Fronleichnam-Wochenende: Steinzeit im Freilichtmuseum

26.05. – 29.05.2016
2016-05-26-Steinzeitwochene Lippe. Am Fronleichnam Wochenende dreht sich im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen alles ums Thema Steinzeit. Von Donnerstag bis Sonntag wird sich eine Deutsche Gruppe von circa sechs Steinzeitlern ein kleines Jägerlager einrichten. Wer will, kann ihnen bei verschiedenen Aktivitäten über die Schulter schauen oder mitmachen. Zum Beispiel können Jagdtechniken wie Bogenschießen, Speer- und Steinschleuder werfen oder das Bauen von Jagdwerkzeug ausprobiert werden.
a8u21sqkAuch andere steinzeitliche Aktivitäten wie das Malen mit Steinzeitfarbe, Basteln von Schmuck, Gravieren auf Schieferstein oder das Kochen von Steinzeitessen kommen nicht zu kurz. Das Feuer dafür können die Besucher nach Steinzeittechnik selbst entfachen. Außerdem wird es einen kleinen Steinzeitshop geben, in dem Besucher Steinzeitsachen, wie z.B. Schmuck oder Pfeil und Bogen, kaufen oder tauschen können. Mit Recht war in der Steinzeit der Feuerstein der wichtigste Werkstoff. Die Steinschläger verstanden es rohe Feuersteinknollen in effektive, stabile Waffen und Werkzeuge zu verwandeln. Andreas Benke arbeitet schon seit Jahrzehnten mit Feuerstein und beherrscht die Techniken der Feuersteinbearbeitung so gut wie unsere Vorfahren. Am Sonntag führt er vor wie man Flintbearbeitung macht. Er wird erklären, welche Möglichkeiten und Funktionen es innerhalb der Bearbeitung von Feuerstein gab. Gute, vorausschauende Planung und eine dreidimensionale Vorstellung von dem, was entstehen soll, ist dabei sehr wichtig.
Bei diesem großen Programm ist für jeden etwas dabei. Also kommen Sie vorbei und erfahren Sie mehr über unsere
Vorfahren. Wir freuen uns auf Sie!
Mehr Infos unter
und telefonisch
unter 05202 / 2220.

Hauptsache Hautsache – von Reinlichkeit und Pflege

Im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen 14. – 16. Mai
2q50ij50 7i0mcqvoLippe. Die Haut (germanisch khudiz – altsächsisch hud – mittelhochdeutsch hut) ist das wichtigste Organ des Menschen. Das Wort leitet sich vom indogermanischen (s)keu ab, was so viel bedeutet wie bedecken, umhüllen. Sie bedeckt den gesamten Körper und schützt ihn damit gegen die Umwelt. Unsere merowingerzeitlichen Darsteller befassen sich im Zeichen des Körperkultes besonders mit diesem größten menschlichen Organ, der Haut. Verschiedene Reinigungsmittel und -techniken, pflegende Salben und andere alte Hausmittel wollen sie zubereiten und ausprobieren. Was benutzten unsere Vorfahren in der Zeit vor Waschpulver, Shampoo, Waschlotion und Pflegecreme? Schauen Sie ihnen über die Schulter und testen Sie mit!
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Fotos : Ulrich Klages

Neues GPS – Erlebnispfad am Tönsberg

Lippe. Das archäologische Freilichtmuseum Oerlinghausen hat vor gut 15 Jahren einen archäologischen Rundweg ausgeschildert der das Museum mit dem archäologischen Bodendenkmal „Tönsberg“ (bronzezeitliche Grabhügel, frühmittelalterliche Befestigungsanlagen, Ruine Tönsbergkapelle) verbindet und gleichzeitig das Bodendenkmal als solches für Interessierte erschließt. Dies war zum einen ein Angebot an Museumsbesucher archäologische Bodendenkmäler in situ erleben zu können. Zum anderen galt es auch die Wanderer auf dem Hermannsweg, der über den Tönsberg führt, mit Informationen zu versorgen und zu einem Abstecher ins Museum zu animieren. Der Wanderweg wurde sehr gut angenommen. Allerdings waren die Hinweistafeln mehrfach Opfer von Vandalismus. Mittlerweile sind sie derart in die Jahre gekommen, dass sie technisch und inhaltlich gänzlich zu erneuern wären.

Das AFM hat nun den alten ausgeschilderten Weg durch einen zeitgemäßen „GPS – Erlebnispfad“ ersetzt, da mittlerweile jeder Besucher vor Ort ein modernes Smartphone mit sich führt. Der App wurde gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Produziert wurde der App von INTEWO. Die App wird feierlich eingeweiht von Herr Düning-Gast, Beigeordneter der Stadt Oerlinghausen und 2. Vorsitzender des Archäologischen Freilichtmuseums Oerlinghausen, am Donnerstag den 12. Mai um 14:00 Uhr, am Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen.

Steinzeitforschungen in Oerlinghausen

2014-05-16-Snakenbach-in-alOerlinghausen. Archäologische Fundstellen zu den letzten Jägern und Sammlern gibt es in der Region zwischen Bielefeld und Oerlinghausen in ungewöhnlich großer Zahl. Deshalb hat sich ein Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft intensiver den Steinzeit-Funden aus diesem Gebiet gewidmet. Die Ortsgruppe Oerlinghausen des Lippischen Heimatbundes lädt ganz herzlich zu einem öffentlichen Vortrag ein, in dem ein Zwischenstand dieser Forschungen erstmalig publik gemacht wird. Und in dem ein lebendiges Bild der Epoche der letzten Jäger und Sammler gezeichnet wird, die für viele Archäologen den entscheidenden Knackpunkt der modernen Menschheitsgeschichte darstellt. Referent ist der Leiter des Archäologischen Freilichtmuseums Oerlinghausen, Karl Banghard, der eng mit dem Kölner Projekt zusammenarbeitet.

Das überraschendste Ergebnis des letzten Winters ist, dass in der Oerlinghauser und Bielefelder Senne ungewöhnlich späte Jäger- und Sammlergruppen nachgewiesen werden konnten. Die Senne scheint von mobilen Wildbeutern durchstreift worden zu sein, während in den unmittelbar angrenzenden Regionen bereits seit Generationen sesshafte Gruppen Ackerbau und Viehzucht betrieben. Völlig unterschiedliche Lebensweisen scheinen in dieser Zeit nebeneinander funktioniert zu haben – bis vor kurzem konnte sich das die Wissenschaft noch nicht vorstellen.
Premiere haben auch einige Fotos von alten Ausgrabungen im Schopketal, in der Südstadt und im Bokel Fenn, die zeigen, wie verblüffend anders die Landschaft um Oerlinghausen in den 1920er-Jahren noch aussah.

Der Vortrag findet am Freitag, den 16. Mai, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Oerlinghausen statt. Sie sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Bei Fragen erreichen Sie unser Team telefonisch 05202 2220 oder besuchen Sie unsere Internetseite www.afm-oerlinghausen.de . Wir freuen uns auf Sie!

Bildunterschrift: Steinzeit-Ausgrabung  beim Naturfreundehaus 1926.