelsmann Education Group/Relias) und Andy Vaughn (Alliant). Krafft erläuterte, wie Relias als führender Anbieter für Online-Learning im Gesundheitswesen die Kompetenzen von Beschäftigten der Branche immer weiter ausbauen und damit als Unternehmen wachsen wolle. Vaughn ging darauf ein, wie Alliant online und durch regionale Expansion mit seinen Programmen für Lehrer sein Geschäft vorantreibt.

Annabelle Long (Bertelsmann Asia Investments) und Shobhna Mohn (Growth Regions) widmeten sich dem Ausbau der Beteiligungen des globalen Fondsnetzwerks Bertelsmann Investments, das sich auf Innovation und Expansion fokussiere und heute mehr als 260 Beteiligungen zähle.

Um die für die Umsetzung der strategischen Prioritäten notwendigen Rahmenbedingungen ging es im abschließenden Block des virtuellen Management Meetings. Personalvorstand Immanuel Hermreck bezeichnete die Mitarbeitenden als „Treiber der Transformation“ und betonte die Wirkung der in Kürze beginnenden jährlichen Mitarbeiterbefragung. Er stellte die neuen Corporate-Responsibility-Schwerpunkte von Bertelsmann vor und unterstrich die Rolle eines erfolgreichen Talent Managements und des Ausbaus gerade technologischer Kompetenzen durch Weiterbildung. Wie strategisch bedeutend das von ihm verantwortete Themenfeld „Tech & Data“ für Bertelsmann ist, führte Rolf Hellermann aus. Der neue CFO hatte zu Beginn des Management Meetings bereits einen Überblick über die finanzielle Lage des Konzerns und die Aussichten für 2021 gegeben. Im Bereich Tech & Data sei Bertelsmann auf dem Weg zu einer konzernweiten Community mit intensivem Austausch, sagte Hellermann. Kommunikationschefin Karin Schlautmann erklärte, wie Bertelsmann der neuen Konzernstrategie folgend mit einer ausschließlich digitalen Kommunikation immer neue Reichweitenrekorde bei der Vermittlung zentraler Botschaften erzielt.

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