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Neues Faltblatt zum Paderquellgebiet erschienen
Paderborn. Ein einzigartiges Naturphänomen sind die rund 200 Quellen der Pader, die mitten in Paderborn im Paderquellgebiet entspringen. Sie gehören zu den stärksten Quellen in Europa und bilden den Ursprung der Pader – mit gut vier Kilometern Deutschlands kürzester Fluss.

Mittleres Paderquellgebiet) von links: Claudia Warneke (Techn. Beigeordnete der Stadt Paderborn) und Dieter Honervogt (Vorsitzender des Verkehrsvereins und der Freunde der Pader), im Hintergrund: Stefan Buschmeier (Mitarbeiter im Amt für Umweltschutz und Grünflächen – zuständig für die Pader), Ulrich Zacharias (Mitarbeiter der Tourist Information Paderborn), Karl Heinz Schäfer (Geschäftsführer des Verkehrsvereins Paderborn)Foto: © Harald Morsch.
„Das Paderquellgebiet ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus der Paderborn-Gäste, aber auch der Paderborner selbst gerückt“, weiß Paderborns Tourismusleiter Karl Heinz Schäfer, und ergänzt: „Auch die Presseanfragen und Journalistenbesuche sind deutlich mehr geworden, was uns natürlich sehr freut.“
Aber was macht die Pader und die „grüne Lunge“ Paderborns so besonders? Antworten gibt das neue Faltblatt „Paderquellgebiet – das sprudelnde Herz der Stadt“, das von der Tourist Information in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz und Grünflächen und dem Verein „Freunde der Pader“ aufgelegt und von der Agentur MorschWerbung gestaltet wurde. Die zahlreichen Fotos stammen überwiegend aus der Kamera des passionierten Hobbyfotografen Josef Bröckling, der diese eigens für das Faltblatt aufgenommen hat.
Dieter Honervogt, der Vorsitzende des Vereins „Freunde der Pader“ erklärt: „Umfangreiche Informationen zu verschiedenen Themen rund um die Pader und das Paderquellgebiet werden angesprochen, ein Gebietsplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten leitet die Besucher. Auch die Geschichte des Paderquellgebiets, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die energetische Nutzung des Paderwassers werden erläutert.“
Die Pader entspringt in sechs Quellflüssen aus rund 200 Quellen, die eine enorme Schüttmenge haben – genug Wasser, um pro Sekunde 40 Badewannen zu füllen. Diese Quellflüsse werden in drei Quellbereichen zusammengefasst – dem westlichen, dem mittleren und dem östlichen Paderquellgebiet. Das westliche Quellgebiet ist im Stil eines Landschaftsparks der 1950er Jahre angelegt und wurde als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Hier entspringen die Börne-, Damm- und warme Pader. Sehenswert sind beispielsweise das markante Funktionsmodell der Wasserkunst oder das bronzene Waschfrauendenkmal. Das östliche Quellgebiet, in dem Rothoborn- und Dielenpader entspringen, ist ein naturbelassener Ort, in dem man beispielsweise im Geisselschen Garten an der Stadtbibliothek Erholung finden kann.
2019 wurde das mittlere Paderquellgebiet mit der Maspernpader neu gestaltet. Dabei entstand im Bereich der ehemaligen Gärtnerei Kehl-Schwarze in vorbildlicher Weise eine hochwertige Auenlandschaft, die bei Paderbornern wie Besuchern sehr gut ankommt.
„Bereits in der Planungsphase durfte sich die Stadt Paderborn über zwei außergewöhnliche Förderungen freuen: zum einen die Förderung zur ökologischen Aufwertung der Pader durch das Land NRW und zum anderen die Förderung im Bundesprogramm „Nationales Projekt des Städtebaus“. Aktuell streben wir die Bewerbung um die Verleihung des Europäischen Kulturerbesiegels für die Urbane Wasserlandschaft an“, berichtet Claudia Warnecke, die Technische Beigeordnete der Stadt.
