Zu süß und zu viel Müll Erfrischungsgetränke to go

OWL. Trinken hält fit. Zwischen anderthalb und zwei Litern am Tag – so lautet die gängige Gesundheitsempfehlung für Jung und Alt, um den Flüssigkeitsverlust in Balance zu halten. Beliebt als Durstlöscher, vor allem bei Kindern, sind hierbei fix mit einem Trinkhalm versehene und fertig in weichen Plastikfläschchen, Dosen, Verbundfolien oder Verbundkartons abgepackte Erfrischungsgetränke.

Zu süß und zu viel Müll Erfrischungsgetränke to go.Foto:Verbraucherzentrale

Zu süß und zu viel Müll Erfrischungsgetränke to go.Foto:Verbraucherzentrale

„Die Trinkpacks sind zwar handlich und praktisch für unterwegs, aber enthalten zu viel Zucker, sind nicht wiederverschließbar und müssen deshalb in einer Tour getrunken werden. Außerdem hinterlassen die bunten Einwegverpackungen zu viel schwer verwertbaren Müll“, entlarven die Umweltberaterinnen der Verbraucherzentale Minden Cornelia Franke-Röthemeyer und Pina Rennegarbe den vermeintlichen Nutzen. Was die Verbraucherschützer stört und was sie als trinkbare Alternativen empfehlen:

  • Handlich, aber nicht oho: Portionstrinkpäckchen sind beliebt für Schule und Freizeit. Der fruchtige Inhalt soll Eltern das Gefühl geben, ein solches Erfrischungsgetränk enthalte die nötigen Mineralstoffe und Vitamine für ihren Nachwuchs. Der bunte Aufdruck hilft dabei, Kinder auf den Geschmack zu bringen. Leicht zu öffnen und an Gewicht wandern die kleinen Trinkportionen mit Inhalten zwischen 200 und 500 Millilitern in die Schultasche oder den Rucksack. Die im Supermarkt, am Büdchen oder im Schulkiosk angebotenen Getränke-Minis sind gewieft für den schnellen und einmaligen Konsum aus dem Päckchen oder aus dem Portionsfläschchen konzipiert. „Trink und weg“ ist hierbei die Marketingstrategie, mit der Eltern und kleine Konsumenten gleichermaßen zufriedengestellt werden sollen.
  • Kleine Zuckerbomben, aber keine Durstlöscher: Eltern sollten jedoch genau hinsehen, was wirklich in den Trinkpäckchen steckt. Fruchtgehalt und Süße werden häufig durch Aromastoffe und Zucker aufgepeppt und sind damit nicht vitaminreich, sondern sehr zuckerhaltig. Für den Vergleich: In 100 Millilitern stecken im Schnitt 8 Gramm Zucker. Der Spitzenreiter in puncto Süße schafft es auf 55 Gramm Zucker in einer solchen Trinkportion. Das entspricht 18 Stück Würfelzucker in einer Packung mit 500 Millilitern. Der tägliche Zuckerkonsum von Kindern sollte jedoch deutlich weniger als 50 Gramm pro Tag betragen. Der regelmäßige Genuss von zuckerhaltigen Getränken schlägt mit zu vielen Kalorien in der Tagesbilanz zu Buche. Karies und Übergewicht können die Folgen sein.
  • Trinkwasser statt Trinkpäckchen: Ein zuckerfreier, dadurch kalorienarmer, gesunder und außerdem günstiger Durstlöscher – nicht nur bei warmen Temperaturen – ist Trinkwasser. Das kühle Getränk hält die Gehirndurchblutung und die geistige Leistungsfähigkeit in Gang. Verpackungen fallen beim wertvollen Energiespender aus dem Wasserhahn nicht an. Zur Mitnahme des Trinkwassers in die Schule, zum Ausflug oder zum Sport sind Glasflaschen und Edelstahlvarianten aus ökologischer Sicht erste Wahl. Um Kinder von stark gesüßten Getränken weg und hin an Trinkwasser zu gewöhnen, braucht es Geduld und kreative Ideen. Mit Obststückchen, Kräutern und Zitrusfrüchten aromatisiertes Wasser, ungesüßte Früchte- und Kräutertees oder Saftschorlen – gemixt aus einem Viertel Fruchtsaft und drei Viertel Wasser – sorgen beim Wassertrinken für geschmacklichen Pepp und die nötige Erfrischung.

Mehr Informationen rund ums Thema Getränke für Kinder enthält die Broschüre „Unser Trinkwasser“ – kostenfrei erhältlich in der Beratungsstelle Minden, Portastraße 9, 32423.

Außerdem gibt´s eine Bildergalerie zu den No-Go-Trinkpäckchen unter www.verbraucherzentrale.nrw/erfrischungsgetraenke.

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