NRW. Die Deutsche Bahn (DB) hat mit ihrem regionalen Sicherheitsbericht 2014 für Nordrhein-Westfalen eine positive Bilanz gezogen: Gewalt und Kriminalität gehen weiter deutlich zurück. „In den vergangenen Jahren haben wir stark in die Sicherheit investiert und es so geschafft, Bahnhöfe und Züge noch sicherer zu machen“, sagt NRW-Bahnsicherheitschef Oliver Wisser. „Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Sicherheitskonzepte zahlt sich aus. Auch weiterhin hat die Bahn eine bedeutend geringere Kriminalitätsbelastung als der sonstige öffentliche Raum.“
Besonders erfreulich ist der Rückgang bei Körperverletzungsdelikten: So registrierte die für NRW zuständigen Bundespolizeidirektion Sankt Augustin im vergangenen Jahr einen Rückgang der Taten um gut acht Prozent auf rund 2.500. „Wir ruhen uns auf diesen Werten nicht aus“, erklärt Wisser weiter. So plant die DB, die Videotechnik an mehr als 100 Bahnhöfen bundesweit auszubauen. Die Bahnhöfe werden von Experten der DB und der Bundespolizei gemeinsam ausgewählt. Zugriff auf die Aufnahmen hat allein die Bundespolizei. Die Zahl der Metalldiebstähle war nach starken Rückgängen im Vorjahr 2014 mit 350 nahezu konstant. Um die Fälle und vor allem die daraus resultierenden betrieblichen Einschränkungen weiter zu reduzieren, setzt die DB gemeinsam mit der Bundespolizei auf verstärkte Bestreifung. Dazu hat die DB spezielle Einsatzteams gebildet, die 2014 bereits 15 Täter auf frischer Tat stellen konnten.
Der Vandalismus in Form beschädigter Sitze, zerkratzter Scheiben oder zerstörter Aufzüge nahm in NRW im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent auf 2.400 Fälle zu. Ein Großteil der Taten ist alkoholisierten Fahrgästen zuzuordnen, vor allem am Wochenende werden viele Taten im Zusammenhang mit reisenden Fußballfans registriert. Stark zugenommen haben die registrierten Graffiti-Straftaten (2014: 3.800, 2013: 1.500).
Die Anzahl der aufgebrochenen Fahrkartenautomaten lag im vergangenen Jahr bei 68, das waren 40 Prozent weniger als 2013 (104 Fälle). Um die Zahl weiter zu reduzieren, setzt die DB auf verkürzte Entleerungszyklen und stattet ihre Automaten mit Farbpatronen aus, die bei Manipulation das Geld werlos und den Aufbruch damit zwecklos machen. Die Zahl der angezeigten Hausfriedensbrüche war 2014 mit rund 1.110 Fällen konstant. Mit stärkerer Präsenz von Sicherheitskräften an stark frequentierten Stationen sollen diejenigen, die Ruhe und Ordnung stören, aus dem Bahnhof ferngehalten werden und die Zahl von Hausfriedensbrüchen reduziert werden.
Konsequenter geht die DB künftig auch gegen Gewalttäter vor: So reagierte das Unternehmen auf den bundesweiten Anstieg der Übergriffe gegen Mitarbeiter und schließt die Täter künftig vom Bahnfahren aus. „Wer eine Gefahr für andere Menschen darstellt, erhält ein Hausverbot und einen Beförderungsausschluss“, erläutert Wisser. In NRW ist die Zahl der Angriffe auf DB-Mitarbeiter um knapp 40 Prozent auf rund 280 Fälle angestiegen (2013: 200 Fälle). Zum Glück sind ernste Verletzungen von Mitarbeitern die Ausnahme. In den meisten Fällen wurden Sicherheitskräfte und Fahrkartenkontrolleure angegriffen. Zum Schutz der Mitarbeiter werden Einsatzpläne überprüft. Im Falle eines Ereignisses steht den Mitarbeitern zudem umfangreiche Unterstützung durch Psychologen und Ärzte zur Verfügung.
Bundesweit rund 3.700 DB-Sicherheitskräfte sorgen gemeinsam mit der Bundespolizei für Sicherheit in Bahnhöfen und in Zügen. Jährlich investiert das Unternehmen rund 160 Millionen Euro in die Sicherheit und setzt dabei auf innovative Lösungen, wie den Einsatz von künstlicher DNA in der Bekämpfung des Kabeldiebstahls oder von Geldkassetten, die mit Farbpatronen ausgestattet sind.