Zu Gast auf der FMB: it’s OWL setzt auf KI und Industrie.Zero

Gemeinschaftsstand bietet Unternehmen konkrete Unterstützungsangebote

Auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand auf der FMB zeigen das Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL, Fraunhofer IEM, Fraunhofer IOSB-INA, das Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus, der Think Tank OWL der Universität und Hochschule Bielefeld und die TH OWL neue Robotiklösungen, Anwendungen für KI in Unternehmen und die Zukunft der Ausbildung in der Automationswelt. Foto: it’s OWL

Auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand auf der FMB zeigen das Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL, Fraunhofer IEM, Fraunhofer IOSB-INA, das Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus, der Think Tank OWL der Universität und Hochschule Bielefeld und die TH OWL neue Robotiklösungen, Anwendungen für KI in Unternehmen und die Zukunft der Ausbildung in der Automationswelt. Foto: it’s OWL

Paderborn. Die hohe Inflation, steigende Energiepreise und umfangreiche administrative Anforderungen belasten den Mittelstand. In OstWestfalenLippe bietet der Spitzencluster it‘s OWL passgenaue Unterstützung für Unternehmen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Mit it’s OWL erschließen Unternehmen und Forschungseinrichtungen erschließen neue Technologien und Anwendungen für die industrielle Transformation – und machen sie durch umfangreiche Unterstützungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen verfügbar. Dabei legt it’s OWL den Fokus auf Künstliche Intelligenz und die neue Strategie ‚Industrie.Zero‘ mit der OstWestfalenLippe zur Modellregion für nachhaltige Wertschöpfung werden soll. Auf dem it‘s OWL-Gemeinschaftsstand (Halle 20, A36) der FMB – Fachmesse für Maschinenbau präsentieren sich vom 8. bis 10. November das Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL, Fraunhofer IEM, Fraunhofer IOSB-INA, das Kompetenzzentrum Arbeitswelt. Plus, der Think Tank OWL der Universität und Hochschule Bielefeld und die TH OWL. Sie zeigen Robotiklösungen, Anwendungen für KI in Unternehmen und die Zukunft der Ausbildung in der Automationswelt. Zudem veranstaltet it’s OWL zwei Diskussionsrunden auf der Messe.

„Mit dem it’s OWL Gemeinschaftsstand zeigen wir neue Lösungen für die industrielle Transformation im Mittelstand. Dabei ist die FMB seit über 10 Jahren eine wichtige Plattform für uns, um unsere Technologien und Anwendungen zu präsentieren. Mit unserer neuen Strategie ‘Industrie.Zero’ wollen wir Unternehmen bei der industriellen und nachhaltigen Transformation ihrer Geschäftsmodelle unterstützen. Mit unseren neusten Projekten zeigen wir, dass digitale Lösungen der Schlüssel zur Nachhaltigkeit sein werden“, sagt Günter Korder, Geschäftsführer der it’s OWL Clustermanagement GmbH.

Unter dem Titel ‚Industrie.Zero‘ soll OstWestfalenLippe zur Modellregion für nachhaltige Wertschöpfung werden. Dazu erschließt das Technologie-Netzwerk it’s OWL mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie den Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Region neue Lösungen und Technologien. Für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zirkuläre Wertschöpfung. Für intelligente Energieversorgung und nachhaltige Produktentwicklung. Und für neue Formen der Fachkräfteentwicklung. Nachhaltigkeit wird damit zum Fundament für den Unternehmenserfolg und den Erfolg von it’s OWL.

Mehr über ‚Industrie.Zero‘ und wie Unternehmen konkret vom Technologie-Netzwerk und seinen Partnern profitieren können, erfahren die Messe-Teilnehmenden auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand. Zudem veranstaltet it’s OWL Diskussionsrunden zu den Themen ‚KI & Digitalisierung – Revolution in der Fertigung: Wie KI und Digitalisierung die Produktionslandschaft verändern‘ (8. November, 14 Uhr) und ‚Ausbildung & Karriere – Strategien zur Stärkung der Fachkräfte im Maschinenbau: Gewinnung, Ausbildung und Fortbildung von Mitarbeitern‘ (10. November, 11.30 Uhr).

KI-Potenzial in Unternehmen: ein LEGO-Modell macht es deutlich

Anwendungen von KI-Lösungen in verschiedenen Industrien präsentiert das aus it’s OWL heraus entstandene Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus auf dem Gemeinschaftsstand anschaulich mit einem LEGO-Modell. Besucher:innen können an dem Modell erleben, wie KI beispielsweise die Wäschereitechnik revolutioniert, wie sie die Reihenfolgeplanung in der Produktion optimiert oder wie KI Unternehmen bei ihrer Absatzplanung unterstützt. Zudem stellt das Kompetenzzentrum seine konkreten und kostenfreien Angebote für Unternehmen vor – von Informationsvorträgen zur Mensch-KI-Interaktion über Workshops zur Weiterbildung von Beschäftigen bis hin zur Umsetzung von Use Cases.

Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL zeigt Robotiklösungen

Über Angebote für Unternehmen wie Transferprojekte informiert auch das mit it’s OWL eng verbundene Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL. Zudem verdeutlicht das Zentrum anhand zweier Demonstratoren die Potenziale von Robotik und Bildverarbeitung mithilfe von KI. Der erste Demonstrator wird aktuell in der SmartFactoryOWL entwickelt und stellt eine Anwendung aus einer Fertigungslinie dar. In der Industrie ist das automatisierte Aufnehmen verschiedenartiger Kleinteile durch Roboter problematisch – häufig haben die Teile unterschiedliche Größen und liegen in zufälligen Positionen auf einer Sammelfläche.

Fraunhofer IOSB-INA entwickelt Demonstrator für Kleinteile

Die demonstrierte Lösung verbindet den Roboter mit einer Kamera und Deep Learning-Algorithmen. Damit kann er die ständig wechselnden Positionen visuell erkennen und verarbeiten. Der Demonstrator sortiert handelsübliche Klemmbausteine und ist als Prozessmodul mobil in Fabriken einsetzbar. Entwickelt wurde der Demonstrator vom Fraunhofer IOSB-INA im deutsch-kanadischen Projekt ‚it’s 3DL‘ von it‘s OWL.

Fraunhofer IEM präsentiert Cobot für die Echtgeldprüfung

Der zweite Demonstrator ist im it’s OWL Projekt ‚CogeP‘ entstanden und wird vom Fraunhofer IEM präsentiert. In dem Projekt entwickelt das Fraunhofer IEM zusammen mit Diebold Nixdorf und Verlinked wandlungsfähige cobotgestützte Prüfplätze. Ein Cobot ist ein kollaborativer Roboter, der gemeinsam mit Menschen arbeitet und nicht durch Schutzeinrichtungen von diesen getrennt ist. Cobots zeichnen sich zudem durch einfache und intuitive Einlern- und Programmierfunktionen aus. Der Cobot soll Diebold Nixdorf beim Echtgeldtest von Geldautomaten und der Montageprüfung von Bedienfeldern an Geldautomaten unterstützen.

Ein Roboter für die Echtgeldprüfung: Henning Peters, wissenschaftlicher Mitarbeiter vom Fraunhofer IEM, präsentiert den in einem it’s OWL Projekt entstandenen kollaborativen Roboter (Cobot) auf der FMB – Fachmesse für Maschinenbau. Der Cobot soll Diebold Nixdorf beim Echtgeldtest von Geldautomaten und der Montageprüfung von Bedienfeldern an Geldautomaten unterstützen. Foto: it's OWL

Ein Roboter für die Echtgeldprüfung: Henning Peters, wissenschaftlicher Mitarbeiter vom Fraunhofer IEM, präsentiert den in einem it’s OWL Projekt entstandenen kollaborativen Roboter (Cobot) auf der FMB – Fachmesse für Maschinenbau. Der Cobot soll Diebold Nixdorf beim Echtgeldtest von Geldautomaten und der Montageprüfung von Bedienfeldern an Geldautomaten unterstützen. Foto: it’s OWL

Ein Demonstrator zeigt die Zukunft der Ausbildung in der Automationswelt

Um Lernenden eine greifbare Erfahrung im Umgang mit modernen Automationsprozessen zu bieten, hat die TH OWL ein Demonstrator entwickelt, den die Besucher:innen auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand ausprobieren können. Der Demonstrator präsentiert ein typisches Montagesystem für Kleinserienproduktionen und besteht aus einem sich drehenden Tisch, der vielfältige Montageschritte ermöglicht. Die innovative Lehrmethode mit Hilfe des Demonstrators kombiniert virtuelles Lernen mit praktischer Anwendung. Der Demonstrator ist im Projekt ‚KI- Assistent zur Ausbildung in der Automation‘ entstanden. In dem Projekt hat die TH OWL die Softwarearchitektur und eine 3D-basierte Bedienoberflächen der Ausbildungssoftware entwickelt, die eine intuitiv bedienbare Lernumgebung und eine KI-basierte Auswertung von Lernergebnissen ermöglichen.

Einfacher Zugang zu Bielefelder Forschung

Ebenso auf dem it’s OWL Gemeinschaftsstand vertreten ist das Think Tank OWL. Mit Hilfe vom Think Tank OWL können kleine und mittlere Unternehmen einen niedrigschwelligen Zugang zur Forschungslandschaft des Campus Bielefeld erhalten. Auf dem Stand des Spitzenclusters stellt die Einrichtung interessierten Unternehmen passgenaue Angebote zur Zusammenarbeit mit der Universität oder der Hochschule Bielefeld vor.

Was ist it’s OWL?

