Kampagne >Kauf im Ort< für HalleWestfalen

Online-Konferenz der Agentur STRUPAT. Kundenbegeisterung

HalleWestfalen. Ohne konkrete Aufgaben im Homeoffice zu verweilen, ist zweifelsohne eine große Herausforderung, denn das Business ist derzeit auf den Kopf gestellt. Das wiederum stellt Einzelhändler, Gastronomen sowie Dienstleister und Agenturen vor große wirtschaftliche Probleme. Was kann man lokal tun? Diese Frage hat sich auch die in HalleWestfalen beheimatete Agentur STRUPAT.KundenBegeisterung! gestellt. „Wir haben in den vergangenen Tagen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass gerade kleinere Firmen keinen Krisenplan haben“, sagt Ralf R. Strupat und bemerkte kritisch, „dass diese Unternehmen sozusagen bei >Management Boy Bankauszug< geführt werden, was wiederum schnell existenzgefährdende Folgen haben kann.“ Da derartige Unternehmensberatungen im größeren Stil nicht möglich sind und bekanntlich der physische Kontakt in der Öffentlichkeit eingeschränkt ist, hat Agenturinhaber Strupat in Partnerschaft mit >Kauf im Ort< eine Online-Konferenz zu diesem Szenario entwickelt und durchgeführt.

Eingeladen zur Online-Konferenz hatten (von rechts) Ralf R. Strupat (Agentur Kunden.Begeisterung), Frank Hofen (Förderverein Stadt HalleWestfalen) und Jennifer Zacher-Handke… © Förderverein

Eingeladen zur Online-Konferenz hatten (von rechts) Ralf R. Strupat (Agentur Kunden.Begeisterung), Frank Hofen (Förderverein Stadt HalleWestfalen) und Jennifer Zacher-Handke… © Förderverein

So fanden sich am vergangenen Freitag (03. April) im virtuellen Konferenzraum 23 Besprechungsteilnehmer ein, die sich auf Grund der gegenwärtigen Corona-Krise austauschen wollten. Der interessierte Kreis setzte sich unter anderem aus Einzelhändlern, Wirten, mittelständische Unternehmer, HIW-Vorstandsmitgliedern und einer Vertreterin der Haller Stadtverwaltung zusammen. „Mit der Umsetzung dieser Idee“, so die Ansprache in der Konferenzeröffnung von Ralf R. Strupat, „wollen wir Möglichkeiten aufzeigen, relevante Informationen gemeinsam zu reflektieren und mögliche Umsetzungsideen auszutauschen. Dieser Austausch soll auch den bürgerschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt aufzeigen.“ Zugeschaltet war an diesem Vormittag der Haller Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Roland Tomik, sowie sein Partner Dipl.-Kaufmann Stephan Strothenke, der eigens dafür in seinem neuen Bürotrakt an der Kättkenstraße ein Videostudio eingerichtet hat. 

Die beiden Experten analysierten detailreich in ihrem rund 30-minütigen Vortrag die von Seiten der Politik eingeleiteten Maßnahmen, die den Einzelnen finanziell durch den wirtschaftlichen Stillstand bringen soll. Sie mahnten aber zugleich an, dass dies nicht ohne eine ehrliche Bestandsaufnahme der eigenen Wirtschaftlichkeit möglich sei, denn „irgendwann muss am Ende bei aller Stundung jeder Kredit zurück gezahlt werden“, sagte Dr. Tomik. Für ihn ist es daher zwingend, bevor kurzfristige Liquiditätsmaßnahmen und mögliche Kredite bei der bundeseigenen KfW-Bank beantragt werden, zunächst einen Finanzplan aufzustellen: „Sie müssen, auch wenn sie das schreckt, ihren Zahlen ins Gesicht blicken.“ Wie im Detail eine solche Planung erstellt werden kann, dazu hat die Tomik-Kanzlei einen mit den hiesigen Banken (Volksbank + Kreissparkasse) auf 14 Seiten abgestimmten >Muster GmbH-Finanzplan< entwickelt und diesen den Teilnehmern angeboten. (Anmerkung der Redaktion: Er kann per E-Mail unter ro.tomik@tomik-partner.de angefordert werden.).

