Paderborner Literaturtage sind zurück

Paderborn.  Der französische Präsident Macron empfahl in seiner berühmten Rede vom März 2020 ein Rezept in der Pandemie: „Lisez! Lest! Entdeckt das Wesentliche wieder! Das ist wichtig in diesen Momenten.“
Die Paderborner Literaturtage schauen, was dabei rausgekommen ist. 2020 vom ersten Lockdown jäh unterbrochen, 2021 bis auf eine Plakataktion ausgebremst, kehren sie vom 18. bis 26. März 2022 vorsichtig wieder zurück, immer mit der Maßgabe, dass alle Veranstaltungen unter Berücksichtigung der zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Corona-Regelungen stattfinden.
Alle Informationen gibt es auf www.paderborn.de/literaturtage. Von dort gelangt man auch zur praktischen Web-App mit aktuellen Updates. Aber auch auf Papier gibt es das Programm. Die Broschüre liegt ab Samstag, 12. März, im Stadtmuseum und an vielen anderen Stellen aus.

Die Kult-Veranstaltungen sind wieder da: Am Montag, 21. März gibt es Streit über diese fünf Bücher im Sputnik, am Dienstag, 22. März liest Max Rohland Texte aus dem Stadtarchiv, die man dort nicht vermutet hätte.Foto: © Stadt Paderborn

Die Kult-Veranstaltungen sind wieder da: Am Montag, 21. März gibt es Streit über diese fünf Bücher im Sputnik, am Dienstag, 22. März liest Max Rohland Texte aus dem Stadtarchiv, die man dort nicht vermutet hätte.Foto: © Stadt Paderborn

Wer nicht lesen will, darf auch schreiben und mit etwas Glück Mikroromane veröffentlichen. Wer sich noch nicht traut, kann auch an Workshops zum Schreiben teilnehmen.
Und natürlich darf man jeden Tag zuhören, wenn andere vorlesen. Da ist alles dabei: von der bizarren Dante-Verdeutschung von Rudolf Borchardt im Residenzmuseum über engagierte Lesungen über die mutigen Frauen von Afghanistan im Amalthea und über die Paderborner Bischöfe unter Hitler im Theater bis zu Wichtel Sverre in der KiBi.
Poetry-Slam-Großmeister Bas Böttcher kommt zusammen mit einem berühmten Streichquartett und textet in Beethoven und Co. hinein.
Die Kultveranstaltungen sind auch wieder da: Der „Bücherstreit“ und das „Lesen ohne Aufräumen“ im Sputnik ebenso wie „Die Freuden des Lesens im Archiv“, diesmal mit Max Rohland, und selbstverständlich die „Kneipenleser“, diesmal in der Schlossbibliothek.
Das Medienzentrum des Erzbistums schaut zurück auf 25 Jahren im Bulli durch Europa, die Thalia Buchhandlung schaut voraus auf den literarischen Frühling 2022, und die Buchhandlung Literafee rät mit dem Hövelhofer Autor Werner Pfeil lapidar: „Vergiss die Olle“. Die Bonifatius Buchhandlung stellt Kinder- und Jugendbücher vor, kooperiert mit der Initiative „Faires Paderborn“ und präsentiert den neuesten Krimi von Joachim Peters: „Fluchtpunkt Norderney“.
Am Ende der Literaturtage dreht das Stadtmuseum mit einer Vorlese- und Mitmachaktion für Kinder („Zinnober in der grauen Stadt“) und drei literarischen Annäherungen ans Stadtmuseum auf: Die Gruppe ZeilenSprung erkundet auf eigene Faust ein Bild im Bilderturm. Heiko Grosche liest seltsam verdrehte historische Texte zur kommenden Ausstellung „Monumenta – Erinnerungsorte zwischen Weser und Lippe“ und Lea Gerstenkorn und Tatjana Poloczek fragen sich, ob Texte „ein wahrheitsgetreues Bild“ geben können, indem sie im Schatten der Hülle des 2018 in der Südstadt gefundenen Blindgängers unterschiedliche Sichtweisen aus Anlass des Jahrestages der Bombardierung Paderborn von 1945 vortragen.
Das letzte Wort hat aber ein paar Tage nach den Literaturtagen die Literaturparty des AStA am 7. April mit Musik, Tanzen und frisch geschriebener Literatur im Stadtcampus.

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