Im Technologie-Netzwerk it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe entwickeln über 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen gemeinsam neue Technologien für die digitale Transformation des Mittelstands.

Mit ‚Industrie.Zero‘ verfolgt it’s OWL eine duale Strategie für nachhaltige Wertschöpfung durch Intelligente Technische Systeme: Unternehmen entwickeln intelligente Produkte für den nachhaltigen Einsatz – und setzen intelligente Produktionsverfahren für nachhaltige Wertschöpfung ein. Nachhaltigkeit wird damit zum Fundament für den Unternehmenserfolg.

KI-Marktplatz: Wie Künstliche Intelligenz das Engineering revolutioniert

Gefördertes Millionenprojekt endet – Start-up macht weiter

Paderborn. Entwicklungszeiten verringern, Kosten reduzieren und zeitgleich die Produktivität steigern. Deshalb sollten sich Unternehmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) im Engineering beschäftigen. Das hat das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte und vom Technologie-Netzwerk it’s OWL initiierte Projekt ‚KI-Marktplatz‘ eindrucksvoll gezeigt. Marktführer wie Claas und düspohl haben von dem dreijährigen Forschungsprojekt profitiert. Der Mähdrescher-Hersteller hat dank des KI-Marktplatzes eine Methode gefunden, um seinen Konstruktionsaufwand drastisch zu reduzieren. Damit weiterhin Unternehmen die Vorteile von KI im Engineering nutzen können, hat das Projektteam das gleichnamige Start-up ‚AI Marketplace GmbH‘ gegründet und verspricht vielfältige Angebote.

In Pilotprojekten des KI-Marktplatzes haben 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen an KI-Lösungen für konkrete Anwendungsfälle gearbeitet. Foto: it’s OWL

In Pilotprojekten des KI-Marktplatzes haben 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen an KI-Lösungen für konkrete Anwendungsfälle gearbeitet. Foto: it’s OWL

„KI im Engineering birgt großes Potenzial für die Steigerung von Produktivität und Wirtschaftswachstum. Ob die Automatisierung des Technologie-Scoutings oder die Optimierung von Konstruktionsdaten – das Potenzial von künstlicher Intelligenz im Engineering ist vielfältig. Allerdings fehlt es den produzierenden Unternehmen oft an ausreichendem Know-how, um diese Potenziale zu erschließen. Das wollen wir mit dem KI-Marktplatz ändern“, sagt Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Mitbegründer des Start-ups KI-Marktplatz. Das Start-up hat Dumitrescu zusammen mit Leon Özcan und Ruslan Bernijazov gegründet. Alle drei haben bereits am gleichnamigen Forschungsprojekt gearbeitet.

Unternehmen können sich beraten lassen

„Mit dem KI-Marktplatz bieten wir Unternehmen einen zentralen Ort, wo sie die Potenziale von KI im Engineering entdecken können und wo sie ihre Herausforderungen mithilfe von KI lösen können“, sagt Ruslan Bernijazov, der das Projekt mitgeleitet hat. Das Start-up bietet kostenlose Webchecks und weitere Beratungsformate für den Einstieg in das Thema KI im Engineering an. Zum Leistungsangebot gehört auch ein App- und Servicestore, auf dem Nutzer einen einfachen Zugang zu KI-Anwendungen von Drittanbietern erhalten.

Erste Anwendungen für den Store sind während der drei Jahre des Forschungsprojekts entstanden. In sechs Pilotprojekten haben 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit 72 assoziierten Partnern des KI-Marktplatzes an KI-Lösungen für konkrete Anwendungsfälle gearbeitet. Die Themen reichten von intelligenter Produktbeobachtung und Fehlerdiagnose bis hin zu KI-gestützter Herstellbarkeitsanalyse. An den Pilotprojekten haben sich Claas, Diebold Nixdorf, düspohl, Hella Gutmann, westaflex und Ubermetrics beteiligt.

Bauteile in Sekunden vergleichen

Der Landmaschinenhersteller Claas hat durch das Projekt Künstliche Intelligenz im Computer Aided Design (CAD) integriert. Entstanden ist eine Wissensdatenbank mit CAD-Modellen für ein intelligentes Gleichteilemanagement mit der Gleich- und Ähnlichteile gefunden werden können. „Dank der Datenbank kann ein Ingenieur Millionen Teile in nur 13 Sekunden durchsuchen, was die Sucheffizienz drastisch erhöht. Sobald die Anwendung in Produktion ist, erwarten wir, dass wir innerhalb der nächsten Monate die Gewinnschwelle erreichen“, sagt Roger Tiako Poungue, Domain Lead CAD Mechanik bei Claas. Durch die Datenbank und die schnelle Suche können Bauteile wiederverwendet statt neu konstruiert werden, das spart Herstell-, Entwicklungs- und Lagerkosten.

KI reduziert Produktionsspanne um 27 Prozent

Einsparpotenzial hat auch der Automobil-Zulieferer westaflex erkannt. Dank des KI-Marktplatzes hat das Unternehmen seine Produktionsdauer, also die Zeit, die für die Fertigstellung einer bestimmten Aufgabe oder eines Projekts benötigt wird, um 27 Prozent reduziert. Denn bei westaflex plant nun eine Software mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz, in welcher Reihenfolge die Aufträge produziert werden. Auf Grundlage von ERP-, Maschinen- und Echtzeitdaten aus der Produktion schlägt die KI eine Reihenfolgenplanung vor und löst damit analoge Plantafeln und Tabellenkalkulationen ab. „Dank der Arbeiten im KI-Marktplatz konnten wir unsere Planungszeit drastisch verkürzen und die Effizienz unserer Abläufe erheblich steigern“, sagt Olaf Knospe, Leiter Forschung und Entwicklung bei westaflex.

KI-gestützte Diagnosesoftware auf den Markt gebracht

Der Hersteller für Diagnose und Werkstattausrüstung, Hella Gutmann, hat unter der Beteiligung des KI-Marktplatzes eine ‚Automatisierte Diagnose‘ entwickelt und auf den Markt gebracht. Herkömmlich werden potenziell defekte Bauteile in Fahrzeugen anhand von Fehlercodes und Sensorwerten ermittelt.

Aktuell benötigt ein:e Mechaniker:in dafür in der Werkstatt viel Zeit und Wissen, um auf Basis von ausgelesenen Fehlercodes oder gemessenen Sensormesswerten eine fundierte Diagnose zu erstellen. Bei der entwickelten ‚Automatisierten Diagnose‘ arbeitet die Künstliche Intelligenz zum Start mit Daten aus zwei Milliarden ausgelesenen Fehlercodes und rund fünf Millionen erfasster Kausalitäten des Callcenters von Hella Gutmann.

Dank der großen Datenmenge können bei über 80 Prozent der automatisierten Diagnosen defekte Bauteile mit hoher Wahrscheinlichkeit identifiziert werden. Darüber hinaus verbessert sich das System kontinuierlich selbst, indem es Feedback von KFZ-Expert:innen nutzt und integriert.

Das Start-up KI-Marktplatz bietet kostenlose Webchecks und weitere Beratungsformate für den Einstieg in das Thema KI im Engineering an. Zum Leistungsangebot gehört auch ein App- und Servicestore, auf dem Nutzer einen einfachen Zugang zu KI-Anwendungen von Drittanbietern erhalten. Foto: it’s OWL

Das Start-up KI-Marktplatz bietet kostenlose Webchecks und weitere Beratungsformate für den Einstieg in das Thema KI im Engineering an. Zum Leistungsangebot gehört auch ein App- und Servicestore, auf dem Nutzer einen einfachen Zugang zu KI-Anwendungen von Drittanbietern erhalten. Foto: it’s OWL

Produktbeobachtung mit künstlicher Intelligenz

Das Analysieren und Verarbeiten von Feedback gehört auch zum Geschäft der Ubermetrics Technologies GmbH. Das Unternehmen hat seine Auswertung von digitalem Produktfeedback im KI-Marktplatz automatisiert. KI-Anwendungen helfen Ubermetrics dabei relevante Produktinformationen aus unstrukturierten Texten wie Pressemitteilungen oder Social Media Beiträgen zu extrahieren und zu analysieren. Unternehmen können die Software nutzen, um zu erfahren, wie bestehende und neue Produkte von Kunden wahrgenommen werden, um Anforderungen an neue Produktideen zu identifizieren und Marktchancen abschätzen zu können.

„Die für die Produktbeobachtung entwickelten Funktionalitäten werden große Auswirkungen auf unsere Kunden haben, da wir in der Lage sein werden, einen besseren Service anzubieten und die Kostenstruktur für alle Kunden zu optimieren“, sagt Jakob Tesch, Research Manager bei Ubermetrics.

Dank der im KI-Marktplatz entwickelten Lösungen kann Ubermetrics die geschätzten Kosten bei der Anbindung von Datenquellen um 80 Prozent reduzieren. Die Anzahl beobachteter Entitäten kann um ein Vielfaches gesteigert werden.

KI kennt die optimale Maschineneinstellung

Die düspohl Maschinenbau GmbH ummantelt Holz-, Metall- oder Kunststoffprofile intelligent mit Hilfe der Profilummantelungsmaschine ‘RoboWrap’. Expert:innen des KI-Marktplatzes haben dem Unternehmen dabei geholfen, den Rüstprozess der Anlage zu optimieren. Mit Erfolg: Die Einrichtzeit der Maschine konnte dank KI von bis zu 16 Stunden manueller Arbeit auf nur noch 10 Minuten reduziert werden – das bedeutet eine Zeitersparnis von bis zu 99 Prozent. Zudem weist der entwickelte Prototyp eine hohe Genauigkeit auf, die KI schlägt in rund 91 Prozent aller Fälle die richtige Einrichtung der ‘RoboWrap’ vor. Auf die Einstellungen und das Wissen der KI kann das Unternehmen jederzeit zurückgreifen. Durch die hohe Genauigkeit treten bei der Einrichtung außerdem deutlich weniger Fehler auf, als beim manuellen Einrichten. Dadurch kann die Schrottrate kann um rund 50 Prozent reduziert werden.