Die Komplexität des Themenspektrums, insgesamt wurden fünf thematische Schwerpunkte wie unter anderem >Ertragslage retten< oder >Trotzdem alle Chancen nutzen< erörtert, zeigte trotz der Zuversicht und der zahlreichen Lösungsvarianten – wie unter anderem Stundungen von Krediten, Lohnsteuern, Kurzarbeitergeld – der Haller Wirtschaftsprüfer auch schonungslos die Problembereiche auf. „Die Verluste ihres Unternehmens bleiben“, so Dr. Tomik, „und sie müssen sich daher immer die Frage stellen, wie retten wir unsere Firma?“ Für Dr. Tomik ist die Vertrauensstärke in das eigene Unternehmen der Weg durch die Krise und die erfordert seiner Meinung nach eine offene Kommunikation: „Sprechen Sie mit ihren Lieferanten und der Bank, zeigen sie auf, dass sie einen Plan haben. Und wichtig ist dabei auch das Gespräch mit den Kunden.“ Er warnte zugleich vor den sogenannten finanziellen Mitnahmeeffekten und Soforthilfen durch die öffentliche Hand, gleichwohl nach seiner Ansicht die richtige politische Weichenstellung, denn die mindern zwar aktuell den Liquiditätsengpass, aber die finanziellen Rückzahlungen kommen ab 2021 auf jeden wieder zu. So wären seiner Meinung nach echte Zuschüsse zu unter anderem Mieten oder Leasingraten notwendiger gewesen, „denn die würden die Verlust minimieren und man brächte sie nicht zurückzahlen, was eine tatsächliche Hilfestellung für den Einzelnen wäre.“

Eine im virtuellen Konferenzraum gestellte Frage von Managementcoach Ralf R. Strupat war: „Will ich die Verluste durch Kredite retten, oder wäre eine Insolvenz nicht besser?“ beantwortete Wirtschaftsprüfer Tomik so: „Eine Insolvenz stellt heute keine Lebensniederlage mehr da, sondern sie ist ein klarer Cut. Wir haben in unserer seit 40 Jahren bestehenden Kanzlei zahlreichen Partner Mut gemacht, diesen Weg zu gehen, so dass es auch nach der Insolvenz ein wirtschaftliches Fortbestehen des Unternehmens gab.“ Nur mit abgestimmten wirtschaftlichen und finanziellen Konzeptionen, hier gab es den zwingenden Hinweis auf die erforderlichen Gespräche mit der Hausbank bzw. dem Steuerberater, kommen die Unternehmen und die Händler durch die Krise. Denn wichtig ist, beim wirtschaftlichen Wiederanlauf nach der gegenwärtigen Ausnahmesituation gerüstet zu sein. Um sich selber und Anderen keiner möglichen Corona-Ansteckungsgefahr auszusetzen, hat im Übrigen Dr. Roland Tomik für die Mitarbeiter in seiner Kanzlei >Mund-Nasen-Schützer< geordert. Übereinstimmend waren sich nach Vortrag und Diskussion die Beteiligten einig, dass man diesen Weg der virtuellen Kommunikation, die inspirierend >ansteckend< war, fortsetzen muss

Das Fazit der rund 70 Minuten andauernden Konferenz fasste Ralf. R. Strupat in fünf Hinweisen für eine mögliche Lösung von Krisen zusammen:

Ø  Behalten sie immer die Kontrolle und verlassen sie sich nie nur auf andere.

Ø  Schauen sie der Wahrheit ins Auge und beschönigen sich auf keinen Fall ihre Situation.

Ø  Schieben sie nichts auf, egal wie unangenehm es scheinen mag.

Ø  Kommunizieren sie offen mit der Familie, dem Team, den Kunden, ihren Beratern, Banken und gegebenenfalls mit Freunden und Kollegen.

Ø  Ganz wichtig: Handeln sie als ein mutige Macher, denn es gibt immer eine Lösung.

Nächste >Online-Konferenz< am 17. April 2020

Laden zu – Online Geschäft auf< ist das Thema der nächsten von >Kauf im Ort< anberaumten >Online-Konferenz<. Hier soll über Online-Shops, Außer-Haus-Verkauf und Gastronomie gesprochen werden. Dazu ist als Experte Niko Schaten von der Tobit Software AG (Ahaus) eingeladen, die in der westmünsterländischen Stadt mit >Ahaus Smart< schon einiges digital auf den Weg gebracht haben. Wir werden über die Notwendigkeit von Lieferplattformen reden, auf der Shops zusammengeführt und transparent gemacht werden sowie über ersten Erfahrungen mit der Crowd-Basierten Plattform für lokale Transporte (Ahaus-taxi) reden.

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