Das neue Faltblatt „Paderquellgebiet – das sprudelnde Herz der Stadt“ ist ab sofort kostenlos in der Tourist Information am Marienplatz erhältlich.
„Paderborn früher und heute“ hat Zuwachs bekommen
Paderborn. Das jüngste Mitglied der Reihe „Stadt Paderborn – früher und heute“ wurde nun im neu gestalteten mittleren Paderquellgebiet aufgestellt. Die Informationstafel gibt Auskunft über die Geschichte des Grundstückes Mühlenstraße 15, das sich hinter der Mühle Reineke befindet.

Zur Vorstellung der neuen Informationstafel brachte Kulturamtsleiter und letzter Hausherr Christoph Gockel-Böhner, 1. v. l., die letzten Schilder der Gärtnerei und des Kulturamtes mit. Über die neue Tafel freuen sich außerdem in der Mitte sitzend Dorothea Schwarze mit ihrer Tochter Angelika Tuschhoff sowie Andreas Gaidt und Wilhelm Grabe (beide Stadt- und Kreisarchiv Paderborn).Foto:© Stadt Paderborn
Der früheste belegte Nachweis des innerhalb der Domfreiheit liegenden Grundstückes und Hauses verweist auf das Jahr 1542, als das Domkapitel die Besitzung für vier Jahre an einen Paderborner Bürger vermietete. 1617 erwarb die Liegenschaft der bekannte Paderborner Bildhauer Heinrich Gröninger, Schöpfer des Fürstenberg-Grabmals im Dom. Die Besitzer und Bewohner wechselten im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte, bis es 1902 der Gärtnermeister Josef Kehl erwarb. Nun blieb es über Jahrzehnte in Familienbesitz. Noch Josef ließ das Wohnhaus ausbauen, der Betrieb vergrößerte sich von Jahr zu Jahr. 1945 wurde das Gebäude zerstört, der Wiederaufbau begann 1948. Im selben Jahr trat Gärtnermeister Johannes Schwarze in den Betrieb ein, der Josefs Enkelin Dorothea Kehl heiratete. Aus der Gärtnerei Kehl wurde so Kehl-Schwarze. Nachdem Schwarzes sich zur Ruhe gesetzt hatten, wurde 1985/86 die Stadt Paderborn Eigentümerin der Liegenschaft und das Kulturamt zog ein. Im Rahmen der Umgestaltung des mittleren Paderquellgebietes wurde das Gebäude 2018 abgebrochen.
Die Recherche zur Frühgeschichte des Hauses fiel den Paderborner Archivaren in diesem Fall schwer. Bis der Historiker Dr. Rainer Decker, Paderborn, den entscheidenden Hinweis auf ein Manuskript zur Geschichte des „Dethmarsen Hofes“ an dieser Stelle gab, das sich im Besitz des Altertumsvereins Paderborn befindet. Seine eigenen Recherchen lieferte er gleich mit, beides bildete die Grundlage für die Darstellung der Frühgeschichte des Grundstücks Mühlenstraße 15.
Paderborn lädt zu Libori light ein
Interessante Veranstaltungsformate locken mit abwechslungsreichen Angeboten

Libori light Auftakt. Zwar nicht das erhoffte große Libori, aber dafür ein alternatives Programm, das sich sehen lassen kann (v.l.): Carsten Venherm, I. Beigeordneter und Kulturdezernent der Stadt Paderborn, Marktmeister Matthias Amediek und Stadtmarketing-Chef Jens Reinhardt freuen sich gemeinsam auf ein buntes Libori light. ©Stadt Paderborn, Fotografin: Lea Horstmann
Paderborn. Nachdem die Jubiläumsveranstaltung „500 Jahre Libori-Kirmes“ aufgrund der Corona-Pandemie im Mai abgesagt werden musste, findet von Samstag, 24. Juli, bis Sonntag, 1. August, mit „Libori light“ ein alternatives Veranstaltungsformat mit vielen attraktiven Angeboten statt. Um im Zeitraum des Libori-Festes coronakonforme Veranstaltungsformate zu ermöglichen, hat der Betriebsausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr der Umsetzung des Veranstaltungskonzepts „Libori light“ zugestimmt. Für die jeweiligen Veranstaltungen gelten unterschiedliche Hygieneregeln, die auf libori-light.de einsehbar sind.