KI spart Zeit im Servicefall

Der Geldautomatenhersteller Diebold Nixdorf hat im Projekt die Bearbeitungszeit von Servicefällen bei Einsätzen von Techniker:innen reduziert. Das Unternehmen nutzt entwickelte KI-Algorithmen, um auf der Basis von Maschinen- und Servicedaten Muster zu erkennen, die bei einem Fehler im Gerät auftreten. So kann die Ursache einer Störung im Servicefall lokalisiert werden, bevor überhaupt Techniker:innen am Gerät eintreffen. Das spart nicht nur Zeit im Servicefall, sondern trägt zudem dazu bei die Serviceanrufquote zu senken.

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Großes Projektkonsortium als Erfolgsgarant

Das Projekt KI-Marktplatz wurde von Januar 2020 bis Juni 2023 im Innovationswettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Das Projektvolumen betrug 16,60 Millionen Euro. Erfolgsgarant war ein Projektkonsortium aus 20 Forschungseinrichtungen, Netzwerken und Unternehmen, dessen Nukleus der Spitzencluster it’s OWL bildete.

Dabei setzte das Team auf die Expertise der KI-Anbieter Exzellenzcluster Cognitive Interaction Technology (CITEC), Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) und Ubermetrics, wie auch auf die Exzellenz der KI-Anwender CLAAS, Diebold Nixdorf, düspohl Maschinenbau, Hella Gutmann und westaflex. Die Unternehmen profitieren von der Expertise aus der Forschung, während die Forschungspartner den Vorteil genießen, mit realen Daten zu arbeiten.

Die im Projekt entstandene Plattform gestalteten maßgeblich die Organisationen Contact Software und inno-focus, die Fraunhofer-Institute IEM, IOSB-INA und IPK, die FIWARE Foundation, das Heinz Nixdorf Institut, die International Data Spaces Association, der prostep ivip e.V. und die UNITY AG.

Was ist it’s OWL?

Im Technologie-Netzwerk it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe entwickeln über 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen gemeinsam neue Technologien für die digitale Transformation des Mittelstands.

Mit ‚Industrie.Zero‘ verfolgt it’s OWL eine duale Strategie für nachhaltige Wertschöpfung durch Intelligente Technische Systeme: Unternehmen entwickeln intelligente Produkte für den nachhaltigen Einsatz – und setzen intelligente Produktionsverfahren für nachhaltige Wertschöpfung ein. Nachhaltigkeit wird damit zum Fundament für den Unternehmenserfolg.

Datenexpert:innen für OWL gesucht

Paderborn. „Aus Daten Gold machen“ – so lautet das Credo des Industrial Datathons, der gemeinsam vom KI-Marktplatz und dem KI Reallabor, zwei strategische Initiativen von it’s OWL organisiert wird. Vom 19. bis 21 Mai können kreative und engagierte Hacker, Data Analysten und Data Scientists aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Start-ups reale Herausforderungen aus der Industrie lösen. Über zwei Tage gilt es, Lösungen zu entwickeln und den Gewinn zu holen – ein Umsetzungsprojekt im KI Reallabor mit 10.000 Euro Projektvolumen.

2021_05_12_aidatacomp„Für düspohl ist dieser Datathon eine besondere Chance, wertvollen Input für mögliche Lösungen zu erhalten, um mithilfe von Produktionsdaten die Herausforderungen von heute zu meistern. So viel geballte Brainpower, wie sie bei der <AIDataCOMP> zusammen kommt, wird auch für uns einen bedeutenden Mehrwert bringen“, freut sich Uwe Wagner, Geschäftsführer düspohl Maschinenbau. Düspohl Maschinenbau ist ein Challengegeber des Datathons. Die Firma stellt an ihrem Standort in Schloss Holte-Stukenbrock Profilummantelungs- und Kaschieranlagen für internationale Kunden aus der Holz- und Kunststoffindustrie her. In der Branche ist düspohl für seine innovativen Lösungen und die Pionierarbeit zur Automatisierung des Verfahrens bekannt.

In Teams datengetriebene Herausforderungen lösen

Datenbezogene IT-Probleme zumeist kollaborativ in einem Wettbewerb zu lösen – das ist die Idee eines Datathons. Bei dem Begriff handelt es sich um eine Spezialisierung des ‚Hackathons‘. Der Name <AIDataCOMP> stellt zum einen die Verbindung zum Datathon her und bezieht sich mit dem ‚Comp‘ auf einen Befehl der Programmiersprache. In der <AIDataCOMP> arbeiten Teilnehmer:innen in Teams drei Tage lang online an datengetriebenen Lösungen für reale Herausforderungen aus der Wirtschaft. „Dafür suchen wir kreative und engagierte Köpfe aus Wirtschaft und Wissenschaft, um gemeinsam die Potenziale von Data Science für Unternehmen in spezifischen Anwendungsfällen zu erschließen“, so Nissrin Perez, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IOSB-INA.

Die besten Lösungsideen werden gekürt und dem Gewinnerteam winkt ein spannender Preis – ein Umsetzungsprojekt im KI Reallabor der SmartFactoryOWL in Lemgo. Berechtigt zur Durchführung des mit 10.000€ dotierten Umsetzungsprojekts sind Unternehmen, Start-ups oder Forschungseinrichtungen, die beim Hackathon mit dem besten Ergebnis von der Jury ausgewühlt wurden.

KI-Initiativen für OWL

Bei dem KI-Marktplatz und dem KI Reallabor handelt es sich um zwei strategische Initiativen des Spitzencluster it’s OWL. Beide Projekte sind von dem Thema Künstliche Intelligenz getrieben, verfolgen dabei jedoch unterschiedliche Stoßrichtungen: Im KI-Marktplatz geht es darum, die Potenziale von KI im Bereich Produktentstehung zu erschließen. Das KI Reallabor fokussiert nachgelagerten Prozesse der Produktentstehung wie Produktion, Betrieb oder Service. Hieraus ergeben sich zahlreiche Synergien: so können beispielsweise Empfehlungen aus Potenzialanalysen des KI-Marktplatzes von Unternehmen in Umsetzungsprojekte im KI Reallabor überführt werden. Gleichzeitig können Realdaten aus dem KI Reallabor zurückgespielt werden auf die KI-Marktplatz-Plattform. „Wir sehen in diesen beiden Initiativen einen großen Mehrwert für die Wirtschaft in OWL“, sagt Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL. „Die Angebote und Services von KI-Marktplatz sowie des KI Reallabors decken die gesamte Wertschöpfungskette ab und bieten Unternehmen so eine große Bandbreite an Services für die Digitalisierung ihrer Wertschöpfung an. Die <AIDataCOMP> ist darin ein Baustein“.

Unterstützt wird der Hackathon auch von der AICommunityOWL, die im vergangenem Jahr mehrmals die AI Challenge Days durchgeführt hat und in OWL Aktivitäten rund um KI organisiert und unterstützt. Das KI Reallabor und der KI-Marktplatz werden vom Bundesministerium für Wirtschaft gefördert.

Zur Anmeldung geht es hier: www.eventbrite.de

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Karriereplanung in Corona-Zeiten

Digitales Karriere-Event von it‘s OWL bringt Unternehmen und Studierende der Region zusammen

Plakat ©: it‘s OWL

Plakat ©: it‘s OWL

OWL. Karriereplanung in Pandemie-Zeiten – kein leichtes Unterfangen für die Studierenden der Region. Jobmessen sind abgesagt, der direkte Kontakt zu Arbeitgebern besteht (noch) nicht. Genauso herausfordernd ist es für die Unternehmen: Wie bekomme ich gute Absolvent:innen als Mitarbeiter:innen? Wie mache ich auf mich als attraktiver Arbeitgeber aufmerksam? Mit dem digitalen Karriere-Event von it‘s OWL haben Unternehmen und Studierende der Region die Gelegenheit sich kennenzulernen und in Kontakt zu treten.

 Rund 120 Teilnehmer waren beim dritten digitalen Karriere-Event von it‘s OWL dabei. Foto ©: it‘s OWL

Rund 120 Teilnehmer waren beim dritten digitalen Karriere-Event von it‘s OWL dabei. Foto ©: it‘s OWL

„Mit dem digitalen Karrieretag haben wir Neuland betreten“, sagt it’s OWL Geschäftsführer Günter Korder. „Als Netzwerk haben wir schnell auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert und für unsere Mitglieder neue, passgenaue Formate entwickelt. Denn der Wirtschaftsstandort OWL ist für uns wichtig und ihn zu fördern eines unserer Clusterziele. Die hervorragende Resonanz aus den Unternehmen und von den Studierenden freut uns sehr und lässt uns positiv nach vorne blicken.“ Darum fand in der letzten Februarwoche bereits zum dritten Mal das digitale Karriere-Event von it‘s OWL statt.

In virtuellen Gesprächsrunden konnten sich Studierende direkt bei Unternehmen über aktuelle Jobchancen, das Bewerbungsverfahren oder über fachliche Themen informieren. Auch Informationen zu möglichen Praktika oder Werkstudententätigkeiten interessiert die Studierenden aus den Fachbereichen MINT, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften der regionalen Hochschulen. Bisher haben sich insgesamt über 300 Studierende und mehr als ein Dutzend Unternehmen der Region wie Miele, Claas, Beckhoff, Dr. Oetker, S&N Invent, Böllhoff, Goldbeck und Itelligence beteiligt.

