Gesundheit von Herz, Muskeln und Knochen auf dem Prüfstand

1. Mannschaft von Arminia Bielefeld zur sportmedizinischen Untersuchung im Klinikum Gütersloh

Gütersloh. Anfangs tritt er noch locker in die Pedale, dann wird der Widerstand stetig stärker: Andreas Voglsammer kommt auf dem Fahrradergometer mächtig ins Schwitzen. Wie seine anderen Mannschaftskameraden vom Zeitliga-Verein DSC Arminia Bielefeld wurde auch der Stürmer bei der Untersuchung im Sportmedizinischen Zentrum des Klinikum Gütersloh von Kopf bis Fuß durchgecheckt.

Herztest auf dem Ergometer: Andreas Voglsammer (Mitte) absolviert unter der Anleitung von Prof. Dr. Fikret Er (Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I) und Jessica Hischke (medizinische Fachangestellte) ein Belastungs-EKG. © Klinikum Gütersloh

Herztest auf dem Ergometer: Andreas Voglsammer (Mitte) absolviert unter der Anleitung von Prof. Dr. Fikret Er (Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I) und Jessica Hischke (medizinische Fachangestellte) ein Belastungs-EKG. © Klinikum Gütersloh

Profivereine müssen dem Deutschen Fußballbund einen jährlichen Nachweis der Sporttauglichkeit der einzelnen Spieler vorlegen – erst dann erhält der Spieler die Erlaubnis, auf dem Platz aufzulaufen. „Wir möchten mit den Untersuchungen jegliche Gesundheitsrisiken, die beispielsweise durch angeborene oder entzündliche Krankheiten bestehen können, ausschließen. Nur so können die Sportler unbesorgt ihre Höchstleistungen erbringen“, sagt Prof. Dr. Fikret Er, Chefarzt der Klinik für Kardiologie. Andreas Voglsammer und seine Mannschaftskollegen müssen deshalb beispielsweise auf dem Fahrradergometer bei immer größerem Widerstand in die Pedale treten: „Während ein normaler Hobbysportler auf etwa 100 bis 150 Watt Leistung kommt, muss ein Profi ca. 250 bis 300 Watt schaffen.“ Während des Fahrens werden die Herzfrequenz und der Blutdruck ermittelt und bewertet. Anschließend werden noch ein Herzultraschall und ein Ruhe-EKG gemacht.

Der vom DFB geforderte Medizincheck besteht aus insgesamt drei Abschnitten, von denen die Profis von Arminia Bielefeld zwei im Klinikum Gütersloh durchführen: Der kardiologische Teil, bei dem das Herz untersucht wird, sowie der orthopädische Teil, in dem der gesamte Bewegungsapparat wie Knochen, Muskeln und Bänder des Spielers unter die Lupe genommen wird. Dr. Andreas Elsner, Leiter des Sportmedizinischen Zentrums, betreut die Profimannschaft von Arminia Bielefeld als verantwortlicher Mannschaftsarzt seit 2012 im Klinikum und an seinen orthopädischen Praxisstandorten in Bielefeld und Gütersloh. Seit 2015 werden am Klinikum Gütersloh darüber hinaus auch die kardiologischen Untersuchungen durch Prof. Dr. Fikret Er, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, durchgeführt. Die für die Spieler von Arminia Bielefeld obligatorische internistische Untersuchung, bei der beispielsweise auch das Blut analysiert wird, wird von Dr. Günter Neuendorf und Dr. Tim Niedergassel aus Bielefeld durchgeführt. Am Ende werden die Ergebnisse der drei Untersuchungen zusammengeführt. Ob der Spieler den Medizincheck besteht, liegt in der Verantwortung der untersuchenden Ärzte, die anschließend den Verein informieren.

Durch die Bündelung der medizinischen Kompetenzen aus verschiedenen Fachdisziplinen und dem Verletzungsartenverfahren der Berufsgenossenschaft kann im Klinikum Gütersloh eine umfängliche Betreuung für die Spieler angeboten werden. „Davon profitieren aber nicht nur die Profifußballer von Arminia Bielefeld, sondern auch andere Sportler aus der Region“, so Dr. Andreas Elsner. Im Sportmedizinischen Zentrum werden auch leistungsorientierten Breitensportlern, Hobbysportlern sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen Dienstleistungen zur Gesundheitsförderung und Erkrankungsprävention angeboten. „Auch ambitionierte Hobbysportler oder jene, die nach längerer Zeit wieder in das Training einsteigen wollen, können sportmedizinische Untersuchungen durchführen lassen. Aus den erhobenen Daten ermitteln wir dann den aktuellen Gesundheitsstatus und die Leistungsfähigkeit und geben individuelle Gesundheitsempfehlungen.“ Durch die Kooperation mit externen Partnern steht so eine ganzheitliche sportmedizinische Versorgung zur Verfügung.