Eines der Highlights stellt in diesem Jahr der Kirmespark dar, der für insgesamt neun Tage als temporärer Freizeitpark auf dem Maspernplatz-West, vor der Paderhalle entsteht. Auf einer Grundfläche von rund 10.500 Quadratmetern werden in Zusammenarbeit mit dem Schaustellerverein Paderborn e.V insgesamt 44 Geschäfte für Kirmesvergnügen sorgen. Darunter wird eine bunte Mischung aus Karussellbetrieben, Ausschank- und Imbiss sowie Spiel- und Süßwarenständen angeboten, die keine Wünsche der Besuchenden offenlässt. Der Park kann vom 24. Juli bis zum 1. August jeden Tag von 11 bis 23 Uhr besucht werden.
Ein besonderes Fahrgeschäft des Kirmesparks stellt das Riesenrad Movie-Star I dar, welches mit seinen 26 Gondeln und 38 Metern Höhe schon auf der Herbstlibori Kirmes bekannt geworden ist. Zusätzlich bietet der Voodoo-Jumper einen Spaß für die ganze Familie. In diesem Fahrgeschäft fahren die Besuchenden in hängenden, selbst-drehenden Gondeln im Kreis und erleben durch schnelle Auf- und Ab- Bewegungen einen Freifalleffekt. Der Jetlag, ein schnelles neuartiges Rundfahrerlebnis, feierte 2019 Deutschlandpremiere und ist nun erstmalig in Paderborn zu sehen. Ebenso wenig wegzudenken wie das Pferdekarussell sind Kirmesklassiker wie der Autoscooter und der Musikexpress. Bei den kleinen Kirmesbesuchern sorgen Kinderfahrgeschäfte für reichlich Abwechslung.
Auch der Pottmarkt wird in diesem Jahr ein umfangreiches Angebot an verschiedenen Verkaufsständen bieten. Eine Neuerung ist die Aufteilung in zwei Märkte: Der erste Teil des Marktes wird sich im Paderquellgebiet mit dem Eingang an der Brücke gegenüber der Kaiser Karls Residenz befinden, der zweite Teil des Marktes wird in der Nähe der Paderhalle im Haxthausenpark mit dem Eingang direkt bei der Reinekemühle beginnen.
Auf diesen zwei Teilen des Pottmarktes werden insgesamt 42 Verkaufsstände ohne Imbiss/Ausschank oder Süßwaren mit einem vielfältigen Angebot aufwarten – von Steingut, Leder, Gewürzen, Textilien, Haushaltsgeräten, Spielzeug, Schneid- und Metallwaren bis hin zu Kunsthandwerk und Geschenkeartikeln. Der Pottmarkt öffnet seine Pforten in der Libori Woche täglich von 11 bis 20.30 Uhr.
Ein neues Veranstaltungsformat sind die Picknick-Konzerte im Paderquellgebiet, die in Kooperation mit dem Kulturbüro OWL stattfinden werden. Von Samstag, 24. Juli, bis Donnerstag, 29. Juli, finden täglich zwei Konzerte jeweils um 18 und 21 Uhr statt; von Freitag, 30. Juli, bis Sonntag, 1. August, findet jeweils täglich ein Konzert um 21 Uhr statt. Tickets können ab Mittwoch, 14. Juli, unter libori-light.de und bei Ticket direkt in der Königsstraße 62 für 28 Euro pro Konzert erworben werden und gelten dann jeweils für maximal vier Personen, die sich selber eine Picknickdecke (maximal 2×2 Meter) und ihre Verpflegung mitbringen.