Wie in Kontakt kommen ohne Jobmesse und Tag der offenen Tür?

„Gerade in der jetzigen Situation ohne Jobmessen ist es schwierig, mit den Unternehmensvertretern ins Gespräch zu kommen“, sagt Teilnehmer des zweiten Events Christian Finkemeier. Er ist Student an der Universität Paderborn und wird dieses Frühjahr sein Masterstudium abschließen. „Beim it‘s OWL Karriere-Event wusste ich, dass sich die Unternehmen Zeit nehmen und offen für meine Fragen sind.“ Mindestens ein Personalansprechpartner und ein Young Professional stehen Finkemeier und den weiteren Teilnehmer:innen pro Unternehmen zur Verfügung.

Die Unternehmen profitieren von dem großen Interesse der Studierenden. „In Zeiten ohne Jobmessen und ähnliche Events muss man umdenken. Die Studentinnen und Studenten können gezielt die Unternehmen auswählen, die für sie interessant sind – für uns ist das Karriere-Event ein hoher Mehrwert“, sagt Johanna Trettin, Personalreferentin der Denios AG, die bei der Premiere des Karriere-Events im August 2020 dabei war.

Konkrete Erfolge: Bewerbungen und Einstellungen

Und der Erfolg kann sich sehen lassen: Nicht nur die Teilnehmerzahl steigt, auch konkrete Einzelkontakte und Rückmeldungen haben sich ergeben. „Inzwischen bekommen wir auch schon die ersten Bewerbungen, die wir direkt auf das Event zurückführen können, was uns natürlich sehr freut“, sagt Marc Sundermann aus der Abteilung Human Resources bei Miele. Gleiches kann auch Tim Süllwold, Personaler bei Goldbeck, berichten: „Wir haben nicht nur konkrete Bewerbungen nach der Teilnahme an dem it‘s OWL Karriere-Event bekommen, sondern sogar schon den ersten Trainee eingestellt, der sich aufgrund der Veranstaltung beworben hat.“

Fortsetzung folgt: 4. it‘s OWL Karriere-Event für internationale Studierende

Der Spitzencluster it‘s OWL wird das erfolgreiche Format weiterführen. Am 20.05.2021 wird es ein weiteres digitales Karriere-Event geben. Dieses Mal mit dem Fokus auf internationale Studierende aus dem MINT-Bereich. Die Präsentation der Unternehmen und die Diskussionen werden auf Englisch erfolgen. Interessierte Unternehmen aus dem Spitzencluster it‘s OWL können sich gerne bei Salome Leßmann (s.lessmann@its-owl.de) melden. Interessierte Studierende finden weitere Hinweise sowie eine Anmeldemöglichkeit ab ca. April unter its-owl.de.

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it’s OWL vergibt über 1 Million Euro Fördermittel

Auf dem Weg zur Industrie 4.0: So werden Unternehmen aus der Region unterstützt
Paderborn. Maschinenausfälle vorbeugen, Produktion steigern oder Prozesse einfach optimieren: Die Digitalisierung der Arbeitswelt bietet für Unternehmen große Chancen. Doch wer hilft den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auf dem Weg dorthin? Im Spitzencluster it‘s OWL bekommen KMU aus OstWestfalenLippe eine besondere Fördermöglichkeit. Gemeinsam mit einer Forschungseinrichtung stellen sich die Unternehmen konkreten Herausforderungen der digitalen Transformation und arbeiten an Lösungen. Das Konzept kommt im Mittelstand sehr gut an. Denn innerhalb von knapp zwei Jahren sind auf diesem Weg schon über 1 Million Euro Fördermittel an KMU aus der Region vergeben worden. Auf dem it‘s OWL Transfertag am 25. September stellten Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Ergebnisse und Wirkungen von Transferprojekten vor.
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Über 70 Besucher verfolgten die Eröffnung des digitalen Transfertags von it’s OWL in einer digitalen Konferenz.

Die Bandbreite der Inhalte im it’s OWL Technologietransfer ist groß. So geht es Unternehmen beispielsweise um die Entwicklung eines innovativen Logistikkonzepts, die Optimierung von Produktionsanlagen oder die Konzeption eines digitalen Assistenzsystems „Wir haben uns als Ziel gesetzt, neue Technologien und die dazugehörigen Kompetenzen in den Mittelstand zu bringen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer der it’s OWL Clustermanagement GmbH.

So funktioniert der Transfer
Bisher sind über 50 Unternehmen in einem Transferprojekt konkrete Herausforderungen der digitalen Transformation ihres Unternehmens angegangen. Dabei arbeiten sie mit einer Forschungseinrichtung zusammen, beispielsweise der FH Bielefeld, der Universität Paderborn, der Universität Bielefeld, dem Fraunhofer IEM aus Paderborn oder dem Fraunhofer IOSB-INA aus Lemgo. Für das Projekt können sie Transfergutscheine nutzen, mit denen sie bis zu 80 Prozent der Kosten durch das Land Nordrhein-Westfalen erstattet bekommen. Die Vorteile: Die Projekte sind unkompliziert zu beantragen und schnell umsetzbar. Zudem wird in den Unternehmen schnell sichtbar, welche Vorteile die Digitalisierung von Prozessen, Produkten und Services hat. So können gerade mittelständische Unternehmen wichtige Schritte auf dem Weg zur Industrie 4.0 gehen.
Unternehmen loben die Unterstützung
Warum gerade KMU auf die Forschungseinrichtungen angewiesen sind, erklärt Markus Becker, Prozessmanager und Abteilungsleiter Thermoformung bei der AGOFORM GmbH in Löhne. „Der it´s OWL Transfergutschein hat uns ermöglicht, gemeinsam mit der Fachhochschule Bielefeld ein Projekt mit einer neuen Simulationssoftware durchzuführen, wozu in unserem Unternehmen nicht die nötigen Ressourcen vorhanden waren. Durch die Kooperation konnten wir auf das Know-how und die Ausstattung der Hochschule zurückgreifen und eng mit unserer Produktion verzahnen, so dass Theorie und Praxis zu gleichen Teilen berücksichtigt werden konnten.“ Mit dem Ergebnis des Projekts ist Becker sehr zufrieden. „Es hat uns Schwachstellen in der Produktion, aber auch Potenziale aufgezeigt, die nun im weiteren Verlauf optimiert werden können. Die Förderung hat bisher reibungslos funktioniert, so dass wir bereits ein Anschlussprojekt in Auftrag gegeben haben.“
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Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer der it’s OWL Clustermanagement GmbH, hält einen Vortrag auf dem digitalen Transfertag 2020 von it’s OWL.Fotos: it’s OWL.

Dabei profitieren nicht nur die Unternehmen vom Technologietransfer. „Als Universität lernen wir selbst sehr viel von dem Transfer in die Unternehmen, indem wir sehen, wo derzeit interessante Forschungsfelder liegen, in denen wir uns weiterentwickeln können“, sagt Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident der Universität Paderborn. Vor allem kleinere Unternehmen nutzen die Möglichkeiten, die der it’s OWL Transfergutschein bietet.

Wer übernimmt die Kosten?
Das Gutscheinmodell sieht vor, dass die KMU zuerst in Vorleistung treten und anschließend ihre Kosten anteilig erstattet bekommen. Bei kleinen Unternehmen bis 50 Mitarbeiter erfolgt die Erstattung immerhin mit bis zu 80 Prozent. Bei mittleren Unternehmen bis 249 Mitarbeiter ist eine Förderung von bis zu 60 Prozent möglich.
Für Unternehmen mit über 249 bis 2000 Beschäftigten, die nicht mehr als KMU gelten, bietet it’s OWL seit diesem Jahr erstmals Transferpiloten an. Wie bei den Transfergutscheinen werden im Rahmen der Transferpiloten Kooperationsprojekte mit Hochschulen oder Forschungsinstituten der Region OstWestfalenLippe passgenau umgesetzt.
Vorteil des Technologie-Netzwerks
Doch warum braucht es für all das ein Spitzencluster? „Wir vereinfachen die Suche der Unternehmen nach einem passenden Partner und können den Technologietransfer darüber hinaus beschleunigen“, sagt Geschäftsführer Roman Dumitrescu.
Davon möchte auch Gregor Giataganas profitieren. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Bertelmann GmbH aus Bünde und hat einen Transfergutschein beantragt. „Wir wollen an der Förderung teilnehmen, weil wir damit einen Hebel bekommen, noch mehr in die Zukunft unseres Unternehmens zu investieren. Wir wollen schlicht unsere Basis der Wertschöpfung digital breiter aufstellen.“
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Sechs neue Projekte für den Spitzencluster it‘s OWL

Technologien für die Produktion der Zukunft

Düsseldorf/Paderborn. 13 Projekte hatten sich in einer Ausschreibung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Weiterentwicklung des Spitzenclusters it‘s OWL beworben. Sechs davon hat ein unabhängiges Gutachtergremium ausgewählt. In den Projekten entwickeln 17 Unternehmen und fünf Forschungseinrichtungen gemeinsam Ansätze und Lösungen für die Produktion der Zukunft. Dabei geht es um Softwareerstellung ohne tiefe Programmierkenntnisse, neue Verfahren der Mensch-Maschine-Interaktion, die Optimierung von industriellen Prozessen sowie neue Sensortechnologien. Die Projekte, die voraussichtlich im März 2021 starten, haben ein Gesamtvolumen von 9,2 Mio. Euro. Das Land NRW plant, die Vorhaben mit Mitteln in Höhe von bis zu 4,9 Mio. Euro zu fördern.

