„Das Optimum zwischen dem Machbaren und einer möglichst kurzen Wartezeit finden“

Kreis Gütersloh. Über 1400 Termine pro Woche kann die Zulassungsstelle des Kreises Gütersloh in der Coronakrise vergeben, Kunden müssen im Schnitt etwa drei Tage auf einen Termin warten. Damit werden rund 80 Prozent des ursprünglichen Kundenaufkommens der Zulassungsstelle betreut. Diese positiven Arbeitsergebnisse erklärt sich Kathrin Birkenhake, Leiterin der Zulassungsstelle, mit der guten Organisation. „Hier gibt es ein super Team. Wenn die Mitarbeiter gute Arbeit machen und eine hohe Einsatzbereitschaft haben, ist das viel Wert.“

In Zeiten von Corona kann die Zulassungsstelle des Kreises Gütersloh etwa 1400 Termine pro Woche vergeben. Foto: Kreis Gütersloh.

In Zeiten von Corona kann die Zulassungsstelle des Kreises Gütersloh etwa 1400 Termine pro Woche vergeben. Foto: Kreis Gütersloh.

Seit Beginn der Corona-Pandemie versucht die Zulassungsstelle des Kreises Gütersloh sowohl für Kunden, als auch für Mitarbeiter „das Optimum zwischen dem Machbaren und einer möglichst kurzen Wartezeit für die Kunden zu finden. Kleine Einschränkungen gibt es allerdings“, so Birkenhake. So ist die Zahl der Kunden, die das Haus betreten dürfen, begrenzt. Dadurch kann es zum Teil auch zu Wartezeiten vor der Tür kommen. Vor der Pandemie besuchten an einem gewöhnlichen Donnerstag etwa 320 bis 350 Kunden die Zulassungsstelle, momentan sind es im Schnitt 280. Einige Kunden wenden sich aktuell daher auch an größere Zulassungsdienste, die ihre Aufträge an die Zulassungsstelle weitergeben. „90 Prozent der Taschen, die wir von den Zulassungsdiensten erhalten, können noch am gleichen Tag bearbeitet werden. Das ist teilweise jedoch mit Überstunden für die Mitarbeiter verbunden“, erklärt Birkenhake. In der Zulassungsstelle werden aktuell alle Dienstleistungen, bis auf die Abnahme eidesstattlicher Versicherungen bei Verlust des Fahrzeugbriefes, wieder angeboten. Zu Beginn der Pandemie konnten aufgrund der notwendigen Umstrukturierungen nur etwa 60 Prozent aller Kundenanliegen bearbeitet werden.

Spontankunden beziehungsweise Laufkundschaft gibt es bislang in der Zulassungsstelle noch nicht wieder. „Die Tür ist grundsätzlich zu“, beschreibt Birkenhake die Situation. Nur mit einem Termin können Kunden die Zulassungsstelle besuchen. Vor der Corona-Krise fand zunächst ein Unterlagencheck an der Information vor Ort statt, auch das ist aktuell nicht mehr der Regelfall. Vor dem Besuch sollten sich die Kunden auf der Homepage des Kreises darüber informieren, welche Unterlagen für das jeweilige Anliegen benötigt werden. Außerdem können sie persönliche Besuche bei der Zulassungsstelle durch verschiedene Online-Dienstleistungen vollständig einsparen. Online können Kunden unter bestimmten Voraussetzungen beispielsweise Fahrzeuge an- und abmelden. „Die Nutzung des Serviceportals wurde sicherlich durch Corona noch einmal angeheizt“, erklärt Birkenhake.

Kathrin Birkenhake erklärt sich die erfolgreiche Arbeit in der Zulassungsstelle mit der guten Organisation und der Einsatzbereitschaft ihres Teams. Foto: Kreis Gütersloh.

Kathrin Birkenhake erklärt sich die erfolgreiche Arbeit in der Zulassungsstelle mit der guten Organisation und der Einsatzbereitschaft ihres Teams. Foto: Kreis Gütersloh.

Das Team der Zulassungsstelle appelliert jedoch im Termingeschäft auch an die Bürgerinnen und Bürger. „Wer seinen Termin nicht wahrnehmen kann, sollte ihn wieder absagen und somit anderen Kunden die Chance auf einen Termin geben. Außerdem empfiehlt es sich, früh morgens in die Online-Terminübersicht zu schauen. Oft ist es dann sogar möglich, einen Termin noch am selben Tag zu bekommen.“ Kunden sollten grundsätzlich ohne Begleitpersonen erscheinen, das gilt aber zum Beispiel nicht für ältere Menschen oder solche, die einen Dolmetscher benötigen. Für alle, die sich den Weg nach Gütersloh sparen möchten, hat Birkenhake noch einen Tipp: „Mit einfachen Anliegen wie Abmeldungen oder Anschriftenänderungen können sich Bürgerinnen und Bürger auch an die Bürgerbüros ihrer jeweiligen Kommunen wenden. Das ist besonders für Personen, die aus weiter entfernten Kommunen des Kreises kommen, einfacher.“

Alle weiteren Informationen, etwa die aktuellen Öffnungszeiten der Zulassungsstelle, können Kunden der Homepage des Kreises Gütersloh entnehmen. Auch die Servicehotline 05241/ 851200 steht besonders für Bürgerinnen und Bürger ohne Internetzugang zur Verfügung. Auf der Hotline ist aufgrund der hohen Anruferdichte jedoch mit Wartezeiten zu rechnen.

