Virtueller Lesesaal wird vergrößert

Paderborn.  Seit einigen Jahren schon entsteht im Stadt- und Kreisarchiv Paderborn ein „virtueller Lesesaal“. Personenstandsregister, Protokollbücher, Orts- und Schulchroniken, regionale Zeitungen, Meldekarten, große Teile der Bildersammlungen und Plakate stehen digital, aber noch nicht online zur Verfügung. Damit werden die Recherche und das Lesen im Archiv erleichtert, die Nutzung attraktiver und die analogen Originale besser geschützt: Digitalisierung als Win-Win-Situation.

Bereiten die letzten Akten für den Versand vor; v. re.: Archivleiter Wilhelm Grabe, Jonas Eberhardt und Robert Kropp.Foto:© Stadt Paderborn

Bereiten die letzten Akten für den Versand vor; v. re.: Archivleiter Wilhelm Grabe, Jonas Eberhardt und Robert Kropp.Foto:© Stadt Paderborn

Nun ist das Archiv einen weiteren Schritt weiter: Die Digitalisierung der ältesten vorhandenen städtischen Akten aus der Zeit von 1577 bis 1820 ist in wenigen Wochen abgeschlossen. Diese Daten werden dann online zur Verfügung gestellt.
Möglich wurde dies durch einen großzügigen Zuschuss der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Sie hat mit „Neustart Kultur“ ein Hilfsprogramm für den in der Corona-Pandemie arg gebeutelte Kultur- und Medienbereich initiiert. In ihrem Auftrag hat der Deutsche Bibliotheksverband das Programm „WissensWandel“ auf den Weg gebracht, das öffentliche Bibliotheken und Archive bei der Transformation analoger Bestände in die digitale Zukunft unterstützt. Gleich nach der ersten Bewerbung konnte das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn mit seinem Digitalisierungskonzept überzeugen und erhielt den notwenigen Zuschlag in Höhe von rund 54.000 €, die Stadt selbst musste 6.000 € zulegen.
Bei den nun digitalisierten Akten handelt es sich um die Überlieferung von der Frühen Neuzeit bis zum Ende des Königreichs Westphalen. Enthalten sind Rats- und Magistratsprotokolle, Stadtrechnungen und – vor allem für die historische Biografieforschung bedeutende – Bürgerbücher und Schatzungsregister.
Mit seiner Digitalisierungsstrategie übernimmt das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn Vorbildfunktion für andere Kommunalarchive in Ostwestfalen-Lippe und ist ein weiterer Baustein der digitalen Heimat Paderborn.

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