„KeKiz –Kein Kind zurücklassen! Für ganz Nordrhein-Westfalen“

Kreis Lippe. „KeKiz- Kein Kind zurücklassen!“ heißt es seit diesem Jahr im Kreis Lippe. Projektziel ist die gesellschaftliche Teilhabe aller Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und der finanziellen Situation ihrer Eltern. Erste Visionen und Ideen zu dem Thema „gelungene Prävention“ wurden bereits gesammelt. Für Landrat Dr. Axel Lehmann ist eine funktionierende Präventionskette eine wesentliche Voraussetzung für mehr Chancengleichheit: „Wir müssen soziale Beweglichkeit schaffen: Hartz IV darf nicht vererbt werden. Deshalb wollen wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Lebensstrukturen zu verbessern.“

Projekt KeKiz nimmt in Lippe Fahrt auf

Projekt KeKiz nimmt in Lippe Fahrt auf.

Ganz im Sinne von „Kein Kind zurücklassen“ wollen Verwaltung, Verbände und Träger Angebote für Kinder und Jugendliche ergänzen. „Nur wenn die verantwortlichen Akteure zusammen-arbeiten, können wir etwas bewegen. Es muss geklärt werden, wo weitere sinnvolle Vernetzungen möglich sind und wo Doppel-strukturen abgebaut werden können“, erklärt die KeKiz-Koordinatorin Simone Ackermann. Außerdem wünscht sie sich, dass die Akteure eine neue Sichtweise in der Präventionsarbeit einnehmen. „Wir müssen vom Kind her denken. Es gibt Bedarfe, die wir erkennen und auf die wir gegebenenfalls reagieren müssen.“

Auf Kreisebene ist das Projekt schon fest in das Zukunftskonzept 2025 eingebunden. Im Leitziel Nummer 7 „Familie“ ist festgelegt, dass die familiären Bedürfnisse Maßstab des politischen Handelns sind. „Wir möchten Familien und Kinder von der Schwangerschaft über die Geburt bis hin zum Übergang in das Berufsleben unterstützen. Im Rahmen von KeKiz wollen wir daher die Potenziale der Präventionsarbeit im Kreis Lippe ausschöpfen“, bekräftigt Landrat Dr. Lehmann. In den einzelnen Kommunen gibt es bereits viele erfolgreiche und gerne genutzte präventive Angebote für Kinder und Familien. Das neue Projekt möchte nun die gute Praxis bedarfsgerecht allen Menschen im Kreisgebiet zugänglich machen. Noch vor Beginn der Sommerferien will eine Steuerungsgruppe das weitere Vorgehen beraten. Mit den beteiligten Akteuren, unter anderem aus Verwaltung, kommunalen Spitzen und freien Trägern, soll ein gemeinsames Präventions-Leitbild erarbeitet werden.

Zum Hintergrund: Ende 2016 hatte sich der Kreis Lippe erfolgreich um die Teilnahme an dem landesweiten Projekt beworben. Die Projektphase läuft bis 31.12.2018 und wird zu 50 Prozent mit Landesmitteln gefördert. Insgesamt können bis zu 30.000 Euro jährlich für das KeKiz-Programm beantragt werden. Nach Ablauf der Projektphase gibt es eine freiwillige Vertiefungsphase in den Jahren 2019 bis 2020. Im Anschluss kann KeKiz von dem Kreis eigenständig weitergeführt werden. Begleitet wird der Prozess von der Landeskoordinierungsstelle mit Sitz in Münster. Die kommunale Begleitung gibt Hilfestellung vor Ort und organisiert einen Erfahrungsaustausch unter den teilnehmenden Kommunen und Kreisen. „Lippe wird von dem Austausch mit den anderen NRW-Kommunen profitieren. Wir können Erfahrungen teilen und so Probleme schneller angehen oder gute Praxisbeispiele übernehmen“, fasst Landrat Dr. Lehmann die Vorteile des Projektes zusammen.