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Coronakrise gibt Digitalisierung einen Aufschwung

Erster Online-DigiLog wurde gut angenommen
 

Paderborn. Wie wichtig Digitalisierung in Zeiten von Corona ist, zeigte am Freitagabend der Bürger-DigiLog der Digitalen Heimat PB. Die Veranstaltung wurde das erste Mal online durchgeführt und live gestreamt. Unter dem Motto „#DigitalNah – Digitalisierung in Zeiten von Corona?“ wurde in zwei Diskussionsrunden diskutiert und darüber gesprochen was aus der Krise Neues entstanden ist.

Rege Diskussion rund um das Thema Bildung in Corona-Zeiten: v.l. Maxi Brautmeier-Ulrich, Schulleiterin der Grundschule Sande, Christiane Boschin-Heinz, CDO der Stadt Paderborn, Dr. Peter Lütke Westhues, Schulleiter Pelizaeus Gymnasium und Burkhard Pöhler, Leiter der Lernstatt Paderborn, diskutierten über die Chancen aber auch die Herausforderungen der Digitalisierung für das Lernen und Lehren in Paderborn.Foto: © Stadt Paderborn

Rege Diskussion rund um das Thema Bildung in Corona-Zeiten: v.l. Maxi Brautmeier-Ulrich, Schulleiterin der Grundschule Sande, Christiane Boschin-Heinz, CDO der Stadt Paderborn, Dr. Peter Lütke Westhues, Schulleiter Pelizaeus Gymnasium und Burkhard Pöhler, Leiter der Lernstatt Paderborn, diskutierten über die Chancen aber auch die Herausforderungen der Digitalisierung für das Lernen und Lehren in Paderborn.Foto: © Stadt Paderborn

Christiane Boschin-Heinz, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Paderborn, begrüßte die Bürgerinnen und Bürger aus dem Studio der Firmen lean-pro und AFV Medien zu einem etwas anderen Bürger-DigiLog. Während bei den vorherigen DigiLogen immer Gäste vor Ort waren, konnten die Zuschauer*innen nun per Live-Chat Fragen stellen. Auch Bürgermeister Michael Dreier war live im Studio und gab den Zuschauer*innen zunächst einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Bürgermeisters, die zu diesen Zeiten statt aus persönlichen Kontakten vor Ort, nun stark von Telefonkonferenzen geprägt sei. Das Leben von allen sei auf den Kopf gestellt worden und niemand hätte damit rechnen können. Deshalb bedankte sich Dreier besonders bei der Stadtgesellschaft, die in der Krise stark zusammengerückt sei und sich gegenseitig geholfen habe: „Wir stehen vor unglaublichen Herausforderungen, aber ich bin auch davon überzeugt, dass wir sie gemeinsam meistern werden.“

Da die Krise besonders auch das Gewerbe, den Dienstleistungssektor und den Einzelhandel getroffen hat, wurde in der ersten Gesprächsrunde über das Thema „Regional online einkaufen“ gesprochen. Christiane Boschin-Heinz begrüßte hierzu Stefan Freise, Geschäftsführer der Internet und Marketingagentur code-X, und Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Paderborn. „Es hat schon geschmerzt zu sehen wie leer eine Stadt ohne Gastronomie und Handel ist“, so Uwe Seibel über die knapp einmonatige Schließung der Geschäfte. Besonders die inhabergeführten „kleinen“ Geschäfte hätten jedoch schnell kreative Wege gefunden, um in diesen Zeiten zu bestehen. Dass Kreativität und Mut zu enormen Ergebnissen führen kann zeigt auch der Hasentaler, ein Verzeichnis regionaler Händler, für Dienstleistungen und die Gastronomie, das vor allem für die Bürger*innen konzipiert wurde. Stefan Freise ist von Beginn an dabei und zog den Hasentaler mit einigen fleißigen Helfer*innen schnell hoch: „Die Magie des Hasentalers ist, dass wir einfach ganz viel Energie darein gegeben haben und Glück hatten, zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Marke, dem richtigen Geist und dem richtigen Feuer etwas gemacht zu haben, was sich dann auch durchgesetzt hat.“ Auch die Werbegemeinschaft macht sich für den Hasentaler stark. Uwe Siebel sieht den Hasentaler als wichtige digitale Ergänzung zu dem analogen Shoppingerlebnis und als „Werbegemeinschaft 2.0“. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft zieht ein Resümee aus der Krise: „Ich hoffe, dass wir die vielen intensiven Gespräche beibehalten und begriffen haben, dass Einzelhandel nicht einzeln denken und agieren bedeutet, sondern, dass man etwas im Verbund macht und gemeinsam Paderborn nach vorne bringt.“

Im Anschluss an die erste Gesprächsrunde wurde ein digitales Projekt vorgestellt: In den ersten Tagen und Wochen der Krise gab es zu wenig Schutzkleidung für Krankenhäuser, Pflegeheime und fehlende Desinfektionsmittel insgesamt. Die Stadt und der Kreis Paderborn haben schnell reagiert und gemeinsam mit der Paderborner Managementberatung UNITY innerhalb weniger Tage eine Plattform für Schutzmittel (www. schutzmittelplattform.de) aufgebaut.
Anschließend sprach Bürgermeister Michael Dreier mit Christiane Boschin-Heinz über Libori.digital, denn den Paderbornern schmerzt die Aussicht auf einen Sommer ohne Libori. Auch wenn das klassische „Liborifeeling“ nicht ersetzt werden kann, so wurde mit Libori.digital ein gutes Konzept entwickelt: Es wird einen virtuellen Bierbrunnen geben, kleine Konzerte werden gestreamt, für jeden Abend gibt es ein Programm. Auch die Schausteller und Pottmarktbeschicker sind kreativ und bieten ihre Produkte auf einem Digitalen Pottmarkt an.

