Amrum – kleine Insel, große Freiheit

Amrum. So weit so gut: wer erstmals den Blick über den unendlich weiten Badestrand, berühmt-berüchtigem »Kniepsand« schweifen lässt, kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. In der Länge zehn, an der breitesten Stelle fast anderthalb Kilometer lang, bietet der »Kniep« einen unerschöpflichen Freiheitsraum. Und dort, wo sich früher Strandpiraten rumtrieben, treiben sich heute Badegäste rum – wenn man sie denn zu sehen bekommt, denn hier kann man sich schnell im Sande verlaufen und ist ganz für sich allein. Am besten lässt man sich einfach in den feinsandigen Sand fallen und schon verflüchtigt sich der Alltagstress in der frischen Nordsee-Brise.

© Foto Kai Quedens

© Foto Kai Quedens

Farbpunkte in dieser leuchtenden Leere setzen Strandkörbe, die übern Strand verstreut einen Logenplatz mit Meeresblick bieten. Schön faul rum liegen und Möwen gucken, das Rauschen der Brandung genießen, sonnenbaden und baden, wobei das „Bad in der Menge“ nicht möglich ist – und das ist auch gut so. Einige Piraten sind dann doch noch da. In eigenartigen Holzbuden, führen die „Burgherren“ hier ein Robinson-Dasein.

Völlig entspannt. Das Ganze kann man sich auch von oben anschauen: Amrums Leuchtturm ist der höchste, begehbare an der Nordseeküste: 63 m über den Meeresspiegel und rot-weiß gestreift, wie es sich gehört. Der Name Amrum leitet sich übrigens von dem friesischen „Oomram“ ab. Dies wiederum bedeutet nichts anderes als: „öder Sandhaufen“. Aber dieser Begriff kann nur aus einer Zeit stammen, als die Insulaner noch den Möwen die Eier wegnahmen, um diese zu verspeisen. Denn heute sind es tausende See- und Strandvögel, die zur Brutzeit die Insel bevölkern und mit ihren Rufen für das echte „Insel-Feeling“ sorgen.

Also, alles andere als öde hier. Am Wattenufer atmet das Meer im Gezeitenwechsel und so offenbart sich ein immer anderes Bild. Wenn bei Ebbe das Watt trocken fällt, werden die Seevögel vom reichhaltigen Nahrungsangebot angelockt. Da kann man schnell zum „Vogelkieker“ werden. Ist das Meer mal für ein paar Stunden verschwunden, läuft man drüber: von Amrum zur Nachbarinsel Föhr oder umgekehrt. Geht doch! Herbstallerliebst geht es hier auch außerhalb der Saison zu. Das ist die Zeit der Individualisten, die auf Amrum schwören und auf dem kleinen Inselparadies nicht genug von Sturm, Wind und Wellen bekommen können und die wissen, das es hier richtig gemütlich ungemütlich werden kann. Amrum hat 5 Dörfer mit 2200 Einwohnern, und in den meisten Dörfern findet man noch viele reet gedeckte Friesenhäuser mit beschaulichen Blumen- und Obstbaumgärten davor. Einige von den alten Häusern wurden zu Cafes oder Restaurants umgestaltet. Von friesischer Seefahrer-Kneipe bis Spezialitätenrestaurant – alles da und alles richtig kuschelig.

Das Dorf in der Inselmitte heißt Nebel – das hat nichts mit der Wetterlage zu tun. Wäre ja auch schade, denn dann könnte man die schöne Inselkirche mit dem historischen Friedhof drum herum nicht so gut sehen. Auf dem Friedhof zeugen die „redenden Grabsteinen“ von der Seefahrerzeit der Amrumer, die als Walfänger und Handelsseefahrer alle Weltmeere befuhren. Einblicke in das Inselleben geben uns auch das Öömrang Hüs, ein kleines Insel-Museum und die Windmühle auf dem hohen Geestrücken. Wittdün, der jüngste Ort der Insel wird vom Meer umschmeichelt. Wohin man sieht, man sieht das Meer: Wattenmeer, Halligmeer, Nordsee. Mehr geht nicht! Und auch Süddorf und Steenodde garantieren einen echten »Nordsee-Insel-Erholungs-Urlaub« und der Badeort Norddorf, der strandnah zwischen Dünen und Wattenmeer liegt hat noch ein richtiges Insel-Kino. Aber heute schauen wir uns lieber den Sonnenuntergang am Meer an.

Informationen: Amrum Touristik, 25946 Wittdün auf Amrum, Tel. 04682-94030, www.amrum.de

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