Stadtwerke beginnen mit dem Glasfaserausbau in Avenwedde Bahnhof und Kattenstroth „Mitte“

Mit dem Beschluss des Aufsichtsrats steht dem Ausbau nichts mehr im Wege.

Gütersloh. Es ist soweit: Nachdem der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gütersloh heute den Plänen zugestimmt hat, können die Stadtwerke jetzt mit den Bauarbeiten für den clusterweisen Glasfaserausbau im Gütersloher Stadtgebiet beginnen. Der Startschuss fällt noch im Mai im Vermarktungsgebiet Avenwedde Bahnhof, kurz darauf beginnen auch die Arbeiten im Gebiet Kattenstroth „Mitte“. Während in Avenwedde Bahnhof wahrscheinlich alle ursprünglich geplanten Straßenzüge an das superschnelle Internet angeschlossen werden, erhalten im Vermarktungsgebiet Kattenstroth „Mitte“ lediglich Teilgebiete einen Anschluss an das Glasfasernetz. 

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Stadtwerke beginnen mit dem Glasfaserausbau in Avenwedde Bahnhof und Kattenstroth „Mitte“

Mit dem Beschluss des Aufsichtsrats steht dem Ausbau nichts mehr im Wege. „Trotz der Corona-Pandemie werden wir jetzt zügig starten, um die Menschen schnellstmöglich mit der notwendigen Glasfaser-Infrastruktur zu versorgen“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda. Seitens der Stadtwerke, der BITel, der Netzgesellschaft Gütersloh und der Bauunternehmen sowie der Dienstleister stehe man in den Startlöchern.

Vermarktungsgebiet Avenwedde Bahnhof

Gute Nachrichten gibt es für Avenwedde Bahnhof: Dort steht fest, dass das gesamte Gebiet südlich der Friedrichsdorfer Straße mit Glasfaser ausgebaut wird. Knapp 70 Prozent der Avenwedder, die sich in der Vermarktungsphase für einen Glasfaseranschluss entschieden haben, werden damit schon bald an das Netz angeschlossen. Im Vermarktungsgebiet nördlich der Friedrichsdorfer Straße fehlen nur noch wenige Verträge, damit auch dort ein wirtschaftlicher Ausbau des Glasfasernetzes möglich ist. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass uns dies durch den Abschluss von weiteren Verträgen jetzt auch noch gelingen wird“, ist Ralf Libuda überzeugt.

Dann könnten alle ursprünglich geplanten Straßenzüge in Avenwedde Bahnhof an das Glasfasernetz angeschlossen werden. „Wir behalten in der Ausbauphase das bisherige Preismodell für alle, die sich jetzt noch für einen Glasfaseranschluss entscheiden, weitestgehend bei“, sagt BITel-Geschäftsführer Thomas Primon. Die Erstellung des Hausanschlusses ist damit sowohl in Avenwedde Bahnhof als auch in Kattenstroth „Mitte“ weiterhin für 100 Euro möglich. Hinzu kommen für alle „Nachzügler“ ab sofort jedoch weitere 100 Euro Bereitstellungskosten. Zudem bestimmt der individuelle Baufortschritt in den einzelnen Straßenzügen das Ende der jeweiligen Ausbauphase.

Vermarktungsgebiet Kattenstroth „Mitte“

Auch in Kattenstroth „Mitte“ gibt es Erfolge zu verzeichnen. Nördlich des Stadtrings Kattenstroth und begrenzt durch Wiedenbrücker Straße, Schallückstraße, Schledebrückstraße, Kattenstrother Weg und Bertelsweg: So lässt sich das festgelegte Ausbaugebiet in Kattenstroth „Mitte“ grob umreißen. Wer sich dort in der Vermarktungsphase für einen Glasfaseranschluss entschieden hat, der wird schon bald an das Netz angeschlossen und kann von den Vorzügen der leistungsstarken Glasfasertechnik profitieren. Anders sieht es in den Gebieten rund um den Südring sowie die Neuenkirchener Straße und die Heidewaldstraße aus. Aufgrund deutlich geringer Nachfrage werden einzelne Gebiete dort nicht erschlossen. „Ein Ausbau ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dort definitiv nicht möglich“, so Libuda. Noch im Dezember vergangenen Jahres hatten sich die Verantwortlichen für eine fünfwöchige Verlängerung der Vermarktungsphase entschieden. „Wir sind in dieser Zeit noch einmal gezielt in die vertragsschwächeren Gebiete gegangen, um die Menschen vor Ort von den Vorzügen und der zukünftigen Notwendigkeit des Glasfasernetzes zu überzeugen“, berichtet Primon. Trotz intensiver Bemühungen wurde in Kattenstroth „Mitte“ auch in dieser Phase die erforderliche Quote nicht erreicht. Stattdessen konnten kleinere Randgebiete aufgrund der Verdichtung in die Ausbaugebiete mit einbezogen werden. Hier können sich die Menschen auf Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich freuen. Größte vertriebliche Erfolge verzeichneten die Verantwortlichen insgesamt indes vor allem bei Ein- und Zweifamilienhäusern. „Gerade Haus- oder Wohnungseigentümern ist bewusst, welche große Bedeutung leistungsstarkes Internet in naher Zukunft haben wird“, resümiert Thomas Primon. „Auch die Corona-Pandemie führt uns dies gerade in vielen Lebensbereichen mehr als deutlich vor Augen.“