 

In der zweiten Gesprächsrunde wurden Maxi Brautmeier-Ulrich, Schulleiterin der Grundschule Sande, Dr. Peter Lütke Westhues, Schulleiter Pelizaeus Gymnasium und Burkhard Pöhler, Leiter der Lernstatt Paderborn, auf die Bühne gebeten. Sie sprachen zusammen über das Thema „Lernstatt Paderborn“. Seit zwei Jahrzehnten hat die Stadt Paderborn in einem bundesweit einzigartigen Projekt der Lernstatt eine einheitliche von Stadt und Rechenzentrum gemanagte IT-Grundstruktur für alle städtischen Schulen aufgebaut. Burkhard Pöhler: „Wir haben 19 000 Benutzerkonten von Lehrkräften und Schüler*innen, die von einem kommunalen Rechenzentrum verwaltet werden.“
Ursprünglich wurde die Lernstatt für den Gebrauch in der Schule konzipiert, nicht für das Homeschooling. Deshalb musste als die Schulen geschlossen auch nachgelegt werden, so Pöhler. Schulen wurden gefragt, was gebraucht wird, um das System nutzbringend zu erweitern. Der Datenschutz setze hier allerdings auch deutliche Grenzen – besonders für den Videounterricht. „Wir haben viel dazu gelernt und haben auch mehr Möglichkeiten. Wir werden beim nächsten Mal nicht so überrollt und sind jetzt besser vorbereitet. Der Dialog den wir derzeit mit den Pädagogen betreiben muss beibehalten werden, “, so Burkhard Pöhler. Nach den Sommerferien sollen mehrere Piloten an weiterführenden Schulen zur Anwendung von Microsoft Teams gestartet werden.
Eine gute Medienkompetenz der Kinder müsse gewährleistet sein, meinte Maxi Brautmeier-Ulrich. In den Grundschulen mussten zunächst einmal Kommunikationswege gesichert werden: Haben alle Schüler ihr Passwort und können mit der Cloud umgehen? Sind alle Eltern erreichbar – am Besten per Mail? Maxi Brautmeier-Ulrich: „Wir werden zukünftig noch mehr Wert legen auf eine Kommunikation mit den Eltern über Email und auch die Kinder werden wir hier mehr mit einbeziehen. Wir können den Kindern ruhig mehr zutrauen. Unser System, dass Kinder früh an die Technik herangeführt werden, werden wir beibehalten.“

Dr. Lütke Westhues stellte heraus, dass, auch wenn der Onlineunterricht in vielen Fällen Dinge erleichtert, der Präsenzunterricht durch nichts zu ersetzen sei. „Die Haltung gegenüber den Prozessen der Digitalisierung hat eine andere Bedeutung bekommen. Diese Offenheit und das Schauen nach einem Mehrwert soll beibehalten werden. Der Dialog zwischen Trägern und Schulen muss fortgeführt werden, damit wir zu guten Ergebnissen für die Schulen und für die Kinder kommen.“
Der Stresstest Corona zeigt also, dass digitale Technologien gerade in dieser Zeit großen Nutzen bringen können, auch wenn sie nicht alles ersetzen können. „Auch wenn es Grenzen gibt, sollten wir diesen positiven Aufschwung nutzen, um mutig voranzugehen“, schloss Christiane Boschin-Heinz den ersten Online-DigiLog ab. Da leider nicht alle Fragen beantwortet werden konnten, sollen einige der unbeantworteten Fragen nun zeitnah auf der Website der Digitalen Heimat PB (www.digitale-heimat-pb.de) beantwortet werden. Der gesamte Livestream kann auch jetzt noch nachträglich auf https://www.youtube.com/watch?v=YFpJg2uSGSc angesehen werden.

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Wenn das Kinderzimmer zum Klassenraum wird

Gütersloh. Vor knapp zwei Monaten traten aufgrund der Coronakrise auch die Schulen in den Ausnahmezustand. Unterricht fand seitdem nicht mehr im Klassenraum statt, sondern im sogenannten Homeschooling am heimischen Schreibtisch. Auch wenn die Schulen jetzt wieder geöffnet sind: Die Schülerinnen und Schüler gehen nur tageweise hin, das Lernen findet nach wie vor hauptsächlich zuhause statt. Das Schuljahr geht im Krisenmodus weiter, wenn auch mit einem ganz neuen Lernkonzept. Die Erfahrungen damit sind ambivalent – sowohl innerhalb der Familien als auch bei den Lehrkräften. Hier unterstützt das Team der Schulpsychologinnen und -psychologen des Kreises Gütersloh. Sie stehen Familien beratend zur Seite und helfen, individuelle Lösungen zur Bewältigung der Situation zu entwickeln.