In das neue Picknick-Programm starten werden am Samstag, 24. Juli, um 18 Uhr und 21 Uhr Matthias Lüke & Band. Voller Gefühl und Leidenschaft kreisen die selbstgeschriebenen, deutschsprachigen Songs des Singer- und Songwriters von ruhig bis rockig rund um die Liebe und das Leben in all seinen Facetten. Ganz lebensnah wechseln Licht und Schatten ab. Am Montag, 26. Juli, wird Jon Flemming Olsson die Besucher*innen mit seinen Songs verzaubern. Mit seiner Band „Texas Lightning“ vertrat er Deutschland beim Eurovision Song Contest und heimste mit dem Nr.1 Hit „No No Never“ Gold und Platin ein. Den Cowboyhut hat der Musiker und Schauspieler (“Dittsche – das wirklich wahre Leben”, WDR) längst abgelegt. Über seine Lieder sagt selbst der große Reinhard Mey: „Ich wünschte, es gäbe noch Radiostationen, die so etwas spielen.” Zudem treten viele weitere Band und Künstler*innen auf, die das Paderquellgebiet mit ihrer Musik beleben werden.
Auch Bierbrunnen-Fans kommen in diesem Jahr wieder auf ihre Kosten. Die beliebten Libori-Krüge und Gläser des Bierbrunnens sind auch 2021 wieder erhältlich, und zwar beim Sonderverkauf am Samstag, 17. Juli, zwischen 10 und 14 Uhr, vor dem Paderborner Rathaus, ab Montag, 19. Juli, in der Tourist Info sowie zu den Bierbrunnenzeiten zu Libori light. Das begehrte Libori-Souvenir ist in diesem Jahr passenderweise den Libori light Veranstaltungselementen beim „Erlebnis an den Quellen“ gewidmet. Das Motiv zeigt Dom, Riesenrad und Pottmarktbuden an der Pader.
Die gekauften Bierkrüge und Gläser können dann während der Libori-Zeit im Rahmen von Libori light jeden Tag von 19 bis 20.30 Uhr beim Bierbrunnen im Garten der Dommusik (Domprobsteigasse 1, vor dem Johannes-Hatzfeld-Haus) zum Einsatz kommen. Vor der Kulisse des Domes wird es die üblichen Programmpunkte des Bierbrunnens, wie Moderation, Interviews, Verlosungen und Musikbeiträge in Biergartenatmosphäre geben. Natürlich werden auch das Bierbrunnen-Holzfass und die Jubelhennesse vor Ort sein. Die kostenlosen Tickets werden ab Mittwoch, 14. Juli, in den Vorverkauf gehen und sowohl online auf libori.de als auch analog bei Ticket direkt in der Königsstraße 62 buchbar sein.
In den „Platz der kleinen Künste“ wird sich neben dem Franz-Stock-Platz auch der Platz hinter der Reinekemühle und der Platz hinter der Paderhallen Verwaltung zu Libori light verwandeln. Neun besondere Tage mit einer Mischung aus Akrobatik, Comedy, Theater, Puppenspiel und musikalischer Vielfalt stehen dort bevor. Das dreistündige Straßentheaterprogramm findet in diesem Jahr in täglich zwei Durchgängen statt. Für die Teilnahme an den Veranstaltungen auf den drei Plätzen ist eine Ticketreservierung erforderlich.
Auf dem Platz hinter der Reinekemühle, Mühlenstraße 15, spielt das Paderborner Puppentheater die besten Stücke aus den letzten Jahren. An neun Tagen werden neun verschiedene Inszenierungen einmal um 11 Uhr und einmal um 15 Uhr gezeigt. Danach spielt um 16 Uhr und um 19 Uhr der Tatort Schauspieler Peter Trabner sein Straßentheaterstück „Der Tod des Empedokles“. Trabner performt im Zwiegespräch mit einem Baum eine wilde Mischung aus antiker Vorlage, Hölderlins Textvorlage und aktuellen Umweltthemen.
