Kurz Um fördert umweltgerechte Mobilität der Belegschaft

Bielefeld. Die Kurz Um-Meisterbetriebe haben sich einiges einfallen lassen, um die Parksituation und die Luft im Bielefelder Westen zu entlasten. Seit Kurzem wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahlweise ein Jobticket von Mobiel oder ein Dienstfahrrad angeboten, sofern sie nicht ein Firmenfahrzeug mit nach Hause nehmen. Außerdem wurde eine geräumige und trockene Fahrradgarage für alle eingerichtet, um Diebstähle und Beschädigungen zu vermeiden.

Anke Schmidt und Günter Kleß mit einem von vielen Fahrrädern. Foto: Kurz Um-Meisterbetriebe

Anke Schmidt und Günter Kleß mit einem von vielen Fahrrädern. Foto: Kurz Um-Meisterbetriebe

Durch diese Maßnahmen sollte die Belegschaft angeregt werden, nicht mit dem privaten Auto zur Arbeit zu kommen. Dienstfahrrad und Jobticket würden gut angenommen, so Geschäftsführerin Anke Schmidt. Lediglich einige wenige Beschäftigte, die in schlechter Verkehrsanbindung wohnen, kämen noch mit dem Fahrzeug. Sie sind angehalten, nicht in der Nähe des Firmensitzes an der Friedrichstraße zu parken. Auch der Fuhrpark des Vereins wurde umweltgerecht modernisiert. Nachdem die Lieferwagen der Kurz Um-Meisterbetriebe bereits komplett auf die höchste schadstoffarme Stufe umgestellt sind, soll im nächsten Durchgang auf Elektroantrieb gesetzt werden. Günter Kless ist als Meister für Sanitär- und Heizungstechnik bei Kurz Um für Energiesparsysteme und umweltgerechte Heizungen zuständig. Er sagt dazu „Wenn wir bei unseren Kunden für ökologische Technologien werben, sollten wir auch in der Firma selbst auf Umweltbewusstsein achten.“.

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NGG ruft zur Betriebsratsgründung in Restaurants und Bäckereien auf

OWL. Sich nicht alles vom Chef gefallen lassen: Beschäftigte, die sich in Ostwestfalen-Lippe über schlechte Arbeitsbedingungen ärgern, sollen sich stärker um ihre Interessen kümmern – und einen Betriebsrat gründen, wo es noch keine Arbeitnehmervertretung gibt. Dazu hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anlässlich des 100-jährigen Bestehens von Betriebsräten in Deutschland  aufgerufen. „Gerade in kleinen Bäckereien, Restaurants und Pensionen brauchen wir mehr Betriebsräte. Denn ohne das Sprachrohr der Belegschaft ziehen Beschäftigte oft den Kürzeren – von der Arbeitszeit bis zur Personalplanung“, betont Gaby Böhm von der NGG Bielefeld-Herford. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in Ostwestfalen-Lippe 247.300 Menschen in Kleinbetrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern – Kleinstbetriebe mit bis zu fünf Beschäftigten ausgenommen. Die Gründung eines Betriebsrats ist in Firmen ab fünf Beschäftigten möglich. 

Betriebsräte sind das Sprachrohr der Belegschaft. Sie gestalten den Berufsalltag – von Pausenzeiten bis zur Unfallprävention – mit. In Kleinbetrieben gibt es aber noch viel zu wenige Arbeitnehmervertreter, kritisiert die NGG.

Betriebsräte sind das Sprachrohr der Belegschaft. Sie gestalten den Berufsalltag – von Pausenzeiten bis zur Unfallprävention – mit. In Kleinbetrieben gibt es aber noch viel zu wenige Arbeitnehmervertreter, kritisiert die NGG.

„Betriebsräte helfen nicht nur, Jobs zu sichern. Sie geben auch kreative Impulse aus der Belegschaft an die Chefetage weiter und tragen dazu bei, Firmen fit für die Zukunft zu machen“, unterstreicht NGG-Geschäftsführerin Böhm. Mit Blick auf die Digitalisierung seien die Arbeitnehmervertreter wichtiger denn je. Von neuen Rezepturen in der Lebensmittelherstellung bis hin zur Software-Umstellung in der Gastro-Kasse – „am Ende profitiert auch das Unternehmen“, so Böhm. Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sind Firmen mit Betriebsrat durchschnittlich 18 Prozent produktiver als solche ohne. Der Grund: Arbeitnehmervertretungen erkennen Probleme im Arbeitsalltag schneller und sorgen für einen besseren Austausch zwischen Belegschaft und Management. 

Trotzdem ging die Zahl der Betriebsräte in den letzten Jahren zurück. Konnten in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2002 noch 51 Prozent aller Beschäftigten auf einen Betriebsrat zählen, so waren es im Jahr 2018 nur noch 44 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Nach Einschätzung von Gewerkschafterin Böhm ist dafür auch der raue Umgangston in vielen Kleinbetrieben verantwortlich. „In Bäckereien, Hotels und Metzgereien schrecken Beschäftigte oft vor einer Betriebsratsgründung zurück. Doch niemand sollte sich um sein gutes Recht bringen lassen.“ Die NGG bietet Mitgliedern Unterstützung beim Aufbau einer Arbeitnehmervertretung. 

Am 4. Februar 1920 trat das Betriebsrätegesetz, der Vorläufer der heutigen Mitbestimmung, in Kraft. Die Nationalsozialisten schafften die Arbeitnehmervertretungen 1934 ab. Seit 1952 sind die Pflichten und Rechte der Betriebsräte im Betriebsverfassungsgesetz festgeschrieben. 

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