Dr. Monika Rammert und Ira Herdmann leiten das Sachgebiet Bildungs- und Schulberatung des Kreises Gütersloh. Gemeinsam mit ihrem Team unter-stützen sie Familien während der Coronakrise bei schulischen und organisa-torischen Fragen. Foto: Kreis Gütersloh

Dr. Monika Rammert und Ira Herdmann leiten das Sachgebiet Bildungs- und Schulberatung des Kreises Gütersloh. Gemeinsam mit ihrem Team unter-stützen sie Familien während der Coronakrise bei schulischen und organisa-torischen Fragen. Foto: Kreis Gütersloh

Die Schulaufgaben kommen per E-Mail oder per Post, die Schülerinnen und Schüler treffen sich im Chat, die Lehrkräfte begleiten das Lernen virtuell – die Coronakrise stellt alle Beteiligten vor neue Herausforderungen. Dieses aus der Krise entstandene Modell des Selbstlernens ist neu, einen Testlauf gab es nicht. Während einige Familien mit dem sogenannten Homeschooling gut klar kommen, stellt es andere vor Probleme. „Die Spannbreite der Erfahrungen ist groß – je nach individueller Lebenssituation“, erklärt Dr. Monika Rammert. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Ira Herdmann leitet sie die Bildungs- und Schulberatung des Kreises. Die beiden Expertinnen sind sicher, dass die Auswirkungen der Coronakrise die Schullandschaft und Lernmodelle langfristig prägen werden. Zusammen mit ihrem zehnköpfigen Team unterstützen sie im Schulalltag oder beraten in Einzelfällen. Die erfahrenen Krisenberaterinnen und -berater können den betroffenen Familien gerade in der aktuellen Situation eine Hilfestellung bieten.

„Jede Familie steht vor ihren eigenen Herausforderungen. Ein einheitliches Rezept für die Bewältigung dieser Probleme gibt es nicht“, betont Herdmann. Neben den schulischen Herausforderungen können Faktoren wie finanzielle Probleme, Kurzarbeit oder Engpässe in der Kinderbetreuung die Familien belasten. „Wir möchten jeden ermutigen, einen für sich passenden Plan zu entwickeln und unterstützen dabei gerne“, versichert Dr. Rammert. Manchmal geht es auch nur darum, Eltern in ihren guten Lösungen zu bestärken.

Herdmann: „Uns ist es wichtig, Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und den Familien mit Verständnis und Wertschätzung in dieser schwierigen Zeit zu begegnen.“ Was funktioniert gut, wo gibt es noch Schwierigkeiten? Häufig fühlen sich Eltern überfordert, da sie denken, in die Rolle des Lehrers schlüpfen zu müssen. „Eltern sollen den Lehrstoff nicht vermitteln, sondern ihre Kinder beim Lernen lediglich begleiten. Schulaufgaben bleiben weiterhin die Angelegenheit des Kindes“, stellt Dr. Rammert klar.

Die Schulpsychologinnen und -psychologen nehmen sich für die Beratung Zeit und schauen gemeinsam mit der Familie auf die Bedarfe in deren individuellen Lebenssituation. Herdmann: „Vor uns liegen viele Herausforderungen. Die Krise verlangt Kreativität. Mit alten Denkmustern kommen wir hier nicht weiter.“ 

Für Beratungsgespräche sind die Schulpsychologinnen und -psychologen des Kreises werktags von 8 bis 13.30 Uhr unter der Telefonnummer 05241 85 1506 erreichbar. Weitere Infos finden Interessierte unter www.kreis-guetersloh.de/themen/bildung/bsb/

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Damit eine Erkrankung nicht zum Notfall wird

Kreis Gütersloh. Im Krankheitsfall bitte erst telefonischen Kontakt zum Arzt aufnehmen – diesen Satz hört man während der Coronakrise ständig. Die Wartezimmer und Notaufnahmen sind leer. Das klingt vor dem Hintergrund der Kontaktbeschränkungen und der Infektionseindämmung zunächst gut, doch warnen die Experten hier vor einem falschen Eindruck. „Neben Corona gibt es weiterhin viele Erkrankungen, die Arztbesuche unerlässlich machen“, betont Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. In wöchentlichen Telefonkonferenzen tauscht sie sich seit Beginn der Krise mit Hausärzten, den Krankenhäusern und dem ärztlichen Leiter Rettungsdienst im Kreis Gütersloh zu der aktuellen Situation aus. 
 
Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. Foto: Jochen Rolfes

Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. Foto: Jochen Rolfes

In dieser Expertenrunde sind auch die seltener gewordenen Arztbesuche der Bürgerinnen und Bürger ein Thema. Offensichtlich fürchten viele Menschen, sich in den Praxen oder Krankenhäusern mit dem Coronavirus zu infizieren. Körperliche Beschwerden werden ignoriert und Behandlungen hinausgezögert. „Wir erleben immer öfter, dass Patienten mit zum Teil lebensbedrohlichen Erkrankungen viel zu spät zum Arzt gehen oder den Notruf wählen“, berichtet Dr. Bernd Strickmann, ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Kreis Gütersloh. 

So werden Herzinfarkte nicht rechtzeitig erkannt, Blinddärme platzen, Blasenentzündungen werden zu Niereninfektionen und Wunden entzünden sich bis hin zur Blutvergiftung. „Wer rechtzeitig zum Arzt geht, vermeidet Komplikationen, die lebensgefährlich werden können“, mahnt Dr. Bunte.