Mit dem Titel „Folge mir.“ findet auf dem Gelände hinter der Verwaltung der Paderhalle eine forensische Theaterexpedition mit Tatjana Poloczek und Jens Heuwinkel statt. Täglich um 11 Uhr, 14 Uhr, 17 Uhr, 20 Uhr haben jeweils 10 Gäste ab 16 Jahren die Möglichkeit neue Formen des immersiven Theaters auszuloten. Unter dem Motto „Bist du bereit, mir zu folgen?“ wird das Publikum selbst Teil der Handlung und muss in einer kleinen Gruppe rekonstruieren, was sich dort abgespielt haben könnte.
Ebenfalls um 11 Uhr und um 15 Uhr findet das rund 90-minütige Straßentheaterprogramm auf dem Franz-Stock-Platz statt. Es beginnt mit einer artistischen Bespielung des Nagetusch-Cafewagen, gefolgt von einer Show der Straßentheaterlegende Gilbert Saltimbanque und endet im Finale, wenn Sara Twister im Handstand mit Ihren Füßen einen Pfeil abschießt. Täglich um 19 Uhr gibt es live Musik mit vornehmlich alternativen Rock-Bands aus Paderborn. Bands, wie Skunks, Beastless, Kid Dad aber auch überregionale Größen wie Jimmy Cornett, Abramovicz und Garden of Delight, treten auf. Ab 21 Uhr können die Besucher den Tag zu Klängen von täglich wechselnden DJ’s der Paderborner Kulturkneipe „Sputnik“ ausklingen lassen. Im Stil einer „Silent Party“ können die Besucher*innen über Kopfhörer zu ihrer Lieblingsmusik tanzen – nach der erfolgreichen Premiere der Kopfhörerparty 2019 nun die Corona-konforme „kleine“ Variante.
Im Stadtmuseum Paderborn können Interessierte die Jubiläumsausstellung „Vom Magdalenenmarkt zu Großlibori 1521 bis 2012“ ab Freitag, 23. Juli, besuchen. Wie das Markt- und Kirmesgeschehen sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat stellt die Ausstellung an ausgewählten Beispielen dar. Insbesondere können zahlreiche Fotografien aus dem Stadt- und Kreisarchiv Paderborn sowie Leihgaben von Schaustellern, des Diözesanmuseums, des Altertumsvereins Paderborn, der Sammlung der Fürstenberg Stiftung Eggeringhausen, aus Privatbesitz und den städtischen Sammlungen die Veränderungen und Entwicklungen bis heute anschaulich vor Augen führen – buntes Kirmesvergnügen inklusive.
Was die Pader erzählt …
Paderborn .Wie lange die Quellen der Pader schon sprudeln, weiß vermutlich kein Mensch genau. Und wenn die Pader sprechen könnte, hätte sie sicher viel zu erzählen. Doch die Pader spricht wirklich. Zumindest im Audioguide „Wer Paderborn seinen Namen gab“. Bei dem Rundgang, der kreuz und quer durch das gesamte Paderquellgebiet führt, berichtet die Pader an sieben Stationen von besonderen Vorkommnissen, die sie in ihrer jüngeren Geschichte erlebt hat.
Insbesondere Familien mit Kindern haben viel Spaß bei diesem Rundgang und erfahren nebenbei interessante Dinge über die Pader.

Die Waschfrauen sind eine Station des Audioguides Alexandra Bröckling (li.) und Vivian Fortmann von der Tourist Information Paderborn erfahren beim Waschfrauendenkmal, was die Pader zu berichten hat.Foto:© Verkehrsverein Paderborn e. V.
Alles, was man dafür tun muss: Die kostenlose App „Hearomymus“ herunterladen, dort nach dem Stichwort „Pader“ suchen und die Stationen ablaufen.
Weitere Informationen gibt es unter www.paderborn.de auf der Tourismusseite.
Film zum Bundespreis Stadtgrün
Paderborn . Im Juli dieses Jahres wurde die Stadt Paderborn für die Umgestaltung des Mittleren Paderquellgebietes mit dem Bundespreis Stadtgrün in der Kategorie gebaut vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat ausgezeichnet. Das Projekt ist jetzt in einem kurzen Film im Auftrag des Bundesministeriums noch einmal zusammengefasst worden. Der Film kann online unter www.paderborn.de/gewaesser angeschaut werden.

