Liz Mohn ist nun die erste Frau in der Reihe der Ehrenbürger

Bürgermeister und Rat honorieren mit der Auszeichnung „die großen persönlichen Verdienste für Gütersloh, die auf einem klaren und wiederholt bekräftigten Bekenntnis zur Stadt fußen“ – feierliche Sondersitzung im Ratssaal

2016_12_16_liz_mohn_ehrenbuergerschaft-1Gütersloh. Liz Mohn ist Ehrenbürgerin der Stadt Gütersloh. Im Rahmen einer feierlichen Sondersitzung des Rates überreichte ihr Bürgermeister Henning Schulz am Freitag (16. Dezember) den Ehrenbürgerbrief „in Anerkennung ihrer großen Verdienste um das Ansehen unserer Stadt und das Wohl der Bürger und Bürgerinnen“, wie im Urkundentext heißt. Der Gütersloher Rat hatte mit Beschluss vom 3. Juni 2016 diese höchste kommunale Auszeichnung vergeben –  zum ersten Mal an eine Frau. Mit der Verleihung honoriert er die großen persönlichen Verdienste von Liz Mohn für Gütersloh, „die auf einem klaren und wiederholt bekräftigten Bekenntnis zur Stadt fußen“, heißt es unter anderem in der Begründung des Beschlusses. Das Grußwort bei der Veranstaltung hielt Wolfgang Schüssel, von 2000 bis 2007 österreichischer Bundeskanzler.

Gewürdigt wird das langjährige und vielfältige Engagement  von Liz Mohn für Gütersloh auf ganz unterschiedlichen Gebieten –  so ihr Einsatz für soziale Belange, für Kultur und gesellschaftliches Leben in Gütersloh. In seiner Laudatio verwies Bürgermeister Henning Schulz darauf, dass „Ihr Handeln von einer Grundhaltung geprägt ist, wonach man Menschen die Chance zur Entwicklung bieten muss, egal an welcher Stelle der Gesellschaft sie ihren Platz finden.“ Allein mit der Gründung und Entwicklung der Stiftung Deutsche Schlaghilfe, die ihren Sitz in einem historischen Gebäude in der Innenstadt hat, habe sie von Gütersloh aus entscheidend dazu beigetragen, „dass diese Krankheit, von der so viele Menschen im wahrsten Sinn des Wortes getroffen werden, kein unabwendbares Schicksal ist.“ Vom Aufbau der Stroke Units, vom Netz der Selbsthilfegruppen, von der medizinischen Betreuung und Begleitung, die durch die Stiftung mit entwickelt worden sei, habe auch die Stadt Gütersloh maßgeblich profitiert.

„Ihr Bekenntnis zur Stadt äußert sich aber auch in weiteren Gründungen und Stiftungen, die Sie ins Leben gerufen haben und die hier fest verankert sind,“ sagte Schulz. Als weitere Beispiele und „Herzensanliegen“ nannte der Bürgermeister unter anderem den Aufbau des weltweit bekannten Opernwettbewerbs „Neue Stimmen“, die musikalische Förderung von Kindern und jungen Menschen in der Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung und das Engagement für den Neubau des Gütersloher Theaters.

Wolfgang Schüssel erinnerte als Gratulant und Freund der Familie Mohn daran, dass alles internationale Wirken eine Verwurzelung benötige: „Für das so genannte Global Village muss es lokale Erklärer geben – Liz Mohn ist so eine Erklärerin,“ sagte er, um anerkennend anzumerken: „Deine Reichweite ist beachtlich.“

Liz Mohn bedankte sich in ihrer Rede herzlich für die Auszeichnung: „Die Ernennung zur Ehrenbürgerin von Gütersloh ist eine ganz besondere Würdigung, die Stadt und die Menschen hier liegen mir sehr am Herzen. Dass mein Mann Reinhard und ich nun das erste ‚Ehrenbürger-Ehepaar‘ von Gütersloh sind, freut mich ebenfalls sehr. Ich erachte die Auszeichnung als Verantwortung für Bertelsmann und mich persönlich, uns weiterhin aktiv in das unternehmerische, gesellschaftliche und kulturelle Leben von Gütersloh einzubringen.“