Die niedergelassenen Ärzte haben ihre Praxisorganisation entsprechend den Kontaktbeschränkungen angepasst, sodass für Akutbehandlungen  ein Praxisbesuch möglich ist und eine Infektionsgefahr weitestgehend vermieden wird. Insbesondere Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes müssen in jedem Fall weiter versorgt werden. 

Dr. Bunte: „Riskieren Sie nicht Ihre Gesundheit. Wenn Sie Beschwerden haben, nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Arzt auf, bevor es zu spät ist.“

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Hamsterkäufe und ihre Folgen

 
Detmold. Viel zu lesen gab und gibt es in den letzten Wochen Welche über Hamsterkäufe, Toilettenpapier und solidarisches Handeln. Welche negativen Folgen Hamsterkäufe von Toilettenpapier ganz praktisch haben können, zeigt sich möglicherweise im städtischen Kanalsystem.
 
Wie ein Bumerang könnten hier die Auswirkungen der Hamsterkäufe einzelne Haushalte, ganze Straßenzüge oder das städtische Versorgungssystem lahm legen. Denn: was des einen Freud‘ ist, veranlasst andere, die nicht mehr über Toilettenpapier verfügen, zu alternativen hygienischen Lösungen zu greifen. Diese jedoch verstopfen die Kanäle und die Kanalpumpen und führen zu großen Problemen. Im privatenHaushalt können die Verstopfungen darüber hinaus neben dem sanitären Ausnahmezustand zu zusätzlichen hohen Handwerkerrechnungen führen.
 
Aus diesem Grund bittet das städtische Team „Betrieb Kanal“ dringend um die Beachtung folgender Hinweise:
 
• Keine WC-Feuchttücher aus Vliesstoff
• Keine Babyfeuchttücher
• Kein Papier von Küchenrollen
• Keine (Papier)-Taschentücher

• Und keine Stoffreste in der Toilette zu entsorgen. Diese Sachen gehören alle in den Restmüll (graue Tonne)!

 
Ansprechpartner für Rückfragen der Medien ist Rüdiger Ostmann, Team „Betrieb Kanal“ unter der Telefonnummer 05231 7 977-462. Ansprechperson bei Rückfragen: Petra Schröder-Heidrich Telefon: 0 5231 977-646 Telefax: 05231 977-8646 p.schroeder-heidrich@detmold.de
 
Wichtige Informationen rund um die Corona-Krise stehen auf www.detmold.de
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Coronakrise: Gewalt gegen Frauen – wo gibt es Hilfe?

Bielefeld. „Hilfe bei Gewalt gegen Frauen“ – unter diesem Titel hat die städtische Gleichstellungsstelle einen Flyer herausgebracht. Darin sind alle wichtigen Beratungsstellen und Frauenhäuser der Stadt zusammengestellt. „In der aktuellen Krisensituation steigt die Gefahr für Frauen und Kinder, häusliche und sexualisierte Gewalt zu erfahren. Das eigene Zuhause ist zu oft kein sicherer Ort.
 
Bitte holen Sie sich Unterstützung bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt! Sie müssen damit nicht allein bleiben“, heißt es in der Information der Gleichstellungsstelle. Der Flyer kann unter www.bielefeld.de/corona heruntergeladen werden.

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Radentscheid beendet Unterschriftensammlung

Bielefeld. Der Radentscheid Biefeleld beendet aufgrund der Coronakrise vorzeitig seine Unterschriftensammlung. Die Aktiven bitten, privat gesammelte Unterschriften bis zum Ostersamstag, 11. April an Pip Cozens, August-Schröder-Straße 1, 33602 Bielefeld zu schicken. Pip Cozens, Vertreter des Bürgerbegehrens, erinnert: „Auch wenn auf den Listen nicht alle Zeilen ausgefüllt sind, möchten wir sie jetzt bekommen, denn jede Unterschrift zählt.“ Eigentlich hätte die Initiative im Frühling einen Endspurt mit öffentlichen Aktionen geplant. „Die aktuelle Situation gebietet aber, dass wir die Sammlung unspektakulär beenden“, sagt Radentscheid-Sprecher Michael Schem.

Der Radentscheid dankt allen Helfern und Helferinnen, die die Unterschriftensammlung zu einem großen Erfolg gemacht hätten. „Von Fahrradgeschäften bis zu Friseurinnen, von Arztpraxen bis Privatleuten haben wir Angebote bekommen, unsere Listen auszulegen und zu sammeln. Die Unterstützung aus so vielen unterschiedlichen Bereichen ist überwältigend“, freut sich Claudia Böhm vom Radentscheid. Nach Auszählung der eingegangenen Listen will die Initiative die Unterschriften „mit Wahrung des gebührenden Abstands“ an die Stadt übergeben.

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Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter haben ihre Mitglieder zur Coronakrise befragt

„Viele rechnen nicht mehr mit einem positiven Jahresabschluss“

Paderborn. Die Folgen der Coronakrise machen auch vor der heimischen Wirtschaft nicht halt. Die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter sowie der dazugehörige Wirtschaftsclub haben nun bei ihren Mitgliedern ein Stimmungsbild erfragt.

„Wie nicht anders zu erwarten war, sind auch bei den heimischen Betrieben die Sorgen groß“, fasst Kevin Taron, Vorsitzender der WJ Paderborn+Höxter zusammen. Rund 80 Prozent der WJ-Mitglieder, dazu gehören kleine und mittelständische Unternehmen mit einer einstelligen Mitarbeiterzahl ebenso, wie Führungskräfte aus Firmen mit mehreren hundert Beschäftigten, gaben an, stark oder teilweise in einzelnen Firmenbereichen betroffen zu sein. 20 Prozent sehen den Schaden durch Corona als geringfügig an.