Die Umgestaltung des Mittleren Paderquellgebietes- anlässlich des Gewinns des Bundespreis Stadtgrün wurden Idee, Umsetzung und das wunderschöne Ergebnis in einem kurzen Film im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat eindrucksvoll zusammengefasst.Foto: © Stadt Paderborn
In dem fünfeinhalb Minuten langen Film von Lili Thalgott wird das Mittlere Paderquellgebiet noch einmal in den Fokus genommen und die Idee zur Umgestaltung sowie die Umsetzung und das wunderschöne Ergebnis vorgestellt. Neben Bürgermeister Michael Dreier gibt es Wortbeiträge der Technischen Beigeordneten Claudia Warnecke sowie der zuständigen Bauleiter des Amtes für Umweltschutz und Grünflächen Brigitte Zacharias und Stefan Buschmeier in diesem ansprechenden Kurzfilm. Hier wird noch einmal deutlich um was für eine einzigartige Flusslandschaft es sich bei dem Paderquellgebiet handelt, die zu Recht mit dem Bundespreis Stadtgrün 2020 ausgezeichnet wurde.
Eine grüne und lebendige Oase mitten in der Stadt
Paderborn. Das umgestaltete und nun mehrfach ausgezeichnete Mittlere Paderquellgebiet wurde im April 2019 fertiggestellt. Seitdem hat sich viel getan. Nicht nur die städtebaulichen Umgestaltungsmaßnahmen, die im Rahmen des „Nationalen Projektes des Städtebaus“ diesen Stadtraum mit neuem Leben gefüllt haben, auch die hier durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen der Paderquellarme im Rahmen der EG-Wasserrahmenrichtlinie brachten eine ökologische Aufwertung von besonderer Qualität: eine natürlich-dynamische und wertvolle Wasserlandschaft hat sich entwickelt. Viele quelltypische Pflanzen und Tiere haben das Mittlere Paderquellgebiet im Herzen der Stadt wieder besiedelt.

Die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke (rechts) freut sich zusammen mit der Landschaftsökologin Lea Heinrichsdorff (Amt für Umweltschutz und Grünflächen der Stadt Paderborn) über die positive ökologische Entwicklung an der renaturierten Pader und ihren Quellen. Zum Schutz der dort lebenden Pflanzen- und Tierarten haben sie Hinweisschilder aufstellen lassen. Foto: © Stadt Paderborn
Im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden Monitorings wurde der Tier- und Pflanzenbestand erfasst und dokumentiert. Das beauftragte Büro NZO GmbH unter der Leitung von Ralf Kloke ist sehr zufrieden mit der Entwicklung und bestätigt eine gute ökologische Qualität der innerstädtischen Quellen und Paderquellarme. Schon wenige Monate nach Bauabschluss befanden sich bereits mehr als 2.000 Fische im Mittleren Paderquellgebiet. Die Erhebung des Fischbestandes ergab, dass Bachforelle, Koppe, Äsche, Dreistachliger Stichling, vereinzelt auch Aal und Flussbarsch das Mittlere Paderquellgebiet besiedeln. Durch die Entfernung von naturfernen betonierten Gerinnen, Sohlen und Staustufen sowie die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Pader im Mittleren Paderquellgebiet konnte sich der Lebensraum deutlich verbessern. Zahlreiche Kleinlebewesen haben nun wieder die Chance sich im Gewässer der Pader anzusiedeln und fühlen sich insbesondere in den Quelltöpfen besonders wohl. Sie stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Fische und Fließgewässer-typische Vogelarten dar.
