BUND-Mitglieder zu Besuch bei Stückweise Unverpackt

Mitglieder der Lemgoer Gruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland waren zu Besuch im Laden „Stückweise unverpackt“ in Detmold.

Foto (BUND Lemgo): Dennis Hammer (Bildmitte) war erfreut über den Besuch von Mitgliedern des BUND Lemgo

Foto (BUND Lemgo): Dennis Hammer (Bildmitte) war erfreut über den Besuch von Mitgliedern des BUND Lemgo

Detmold. Willi Hennebrüder vom Bund Lemgo wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es nicht reicht über die riesigen Mengen an Verpackungsmüll zu klagen und es traurig zu finden, wenn Wale an Stränden landen deren Mageninhalt voller Plastik steckt, sondern Handeln ist angesagt und da ist ein Angebot von unverpackten Waren in BIO-Qualität genau der Weg, den man gehen müsse.

Inhaber Dennis Hammer erläuterte in seinem Vortrag worauf es ihm ankommt. Auch bei BIO-Produkten achtet er darauf, dass die Produkte von hoher Qualität sind, fragt nach und wenn möglich schaut er sich die Herstellung auch einmal vor Ort an. Wenn er feststellt, dass die Produkte doch nicht seinen Anforderungen entsprechen, werden sie sofort wieder aus dem Sortiment genommen. Bei der Aufbewahrung in den Großbehältern hat er bewusst auf Plastik verzichtet, dies wäre zwar wesentlich preiswerter gewesen, aber ein plastikfreies Konzept muss halt auch glaubwürdig sein, so seine Überzeugung. Wenn irgendwie möglich kauft er seine Produkte in der Region ein.

Für ihn ist besonderes wichtig, dass die Kunden gut beraten werden und dass dies auch ein wesentliches Merkmal seines Ladens ist, dass die Kunden sehr schätzen. Er geht davon aus, dass es 1 bis 2 Jahre dauert, ehe ein Umsatz erreicht wird, von dem man gut leben kann. Die Rückmeldungen aus der Kundschaft, die mittlerweile aus ganz Lippe zu ihm kommen, ist ausnahmslos positiv. Bei den begeisterten Lemgoer BUND-Mitgliedern war schnell klar, dass hier jemand mit viel Herz und Verstand ein Wagnis eingegangen ist, das absolut unterstützenswert ist. Als kleines Dankeschön hatte man sich etwas Besonderes ausgedacht. Zwei Kartons mit leeren Gläsern, in die Kunden im Laden ihre Produkte abfüllen können. Das Fazit der Teilnehmer, wir kommen bestimmt wieder verbunden mit der Hoffnung von Seiten des BUND Lemgo, dass möglichst viele Bürger doch einfach einmal die Entscheidung treffen, möglichst auf Verpackungen zu verzichten.

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Freie Waldorfschule Lippe-Detmold – Plastik-frei & sozial:

Freie Waldorfschule Lippe-Detmold – Juliane Schöning spricht am 7. Februar zum Thema „Plastik-frei & sozial“ bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Vortragsreihe

Waldorfschule (Foto: Frank Friedrichs, Detmold): Seit 1990 ist die Freie Waldorfschule Lippe-Detmold e.V. im denkmalgeschützten Gebäude der alten Falkenkrug-Brauerei beheimatet.

Waldorfschule (Foto: Frank Friedrichs, Detmold):
Seit 1990 ist die Freie Waldorfschule Lippe-Detmold e.V. im denkmalgeschützten Gebäude der alten Falkenkrug-Brauerei beheimatet.

Detmold (Kreis Lippe). Am Freitag, den 7.02.2020 um 19.00 Uhr ist Juliane Schöning, Co-Gründerin & Geschäftsführerin der Kulero GmbH, zu Gast in der Freien Waldorfschule Lippe-Detmold. Zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe spricht Juliane Schöning zum Thema: „Plastik-frei & sozial: Nachhaltig wirtschaften mit einem Start-Up“. Der Eintritt ist kostenlos. Einlass ist 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.

Moderiert werden die Veranstaltungen von Christoph Harrach, Vorstand im Förderverein der Schule und Leiter des Öffentlichkeitskreises der Freien Waldorfschule Lippe-Detmold. Preisträger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2010 und offizieller Botschafter der Klimaschutzkampagne 2014 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Offizieller Projektträger der UN-Dekade für nachhaltige Bildung der UNESCO (2009/2014) mit dem von ihm initiierten Projekt KarmaKonsum.