Kevin Taron hat als Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter die Sorgen der Wirtschaft in den Kreisen Paderborn und Höxter im Blick. Foto: WJ PB+HX

Kevin Taron hat als Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter die Sorgen der Wirtschaft in den Kreisen Paderborn und Höxter im Blick. Foto: WJ PB+HX

Als Gründe für die starke bis mittlere Betroffenheit werden häufig wegbrechende Aufträge oder Veranstaltungen genannt, die fest in das Jahresbudget eingeplant waren. Dazu gebe es derzeit kaum Möglichkeiten, um neue Kunden zu gewinnen. Zudem sorgen Materialengpässe für die Unterbrechung von Produktionsketten. Dem Dienstleistungsgewerbe fehlt durch die Kontaktsperren der wichtige direkte Draht zu den Kunden. Digitale Möglichkeiten seien zwar hilfreich, aber auch nicht in jedem Fall eine Lösung. Sorgen bereitet vielen Unternehmern aber auch die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn die permanente Trennung am Arbeitsplatz ist zum Beispiel in handwerklichen Berufsfeldern oftmals nur schwer umsetzbar. Der Ausblick in die Zukunft fällt dementsprechend dürftig aus. „Mit einem positiven Abschluss rechnet im Jahr 2020 kaum noch ein Mitgliedsunternehmen der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter. Es ist einfach noch nicht abzusehen, wie lange die Krise andauert“, so Taron. Vereinzelt schließen heimische Unternehmen auch einen Abbau von Mitarbeiterstellen nicht aus.

Demgegenüber sehen Mitglieder aus dem Dienstleistungsgewerbe allerdings auch Chancen, auf eine erneuerte Arbeitswelt nach der Coronakrise, in der die Digitalisierung und die flexible Arbeit eine größere Rolle spielt. Von Seiten der Politik wünschen sich die heimischen Unternehmen klare und verantwortungsvolle Entscheidungen sowie Hilfen ohne einen zu großen Bürokratieaufwand dahinter. Die jüngsten Maßnahmen zur Ankurbelung scheinen erst einmal gut angekommen zu sein. Rund 68 Prozent der WJ-Mitglieder geben der Politik dafür mindestens sieben von zehn Punkten.

„Die Situation ist und bleibt schwierig und für unsere Mitglieder auch in den nächsten Wochen noch eine bis an die Existenz gehende Belastung. Wir setzen als Netzwerk alle Hebel in Bewegung, um uns gegenseitig zu unterstützen. Gleichzeitig hoffen wir, dass die aktuelle Situation nicht mehr allzu lange andauert“, sagt Taron.

Die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter sind ein selbständiges, regionales Unternehmer-Netzwerk mit derzeit rund 100 Mitgliedern. Es deckt die gesamte Bandbreite der heimischen Wirtschaft in den Kreisen Paderborn und Höxter ab. Angeschlossen sind die Wirtschaftsjunioren an den Bundesverband Wirtschaftsjunioren Deutschland, kurz WJD, dem 11.000 Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren angehören. Dem Wirtschaftsclub der WJ Paderborn+Höxter gehören die Unternehmer und Führungskräfte ab dem 40. Lebensjahr an.

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Ortsvorsteher stehen gemeinsam für Zusammenhalt

Ortsvorsteher koordinieren gemeinsam mit der Bürener Stadtverwaltung Hilfsangebote und Initiativen im Bürener Stadtgebiet / Verzicht auf Gratulationsbesuche Viele Menschen engagieren sich im Bürener Stadtgebiet ehrenamtlich in den Vereinen oder bring

 Zusammenhalt vor Ort gegen die Corona-Pandemie: Ortsvorsteher aus dem Stadtgebiet koordinieren gemeinsam mit der Bürener Stadtverwaltung Hilfsangebote - Bürgermeister Burkhard Schwuchow und Christiane Schulte freuen sich über das Engagement. Foto: Stadt Büren

Zusammenhalt vor Ort gegen die Corona-Pandemie: Ortsvorsteher aus dem Stadtgebiet koordinieren gemeinsam mit der Bürener Stadtverwaltung Hilfsangebote – Bürgermeister Burkhard Schwuchow und Christiane Schulte freuen sich über das Engagement. Foto: Stadt Büren

Büren. Viele Menschen engagieren sich im Bürener Stadtgebiet ehrenamtlich in den Vereinen oder bringen sich aktiv in soziale Initiativen ein. „Seit dem Beginn der Corona-Pandemie stecken engagierte Bürger jedoch im Dilemma. Denn die normalen Vereinsaktivitäten mit den so lieb gewonnenen vielfältigen sozialen Kontakten können wir alle im Augenblick nicht wahrnehmen“, betont Bürgermeister Burkhard Schwuchow. „Helfen heißt im Moment vor allem auf soziale Aktivitäten zu verzichten.“ Dies gilt auch für das politische Ehrenamt: Leider müssen aufgrund der Corona-Pandemie bis auf weiteres auch die sonst üblichen Gratulationsbesuche bei den Alters- und Ehejubilaren durch den Bürgermeister, seine Stellvertreter oder die Ortsvorsteher im Interesse und zum Schutz der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ausfallen.