Diese innerstädtische wertvolle Naturressource gilt es zu schützen. Ein errichteter Steg in der Mitte des Mittleren Paderquellgebiets soll allen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit bieten, einen behutsamen Einblick in den typischen Lebensraum besonderer Tier- und Pflanzengemeinschaften zu erhalten und die Quelllandschaft der Pader erlebbarer machen. Seitens der Stadt ist es nicht vorgesehen, dass die Wege verlassen werden und sich Trampelpfade in dieser sensiblen Auenlandschaft bilden, die diese Naturräume zerstören. Aufgrund einiger Vorkommnisse und zum Schutz der dort lebenden Pflanzen- und Tierarten wurden nun dort Hinweisschilder aufgestellt. „Ebenso wie die Paderseeumflut, zeigt auch das Mittlere Paderquellgebiet, dass eine naturnahe Entwicklung von Fließgewässern auch im verdichteten, urbanen Raum möglich ist. Mitten in unserer Stadt entwickelt sich ein ökologischer Schatz!“, betont die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke.
Die aktuellen Untersuchungen haben gezeigt, dass das umgestaltete Mittlere Paderquellgebiet bereits nach etwa einem Jahr große Bedeutung für die Biodiversität in Paderborn hat. Die natürliche Entwicklung der Paderarme und ihrer Auen wird den Wert für den Naturschutz auch künftig weiter erhöhen.
Im Gegensatz zur freien Landschaft wird jedoch die Vegetationsentwicklung im Mittleren Paderquellgebiet auch zukünftig sanft gelenkt, um Naturschutz und berechtigte Freizeitinteressen der Bevölkerung nebeneinander zu ermöglichen.
Die Ergebnisse des Monitorings sowie weitere Informationen sind auf der Webseite www.paderborn.de/gewaesser nachzulesen.
Paderborn – Stadt des Wassers
Paderborn. Die Pader ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Zum einen ist sie Deutschlands kürzester Fluss, zum anderen entspringt sie inmitten der Innenstadt aus rund 200 Quellen, die zu den ergiebigsten in Deutschland gehören. War die Pader in früheren Zeiten eher ein Wirtschaftsfaktor, indem sie zahlreiche Mühlen antrieb, steht heute der Freizeit- und Erholungswert im Mittelpunkt.

Das mittlere Paderquellgebiet wurde 2019 neu gestaltet. Gerade wurde es mit dem Bundespreis „Stadtgrün“ des Innenministeriums ausgezeichnet.Foto: © Verkehrsverein Paderborn e. V.
Die in den 1950er-Jahren angelegte Parkanlage des westlichen Paderquellgebiets ist inzwischen als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Neu gestaltet präsentiert sich hingegen das mittlere Paderquellgebiet zwischen Mühlenstraße und Maspernplatz. Es wurde vor einem Jahr offiziell eingeweiht und hat gerade den Bundeswettbewerb „Stadtgrün“ gewonnen. Nun folgt bald der nächste Schritt: die Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel!
Diese und weitere Aspekte der Pader sind bei der öffentlichen Führung der Tourist Information am kommenden Samstag zu erfahren. Der gut 90-minütige Rundgang beginnt um 14 Uhr vor der Tourist Information am Marienplatz und kostet fünf Euro pro Person. Aufgrund der Corona-Schutzverordnung ist die Teilnehmerzahl auf 15 Personen begrenzt. Daher wird ein Ticketerwerb im Voraus in der Tourist Information am Marienplatz oder im Internet unter www.paderborn.de/fuehrungen dringend empfohlen. Unter dieser Internetadresse kann auch das Hygienekonzept der Tourist Information eingesehen werden, das bei den Stadtführungen zur Anwendung kommt.
Das Mittlere Paderquellgebiet wird ausgezeichnet
Paderborn. Nicht nur die Paderbornerinnen und Paderborner finden ihr Mittleres Paderquellgebiet wunderschön – es wurde jetzt auch bundesweit ausgezeichnet und zwar durch den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis des Bundespreises Stadtgrün in der Kategorie „Gebaut“.

