Zahl der Existenzgründungen stieg entgegen dem Trend

Bielefeld. Die Zahl der Existenzgründungen hat sich in Ostwestfalen 2017 entgegen dem bundesweiten Trend leicht positiv entwickelt, geht aus dem Gründungsreport 2018 der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) hervor, der in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Demnach haben sich 10.161 Unternehmer im vergangenen Jahr in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen in der Region selbstständig gemacht, knapp ein Prozent mehr als im Vorjahr (10.071).

Der IHK-Gründungsreport 2018 kann im Internet abgerufen werden unter: www.ostwestfalen.ihk.de .

Der IHK-Gründungsreport 2018 kann im Internet abgerufen werden unter: www.ostwestfalen.ihk.de .

„Die Anzahl der Gründungen in Deutschland ist hingegen um ein Prozent gesunken und hat einen neuen Tiefstand erreicht, in Nordrhein-Westfalen gingen die Existenzgründungen sogar um zwei Prozent zurück“, berichtete IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff. „Die erfreuliche Entwicklung in unserer Region liegt an der deutlichen Zunahme der Nebenerwerbsgründungen.“

Auch in Ostwestfalen gelte, dass bei sinkender Arbeitslosenquote die Gründungszahlen zurückgingen: Während die hiesigen Haupterwerbsgründungen dem Abwärtsverlauf der Arbeitslosenquote folgten, sorgten die Nebenerwerbsgründungen allerdings für den positiven Schub. „2017 gab es bei uns mit 50,3 Prozent erstmals mehr Gründungen im Nebenerwerb als im Haupterwerb“, betonte Niehoff. Das Internet biete immer noch neue Geschäftsmodelle, die gerade im Nebenerwerb sehr gut betrieben werden könnten.

Das Gründungsgeschehen verteilt sich unterschiedlich über den IHK-Bezirk. Die Stadt Bielefeld (2.171), der Kreis Gütersloh (2.127), und der Kreis Paderborn (1.866) liegen gemessen an absoluten Zahlen an der Spitze der Existenzgründungsstatistik. Es folgen die Kreise Minden-Lübbecke (1.701), Herford (1.623) und Höxter (673). „Der leichte Anstieg der Gründungen geht insbesondere auf die Kreise Herford mit einem Plus von 7,2 Prozent, Minden-Lübbecke mit einer Steigerung von 5,5 Prozent, der Stadt Bielefeld mit plus 4,5 Prozent und dem Kreis Höxter mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent zurück“, erläuterte Harald Grefe, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für den Bereich Existenzgründung. Die Kreise Paderborn (-7,7 Prozent) und Gütersloh (-3,2 Prozent) registrierten dagegen Einbußen.

Die Dienstleistungsbranche verzeichnete laut Grefe mit fast 63 Prozent die meisten Gründungen. Gut jede vierte Selbstständigkeit erfolgte im Handel; im produzierenden Gewerbe fand jede zehnte Neugründung statt. „Diese grobe Einteilung der Branchen ist seit Jahren recht stabil“, erklärte er. Drei Branchengruppen verzeichneten mehr als 1.000 Neuzugänge: Spitzenreiter sei der Einzelhandel mit 2.136 Gründungen vor den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (1.694) und den Dienstleistungen für private Haushalte (1.251).

Die IHK hat 2017 insgesamt 4.700 Gründerinnen und Gründer unterstützt, etwa mit über 1.600 Starterpaketen. Zudem hätten sich rund 862 Frauen und Männer von den IHK-Gründungsberatern intensiv informieren lassen. „Es ist wichtig, dass wir ausreichend rege Gründungsaktivitäten in der Region haben und somit eine gewisse, kritische Masse an Existenzgründungen erreichen. Denn nur neue und zukunftsorientierte Selbstständige bringen frischen Wind, neue Ideen und Konzepte in den Markt. Dies sorgt für Impulse und belebt die regionale Wirtschaft“, unterstrich Niehoff. Deshalb sei es der IHK so ein wichtiges Anliegen, Existenzgründungen in Ostwestfalen zu fördern.
Der IHK-Gründungsreport 2018 kann im Internet abgerufen werden unter: www.ostwestfalen.ihk.de .

Heilpraktiker Stiv Dudkin: