300 Jahre Drehorgel-Geschichte Hören, erleben und ausprobieren

19233561054_f2af44f6e1_zStukenbrock. 1000 Der Ton macht die Musik: Beim alten Walzen-Leierkasten waren es zwanzig, die für ein Lied reichen mussten. Und das dauerte dann noch nicht mal eine Minute. Dann ging’s von vorne los. Zu hören und zu sehen ist so ein altes Schätzchen vom 24. bis zum 26. Juli beim „Drehorgelfest“ im Zoo Safaripark. Ein Termin, nicht nur für Drehorgelfreunde, sondern auch für Technikfreaks.

Leierkasten, Drehorgeln und Geschichte(n)… 300 Jahre Instrumenten-Historie – zu sehen, zu hören, zum Ausprobieren und natürlich zum Mitsummen und Mitsingen. Überall im Freizeitbereich. Von der Moritat bis zu Helene Fischer. Vom Leierkastenmann bis zum vielstimmigen Orchester.

Auch dabei: Die Revolution aus der Zeit, als aus dem Leierkasten die Drehorgel wurde. Der deutsche Auswanderersohn und Ingenieur Herman Hollerith brachte sie ins Rollen. Der Wahlamerikaner erfand den Lochstreifen für das Instrument 1889. Grandios: 15 Minuten Non-Stopp-Musik statt alle 50 Sekunden dieselbe Leier.

19668179480_e3dc2ddecd_z100 Jahre blieb die Technik die gleiche. Nur die Musikstücke änderten sich und wurden für die Orgeln „gelöchert“. Dann kam der zweite Drehorgel-Meilenstein. „Der Lochstreifen wurde durch elektrische Impulse ersetzt, auf jede Taste ein Elektromagnet montiert und durch einen Mikrochip über Batterie mit Strom versorgt“, erklärt Ferdi Bischoff. Er ist der Chef des Drehorgel-Orchesters Duisburg und organisiert das Orgeltreffen im Zoo Safaripark.

Und jetzt waren der Drehorgel kaum noch Grenzen gesetzt: Orgeln mit 26, 33 und 45 Tönen wurden gebaut. War bisher die Achtel-Note die Obergrenze, ging es jetzt rasant ab… „bis zu 1/96. Noten sind möglich“, so Bischoff.

Eingeladen hat er die Moritatensänger vom Bodensee, die „Verrückte Bänd aus Westfalen“ und viele andere Musikanten aus ganz Deutschland. Und natürlich ist der Chef auch selbst am Dreh. Der zieht mit seinem Orchester alle 30 Register. 87 Tonstufen sind das Limit.

Viele Daten und Fakten… und noch mehr Geschichten gibt es live im Safaripark. Aber: Auch Besucher, die die Leierkasten- und Drehorgelmusik einfach nur lieben und mögen sind herzlich willkommen.

Foto1: Impressionen ©Uri Press GmbH

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