Neue Ausstellung im Kunstmuseum im Marstall

Paderborn.  Das Kunstmuseum im Marstall lädt zu einer „Expedition“ in die Gegenwartskunst ein. Von gegenständlichen und abstrakt-farbintensiven Arbeiten der Malerei über verschiedene Ansätze der Zeichnung zu raumgreifenden Skulpturen aus Alltagsmaterialien und Musikinstrumenten reicht das Spektrum der diesjährigen Sommerausstellung, die Werke der Lehrenden der Sommerakademie 2021 zeigt. Die Ausstellung findet vom 26. Mai bis zum 29. August statt.

Die Ausstellung „Expedition“ zeigt Werke der Lehrenden der Sommerakademie 2021.Foto:© Stadt Paderborn

Die Ausstellung „Expedition“ zeigt Werke der Lehrenden der Sommerakademie 2021.Foto:© Stadt Paderborn

„Unterschiedliche künstlerische Positionen bilden einen spannungsreichen Dialog“, meint Ausstellungsmacherin Dr. Andrea Brockmann und beschreibt die einzelnen Beiträge in der Ausstellung: In der Malerei von Susanne Maurer (Berlin) wird Farbe zur Landschaft. Ein See in hellem Blau liegt im leuchtenden Orange und Felder erscheinen in sattem Grün oder sanftem Rosa. Über tiefgezogener Horizontlinie bestehen manche ihrer Bilder nur aus Himmel, der mit zartem Gewölk in die Unendlichkeit führt.

Luftig abstrakte wie auch dichte, graphitschwarze Zeichnungen zeigt Stefanie Pojar (Leipzig). Ihre mehrteiligen Serien entwickeln sich zwischen malerischer Geste und komplexer Komposition. Einzelne Fragmente assoziieren ein ästhetisches Eigenleben, in dem Gebautes und Organisches zusammenkommen.

In einer Art malerischer Dokumentation zeigt Markus Willeke (Berlin) mit der Serie „dead bird“ eine Reihe lebloser Vogelkörper. Die leichten Pinselstriche und deren exakte, aber zugleich spontan wirkende Platzierung sind Merkmale einer gestisch figürlichen Malerei, die das eher realistische Oeuvre des Künstlers erweitert.

Die Projekte von Nicole Schuck (Berlin) umfassen oft Serien von Zeichnungen, die auf den ersten Blick detaillierte zeichnerische Betrachtungen von Wildtieren zu sein scheinen. Bei genauerer Betrachtung wird die Fragmentierung und das Einfließen andersartiger Strukturen, zum Beispiel topographischer Elemente wie Straßennetze, in einen Tierkörper sichtbar. Menschliche und tierische Lebenswelt begegnen sich in einer neu formulierten Landschaft.

Anja Michaela (Cluny) leitet das Interesse, Alltagsmaterialien aufzugreifen, sie auseinanderzunehmen, in andere Formen zu übersetzen und in unerwartete Zusammenhänge zu überführen. Schalltrichter von Blasinstrumenten in handwerklicher Präzision an Kupfergestänge gelötet werden zu orakelnden Wesen, die sich im Raum verteilen. Klaviersaiten schießen aus einem kubischen Tastenkopf und bilden das Haar der Medusa.

Ulrich Langenbach (Siegen) hat eine intuitiv gesetzte Installation aus Zeichnungen, Collagen, Malerei, Fotografien und Wortfragmenten sowie Satzteilen in die Ausstellung eingebracht. Das Ensemble bildet einen offenen Denkraum, der lebensweltliche, philosophische, künstlerische Fragen stellt und zum Nachdenken über Kunst provozieren will.

Qualität, Vielfalt und Zeitgenossenschaft sind die wesentlichen Kriterien des Kursprogramms der Sommerakademie, die vom 9. bis 17. Juli geplant ist. „Es sind noch Plätze in einigen Seminaren frei“, wirbt Dr. Andrea Brockmann. Vorab gibt die Ausstellung schon einen vielgestaltigen Einblick in Techniken, Ideen und Themen der zeitgenössischen Kunst und stellt die Lehrenden vor.

Ab dem 26. Mai ist das Kunstmuseum im Marstall dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Ein Besuch ist mit vorheriger Terminbuchung möglich. Bereits ab Dienstag, 25. Mai, kann man sich telefonisch unter 05251 88 11052 anmelden. Der Eintritt beträgt 2,50 € (ermäßigt 2,00 €).

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