Gut Bustedt

Hiddenhausen. Eigentümer und Zugänglichkeit: Gemeinde Hiddenhausen, Rathausstr. 1, 32120 Hiddenhausen. Die Außenanlagen sind öffentlichzugänglich, Größe ca. 3,5 ha. Naturräumliche Situation, Lage und Größe: Ravensberger Land; Gut Bustedt liegt im Talraum des Brandbaches westlich von Hiddenhausenan der Straße nach Enger. Allgemeine Angaben zur Geschichte: Die wehrhafte Wasserburg wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts errichtet und diente  des Amtes Enger und zum Schutz der Grafschaft Ravensberg. Die Bustedter Wasserburg gehört zu dem in Westfalen weit verbreiteten Burgentyp, der aus zwei Inseln besteht. Der eigentlichen Hauptburg mit Turm und zweiflügeligem Wohngebäude ist eine Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden vorgelagert. Die Hauptburg ist nur über die Vorburg erreichbar.1647 gelangte die Grafschaft Ravensberg an das preußische Brandenburg. Der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm übertrug 1649 Gut Bustedt dem damaligen Kommandanten der Sparrenburg, dem Rittmeister Wolf Ernst von Eller. Er ließ die Burg nach seinen Wünschen umgestalten und vermutlich auch um den Ostflügel erweitern. Bis zum Verkauf der   an das Amt Hiddenhausen im Jahre 1964 blieb die Burg im Besitz der Familievon Eller, später Eller-Eberstein.
Ausstattung: Die Wasserburg beeindruckt noch heute durch ihre erhaltene Bausubstanz. Der mächtige mittelalterliche Burgturm, die hoch gemauerte Pforte am Hauptzugang und die breiten Gräftenzeugen vom Stolz und der wehrhaften Vergangenheit der einstigen Bewohner. Grünanlage: Historische Gartenreste aus dem 19. Jh., moderne Schau- und Mustergartenanlagen.

Heutiger Zustand / Nutzung: Seit 1982 erfüllt das Biologiezentrum für Ostwestfalen-Lippe die Wasserburg mit neuem Leben. Durch die unmittelbare Lage des Gutes am Feucht- und Naturschutzgebiet „Bustedter Wiesen“ entstand die Idee, hier für Lehrer und Schüler einen erlebnishaften Biologieunterricht anzubieten. Die umfassend restaurierten Gebäude dienen Schulklassen zu Unterrichtszweckenund als Schlafräume. Im Innenhof des Gutes finden im Sommer zahlreiche Musik-und Theaterveranstaltungen statt. Ebenso werden auf dem gesamten Areal Ritterspiele veranstaltet. Trotz der Randlage zu einem Industriegebiet liegt das Gut in einer traditionell von Hecken und Obstbäumen geprägten Wiesenlandschaft. Diese gibt im jahreszeitlichen Wechsel die Bedingungen für den ökologisch ausgerichteten Erlebnis- und Erfahrungshorizont. Auf dem südlich angrenzenden Feuchtwiesen- und Tümpelareal haben Kinder und Jugendliche zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten. Als Schau- und Demonstrationsanlage ist auch ein großer Bauerngarten angelegt worden. Hier können die Schüler die   , Gemüsesorten, Blumen und Stauden das ganze Jahr über kennenlernen. Nahe  am Garten ist ein Sportplatz, der als Besonderheit einen lebendigen Ballfangzaun ausWeidenhölzern hat.

Literatur:Bufe, Thomas: Gartenreise – Ein Führer durch Gärten und Parks in Ostwestwestfalen-Lippe. Münster 2000, S. 48-51.Liesche, Franz: Gut Bustedt – Kleine Geschichte des Gutes. Selbstverlag Biologie-Zentrum-Bustedt, 1987Maoro, Ernst: Wasserschloss Bustedt in Hiddenhausen. In: Schlösser, Burgen,Herrensitze in Ostwestfalen-Lippe. Bielefeld 1986. S. 109-110.