Wie kann der Einsatz von Augmented Reality (erweiterte Realität) in Unternehmen unterstützt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich eins der sechs neuen Projekte von it’s OWL. Foto: © Fraunhofer IOSB-INA.

Wie kann der Einsatz von Augmented Reality (erweiterte Realität) in Unternehmen unterstützt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich eins der sechs neuen Projekte von it’s OWL. Foto: © Fraunhofer IOSB-INA.

Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Der Spitzencluster it‘s OWL ist ein Erfolgsmodell für eine gelingende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft mit großer bundesweiter Strahlkraft. In den ausgewählten Projekten erschließen Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit den mittelständischen Unternehmen neue Technologien für die digitale Transformation. Die Partner greifen Handlungsbedarfe aus der Industrie auf und entwickeln praxisorientierte Ansätze und Lösungen, die andere Unternehmen in der Region und ganz Nordrhein-Westfalen nutzen können. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für eine wettbewerbsfähige Industrie in Nordrhein-Westfalen.“

Prof. Dr. Jürgen Gausemeier, Vorsitzender des it’s OWL Clusterboards und des Gutachtergremiums, lobt die hohe Qualität der ausgewählten Wettbewerbsbeiträge: „Die Projekte sind wichtige Bausteine, um die Strategie des Spitzenclusters it´s OWL weiter umzusetzen. Unternehmen und Forschungseinrichtungen bündeln dabei ihre Kräfte für Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung. Dabei entstehen Schlüsseltechnologien, Lösungsmuster und Methoden, die wir für unsere Clusterunternehmen verfügbar machen. Kleine und mittlere Unternehmen können die Ergebnisse beispielsweise über Transferprojekte nutzen.“

Softwareanwendungen ohne tiefe Programmierkenntnisse erstellen

Aufgrund der Digitalisierung und Optimierung von Prozessen besteht in Unternehmen ein steigender Bedarf an betriebsspezifischen Softwareanwendungen. Derzeit sind vor allem IT-Fachkräfte gefordert, diese Anwendungen zu erstellen und anzupassen. Da in vielen Unternehmen ein Mangel an IT-Fachkräften besteht und IT-Abteilungen zumeist in hohem Maße ausgelastet sind, ist diese Vorgehensweise kostenintensiv und mit langen Bereitstellungszeiten verbunden. An einer Alternative arbeitet das Projekt ‚Pro-LowCode‘. Durch Low-Code-Programmierung ist es möglich, Softwareanwendungen ohne tiefe Programmierkenntnisse mittels einer grafischen Benutzeroberfläche zu erstellen. Der Vorteil: Beschäftigte in Unternehmen können sich mit ihrem Expertenwissen direkt an der Softwareentwicklung beteiligen. In dem Projekt sollen unter anderem Einsatzmöglichkeiten und Voraussetzungen von Low-Code-Plattformen in mittelständischen Industriebetrieben aufgezeigt werden. Projektpartner sind die TH OWL, die Universität Paderborn und die Unternehmen S&N Invent, Homag Kantentechnik und Denios.

Steigerung der Automatisierung an Prüfplätzen

Wie Roboter Abläufe in Unternehmen vereinfachen können, damit beschäftigt sich das Projekt ‚CogeP‘. In dem Projekt werden die Einsatzmöglichkeiten für Cobot-unterstützte Prüfplätze erforscht. Ein Cobot ist ein kollaborativer Roboter, der gemeinsam mit Menschen arbeitet und nicht durch Schutzeinrichtungen von diesen getrennt ist. In dem Projekt wird beispielsweise in Kooperation mit Diebold Nixdorf eine Anwendung zum Echtgeldtest für Geldautomaten entwickelt. Durch den Einsatz eines Roboters werden Testabläufe mit Echtgeld automatisiert. Das Unternehmen verspricht sich durch die Automatisierung mehr Effizienz in den Bereichen Entwicklung und Fertigung. An einer Lösung mit Diebold Nixdorf arbeiten das Fraunhofer IEM und die verlinked GmbH.

Erweiterte Realität in der Ausbildung

Neu erworbenes Wissen in der Ausbildung direkt an einer Werkzeugmaschine oder bei der Montage anwenden zu können, darum geht es im Projekt ‚iAtA‘ (Intelligente Assistenz für die technische Ausbildung). Möglich macht dies ein Extended-Reality-Assistenzsystem (XR). XR-basierte Systeme unterstützen Nutzer, indem in Echtzeit Informationen in das Blickfeld der Mitarbeiter eingeblendet und akustisch ergänzt werden können. Digitale Assistenzsysteme haben sich bereits in einigen Unternehmensbereichen, zum Beispiel in der Wartung und Instandhaltung, etabliert. Nun sollen sie die Ausbildung in Unternehmen verbessern. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten, Nachwuchskräfte fit für digitale Technologien zu machen. Die Forschungspartner der Universität Bielefeld und des Fraunhofer IOSB-INA arbeiten hierfür mit den beteiligten Praxispartnern Miele, Böllhoff und Phoenix Contact sowie dem Aktionszentrum Multi Media eng zusammen.

Einführung von Augmented Reality in Unternehmen

Die erweiterte Realität (Augmented Reality (AR)) spielt auch im Projekt ‚EMERGE‘ eine große Rolle. Der hohe Entwicklungsaufwand macht es gerade für kleine und mittlere Unternehmen schwierig, die Potenziale dieser Technologien zu nutzen. Im Projekt ‚EMERGE – Systematik zur Einführung individueller AR-Lösungen‘ wird ein Instrumentarium erstellt, um den Einsatz von AR-Lösungen in Unternehmen zu unterstützen, beispielsweise in der Wartung von Maschinen oder bei der Montage. Dazu werden Anwendungen in den Bereichen Produktentwicklung, Fertigung und Vertrieb entwickelt, die in Lösungsbausteinen, Leitfäden und Schulungsangeboten für Unternehmen verfügbar gemacht werden. Dadurch können Unternehmen die Produktivität und Qualität ihrer Fertigung erhöhen und ihre Beschäftigten unterstützen. Projektpartner sind Fraunhofer IEM sowie die Unternehmen Scanblue Engineering, Weidmüller und Westfalexwerk.

Analyse von industriellen Prozessen

Das Projekt ‚BPM-I4.0‘ beschäftigt sich indes mit Process Mining. Process Mining ist eine Methode zum Erkennen, Analysieren und Verbessern von Geschäftsprozessen anhand von Daten. In bestimmten Branchen wie dem Online-Handel ist der Ansatz bereits etabliert, aber noch nicht in industriellen Prozessen. Die Gründe: Die Prozesse weisen nur sehr selten große Datenmengen (Big Data) auf, die für Process-Mining-Verfahren vorausgesetzt werden, es fehlen die entsprechenden Unternehmensstrukturen und die Methoden, eine solche Technologie einzuführen. Die Universität Paderborn, das Fraunhofer IEM sowie die Unternehmen Contact Software, Weidmüller und GEA arbeiten daran, dies zu ändern. Dazu werden in dem Projekt beispielhaft die Produktentstehung von Weidmüller und die Auftragsabwicklung von GEA untersucht und verbessert. Bei GEA werden die Auftragsdaten zwar systematisch und automatisch erfasst. Die derzeitige Qualitätsüberwachung anhand dieser Daten ist allerdings nur mit einem hohen manuellen Aufwand möglich. Ausgehend von Process Mining soll die Qualitätsüberwachung vorausschauend optimiert und effizienter gestaltet werden.

Smarte drahtlose MID-Sensorsysteme für IOT-Anwendungen

Die Vernetzung von Maschinen, Geräten und Anwendungen im Internet of Things (IoT) stellt hohe Anforderungen an die Produktentwicklung. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem hohen Bedarf an individuellen Sensoren und den am Markt verfügbaren Elektronik-Technologien. Die Lösung sind Sensoren, die individuell mit Hilfe von Additive Manufacturing AM (3D Druck) und Mechatronic Integrated Devices (MID) gefertigt werden. Dank MID werden mechanische und elektrische Funktionen in einem Bauteil integriert. Dort, wo es bisher schwierig war, Sensoren zu platzieren, ist es mit Hilfe der neuen Technik möglich. Im Rahmen des Projekts ‚MERLIN‘ (Smarte drahtlose MID Sensorsysteme für IOT Anwendungen) sollen eben jene neuen Einsatzmöglichkeiten von AM-MID-Applikationen im Maschinen- und Anlagenbau analysiert werden. So geht es im Projekt unter anderem darum, bei der Firma Berg & Co einen Sensor auf rotierende Spannwerkzeuge zu integrieren. Dadurch sollen verschlissene Lager frühzeitig erkannt werden, um eine gleichbleibende Produktqualität zu erreichen und einen Ausfall zu vermeiden. An dem Projekt arbeiten das Fraunhofer IEM, die TH OWL, Lenze SE, CP contech electronic, steute Technologies sowie Berg & Co.

