Helfer zur Erfassung des Reptilien-Bestandes gesucht

ReptilienZauneidechse Foto B. ThiesmeierGütersloh. Während es in Deutschland etwa 260 Brutvogelarten, cirka 90 Säugetier- und 20 Amphibienarten gibt, sind es an Reptilien wie Echsen, Schlangen und Schildkröten  nur 13 Arten. Davon kommen nachweislich nur drei in Gütersloh vor: Das sind die Zauneidechse, die Waldeidechse und die Blindschleiche. „Nicht auszuschließen sind bisher unbekannte Vorkommen der Ringelnatter, vielleicht sogar auch der Schlingnatter“, so Dr. Jürgen Albrecht, Leiter des Fachbereichs Umweltschutz der Stadt Gütersloh.  Hinzu komme, dass in der Umgebung der Stadt Gütersloh, zum Beispiel am Südhang des Ostwestfalendamms, im Botanischen Garten von Bielefeld oder am Bahnhof in Schloß Holte-Stukenbrock, einige ausgesetzte Bestände von Mauereidechsen leben, die sonst nur im wärmebegünstigten Südwesten von Deutschland vorkommen.

Die Umweltstiftung Gütersloh startet jetzt ein Bürgerprojekt mit der Unterstützung von  Dr. Burkhard Thiesmeier, Fachmann für Reptilien und Amphibien, zur Erfassung der Reptilien (Kriechtiere). Es ist ein Baustein zur Umsetzung des Programms zur Bewahrung der Biologischen Vielfalt im Stadtgebiet von Gütersloh. Im Rahmen des Projektes wird in ausgewählten Bereichen gezielt nach Reptilien gesucht, darüber hinaus werden auch interessierte Vereine, Verbände und Privatpersonen um Mithilfe gebeten.

Wer zum Beispiel in seinem Garten oder auf Spaziergängen eine Blindschleiche oder Eidechse gesehen hat, ist herzlich eingeladen, sich zu melden. Fundmeldungen, möglichst auch mit Belegfotos, können entweder direkt über das Internet-Portal bei der Stadt Gütersloh in einer Karte eingegeben (www.umwelt.guetersloh.de) oder telefonisch oder schriftlich beim Fachbereich Umweltschutz gemeldet werden (Siegfriedstraße 30, Telefon 05241-822250, E-Mail: juergen.albrecht@gt-net.de). Die Internetadresse bietet Steckbriefe zu den einzelnen Arten, die das Erkennen erleichtern und weitere Informationen zu Vorkommen und Biologie der Arten liefern.

Diese Steckbriefe werden auf Anfrage auch gerne zugeschickt. Außerdem bietet  Thiesmeier am Mittwoch, 22. April, um 18 Uhr im städtischen Fachbereich Umweltschutz, Siegfriedstraße 30, eine Einführung für Interessenten an, die sich ehrenamtlich an einer intensiveren Suche nach Reptilien beteiligen und so zur Verbesserung unserer Kenntnisse über das Vorkommen der Arten beitragen möchten. Auf dieser Basis sollen später Schutz- und Hilfsmaßnahmen für die hier immer seltener werdenden Echsen angestoßen werden. Interessierte melden sich baldmöglichst beim Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh unter der Telefonnummer 822250 oder per  E-Mail an Andrea.Floetotto@gt-net.de.

Foto: B. Thiesmeier