Blasenentzündung – kein Zuckerschlecken

Mannose – Studienlage dünn, Werbeaussage fragwürdig

„Nicht schon wieder!“ Blasenentzündungen sind sehr unangenehm, besonders wenn sie ständig wiederkehren. In erster Linie trifft es Frauen, und viele von ihnen haben schon so manches Mittel ausprobiert, um den „Dauerbrenner“ loszuwerden. Dazu gehören auch vielbeworbene „natürliche“ Produkte, deren Zutat ein besonderer Zucker ist: Mannose. Gute Pillen – Schlechte Pillen hat die Mannose-Studienlage samt Werbeaussagen der Hersteller unter die Lupe genommen.

Mannose ist ein Zucker, der in Pflanzen vorkommt. Ein Grund, warum Hersteller ihren Produkten den wohlklingenden Stempel „natürlich“ verpassen. Mannose-Produkte sind keine Arzneimittel, die erst nach langen Prüfverfahren in den Handel gelangen, sondern sie werden als Nahrungsergänzungsmittel oder Medizinprodukte angeboten. Die Präparate haben in der Regel einen stolzen Preis. Das klingt dennoch für viele geplagte Frau verlockend, zumal Mannose – laut Werbeaussagen – auch vorbeugend helfen soll.

Die Studienlage zu mannosehaltigen Produkten ist allerdings sehr dünn, und diverse Werbebehauptungen sind nicht belegt: Ob Mannose beispielsweise tatsächlich Blasenentzündungen vorbeugen kann oder ein nützlicher Begleiter bei einer Antibiotika-Behandlung ist, bleibt fraglich. Und selbst die angeblich gute Verträglichkeit ist bisher nicht eindeutig nachgewiesen.

GPSP-Fazit: Es scheint, als würden die Anbieter solcher Mannose-Produkte versuchen, mit dem Leidensdruck von Frauen gute Geschäfte zu machen.