Günter Korder, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement GmbH: „Die Projekte zeigen, dass it’s OWL primär ein industriegetriebenes Netzwerk ist. Die Unternehmen definieren die Themenfelder – und gemeinsam mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen entwickeln wir Projekte, die zu konkreten Mehrwerten für die Unternehmen führen. Und die wir dann über den Transfer in die breite Anwendung bringen. Das ist das Erfolgsrezept von it´s OWL.“

Der Spitzencluster it‘s OWL

Im Technologie-Netzwerk it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe entwickeln über 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren. Mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und weiterer Förderer werden dazu in der Zeit von 2018 bis 2023 Projekte im Umfang von 200 Millionen Euro umgesetzt. Themenschwerpunkte sind Künstliche Intelligenz, digitale Plattformen, Systems Engineering und Arbeit 4.0. Ausgezeichnet im Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung, gilt it‘s OWL als eine der größten Initiativen für Industrie 4.0 im Mittelstand.

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it´s OWL Makeathon: Jetzt abstimmen!

30 Ideen für die Wirtschaft – Finale am 5. Juni – 1 Million Euro für die Umsetzung der Gewinneridee
 
Paderborn. Beim it´s OWL Makeathon haben rund 30 Teams in drei Tagen Lösungen für konkrete Herausforderungen erarbeitet, denen sich Unternehmen durch die Corona-Krise stellen müssen. Dabei geht es unter anderem um digitale Maschinensteuerung und Services, kontaktlose Kassiersysteme, autonomen Warentransport und Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Homeoffice. Am 5. Juni werden die besten fünf Teams ihre Konzepte der Jury präsentieren. Die Gewinneridee soll mit bis zu einer Million Euro Förderung umgesetzt werden. Interessierte können sich die rund 30 Ideen unter www.its-owl.de/horizonteowl ansehen. Die beiden Konzepte mit den meisten Klicks erhalten eine Wildcard für die Finalrunde, die anderen drei Finalisten werden durch die Jury ausgewählt.
 
Geschäftsführung it's OWL (v. l.): Günter Korder, Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Herbert Weber (Foto: It's OWL)

Geschäftsführung it’s OWL (v. l.): Günter Korder, Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Herbert Weber
(Foto: It’s OWL)

„Wir sind begeistert von der hohen Dynamik und den Ergebnissen unseres Makeathons. Die Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern, Studierenden und Experten aus Unternehmen hat hervorragend funktioniert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren hoch motiviert und haben gemeinsam tolle Ideen entwickelt. Unsere Erwartungen sind mehr als erfüllt worden“, zieht Günter Korder, Geschäftsführer it’s OWL Clustermanagement GmbH eine positive Bilanz. it´s OWL hatte den Makeathon in Kooperation mit dem Fraunhofer IEM und der OstWestfalenLippe GmbH organisiert, um neue Impulse für die Wirtschaft zu entwickeln. Schirmherr ist Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der sich ebenfalls beeindruckt zeigt: „Wir sehen, wie viel Innovationskraft, Kreativität und Engagement in den jungen Talenten aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen steckt. Die Ergebnisse des Makeathons machen deutlich, wie wir aus der Krise herausfinden können – nicht nur in Ostwestfalen-Lippe, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen. Ich bin überzeugt, dass viele der Ideen zur Umsetzung kommen werden.“

 
Von der digitalen Maschinensteuerung bis zum kontaktlosen Kassensystem
 
Knapp 200 Teilnehmende haben drei Tage lang Ideen gesponnen und daraus Lösungen entwickelt. Die Bandbreite der Themen deckt dabei viele Aspekte ab, die für Unternehmen bundesweit während der Corona-Krise in den Fokus gerückt sind: von digitalen Services und Vertriebsmodellen über die Neugestaltung von Zuliefernetzwerken und autonomen Warentransport bis hin zu kontaktlose Kassiersystemen und sicheren Desinfektionsmaßnahmen. Aber auch um die Vereinbarkeit von Homeoffice und Kinderbetreuung sowie neue Formen der digitalen Zusammenarbeit und Qualifizierung ging es. Die Themen waren von 19 Unternehmen entwickelt worden. Darunter waren die Clusterunternehmen Benteler, Bette, Claas, GEA, KEB Automation, Miele, Kraft Maschinenbau, Phoenix Contact, S & N Invent und WP Kemper. Aber auch Start-ups wie Coverno, Unchained Robotics und Two Pillars haben sich beteiligt, genauso wie die Bielefelder Stadtwerke und die Brancheninitiativen.
 
„Die Herausforderung lag darin, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Makeathons zu Hause waren und nicht real miteinander agieren konnten. Die Kommunikation lief über Videokonferenztools und Chats, Experten aus den Unternehmen und Moderatoren haben die Teams intensiv begleitet. Auf diese Weise konnten die Teilnehmenden neue Methoden der Innovationsentwicklung testen und gleichzeitig wichtige Kontakte und Erfahrungen für ihre berufliche Entwicklung sammeln“, fasst Prof. Dr. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement GmbH und Direktor Fraunhofer IEM zusammen.
 
Dabei war es für die meisten Teilnehmenden der erste vollkommen digitale Makeathon, an dem sie teilgenommen haben. „Ich habe zwar schon an ein paar Makeathons zuvor teilgenommen, doch dabei ging es oft nur um kurze Konzepte. Bei diesem Makeathon hat man gemerkt, dass auch die spätere Umsetzung der Idee eine wichtige Rolle spielt“, sagt Arthur Wegel, wissenschaftlicher Mitarbeiter vom Fraunhofer IEM, der sich mit der Veränderung des Kassiervorgangs im Einzelhandel beschäftigt hat. Ebenfalls vom Fraunhofer IEM nahm Daria Wilke, wissenschaftliche Mitarbeiterin, teil. „Durch die Verknüpfung von Unternehmen und Wissenschaft sowie durch das digitale Zusammenarbeiten, war der Makeathon ein sehr spannendes Projekt, das sehr viel Spaß gemacht hat“, sagt Wilke, die sich mit ihrem Team, um die Revolution von Service-Leistungen von Maschinen- und Anlagenbauern gekümmert hat. Beide haben am Freitagabend mit ihrem Team ihre Ideen abgegeben.
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1 Million Euro für die Umsetzung der besten Idee
 
Die rund 30 Konzepte werden von einer hochkarätigen Jury bewertet. Jurymitglieder sind Roland Bent (Geschäftsführer Phoenix Contact), Sebastian Borek (Geschäftsführer Founders Foundation), Dr. Stefan Breit (Geschäftsführer Miele), Prof. Dr. Otthein Herzog (Professor Universität Bremen) und Prof. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin Fachhochschule Bielefeld und Vorsitzende Campus OWL). Die besten fünf Teams werden ihre Idee am 5. Juni vor der Jury präsentieren. Drei der fünf Finalisten werden dabei durch die Jury bestimmt, die anderen beiden durch die Öffentlichkeit: Die beiden Ideen, die bis Mittwoch, 14 Uhr, die meisten Klicks bekommen, werden für die Finalrunde gesetzt. Die Videos sind auf der Website www.its-owl.de/horionzonteowl einzusehen, sowie auf dem YouTube-Kanal von it’s OWL (https://www.youtube.com/user/itsOWLSpitzencluster). „Das Beste ist, dass wir die Umsetzung der Gewinneridee mit bis zu einer Million Euro fördern und dadurch die Idee in die Tat umsetzen können“, erläutert Dumitrescu. Dazu wird im Rahmen der it´s OWL Förderrichtlinie ein Verbundprojekt beim Land NRW beantragt, das im Sommer starten soll.
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itelligence wird Kernunternehmen und 200. Mitglied im it‘s OWL e. V.

Paderborn/Bielefeld, 11.07.2019. Das Technologie-Netzwerk it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe wächst strategisch weiter. Die itelligence AG aus Bielefeld ist nicht nur neues Kernunternehmen gewonnen geworden, sondern gleichzeitig das 200. Mitglied

Besiegelten heute die Zusammenarbeit im Spitzencluster it's OWL und freuen sich auf gemeinsame, zukunftsweisende Projekte (v. l.): Norbert Rotter (CEO itelligence AG), Waliuollah Ali (Leitung Geschäftsfel Prozess- und Konsumgüterindustrie, itelligence AG) und Günter Korder (Geschäftsführer Strategie it's OWL).

Besiegelten heute die Zusammenarbeit im Spitzencluster it’s OWL und freuen sich auf gemeinsame, zukunftsweisende Projekte (v. l.): Norbert Rotter (CEO itelligence AG), Waliuollah Ali (Leitung Geschäftsfel Prozess- und Konsumgüterindustrie, itelligence AG) und Günter Korder (Geschäftsführer Strategie it’s OWL).

„Mit itelligence als Partner haben wir einen international führenden und bestens im Mittelstand vertretenen IT-Serviceprovider und Systemintegrator gewinnen können“, freut sich it’s OWL Geschäftsführer Günter Korder über das 200. Mitglied. Dabei unterstreicht er auch, warum das neue Kernunternehmen eine strategisch wichtige Ergänzung für das Technologie-Netzwerk ist: „Uns bewegen sehr ähnliche Themen, zum Beispiel Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und vor allem konkrete Anwendungen. Hier, so glauben wir, künftig in Projekten kraftvoll zusammenarbeiten zu können.“

Norbert Rotter, Vorstandsvorsitzender der itelligence AG: „Ich freue mich, das itelligence genau im 30. Jahr unseres Bestehens das 200. Mitglied in diesem so renommierten Netzwerk wird. Mit dem Spitzencluster it‘s OWL hat OWL ein klar erkennbares Profil, dass uns als eine der bedeutendstem Technologie-Regionen in Deutschland auszeichnet. itelligence wird gern einen Beitrag in und für die Region zur Entwicklung dieses Profils bei der fortschreitenden Digitalisierung der Industrie leisten.