Die Gratulationsschreiben werden daher per Post verschickt. Auch wenn viele lieb gewordene Traditionen und Gewohnheiten zurzeit aus Infektionsschutzgründen nicht wahrgenommen werden können, gibt es doch sowohl in der Bürener Kernstadt als auch in den Ortschaften im Stadtgebiet weiterhin einen großen Zusammenhalt. Hierbei kommt den Ortsvorstehern eine besondere Rolle zu: sie setzen sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung dafür ein, soziales Miteinander auch im Zeichen der Corona-Krise aufrecht zu erhalten. „Jede Idee oder Initiative zur Krisenbewältigung kann dazu beitragen, unsere Lebensbedingungen vor Ort auch in Krisenzeiten zu verbessern.

Hier ist jetzt der persönliche Einsatz gefragt.  Jeder, der eine Idee hat, kann sich direkt beim Ortsvorsteher telefonisch melden. Damit sichern wir kurze Wege“, erklärt Burkhard Schwuchow. Die Ortsvorsteher koordinieren die Hilfsangebote und geben dann alle relevanten Informationen an die Stadtverwaltung weiter. Im Rathaus kümmert sich Christiane Schulte im Vorzimmer des Bürgermeisters (02951-970162) um die weitere Abstimmung. Dabei sollten aber grundsätzlich die allgemeinen Hygieneregeln beachtet werden: „Jeder darf gern helfen – aber nicht zu vielen Menschen auf einmal. Diese Regeln sind notwendig, denn: Wenn Sie sich anstecken oder bereits infiziert sind und mehreren Haushalten helfen, könnten Sie dazu beitragen, die Krankheit stärker zu verbreiten,“ sagt Burkhard Schwuchow. Regeln beim Helfen: Oberste Priorität: helfen Sie so, dass Sie sich nicht selbst oder andere anstecken.

 
Hier ein paar Sicherheitshinweise:
  • Lokal: Helfen Sie lokal, am besten in der Nachbarschaft.
  • Kontinuierlich: Helfen Sie wenigen, aber das kontinuierlich. Einkaufen, Müll rausbringen,
  • Gassi gehen am besten auf einen Haushalt beschränken. (Bitte gleichzeitig die Hygieneregeln beachten!
  • Distanziert:Treffen Sie sich nicht mit anderen Menschen. Je mehr Kontakt Helfer zu anderen
  • Menschen haben, desto wahrscheinlicher werden sie selbst zu Überträgern.
 
Die Ortsvorsteher sind telefonisch erreichbar:
  • Ahden: Rainer Fischer, 02955/372
  • Barkhausen: Johannes Wördehoff, 02951/1619
  • Brenken: Jutta Schmidt, 02951/6202
  • Büren: Wigbert Löper, 02951/70226
  • Eickhoff: Josef Püster, 0160 8710356
  • Harth: Dirk Nölting, 02958/268
  • Hegensdorf: Dirk Herbst, 02951/934 930
  • Siddinghausen: Johannes Schäfers,  02951/6788
  • Steinhausen: Franz-Josef Borghoff, 02951/5511
  • Weiberg: kein Ortsvorsteher, Info an Stadtverwaltung 02951 / 970-162
  • Weine: Norbert Steven, 02951/2623
  • Wewelsburg: Günter Eggebrecht, 02955/6238
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Coronakrise: Gewalt gegen Frauen – wo gibt es Hilfe?

Bielefeld. „Hilfe bei Gewalt gegen Frauen“ – unter diesem Titel hat die städtische Gleichstellungsstelle einen Flyer herausgebracht. Darin sind alle wichtigen Beratungsstellen und Frauenhäuser der Stadt zusammengestellt. „In der aktuellen Krisensituation steigt die Gefahr für Frauen und Kinder, häusliche und sexualisierte Gewalt zu erfahren.

Das eigene Zuhause ist zu oft kein sicherer Ort. Bitte holen Sie sich Unterstützung bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt! Sie müssen damit nicht allein bleiben“, heißt es in der Information der Gleichstellungsstelle. Der Flyer kann unter www.bielefeld.de/coronaheruntergeladen werden.

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Häusliche Gewalt in Zeiten der Coronakrise

Rheda-Wiedenbrück. Häusliche Gewalt ist gerade in Zeiten der Coronakrise ein großes Thema. Durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die manchmal enge häusliche Situation besteht vermehrt die Gefahr für Frauen und Kinder, Opfer häuslicher und sexueller Gewalt zu werden. Das eigene Zuhause ist zu oft kein sicherer Ort. Während das Gewaltrisiko steigt, fallen Verletzungen oder Unterstützungsbedarfe von Betroffenen weniger auf, wenn Betroffene z.B. nicht mehr in die Schule, zur Arbeit oder in den Sportverein gehen.

IMG-20200324-WA0004Wir möchten Betroffene und Bezugspersonen ermutigen, sich Unterstützung bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt zu suchen und damit nicht allein zu bleiben. Fachberatungsstellen und andere Hilfseinrichtungen sind auch weiterhin telefonisch und online erreichbar und unterstützen im Einzelfall. Die Vernetzungsstellen und die ihnen angeschlossenen Fachberatungsstellen unterstützen außerdem die Aufrufe für eine solidarische Nachbarschaft. Das ist ein guter Ansatz, der auch in Fällen von häuslicher und sexualisierter Gewalt hilfreich ist. Wichtig ist es, nicht wegzuschauen, sondern z.B. Betroffenen Unterstützung anzubieten oder sich selbst über Hilfsangebote zu informieren. Auch Unterstützungspersonen können sich Hilfe holen und beraten lassen, wenn sie unsicher sind, wie sie Betroffene unterstützen können.