Umfangreiche Analysen, die die Stadtwerke Gütersloh gemeinsam mit ihren am Ausbau beteiligten Tochterunternehmen Netzgesellschaft Gütersloh und BITel nach Ende der Vermarktungsphase am 25. Januar dieses Jahres durchgeführt haben, zeigen indes in beiden Vermarktungsgebieten deutliche Schwankungen. „Während sich in manchen Straßenzügen weniger als zehn Prozent der Haushalte für einen Anschluss entschieden haben, liegt die Quote andernorts bei deutlich mehr als 60 Prozent“, erläutert Ralf Libuda. „Diese extremen Schwankungen haben dazu geführt, dass wir die Ausbaugebiete in vermarktungsstarke Teilgebiete zugeschnitten haben. Auf Basis der optimierten Zuschnitte mussten die notwendigen Gesamtinvestitionen neu kalkuliert werden. Daraus ergibt sich für die Stadtwerke die Chance, bestimmte Teilgebiete eigenwirtschaftlich ausbauen zu können.

Bürgermeister und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Henning Schulz begrüßt, dass es mit dem Glasfaserausbau im Stadtgebiet nun losgeht: „Ein zukunftsfähiges Glasfasernetz ist der Schlüssel zu mehr Flexibilität und Teilhabe in vielen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens. Gerade mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung ist der Glasfaserausbau der Stadtwerke nicht nur ein wichtiges Angebot für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch zentraler Bestandteil, wenn es darum geht, Gütersloh insgesamt zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen. Nicht zuletzt die aktuelle Situation dürfte denen, die vielleicht noch überlegen, die Bedeutung eines stabilen Netzes vor Augen geführt haben.“

Wie wird ausgebaut?

Für die Unterbringung der aktiven Technik werden in den Ausbaugebieten mehrere Multifunktionsgehäuse (MFG) dezentral aufgestellt. In Avenwedde Bahnhof sind es derzeit zwei MFGs. Der Bau der Netze startet im Bereich Franz-von-Sales-Straße, Gazellenweg, Gemsenweg und Rehweg. Für die optimale Versorgung der Ausbaugebiete werden in Kattenstroth „Mitte“ ebenfalls zwei MFGs errichtet. 

Während in anderen Städten und Gemeinden mit „Points of Presence“, sogenannten „Pops“, als Verteilerschränke gearbeitet wird, setzt die Netzgesellschaft in Gütersloh bewusst auf MFGs. „Ein Vorteil dieser Technik ist, dass die Trassen- und Einblaslängen wesentlich kürzer sind“, erklärt Bernd Kerner, Geschäftsführer der Netzgesellschaft. „Außerdem können die kleineren Bereiche sehr flexibel ausgewählt werden.“ Diese Tatsache hat insbesondere in Kattenstroth „Mitte“ den Ausschlag gegeben, dass einige kleinere Gebiete es in das finale Ausbaugebiet geschafft haben. „Die Errichtung des Verteilers ist ein Schlüsselmoment“, so Kerner. „Denn, von dort aus werden Leerrohre zu den jeweiligen Häusern verlegt.“ Anschließend werde die Glasfaser „eingejettet“. So wird das Einblasen mit Pressluft im Fachjargon bezeichnet.

Das Glasfasernetz wird von den Stadtwerken Gütersloh an die BITel verpachtet. Ein echter Mehrwert für Gütersloher Bürgerinnen und Bürger – schließlich ermöglicht die BITel vielfältige Produkte von 200 über 400 Mbit/s bis hin zu 1.000 Mbit/s (1 Gigabit) für Internet, Festnetz und TV. Die Verantwortlichen rechnen sowohl in Kattenstroth „Mitte“ als auch in Avenwedde Bahnhof nach heutigem Stand mit einer Ausbauzeit von circa neun Monaten. 

Glasfaserausbau in Pandemie-Zeiten

Dass die Corona-Pandemie in der Ausbauphase zu deutlichen zeitlichen Verzögerungen führen könnte, davon gehen die Verantwortlichen momentan nicht aus. „Wir sind gut vorbereitet und haben im Vorfeld diverse Präventivmaßnahmen ergriffen“, so Libuda. Und dazu gehört auch, dass die Mitarbeiter bei direktem Kundenkontakt strenge Hygiene- und Abstandsregelungen einhalten müssen. So wolle man Mitarbeiter und Kunden bestmöglich schützen. Zudem hat die Netzgesellschaft ihre Monteure seit einigen Wochen bereits in feste Teams eingeteilt, um auch interne Kontaktketten so kurz wie möglich zu halten. 

Zahlen, Daten, Fakten: Glasfaserausbau in Gütersloh

  • Insgesamt sollen im Stadtgebiet rund 640 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden
  • In den kommenden Jahren sollen rund 48.000 Haushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgt werden
  • Jährlich wollen die Stadtwerke rund 11 Millionen Euro investieren
  • Anzahl Hausanschlüsse in den Vermarktungsgebieten:

o Kattenstroth „Mitte“: 544 Hausanschlüsse in
o Avenwedde Bahnhof (definitiv): 421 Hausanschlüsse 

  • 145 im Ausbaugebiet Avenwedde Bahnhof „Nord“ (potenziell)
  • In Summe: 965 Hausanschlüsse 
  • BITel bietet vielfältige Produkte an: von 200 über 400 Mbit/s bis hin zu 1.000 Mbit/s (1 Gigabit)
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