50 Jahre GSR – Landrat begeistert über spezielle Ventiltechnik

Kreis Herford-Vlotho. Hidden Champions sind die unbekannten heimlichen Gewinner, die in ihrer Branche Marktführer sind, die von den Menschen in ihrem Produktionsumfeld aber kaum wahrgenommen werden. Ein solcher Champion produziert auch im Gewerbegebiet Im Meisenfeld in Vlotho.

50 Jahre GSR: erste Reihe v.v.l. Harald Grefe (Stv. Hauptgeschäftsführer IHK OWL); Bernhard B. Wuermeling GSR-Geschäftsführer); Landrat Jürgen Müller, zweite Reihe: v.l. Jens Fuhrmann (GSR-Geschäftsführer), Michael Heemann (GSR-Bereichsleiter Vertrieb/Marketing), Michael Beer (GSR Bereichsleiter Technik) 3. Reihe v.l. Michael Seggewiß (Geschäftsführer wfg Kreis HF), Cenk Kökel (GSR-Betriebsrat)

50 Jahre GSR: erste Reihe v.v.l. Harald Grefe (Stv. Hauptgeschäftsführer IHK OWL); Bernhard B. Wuermeling GSR-Geschäftsführer); Landrat Jürgen Müller, zweite Reihe: v.l. Jens Fuhrmann (GSR-Geschäftsführer), Michael Heemann (GSR-Bereichsleiter Vertrieb/Marketing), Michael Beer (GSR Bereichsleiter Technik) 3. Reihe v.l. Michael Seggewiß (Geschäftsführer wfg Kreis HF), Cenk Kökel (GSR-Betriebsrat)

Etwas versteckt hinter dem großen Hettich-Komplex werden bei „GSR Ventiltechnik“ an sechs Tagen die Woche täglich rund 600 Ventile produziert. Sie werden im Maschinen- und Anlagenbau, dem Schiffbau und der Industrie eingesetzt. Nahezu jedes Ventil „made in Vlotho“ ist speziell gefertigt, denn GSR produziert nicht in Massen sondern hat sich auf kundenspezifische Ventillösungen spezialisiert und zwar so erfolgreich, „dass wir von einem unserer besten Geschäftsjahre berichten können – noch nie waren die Aufträge so stark und der Umsatz so hoch. Wir erwarten ein sehr gutes Jahr und sind auch für 2022 sehr zuversichtlich“, hebt Geschäftsführer Bernhard B. Wuermeling hervor.

1971 starte die Gesellschaft für Steuer- und Regeltechnik – kurz GSR – im Norden Deutschlands: Aus dem Startup mit zwei Mitarbeitern wurde schnell ein Spezialist für anspruchsvolle Ventile. Nach sieben Jahren dann der Umzug in den Kreis Herford – aus dem einst inhabergeführten Unternehmen wurde 1999 eine Holding. Das einst inhabergeführte Unternehmen ging 1999 unter das Dach der INDUS HOLDING AG. Heute hat die GSR Tochtergesellschaft am Standort Vlotho, über 140 Mitarbeitende, davon 12 Auszubildende, und einen Jahresumsatz von über 20 Millionen Euro. Tendenz steigend: 2019 hat der Ventilspezialist die Kapazitäten in Vlotho um das Doppelte erweitert: Eine neue Lagerhalle, eine neue Fertigungshalle und neue Büroräume für den Vertrieb sind ist dazugekommen.

In der Ausbildungshalle: Landrat Müller und Geschäftsführer Wuermeling im Gespräch mit dem Azubi Kevin

In der Ausbildungshalle: Landrat Müller und Geschäftsführer Wuermeling im Gespräch mit dem Azubi Kevin

Landrat Jürgen Müller ist beim Betriebsrundgang mit Geschäftsführer Wuermeling beeindruckt von dem erfolgreichen Wachstum: „GSR schaut nach vorne und ist unglaublich beweglich. Ein gutes Beispiel ist der Umgang mit den Auszubildenden. Ihnen werden auch nach der Lehre noch hochwertige Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, damit sie sich für sich und natürlich auch für das Unternehmen weiterentwickeln. In die Zukunft geht es nur über die besten Köpfe – das wird hier gelebt“.