Wenn Kinder betroffen sind und Schutz brauchen und auch wenn Außenstehende eine Kindeswohlgefährdung wahrnehmen und melden wollen, ist das Jugendamt unter der Präsenz 05242/963537 zu erreichen.

Hilfe und Unterstützung erhalten Sie bei 

der Frauenberatungsstelle Gütersloh / Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt (Di 9 – 16 Uhr, Mi 9 – 16 Uhr, Do 12 – 19 Uhr, Fr 9 – 13 Uhr) telefonisch unter 05241/25021 

dem Frauenhaus Gütersloh , Telefon 05241/34100

dem Verein Trotz allem  e.V. (Frauenberatungsstelle bei sexualisierter Gewalterfahrung, für Frauen ab 16 Jahren, Di-Mi von 13 – 18 Uhr, Do-Fr von 9 – 13 Uhr) telefonisch unter 05241/ 238289

beim Krisendienst Gütersloh e.V. (Mo-Fr: 19 – 07, Sa-So + Feiertag: 24 Std.) 05241/531300 

Außerdem stehen Hotlines für Betroffene und Bezugspersonen zur Verfügung, an die Sie sich kostenfrei und bei Bedarf auch anonym wenden können:

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016, www.hilfetelefon.de

Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530, www.nina-info.de/hilfetelefon.html

Online-Beratung für Jugendliche: www.nina-info.de/save-me-online

Die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen in NRW bieten in der Regel eine Online-Beratung an, so dass eventuelle Fristen für einen Schwangerschaftsabbruch eingehalten werden können.

Hilfetelefon „Schwangere in Not“ : 0800 40 40 020

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Reiseland NRW digital erleben

Tourismus NRW bietet Nutzern neue Inhalte anlässlich der Coronakrise.

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Aachener-Dom_360-Grad-Panoramen_Detail-Decke-des-Oktogon Foto: ©-Tourismus-NRW

Düsseldorf. Tourismus NRW bietet auf seiner Internetseite ab sofort eine Sammlung virtueller Angebote: In digitalen Rundgängen, kurzen Kochvideos und Audiotouren können Nutzer unter www.dein-nrw.de/virtuelle-erlebnisse das Reiseland NRW auch von zuhause aus erleben. 

Um Interessierte auch in der Coronakrise weiterhin mit Inspiration aus dem Reiseland NRW zu versorgen, hat Tourismus NRW sein Webangebot ausgebaut: Webseitenbesucher können virtuell durch die fünf Welterbestätten des Landes spazieren, sich in Videos über typische NRW-Gerichte informieren oder per Smartphone musikalische Streifzüge durch NRW erleben. Außerdem findet sich eine umfangreiche Übersicht zu digital erlebbaren Kulturangeboten, darunter Museumsrundgänge und virtuelle Ausstellungen.„Kurztrips und Urlaube sind derzeit nicht möglich, trotzdem laden wir zu Gedankenreisen ein und bieten mit unseren Tipps Ablenkung und Abwechslung. Wir hoffen, mit emotionalen Bildern und digital erlebbaren Inhalten die Vorfreude auf eine Zeit nach der Krise zu steigern.“, erklärt Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW.

Tourismus NRW baut das Angebot sukzessive aus, geplant sind Bilderstrecken sowie Sammlungen zu Live-Konzerten aus Konzerthäusern und Clubs des Landes.

Internet: www.dein-nrw.de/virtuelle-erlebnisse

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Landrat Lehmann: Eltern sollen in Lippe nicht auf Kita-Beiträgen sitzen bleiben

Landrat Dr. Axel Lehmann, Foto: Kreis Lippe

Landrat Dr. Axel Lehmann, Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe. Im Jugendamtsbezirk des Kreises Lippe werden die Eltern von Kita-Kindern nicht auf den Kitagebühren sitzen bleiben. Das teilt Landrat Dr. Axel Lehmann für den Kreis Lippe mit. Allerdings sieht der Landrat hier zunächst das Land Nordrhein-Westfalen in der Pflicht. „Wenn die Landesregierung nicht zur Übernahme der Elternbeiträge bereit ist, werde ich dem Kreistag vorschlagen, zumindest ab 1. April die Beiträge zu erlassen oder im Nachhinein zu erstatten. Es kann nicht sein, dass Eltern für eine Leistung zahlen müssen, die wegen der Corona-Epidemie gar nicht erbracht wird. Und das in einer Situation, die Familien mit Kindern ohnehin vor besondere Herausforderungen stellt.“

Nach Gesprächen mit den Bürgermeistern der Städte Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo und Lage geht Lehmann davon aus, dass deren Jugendämter ebenfalls für die Elternbeiträge aufkommen, falls das Land NRW nicht zahlen sollte. „Wir wollen damit ein einheitliches und familienfreundliches Vorgehen in ganz Lippe sicherstellen“, fasst Lehmann seine Gespräche mit Rainer Heller, Dr. Roland Thomas, Dr. Reiner Austermann und Matthias Kalkreuter zusammen. Die vier Städte verfügen über eigene Jugendämter, während das Jugendamt des Kreises für die zwölf kleineren lippischen Kommunen zuständig ist.

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