Vita: Juliane Schöning ist Co-Gründerin & Geschäftsführerin Kulero GmbH. Die ehemalige Schülerin der Freien Waldorfschule Lippe-Detmold engagiert sich mit ihrem Start-Up für die Lösung einer großen Herausforderung der heutigen Zeit: Wie können wir Einweg-Plastikbesteck durch eine nachhaltige Alternative ersetzen

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Ostwestfalen – Lippe könnte pro Jahr 202 Millionen Plastikflaschen sparen

NGG fordert Einhaltung der Mehrwegquote | Kritik an „Pfand – Chaos“

Ersetzt 37 PET- Flaschen: Die „Glasperlenflasche“ ist die am meisten verbreitete Mehrweg - Wasserflasche. Sie steht nicht nur bei der Ökobilanz ganz oben, sondern sichert auch Jobs bei Herstellern und Abfüllern. Foto: NGG

Ersetzt 37 PET – Flaschen: Die „Glasperlenflasche“ ist die am meisten
verbreitete Mehrweg – Wasserflasche. Sie steht nicht nur bei der Ökobilanz ganz oben, sondern sichert auch Jobs bei Herstellern und Abfüllern. Foto: NGG

Bielefeld. Pfand – Berge aus Plastik: In Ostwestfalen – Lippe könnten pro Jahr rund 202 Millionen Einwegflaschen allein bei Mineralwasser und Erfrischungsgetränken eingespart werden – wenn Hersteller und Handel konsequent die gesetzliche Mehrwegquote einhielten. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten (NGG) hingewiesen. Die NGG Bielefeld – Herford geht bei der Berechnung von einem statistischen Pro- Kopf-Verbrauch von jährlich rund 148 Litern Mineralwasser und 116 Litern Erfrischungsgetränken aus. Hier lag der Anteil wiederbefüllbarer Mehrwegflaschen nach Angaben des Umweltbundesamts zuletzt bei lediglich 33 Prozent. Gesetzlich vorgeschrieben ist seit diesem Jahr jedoch eine Mehrwegquote von 70 Prozent.

Für die Differenz von 37 Prozent ergäbe sich, ausgehend von einer durchschnittlichen Flaschengröße von einem Liter, in Ostwestfalen – Lippe eine Plastik – Ersparnis von 202 Millionen Flaschen. „Einwegflaschen drücken massiv auf die heimische Umweltbilanz. Denn die Plastikflaschen, auf die es 25 Cent Pfand gibt, werden nach nur einer Benutzung zerschreddert un daufwendig recycelt“, sagt Gewerkschafterin Gaby Böhm. Dagegen ersetzt eine 0,7- Liter – Wasserflasche aus Glas bei der Ökobilanz 37 PET – 1 – Liter – Flaschen. Zu diesem Schluss kommt die  Deutsche Umwelthilfe (DUH). Das Mehrwegsystem sei dabei nicht nur in puncto Umweltschutz wichtig, so Böhm. „Wenn Flaschen aus Glas oder robustem Plastik gesammelt, gereinigt und befüllt werden, dann sichert das auch Arbeitsplätze in der Getränkebranche. Sie beschäftigt rund 10.300 Menschen in Nordrhein – Westfalen.“ Mehrweg sei da bei auch ein entscheidender Beitrag gegen das „Pfand – Chaos“ im Super – oder Getränkemarkt, so die NGG. „Verbraucher klagen darüber, dass sie ihr Leergut häufig nur noch dort loswerden, wo sie es gekauft haben. Die beste Strategie dagegen sind die Standard – Mehrwegflaschen wie etwa die NRW – oder Euro – Flasche beim Bier.

Sie werden in regionale Pools ohne weite Transportwege zurückgebracht und dort wieder befüllt“, erklärt Böhm. Die NGG ruft die Getränkehersteller und den Handel dazu auf, den „Einweg – Trend auf Kosten von Umwelt und Jobs“ zu beenden. Auch die Politik dürfe nicht länger tatenlos dabei zusehen, wie Mehrwegflaschen vom Markt gedrängt würden, betont Böhm . Das Thema gehöre bei der Bundesregierung oben auf die Agenda. „Umweltministerin Svenja Schulze sollte rasch einen Mehrweg – Gipfel einberufen – und sich dafür einsetzen, dass ein Verstoß gegen die Quote Konsequenzen hat.“ Hersteller, die die Mehrwegquote von 70 Prozent nichteinhalten, müssen bislang mit keinerlei Sanktionen rechnen, kritisiert die NGG.

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