In die Zukunft blicken ist eine Philosophie des Unternehmens: Dazu zählen der stetige Zuwachs des weltweiten Exportanteils (derzeit etwa 40%) und der Blick auf neue und große Märkte. Beim Thema Wasserstoff beispielsweise kämen beide Komponenten in den Blick, erläutert GSR-Geschäftsführer Wuermeling. Er erwartet, dass sich das Wasserstoff-Geschäft vor allem außerhalb Deutschlands konzentrieren werde. Für Wasserstoff-Tankstellen in Philadelphia und Washington DC hat GSR bereits zwei ventilgesteuerte Wasserstoffblöcke geliefert. GSR fühlt sich für die Innovationen der Zukunft bereits jetzt gut gerüstet und hat bereits vorgesorgt: Noch immer kann das Unternehmen für Ventiltechnik in Vlotho wachsen – auf dem firmeneigenen Gelände ist noch Platz für eine Erweiterung.

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Maschinen-Probleme automatisiert lösen

its OWL Makeathon Finale

Das Sieger-Team „The Remotiers“ bejubelt zusammen mit Jury und Organisatoren den Gewinn des it’s OWL Makeathons #horizonteOWL im Juni 2020. Foto: it’s OWL

ServiceNavigator: Aus einer Blitz-Idee wird ein Millionen-Projekt

Paderborn. Die Gründe für den Ausfall einer Maschine sind vielfältig. Je länger die Fehlerbehebung dauert, desto größer der wirtschaftliche Schaden. Die App ‚ServiceNavigator‘ soll Maschinenbauer und -betreiber unterstützen, Fehler automatisiert zu finden und zu beheben. Und das bis zu fünf Mal schneller als bisher. Die Idee bescherte einem Team aus Nachwuchskräften beim it’s OWL Makeathon #horizonteOWL im Juni 2020 den Sieg. Aus der Gewinneridee ist nun ein Projekt im Spitzencluster it’s OWL entstanden, das mit 1 Mio. Euro durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Schirmherr ist Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.

Minister Pinkwart: „Beim it´s OWL Makeathon haben über 200 Nachwuchskräfte gezeigt, wie viel Kreativität und Innovationskraft in ihnen steckt. Innerhalb von nur sechs Monaten entwickelte sich aus der Gewinneridee des ServiceNavigators ein millionenschweres Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Dass mit dem Prototyp noch in diesem Jahr gerechnet wird, zeigt eindrucksvoll, wie groß das Potential an klugen Köpfen und kreativen Ideen in der Wirtschaft ist. Das brauchen wir dringend, um die Industrie von morgen zu gestalten.“

Nur zwei Tage brauchten das Gewinnerteam für die Entwicklung der Idee beim it´s OWL Makeathon. Weniger als ein Jahr später fällt nun der Startschuss für das besondere Projekt. Ein Jahr und eine Million Euro Fördermittel stehen dem Team zur Verfügung, um aus der entstandenen Idee vom ‚ServiceNavigator‘ eine Software-Lösung zu entwickeln.

So profitieren Unternehmen von der App

Eine Lösung, die vor allem für den Maschinenbau interessant ist und das wichtige Service-Geschäft mit Kunden stärken kann. Dafür bietet die App ein automatisiertes Diagnosetool, das beim Auftreten eines Maschinenfehlers die Ursachenfindung und -behebung systematisiert.

Dank des Tools kann die App Service-Technikern dabei helfen, ihren Einsatz effizienter zu gestalten und ihr Wissen nachhaltig zu dokumentieren und zu klassifizieren. Für den Fall, dass Service-Technikern, wie derzeit durch die Corona-Pandemie auch mal nicht verfügbar sind, hilft das Tool dem Betreiber sogar zur Selbsthilfe.

Von seiner Lösung verspricht sich das Projektteam eine bis zu fünf Mal schnellere Fehlerbehebung und einen messbaren Nutzen auf beiden Seiten, beim Maschinenbauer und -betreiber. Erste Expertengespräche räumen dem ‚ServiceNavigator‘ einen möglichen Effizienzgewinn von 50 Prozent ein und dem Betreiber eine bis zu 10-prozentige Steigerung seiner Maschinenverfügbarkeit. Für den Vertrieb der Lösung will das Team ein Start-up gründen.

Prototyp bis Ende 2021

„Wir können als Team sehr gut zusammenarbeiten und sind hoch motiviert. Bis Ende des Jahres werden wir einen Prototyp entwickeln, der für ausgewählte Maschinentypen die automatisierte Fehlerdiagnose und -behebung unterstützt“, sagt Sina Kämmerling von der UNITY AG, die im Projekt mitarbeitet.

Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement unterstreicht den innovativen Ansatz der Zusammenarbeit: „Das Projekt zeichnet sich durch einen ungewöhnlich schnellen Transfer zwischen Grundlagenforschung, Geschäftsmodellentwicklung und Gründung aus. Dabei wird ein akuter Handlungsbedarf aus der Industrie zugrunde gelegt. Aus der Idee wird eine für den Markt relevante Lösung entstehen.“

Im Fokus des Projekts, das bis Januar 2022 geht, steht die logische und technische Entwicklung des automatischen Diagnosetools, der Kernfunktionalität der Software. Parallel dazu setzt sich das Team mit der Entwicklung eines unterstützenden Geschäftsmodells auseinander. „Dabei sehen wir uns, ganz explizit, als Unterstützer der Service-Beziehung zwischen Hersteller und Betreiber“, sagt Kämmerling. Deshalb suche das Projekt auch Partnerschaften zu weiteren Maschinenbauern und Maschinenbetreibern, die sich Unterstützung und Mitgestaltung bei ihrem digitalen Service-Portfolio wünschen.

Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH, lobt das Engagement des Teams. „Wir sind begeistert, sowohl von der hervorragenden Idee und der schnellen Umsetzung in ein it’s OWL Projekt, als auch von der Förderung durch das Land NRW. Es freut uns vor allem zu sehen, dass aus dem Gewinnerteam zum größten Teil auch das Projektteam geworden ist.“

 

Interdisziplinäres Projektteam

Neben Kämmerling arbeiten aus dem Siegerteam Caroline Junker (Fraunhofer IEM), Maximilian Bersch (GEA), Patrick Deutschmann (Fraunhofer ENAS) und Alexander Diedrich (Fraunhofer IOSB-INA) an dem Projekt mit. Die Unternehmen GEA (Oelde), Kraft Maschinenbau und WP Kemper (beide Rietberg) arbeiten als Pilot-Unternehmen im Projekt und werden intensiv bei der Co-Entwicklung und Validierung der Lösung unterstützen. Weiteres Expertenwissen bekommt das Projektteam von der Digitalisierungsberatung UNITY Consulting & Innovation sowie dem Fraunhofer IEM, dem Fraunhofer IOSB-INA und dem Fraunhofer ENAS.

Daher kommt die Idee

it‘s OWL organisierte im Mai 2020 den Makeathon in Kooperation mit dem Fraunhofer IEM und der OstWestfalenLippe GmbH, um während der Corona-Zeit neue Impulse für die Wirtschaft zu entwickeln. Knapp 200 Teilnehmer waren dem Aufruf gefolgt und haben in 31 Teams insgesamt 15 Herausforderungen aus Unternehmen bearbeitet. Darunter war auch die Herausforderung der Unternehmen GEA, Kraft Maschinenbau und WP Kemper, deren Lösung nun zu einem eigenen Millionen-Projekt des Siegerteams geworden ist.

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Mitsubishi HiTec Paper investiert weiter

Bielefeld. Als kompetenter Hersteller hochwertiger gestrichener Spezialpapiere setzt Mitsubishi HiTec Paper den Weg von Innovation und Investition weiter fort. Im Rahmen des Programms „New Business Development“ wurde nun am Standort Bielefeld ein neues Qualitätsleitsystem an der SM 21 erfolgreich in Betrieb genommen.
Das Innovationsprogramm „New Business Development“ sieht unter anderem die mehrstufige Ausrichtung der Bielefelder Streichmaschine 21 auf zukünftige Märkte vor.
Streichmaschine 21 | Werk Bielefeld

Streichmaschine 21 | Werk Bielefeld

Das nun in Betrieb genommene, moderne Honeywell Qualitätsleitsystem beinhaltet mehrere Messrahmen unterschiedlicher Ausstattung sowie Systemperipherie zur zielgenauen Prozesssteuerung. „Wir werden die Spezialstreichaggregate noch besser kombinieren und effizienter nutzen können“ sagt Kai Borenius, Head of Machine Technology bei Mitsubishi HiTec Paper. „Damit erreichen wir nicht nur eine weitere Steigerung von Prozessgüte und Produktionsflexibilität, sondern letztlich auch eine optimierte Produktqualität. Dies gilt sowohl für unsere angestammten Produktbereiche wie Thermo- oder Inkjetpapiere, aber gerade auch für unsere neuen Produktbereiche wie die umweltfreundlichen barricote Barrierepapiere für Lebensmittelverpackungen“. Mit dieser Investition in Höhe von ca. 1 Mio. EURrichtet sich Mitsubishi HiTec Paper weiter konsequent auf zukünftige, innovative Märkte und Anwendungen aus.