Waliuollah Ali, Head of Center of Excellece Consumer Products, itelligence AG, ergänzt: „Die itelligence als eines der größten und erfolgreichsten SAP-Häuser zeichnet ein exzellentes Technologie-Know-how sowie ein Beratungskonzept aus. Ich freue mich, dass wir diese Kompetenz für it’s OWL konkret in Projekten umzusetzen können.“ 

itelligence stellt aus Clustersicht eine deutliche Verstärkung innerhalb der Partnerschaften von it‘s OWL dar und ergänzt die bereits zuvor vorhandenen Stärken der Region außerordentlich passend. Bereits früher im Jahr konnten mit der Bobst GmbH, der Bette GmbH, der S&N AG sowie Boge Kompressoren weitere wichtige Unternehmen aus OWL als Kernunternehmen gewonnen werden. Damit beteiligen sich nun insgesamt 27 Kernunternehmen, sechs Hochschulen, sechs wirtschaftsnahe Organisationen, fünf Kompetenzzentren, vier außerordentliche Mitglieder, 150 Fördermitglieder und zwei Ehrenmitglieder im Technologie-Netzwerk it‘s OWL, um gemeinsam als Gewinner aus der digitalen Transformation hervorzugehen.

Über it’s OWL

Im Technologie-Netzwerk it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe entwickeln 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren. Mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen werden dazu in der Zeit von 2018 bis 2022 Projekte im Umfang von 100 Millionen Euro umgesetzt. Themenschwerpunkte sind künstliche Intelligenz, digitale Plattformen, digitaler Zwilling und Arbeit 4.0. Ausgezeichnet im Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung, gilt it‘s OWL als eine der größten Initiativen für Industrie 4.0 im Mittelstand.

www.its-owl.de

Über die itelligence AG

Die itelligence AG verbindet innovative SAP Software und Technologien mit Dienstleistungen und eigenen Produkten für die Transformation von IT-Landschaften und Geschäftsprozessen.

Als SAP Global Platinum Partner begleitet itelligence den Mittelstand und Großunternehmen weltweit in allen Phasen der Transformation. Das Leistungsangebot umfasst IT-Strategie- und Transformationsberatung, Softwarebereitstellung, Implementierung, sowie Application Management und Managed Cloud Services. Dabei kombiniert das Unternehmen lokale Präsenz und globale Fähigkeiten mit umfassender Branchenexpertise. itelligence tritt an, um gemeinsam mit dem Kunden Neues zu schaffen und Innovationen durch IT Einsatz zu ermöglichen – und dies über alle Geschäftsbereiche des Kunden hinweg. Darauf vertrauen tausende zufriedene Unternehmen, teilweise schon seit der Gründung von itelligence vor 30 Jahren.

Zahlreiche Auszeichnungen durch SAP und führende Analysten belegen, dass itelligence einen wichtigen Beitrag zu Innovation und langfristigem Geschäftserfolg leistet. Für das renommierte Wirtschaftsmagazin ‚brand eins‘ gehört itelligence zu den besten und verlässlichsten Unternehmensberatern in Deutschland.

itelligence ist ein Unternehmen der NTT DATA Gruppe und beschäftigt über 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 25 Ländern. 2018 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 926,6 Millionen Euro.

www.itelligencegroup.com

 

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it‘s OWL – ein Innovationsökosystem?

OWL. Was ist ein Innovationsökosystem? Und wie schaffen solche Systeme gemeinsam neues Wissen, neue Ideen, innovative Produkte und Geschäftsmodelle? Um diese Fragen drehte es sich in einem Workshop, den it’s OWL gemeinsam mit Prof. Elias Carayannis von der George Washington University angeboten hatte. Prof. Carayannis gilt als Experte für die Themen Technologie, Innovation und Unternehmertum und konnte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen spannenden Einblick in amerikanische Innovationsökosysteme geben.

Spannender Austausch im ‚Ideentriebwerk‘ des Fraunhofer IEM in Paderborn: Prof. Carayannis (1. Reihe, 5. v. l.) kam auf Einladung der it‘s OWL Geschäftsführer Günter Korder (1. Reihe, 4. v. l.) und Prof. Dr. Roman Dumitrescu (1. Reihe, 6. v. l.). Quelle: it’s OWL Clustermanagement GmbH

Spannender Austausch im ‚Ideentriebwerk‘ des Fraunhofer IEM in Paderborn: Prof. Carayannis (1. Reihe, 5. v. l.) kam auf Einladung der it‘s OWL Geschäftsführer Günter Korder (1. Reihe, 4. v. l.) und Prof. Dr. Roman Dumitrescu (1. Reihe, 6. v. l.). Quelle: it’s OWL Clustermanagement GmbH

Um Innovationen zu entwickeln, gehen viele Unternehmen noch immer ganz klassisch vor: Die Produktentwicklung wird möglichst unter strengster Geheimhaltung betrieben, um den größtmöglichen Vorteil vor dem Marktbegleiter zu behalten. Doch durch die Digitalisierung und die neuen Möglichkeiten der Kommunikation ist dieser Weg inzwischen zu behäbig. Innovationen lassen sich so nicht mehr erfolgreich betreiben. Um weiterhin erfolgreich zu sein und möglichst auch als Gewinner aus der Digitalisierung hervorzugehen, sind neue Wege nötig. Eine vielversprechende Möglichkeit ist die Gestaltung und Etablierung von Innovationsökosystemen. Damit, so die These, lässt sich das Innovationspotenzial der Digitalisierung besser und erfolgreicher ausschöpfen. Zu diesem Thema veranstaltete it‘s OWL zusammen mit dem Fraunhofer IEM einen Workshop mit Prof. Elias Carayannis für Interessierte Mitglieder aus dem Spitzencluster.

Innovationsökosysteme als Zukunftstreiber

Der amerikanische Professor Carayannis mit Wurzeln in Griechenland ist einer der international renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Innovationsökosysteme. Er ist seit 1999 Director of Research on Science, Technology, Innovation and Entrepreneurship of the European Union Research Center (EURC) und seit 2004 Co-Direktor der George Washington University School of Business’s Global and Entrepreneurial Finance Research Institute (GEFRI). Bekannt wurde Carayannis durch seine Veröffentlichung, in welcher er Innovationsökosysteme als Quadruple- bzw. Quintuplehelix beschrieb. Diese Theorie stellte er zu Beginn des Workshops anschaulich vor.

Die Akteure von Innovationsökosystemen interagieren ähnlich einer DNA-Doppelhelix – jeder ist mit jedem verbunden und vielzählige Kombinationen des Austausches sind möglich. Der Unterschied ist, dass hier mehr Akteure beteiligt sind – darum Quadruple (= vierfach) bzw. Quintuple (= fünffach). Die Akteure, die in einem erfolgreichen Innovationsökosystem zusammenarbeiten müssen, sind laut Carayannis Regierung, Forschung, Industrie, (Zivil-)Gesellschaft und die Umwelt. Nur wenn alle Beteiligten gleichberechtigt beteiligt sind, können bahnbrechende und nachhaltige Innovationen entstehen und sich etablieren.

„Ein funktionierendes Innovationsökosystem muss folgende Eigenschaften haben: Es muss fraktal – also vielfältig gegliedert sein –, multi-modal, multi-nodal – also gut vernetzt – und multi-lateral – also vielfach verzweigt sein“, so Carayannis. 

Innovationsökosystem in der Praxis

Die große Herausforderung dabei sei, die praktische Umsetzung und von der Theorie in die Praxis zu kommen. „Darum finde ich den Spitzencluster it‘s OWL sehr interessant“, sagte Carayannis. „Ich habe zum ersten Mal 2017 etwas von it‘s OWL gehört. Auf einer Konferenz zum Technologietransfer in Washington waren Mitglieder aus dem Cluster dabei und wir sind ins Gespräch gekommen. Danach sind wir in Kontakt geblieben und mich hat immer mehr die Qualität des Clusters, seiner Mitglieder und Partner überzeugt. Darum bin ich der Einladung gerne gefolgt.“ Für Carayannis ist it‘s OWL ein gutes Beispiel dafür, dass Innovationsökosysteme länderunabhängig sind. Sie können und sollten überall auf der Welt entstehen. Die nächste Stufe der Vernetzung wäre dann die Zusammenarbeit von internationalen Innovationsökosystemen. 

Auch it‘s OWL Geschäftsführer Prof. Roman Dumitrescu freut sich, dass der Kontakt durch den Workshop intensiviert wurde: „Wir sind im Cluster schon gut dabei, durch Vernetzung Innovationen hervorzubringen. Doch in den vergangenen Jahren haben wir uns sehr auf die Produktionsseite fokussiert. Wir müssen aber den gesamten Innovationsprozess in den Blick nehmen – den Blick weiten für neue Geschäftsmodelle. Dabei sind die Anregungen aus der Forschung von Elias Carayannis spannend für uns. Es geht uns jetzt darum, den Spitzencluster it‘s OWL auf einen neue Stufe zu bringen.“ Einig waren sich dabei alle Beteiligten: Nicht das Finden eines neuen Geschäftsmodells ist das Schwierigste, sondern das Implementieren. Die Akzeptanz des gesamten Unternehmens und vor allem seiner Mitarbeiter ist der entscheidende Faktor für nachhaltige und gelungene Innovationen. Darum setzt it‘s OWL auch in der jetzigen Förderphase stark auf Technologietransfer. Die Forschung aus den Innovationsprojekten wird allen Clustermitgliedern transparent zur Verfügung gestellt. Mit einem Transfergutschein können sie möglichst unbürokratisch konkrete eigene Fragestellungen angehen. Austausch und Beratung bietet ihnen dabei das Technologie-Netzwerk.

