Reha-Bedarf wird durch Corona steigen

Über 1.000 Fachleute hat die Dr. Becker Klinikgruppe in den vergangenen Wochen über drei Online-Fach-Symposien miteinander vernetzt. Die Experten/innen diskutierten hier interdisziplinär über die psychischen Auswirkungen und somatischen Folgen der Corona-Pandemie. In einem Punkt waren sich die Kardiologen/innen, Neurologen/innen und Psychotherapeuten/innen einig: Der Reha-Bedarf wird zukünftig steigen.

Dr. Alina Dahmen, Prokuristin und Geschäftsleitung der Dr. Becker Klinikgruppe, moderierte die drei digitalen Fach-Symposien.

Dr. Alina Dahmen, Prokuristin und Geschäftsleitung der Dr. Becker Klinikgruppe, moderierte die drei digitalen Fach-Symposien.

OWL.  Was sind die Folgen von Corona für die Gesundheit der Menschen? Zu welchen somatischen Krankheitsbildern kann es nach einer COVID-19-Infektion kommen? Und was sind die psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der drei Online-Fachsymposien der Dr. Becker Klinikgruppe, die im April und Mai stattfanden. Über 1.000 Interessierte nutzten die Möglichkeit, den Vorträgen von Experten/innen aus Neurologie, Psychologie, Virologie, Psychiatrie, Kardiologie, Psychosomatik, Radiologie, Innerer Medizin und Intensivmedizin beizuwohnen und sich interdisziplinär mit ihnen auszutauschen. Am Ende waren sich Referenten/innen wie Teilnehmende einig: Das deutsche Gesundheitssystem wird mit Langzeitfolgen der COVID-19-Pandemie rechnen müssen. Diese können sowohl somatischer als auch psychosomatischer Natur sein.

Intersektionaler Austausch

„Unsere Symposien waren ein großer Erfolg“, freut sich Dr. Alina Dahmen, Prokuristin und Geschäftsleitung der Dr. Becker Klinikgruppe. „Die Fachgesellschaften forschen und bringen spannende Ergebnisse zutage. Ein intersektionaler Austausch findet aber seltener statt. Dabei ist gerade das für z. B. Allgemeinmediziner oder Therapeuten ganz wichtig. Wir konnten mit unseren digitalen Symposien die Experten zusammenführen und so einen komprimierten Überblick über das aktuelle Wissen gewinnen.“ Neben der Diagnostik standen dabei vor allem die Langzeitfolgen der Pandemie im Fokus – sowohl für die Menschen, die unmittelbar infiziert wurden, als auch für die, die durch die Corona-Auflagen belastet werden.

Mehr Menschen von Corona-Krise betroffen als von COVID-19-Infektion

Dr. med. Eike Langheim vom Reha-Zentrum Seehof stellte auf dem 3. Fachsymposium zur Diskussion, dass damit zu rechnen sei, dass in Deutschland mehr Menschen durch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Maßnahmen erkranken würden, als durch eine tatsächliche COVID-19-Infektion. Er erwarte eine erhöhte Rate an Herzinsuffizienzen durch aufgeschobene, nicht behandelte kardiologische Erkrankungen und auch die psychische Belastung vieler Menschen sei nicht zu unterschätzen. In diesem Zusammenhang vermutete der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie einen deutlich steigenden Reha-Bedarf in naher Zukunft. Diese Einschätzung war bereits auf den ersten beiden Symposien, bei denen die psychosomatischen Folgen der Krise im Fokus gestanden hatten, mehrfach geteilt worden 

Spezielle Angebote für Corona-Belastete entwickelt

„Ein Austausch, wie ihn unsere Fachsymposien ermöglichen, führt auch dazu, dass wir alle gemeinsam frühzeitig Behandlungskonzepte erarbeiten können“, sagt Dr. Alina Dahmen. Auch die Dr. Becker Klinikgruppe habe bereits damit begonnen, ihre therapeutischen Angebote auf die aktuellen Ansprüche der Menschen anzupassen. In ihren acht stationären Kliniken hat die Klinikgruppe ein Konzept für eine Post-Corona-Reha entwickelt, die auf Patienten/innen mit psychosomatischen und somatischen Beschwerden ausgerichtet ist. „Gerade psychisch Belasteten kann eine Reha jetzt verloren gegangene Sicherheit zurückgeben, z. B. indem sie bei uns nach Zeiten des Kontrollverlusts ihre Selbstwirksamkeit wieder erfahren“, so Dahmen

Mitschnitte der Symposien online abrufbar – Fortsetzung geplant

Von allen drei Online-Symposien zu den Folgen von Corona sind kostenlose Mitschnitte auf der Website der Klinikgruppe abrufbar. „Die große Nachfrage hat uns darin bestätigt, dass ein solcher Austausch gewünscht ist und gebraucht wird“, freut sich Dr. Alina Dahmen, Prokuristin und Geschäftsleitung der Dr. Becker Klinikgruppe. „Wir werden deswegen unser Angebot fest etablieren und fortsetzen.“ Das nächste digitale Dr. Becker Fachsymposium ist für Herbst geplant.

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