Sieben Eltern legen ihre „Heimschulungs-Zeugnisse“ ab: Erschütternde Berichte vom ständigen Springen zwischen Schulkinderbetreuung und Homeoffice, zwischen Innenwinkelberechnung bei Dreiecken, WLAN-Router-Neustart, Zoom-Konferenz-Verwechslungen, Sexualkundenachhilfe, während gleichzeitig das Mittagessen anbrennt und nicht einmal das Daydrinking noch hilft.
Der Autor der Zeugnisse, Bachmann-Preisträger Tilman Rammstedt, konnte als Vater eines schulpflichtigen Kindes aus dem Vollen schöpfen. Die neun beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler zeichneten ihre Szenen zuhause mit dem dort vorhandenen Equipment auf. Den Titelsong komponierte der Detmolder Gitarrist Kim Efert. Initiiert wurde die Produktion von Christian Schäfer, der als Künstlerischer Leiter über verschiedenste elektronische Kommunikationswege koordinierte und inszenatorisch zur Seite stand. Die Videobearbeitung übernahmen erneut die jungen Gütersloher Filmemacher Marwin Ganzauge und Kai Uwe Oesterhelweg, die Tonbearbeitung Henning Strandt.
„Heimschulung – 7 Zeugnisse“ ist nach „Corona zu zweit“, „Konferenz der Kuscheltiere“ und „Das Theater träumt“ bereits die vierte reine Digitalproduktion des Theaters Gütersloh. Die Online-Inszenierungen sind weiterhin über den YouTube-Kanal der Kultur Räume abrufbar und ermöglichen Kulturproduktion und kulturelle Teilhabe auch während der pandemie-bedingten Theaterschließung.