Austausch in Workshops

Im Anschluss an den Input von Prof. Carayannis trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Workshops zusammen. Gemeinsam erarbeiteten sie – ganz im Sinne eines Innovationsökosystems – Fragen und Lösungen zu aktuellen Herausforderungen im Bereich Industrie 4.0.

Einige Gruppen beschäftigen sich zum Beispiel mit dem neuen it‘s OWL Projekt KI-Marktplatz. Die Projektidee wurde als eine von 35 aus über 130 Bewerbungen beim Innovationswettbewerb ‚Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftliche relevante Ökosysteme‘ des Bundeswirtschaftsministeriums ausgewählt. Ziel ist es, Künstliche Intelligenz (KI) für die Produktentwicklung zu nutzen und Unternehmen Lösungen auf einem virtuellen Marktplatz bereitzustellen. Projektpartner sind Fraunhofer IEM, das Heinz-Nixdorf-Institut, das Institut für industrielle Informationstechnik inIT aus Lemgo und Exzellenzcluster Cognitive Interaction Technology CITEC aus Bielefeld. Für die Ausarbeitung des Konzepts erhalten die Partner Fördermittel im Umfang von 400.000 Euro. Eine Jury wird im Spätsommer über die Umsetzung entscheiden. Die Workshopteilnehmer diskutierten in diesen Zusammenhang, wie so ein Marktplatz aussehen könnte, welchen Anforderungen er entsprechen sollte und welche Partner mit dabei sein sollten. Durch die vielfältigen Teilnehmer aus Wirtschaft und Forschung sind ganz unterschiedliche Ansätze und Anforderungen zusammengekommen, die dabei helfen, das Projekt möglichst erfolgreich und anwenderorientiert umzusetzen.

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Intelligente Maschinen und neue Geschäftsmodelle

Paderborn. Auf der Strategietagung des Spitzenclusters it´s OWL im Heinz Nixdorf Museums-Forum erhielten Vertreter von 21 Unternehmen und Forschungseinrichtunen gestern im Namen von Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart gestern die Förderbescheide für fünf neue it´s OWL Projekte. Darin entwickeln sie Lösungen in den Bereichen maschinelles Lernen, Big Data in der Produktion, digitaler Zwilling, neue Geschäftsmodelle und die Arbeitswelt der Zukunft. Das Land stellt dafür Fördermittel im Umfang von 9. Mio. € bereit. Die gleiche Summe kommt aus der Industrie. Kleine und mittlere Unternehmen können Transfergutscheine nutzen, um Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam zu lösen. 

Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart sagt: „it’s OWL steht europaweit für einen überaus erfolgreichen Technologietransfer mit Fokus auf die mittelständische Wirtschaft. Das Spitzencluster trägt maßgeblich dazu bei, die Möglichkeiten und Verfahren der Industrie 4.0 greifbar zu machen. Die jetzt geförderten Verbundprojekte versprechen einen weiteren Innovationsschub für die Region: it’s OWL öffnet wichtigen Branchen neue Perspektiven, schafft neue Angebote für Ausbildung und Studium und macht somit Arbeitsplätze zukunftsfähig.“ 

Übergabe ausgewählter Förderbescheide an die stellvertretenden Unternehmen aus den Projektkonsortien (v. l. n. r.): Wolfgang Wiele, Geschäftsführer KEB Automation, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin Fachhochschule Bielefeld und Vorsitzende Campus, Steffen Bersch, Vorstandsmitglied GEA, Prof. Dr. Holger Borcherding, Leiter Innovation Lenze, Günter Korder, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement, Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer, Jörg Timmermann, Vorstandssprecher Weidmüller, Prof. Dr. Jürgen Gausemeier, Vorsitzender Clusterboard it´s OWL, Wolfgang Nettelstroth, IG Metall Nordrhein-Westfalen und Horst Rose, Vorstand Denios. © it’s OWL

Übergabe ausgewählter Förderbescheide an die stellvertretenden Unternehmen aus den Projektkonsortien (v. l. n. r.): Wolfgang Wiele, Geschäftsführer KEB Automation, Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin Fachhochschule Bielefeld und Vorsitzende Campus, Steffen Bersch, Vorstandsmitglied GEA, Prof. Dr. Holger Borcherding, Leiter Innovation Lenze, Günter Korder, Geschäftsführer it´s OWL Clustermanagement, Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer, Jörg Timmermann, Vorstandssprecher Weidmüller, Prof. Dr. Jürgen Gausemeier, Vorsitzender Clusterboard it´s OWL, Wolfgang Nettelstroth, IG Metall Nordrhein-Westfalen und Horst Rose, Vorstand Denios. © it’s OWL

Prof. Dr. Jürgen Gausemeier, Vorsitzender Clusterboard it´s OWL, dankt für die Unterstützung: „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen produzierende Unternehmen die Intelligenz in ihren Produkten und Produktionsverfahren erhöhen und neue Kundenzugänge erschließen. In den Projekten entwickeln wir dafür neue Basistechnologien, Verfahren und Softwarelösungen, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen nutzen können. Ohne die Unterstützung des Landes wäre diese wichtige Entwicklungsarbeit nicht möglich.“ 

Auf der Strategietagung des Technologie-Netzwerks diskutierten 240 Vertreter aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen Herausforderungen, Potenziale und Lösungsansätze. Steffen Bersch, Vorstandsmitglied GEA Group, erläutert: „Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen wir unsere Kräfte noch stärker bündeln. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und den Hochschulen können wir als führender Technologiekonzern unserem Digitalisierungsanspruch noch schneller gerecht werden und zuverlässig innovative Verfahren entwickeln und beim Kunden zur Anwendung bringen. Aktuelle Forschungsergebnisse aus den Hochschulen sind dafür genauso wichtig wie die Erfahrungen und Perspektiven anderer Unternehmen.“ 

Maschinelles Lernen, Big Data und digitaler Zwilling

Die fünf neuen Projekte starten im Dezember. Die Unternehmen Lenze, Benteler, KEB, Hanning Elektrowerke, Hesse, Miele, Weidmüller und fünf Forschungseinrichtungen erarbeiten in einem Projekt Lösungen für maschinelles Lernen in der Produktion. Beteiligt sind die Universität Bielefeld, die FH Bielefeld, die HS OWL sowie Fraunhofer IEM und Fraunhofer IOSB-INA. Dadurch können Maschinen und Anlagen ihre Leistungsfähigkeit verbessern und sich automatisch an sich ändernde Bedingungen anpassen.

Wie große Datenmengen erfasst und genutzt werden können, ist Schwerpunkt des Leitprojekts „Industrial Automation Plattform für Big Data“. Dazu arbeiten Weidmüller, Lenze, KEB, Benteler und Kannegiesser mit vier Forschungseinrichtungen zusammen. Dazu gehören die HS OWL, die Universität Paderborn sowie Fraunhofer IEM und Fraunhofer IOSB-INA. Gemeinsam entwickeln sie Bausteine, die eigenständig Daten sammeln, aufbereiten, transportieren und speichern können. Sie sind die Grundlage für neue Serviceangebote, wie beispielsweise zur vorausschauenden Wartung von Maschinen und Anlagen. 

Ziel des Projekts „Technische Infrastruktur für digitale Zwillinge” ist es, digitale Modelle von Maschinen und Anlagen zu nutzen, um deren Betrieb über den ganzen Lebenszyklus zu verbessern. Dadurch sind Einsparpotenziale von 50 Prozent zu erwarten. Projektpartner sind Phoenix Contact, KEB, Lenze und Weidmüller sowie die Hochschule OWL und Fraunhofer IOSB-INA.

Neue Geschäftsmodelle und die Arbeitswelt der Zukunft

Wie Unternehmen aufbauend auf dem technologischen Fundament neue Services entwickeln und Märkte erschließen können, ist Schwerpunkt des Projekts „Digital Business“. Wago Kontakttechnik, Denios, GEA und Unity erarbeiten dazu gemeinsam mit Fraunhofer IEM und der Universität Paderborn Ansätze, um die Potenziale digitaler Plattformen für kleine und mittlere Unternehmen zu erschließen. Durch digitale Plattformen können Unternehmen vom Auftragseingang über Produktion bis zur Logistik eine durchgehende Lösung für den Kunden anbieten.

In der digitalisierten Fabrik rücken zunehmend die sozialen Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung in den Vordergrund. In einem weiteren it´s OWL Projekt entwickeln und erproben Unternehmen, Hochschulen und die IG Metall neue Lösungen für die Digitalisierung der Arbeitswelt. Dabei geht es um Lernplattformen, kognitive Assistenzsysteme, partizipative Technologiegestaltung sowie agile Führung und Personalentwicklung.

Den Mittelstand fit für die Digitalisierung machen 

Kleine und mittlere Unternehmen können in Transferprojekten neue Technologien nutzen, um gemeinsam mit einer Forschungseinrichtung konkrete Herausforderungen der Digitalisierung zu lösen. Dabei geht es beispielsweise um die intuitive Bedienung von Maschinen, ein verbessertes Energiemanagement oder neue Verfahren der Produktentwicklung. Abhängig von der Größe des Unternehmens werden 60 bis 80 Prozent der Gesamtkosten des Projekts durch das Land gefördert. Interessierte Unternehmen können sich bei der Entwicklung der Idee und der Vermittlung eines Forschungspartners durch die it´s OWL Clustermanagement GmbH und die Transferpartner von it´s OWL beraten lassen. Transferpartner von it´s OWL sind die IHK Ostwestfalen, die IHK Lippe, OWL Maschinenbau, InnoZent OWL und die OWL GmbH.

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