Daumen hoch für das Mittlere Paderquellgebiet – zusammen mit Bauleiter Stefan Buschmeier, Axel Schröder, beide Amt für Umweltschutz und Grünflächen (v.l.n.r.) sowie Dr. Frank Becker, Leitung des Amtes für Umweltschutz und Grünflächen (rechts aussen), freut sich die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke (zweite von rechts) über die Auszeichnung des Mittleren Paderquellgebietes mit dem Bundespreis Stadtgrün.Foto: © Stadt Paderborn
„Grüne Freiräume sind Teil unserer Lebensqualität- Sie sind wichtig für unser Miteinander, unsere Gesundheit und unser Klima. Die Vielzahl anspruchsvoller und innovativer Grün-Projekte begeistert mich“, sagte Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (BMI) in einer Pressemeldung des Ministeriums. Begeistern konnte auch das Mittlere Paderquellgebiet und überzeugte nicht nur das Nominierungsgremium, das eine Vorschlagsliste mit 48 Bewerbern aus allen eingegangenen Bewerbung ausgewählt hatte, sondern auch die interdisziplinäre und unabhängige Jury, die am 16. Juni die sechs gleichrangigen Preise und die sieben Anerkennungen vergab.
„Die Auszeichnung mit dem Bundespreis Stadtgrün ist für die Stadt Paderborn eine großartige Anerkennung der Arbeit, die wir in den letzten Jahren in die Entwicklung unserer einzigartigen Flusslandschaft gesteckt haben“, freut sich die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. „Ich möchte mich ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses sowie der Büros WES GmbH Landschaftsarchitektur, Inros Lackner SE sowie der NZO GmbH und den beteiligten Behörden bedanken, aber auch bei den Mitgliedern des projektbegleitenden Beirats, die uns sehr bei der Entwicklung dieses Projektes unterstützt haben“, sagte Warnecke weiter.
Der Bundespreis Stadtgrün wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen und würdigt Projekte, die unter anderem verschiedene Funktionen eines Gebietes auf besondere Weise miteinander kombinieren und die Lebensqualität damit fördern sowie eine besondere Gestaltungsqualität besitzen. Insgesamt 237 Projekte wurden beim BMI in den vier Kategorien Gebaut, Gepflegt, Genutzt und Gemanagt eingereicht. Paderborn hat sich mit dem Mittleren Paderquellgebiet in der Kategorie „Gebaut“ beworben.
Die Kategorie Gebaut umfasst alle Arten von Freiräumen, die neu gebaut, umgebaut oder umgewidmet wurden. Es konnten kleinere Maßnahmen sowie großräumige und verbindende Grünzüge in dieser Kategorie eingereicht werden. Besonderes Augenmerk lag auf der Verknüpfung der Funktionen in den Freiflächen.
Paderborn setzte sich mit dem Mittleren Paderquellgebiet gegen Projekte wie den Krupp-Park in Essen, den Erlebnisraum Lippeaue in Hamm sowie die Gestaltung des Schlossgartens am Jagdschloss in Hövelhof durch. Auch im Vergleich mit Projekten wie dem Baakenpark im Baakenquartier in der Hafencity in Hamburg oder der Bundesgartenschau 2019 Heilbronn „Neue Landschaften im Neckarbogen“ konnte sich das Mittlere Paderquellgebiet behaupten. Die offizielle Preisverleihung findet am 2. Oktober in Berlin statt.
Nach der Auszeichnung als Nationales Projekt des Städtebaus im Jahr 2015 unterstützte der Paderborner Rat das Vorhaben durch die Bereitstellung der über die Förderung hinausgehenden Eigenmittel. In rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das Mittlere Paderquellgebiet von 2018 bis Mitte 2019 maßgeblich umgestaltet. Der Paderhallenvorplatz wurde neu gebaut, Flussläufe der Pader renaturiert, Inselspitzenweg und Haxthausengarten neugestaltet und eine Aue hinter der Reinekemühle wurde neu angelegt. Durch die Umsetzung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie verbesserte sich die ökologische Qualität und die verschiedenen Paderarme wurden besser vernetzt und erlebbarer und sichtbarer gemacht. Erste Erfolge der ökologischen Aufwertung sind bereits messbar: Bereits einige Monate nach der Aufwertung wurden Fische wie Bachforelle und Äsche nachgewiesen, die es vor der Renaturierung in den Flussläufen nicht gab.