Keine Trinkwasserknappheit in Gütersloh

Stadtwerke Gütersloh haben keinen Grund zur Sorge.
 
Gütersloh. Anhaltende Trockenheit und längere Hitzeperioden haben auch in diesem Sommer in manchen Regionen jüngst dazu geführt, dass das Trinkwasser knapp wurde. In Gütersloh dagegen ist die Versorgungssituation bislang entspannt geblieben. Mit leistungsfähigen Förder-, Aufbereitungs- und Speicheranlagen sorgen die Stadtwerke Gütersloh dafür, dass auch im Hochsommer rund um die Uhr sauberes Trinkwasser aus den Wasserhähnen der Gütersloher fließt.
Wasserwerksleiter Bernd Feldmann (von links) und Industriemechaniker Peter Reimer neben einer Reinwasserpumpe.Foto: Stadt Gütersloh

Wasserwerksleiter Bernd Feldmann (von links) und Industriemechaniker Peter Reimer neben einer Reinwasserpumpe.Foto: Stadt Gütersloh

„Es besteht kein Grund zur Sorge“, antwortet Bernd Feldmann, Leiter der drei Wasserwerke von den Stadtwerken Gütersloh, derzeit auf die Anrufe vieler beunruhigter Bürger. „Wir fördern unser Trinkwasser in Gütersloh aus dem Grundwasser. Von dieser vorhandenen Gesamtmenge entnehmen wir nur einen vergleichsweise kleinen Teil.“ Einschränkungen – wie kürzlich in anderen Regionen vermeldet – seien hier nicht zu erwarten. „Der Grundwasserstand befindet sich bei uns aktuell vollkommen im grünen Bereich.“ 

Der Wasserwerksleiter will aber auch verstanden wissen, dass ein ausreichender Grundwasserstand allein nicht genügt, um die Versorgung tausender Haushalte auch im Sommer sicherzustellen. Die Frühjahrsmonate haben Bernd Feldmann und sein Team genutzt, um die Brunnen und technischen Anlagen in den Wasserwerken Quenhorn, Nordrheda-Ems und Langer Weg zu warten. „Die routinemäßigen Arbeiten sind notwendig, um an heißen Tagen die maximale Leistungsfähigkeit zu gewährleisten“, betont Feldmann. Auch jährliche Investitionen in die Brunnen- und Anlagentechnik seien unentbehrlich. In den vergangenen fünf Jahren habe man jedes Jahr einen neuen Brunnen gebaut, der einen alten, nicht mehr leistungsfähigen Brunnen ersetzte. Insgesamt 48 Kiesschüttungsbrunnen fördern das Wasser in den Gütersloher Gewinnungsgebieten an die Oberfläche. Die Brunnen der Stadtwerke reichen dabei bis zu 25 Meter in die Tiefe. „So können auch in längeren Trockenphasen die erforderlichen Mengen zuverlässig gefördert werden“, sagt Feldmann. In sogenannten Schnellfilter-Anlagen werden aus dem Grundwasser Inhaltsstoffe wie Eisen und Mangan herausgefiltert. Für den Menschen wichtige Mineralien wie Calcium und Magnesium bleiben erhalten. Anschließend wird das saubere Trinkwasser in den drei großen Reinwasserbehältern gespeichert. Diese fassen jeweils bis zu vier Millionen Liter Trinkwasser. „Mithilfe der Reinwasserbehälter gewährleisten wir eine sichere Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet – rund um die Uhr, zu jeder Jahreszeit“, erklärt Feldmann. Insbesondere in den Nachtstunden, wenn erfahrungsgemäß deutlich weniger Wasser gebraucht werde als tagsüber, füllten sich die großen Behälter wieder auf. 

Die Spitzen bei den Tagesabgabe-Werten aus dem vergangenen Sommer sind in diesem Jahr aber noch nicht erreicht worden. Die höchste Tagesabgabe im Zeitraum Mai bis August dieses Jahres verzeichneten die Stadtwerke am 7. August mit 15.748 Kubikmetern Trinkwasser. Die höchste Tagesabgabe im Sommer 2019 lag am 25. Juni 2019 dagegen bei 17.139 Kubikmetern. Auch insgesamt entnehmen die Gütersloher in diesem Sommer bislang weniger Trinkwasser. So lag die Gesamtabgabemenge beispielsweise im Juli 2020 für Gütersloh bei 383.599 Kubikmetern. Im heißen Juli 2019 wurden 425.823 Kubikmeter Trinkwasser abgegeben. „Einen Grund zur Sorge, dass das Trinkwasser knapp werden könnte, gab es aber auch damals nicht“, erinnert sich Feldmann.

Dass sich die Sommerniederschläge der vergangenen Tage und Wochen deutlich auf den Grundwasserstand auswirken könnten, verneint Feldmann: „Der Regen entlastet zwar, da die gefallene Regenmenge beispielsweise für Gartenbesitzer ausreicht, um kurzfristig weniger gießen zu müssen.“ Das Grundwasser werde aber insbesondere durch Niederschläge im Winter aufgefüllt, da diese nicht verdunsteten und auch nicht von der Vegetation aufgenommen würden.

Bei aller Versorgungssicherheit erinnert Bernd Feldmann die Bürger am Telefon auch immer wieder daran, dass „Wasser nicht in unendlicher Menge vorhanden ist. Man sollte zu jeder Zeit verantwortungsvoll mit der Ressource umgehen. Jeder Kubikmeter Wasser, den wir aus der Natur entnehmen, kann der Natur in einem trockenen Sommer fehlen.“

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