Paderborner Literaturtage

PaderbornAm Bahnhof, in Bussen und in der Fußgängerzone begegnet man derzeit Plakaten mit überraschenden Zitaten: „Auch Blumenfreunde können Menschenhasser sein.“, „Meine Beziehungen zu Paderborn sind kompliziert.“, „Zu viele starben.“ Dies und anderes ist dort zu lesen.

Plakataktion in Paderborn.Foto: © Stadt Paderborn

Plakataktion in Paderborn.Foto: © Stadt Paderborn

Des Rätsels Lösung findet sich, wenn man genau hinschaut: „Paderborner Literaturtage“ steht auf den Plakaten. Es handelt sich um Zitate aus Werken der jüdischen Schriftstellerin Jenny Aloni geb. Rosenbaum (1917-1993). In Paderborn geboren, entging sie dem Holocaust durch Emigration nach Palästina im Jahr 1939. Die Beziehung zu Paderborn war prägend für ihr gesamtes Leben und künstlerisches Schaffen. 1967 erhielt sie den Paderborner Kulturpreis, die gesammelten Werke erschienen beim Paderborner Verlag Schöningh. 1993 starb sie in Israel. In Paderborn wird vielfach an sie erinnert.
Die Quellen und Kontexte der Zitate sind auf den Plakaten im Kleingedruckten zu erfahren, etwas bequemer auch im Internet unter www.paderborn.de/literaturtage.
Das Kulturamt nutzt die Werbeflächen, die schon für die Paderborner Literaturtage gebucht waren, um Literatur in den öffentlichen Raum zu bringen. Die Literaturtage können wegen der Pandemie nicht in der üblichen Weise stattfinden. Ursprung der Idee sei das deutschlandweite Themenjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ gewesen, heißt es aus dem Kulturamt.

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